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Darek

Erleuchteter

  • »Darek« ist männlich
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Beiträge: 2 554

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1

Sonntag, 22. März 2009, 19:48

Ich weiß ALLES über Dich!

Miriam sitzt auf ihrem Bett und liest ihr Lieblingsbuch "Harry Potter und der Gefangene von Askaban". Ganz schön spannend, findet sie.
Miriam ist 16, Gymnasiastin und geht in die 10. Jahrgangsstufe. Im Gegensatz zu Englisch mag sie Mathe. Und sie mag Musik. Jeden Donnerstag geht sie zum Musikunterricht in ihrer Schule. Anfangs lernte sie Flöte, weil es ihre Eltern so schön fanden. Aber das gefiel ihr nicht so. Heute lernt sie Klavier. Macht irgendwie mehr Spaß. Sie hört gerne Musik. Alles, außer Volksmusik natürlich. Und sie singt gerne. Natürlich nur so für sich, versteht sich. Und sie liest immer und überall. Sogar unter der Dusche. Die Shampooflaschen.
Stop!
Ich kenne Miriam nicht persönlich. Miriam ist das Mädchen mit den braunen Locken, die ihre Anziehsachen bei H&M kauft und eine Schwester hat.
Ja, ich weiß sehr viel über sie, obwohl ich sie noch nie getroffen habe.
Woher?
Das Internet hat mir das alles verraten. Denn Miriam hat verschiedene Accounts auf verschiedenen Seiten. Dort gibt sie alles von sich preis: Sie ist verliebt in einen süssen Jungen von der Schule, der sie aber nicht beachtet, sie ist unpolitisch, mag schönes Wetter, Orangenmarmelade und frische Brötchen. Und kitschige Sonnenuntergänge mag sie auch,
Was sie nicht mag sind Regentage, wenn sie spürt, dass sich ihre Schuhe langsam voll Wasser saugen und es bei jedem Schritt schwappt. Ihr Zimmer mag sie auch nicht ist aber zu faul, um es zu ändern.

Das alles weiß ich, ohne auch nur ein Wort mit Miriam gewechselt zu haben. Fotos ihrer letzten Geburtstagsparty, ihre E-Mail-Adresse in diversen Foren und Blogs und auch ein Profilfoto habe ich schnell gefunden, denn gerade Jugendliche stellen wie selbstverständlich ihre sehr persönlichen Daten ins Netz.
Es ist heute kein Geheimnis mehr, dass selbst Personalchefs Bewerber googeln, bevor sie diese zum Gespräch einladen.

Allein im Schüler VZ tummeln sich schon rund 5 Millionen Schüler. Es ist die meistgeklickte Seite im deutschsprachigen Raum mit über 200 Millionen hochgeladener Fotos.
Jüngere stellen deutlich mehr private Infos über sich ins Netz, als die Gruppe der über 50-jährigen.

Das Verrückte ist nun - während ich über Miriam weiß, dass sie mit 25 heiraten möchte und mit 30 ihr erstes Kind Robert nennen möchte, streiten sich Abgeordnete über den Schutz von Privatpersonen vor der Online-Spionage durch den Staat..
Eigentlich eine grotestke Welt, wenn man bedenkt, wie viele Menschen freiwillig ihre Daten ins Netz stellen.

Glücklicherweise sind (noch) nicht alle Mitmenschen so freizügig mit ihren persönlichen Informationen.

Doch wer mit seinen Daten nicht vorsichtig umgeht, über den kann sogar ein Laie mit etwas Geschick sehr viel herausfinden.

Miriam, zum Beispiel, dreht sich gerade eine Zigarette. Ihre Eltern sind heute abend nicht zu Hause....

In diesem Sinne: I´m watching you! :cwaniak


P.S.: Ich bin Laie....
Signatur von »Darek« Wer schweigt, trägt Schuld an den Zuständen, die er beklagt!
Und wer vergisst ist verurteilt, dasselbe noch einmal zu erleben!

2

Sonntag, 22. März 2009, 20:55

RE: Ich weiß ALLES über Dich!

Darek, völlig richtig was du schreibst.
Das Internet vergisst nie, aber nicht nur Jugendliche sind mittlerweile völlig freizügig mit ihren intimsten Geheimnissen, Interessen und Fotos.

Wenn ich bei wer-kennt-wen reinschaue, DEM Portal für sog. Normalos über 40, sehe ich welchen Beruf jemand hat, wo er wohnt, Hobbys etc sind ja schon obligatorisch. Dank der vielen Fotos und Verlinkungen kenne ich seine Kinder, Nachbarn und Geschwister.
Dann geht es weiter: er engagiert sich in einem Verein? Auch der hat eine HP, natürlich mit Bildern. Dann googel ich seine Mailadresse und heraus kommen Foren in denen er Mitglied ist und seine Meinung postet. Dann ist da noch seine Lieblingsdisco die auch verlinkt ist und wo ich mir dann Fotos von ihm beim Feiern ansehen kann.
Natürlich hat er auch einen Ebayaccount und verlinkt ihn, so dass ich sehen kann was er ge- und verkauft hat.

Um das alles herauszufinden braucht man wirklich keine besonderen technischen Vorkenntnisse, sondern muss eine Suchmachine bedienen können und etwas Zeit haben.
Eine schöne Welt für Stalker aber auch für "höhere Instanzen".
Die Netzwerke sind richtige Datenbanken, und deswegen auch viel Geld wert.
Und wenn ich lese dass ein Portal von einem Privatsender aufgekauft wurde, ein anderes still und heimlich seine AGBs geändert hat und Daten von Ex-Usern für sich beanspruchen wollte, dann wird schon mir etwas mulmig...

Dazu kommt noch der "Druck" aus dem Freundes- und Bekanntenkreis: "wie, du bist noch nicht bei Facebookwerkenntwenmyspacebloggerstudivzstayfriends???"
:)
:szok
Signatur von »Ola« Nevermore...

nowicjusz

unregistriert

3

Sonntag, 22. März 2009, 21:26

Ich google mich von Zeit zu Zeit selbst, um herauszufinden was man über mich erfahren könnte. Über google findet man eigentlich nichts was zu mir führt. Meine Internetdomains lasse ich über Briefkastenadressen laufen, die regelmäßig alle paar Monate wechseln. Wenn jemand ganz wild ist findet er meinen vollen Namen heraus, jedoch kann er keine eindeutige Adresse finden. Man kann etwas über meinen Beruf erfahren, allerdings keine Firmen bei denen ich Arbeite. Ich bin meistens sehr paranoid was meine Daten angeht, surfe eigentlich IMMER über Proxy oder TOR.

Aber was du da ansprichst gibt es sehr oft. Ich und eine paar Andere scheinen sich um ihre Daten zu sorgen, der großteil der Surfer tut es aber nicht. Ich finde es manchmal erschreckend wenn ich erfahre wie Kollegen oder Freunde alles preis geben. Wenn man sie dann darauf anspricht sagen sie sowas wie "Ich hab nix zu verbergen" - Zumindest solange bis irgendein Irrer meint er müsste Spionieren... und dieser jemand muss nichteinmal ein böser Rollstuhlonkel sein :oczko

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »nowicjusz« (22. März 2009, 21:27)


4

Montag, 23. März 2009, 01:39

Ich weiß ganz genau, was man über mich herausfinden kann: Lebenslauf, private Telefonnummer und Adresse.

Das ist mein Risiko bei meiner ehrenamtlichen Arbeit. In den letzten Jahren hatte ich vielleicht 2-3 anonyme Anrufe, dafür aber viel mehr von Leuten, die tatsächlich etwas wollten.

Auch bei Xing bin ich wohl ein offenes Buch.

Ich wüsste aber nicht, was ich dem www sonst verheimlichen sollte, was ich nicht selbst wollte. :oczko
Signatur von »ReniA« Liebe Grüßle i serdeczne pozdrowienia

Renia :papa


Kołysanka dla Gdańska

Hochzeitspolka

BIALY MIS

FrankPL

unregistriert

5

Donnerstag, 15. Dezember 2011, 18:17

Wie denkt ihr heute darüber? Hat sich in Eurem Verhalten bezüglich Surferei im Netz, sozialer Netzwerke, Online-Bestellungen etc. geändert? Seid Ihr vorsichtiger geworden? Holt ihr Rat ein von Leuten, die gegebenenfalls helfen können/wollen?

Beste Grüße
Frank, neugierig

6

Montag, 19. Dezember 2011, 19:43

mir fällt es schwer mich auf Sachen einzulassen die ich nicht nachvollziehen kann.
zB habe ich noch immer kein Smartphone. Irgendwie denke ich, dass ich dann jede Menge Spuren lege die ich nicht legen will oder unbeabsichtlich irgendwelche Sachen damit mache ohne es zu merken.... :szok


Mich würde interessieren wie Leute die technisch gesehen "Normalos" sind - also keine Informatiker ;)
es mit ihren Kindern handhaben und mit deren Verhalten in sozialen Netzwerken oder Internet allgemein.
Verbieten kann man es ab einem bestimmten Alter wohl kaum, als Eltern muss man sich damit viel mehr auseinander setzen als wenn man nur für sich alleine verantwortlich ist.
Ich kenne eine Familie in der die Eltern das Ganze auf die lange Bank schieben, so nach der Vogel Strauss Methode.

Ich denke sowas rächt sich irgendwann, aber was tun? Nicht jeder ist am Technik-Kram interessiert...
Signatur von »Ola« Nevermore...

FrankPL

unregistriert

7

Montag, 19. Dezember 2011, 20:02

Hi Ola,

klar, Deine Angst bzw. Sorge ist nicht unbegründet. Jeder Nutzer eines Mobiltelefons hinterlässt jedoch bereits Spuren, die ganz einfach nachvollzogen werden können. Bewegungsprofile werden von allen Besitzern eines solchen Teil pausenlos erstellt. Das kann nur verhindert werden, indem man das Gerät komplett ausschaltet und den Akku entfernt; das Telefon muss absolut stromlos sein.

Ähnlich verhält es sich bei Smartphones; deren Applikationen sind aber für den Normalverbraucher oftmals weit gefährlicher als das sogenannte Tracking. Die Installation falscher bzw. verseuchter Apps kann astronomische Kosten verursachen, die manch einen in den Ruin stürzen.

Die Frage, die sich zusätzlich zu Deinen bereits Gestellten aufwirft ist aber meiner Meinung auch, ob man das überhaupt noch irgendwie verhindern kann, ohne dass man sich komplett von der Technik abkoppelt. Denn das erscheint mir in nicht allzu ferner Zukunft fast unmöglich.

Ich denke auch, das es zukünftig keine Entschuldigung oder Ausflucht mehr sein wird, dass man nicht an der Technik interessiert ist. Dann wird es vielleicht von irgendeiner Seite mal heißen: "Dein/Ihr Problem!"

Als krasses Besipiel empfinde ich den eben von mir im Datenschutz- und Privatsphäre-Thread eingestellten Beitrag, in dem von der alten Dame berichtet wird, die lt. Urteil vom Amtsgericht München in Haftung genommen wird für eine Aktion, die sie nie durchgeführt hat. Solche Dinger werden öfter laufen.
Gerade daraus ist ersichtlich, dass man sich entweder dafür interessieren muss oder jemanden mit Fachkenntnis haben muss, dem man sein Vertrauen schenken, um sich auf der halbwegs sicheren Seite zu bewegen.

Die Absicherung von WLAN-Netzen ist ja ein ähnlich gelagertes Thema. Auch das ist immer wieder zu beobachten, es gibt zwar viele Netze, die mit einem Passwort entsprechend nach AES oder Diffi Hellmann gesichert sind, aber diese Passwörter sind dann so was von einfach und somit unsicher, dass jedem Gauner Tür und Tor geöffnet sind.

Es kann durchaus beängstigend wirken ...

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »FrankPL« (19. Dezember 2011, 20:03)


8

Dienstag, 27. Dezember 2011, 18:21

Irgendwie sind die Leute doch selbst schuld, wenn sie alles mögliche ins Netz stellen.

Zu meiner Person: Ich denke das ich vorsichtig genug bin. Hoffe ich jedenfalls.

Gruß

M.

9

Mittwoch, 28. Dezember 2011, 11:29

Zitat

Original von FrankPLastronomische Kosten verursachen


Also Prepaidkarten halte ich eigentlich bei allem Personen für sinnvoll, wenn die leer ist ist sie leer. Ja ich weiß, Ansprüche können da auch theoretisch ins Minus gehen, nur dass man da bei der Registrierung nicht zwingend echte Daten angeben muss, habe ich jetzt nicht gesagt :oczko Die Leute die man von dort aus anruft haben natürlich auch sowas gemacht, so dass auch mittelbar keine realen Beziehungen zwecks Identifizierung möglich sind :oczko
Bei irgendwelchen Mehrwertdiensten würde ich mal grundsätzlich empfehlen nicht zu zahlen wenn es spanisch vorkommt, sich bloß nicht einschüchtern lassen. Aus Betreuer-Zeiten kann ich nur berichten dass die Erfolgsquote bei solchen Geschichten, zumindest bei mir, 100% war. Man kriegt das also schon idr. geregelt, natürlich nicht wenn man vor Begriffen wie Inkasso zittrige Knie bekommt und sich bei gerichtlichen Mahnbescheiden schon erhängt.
Wie so oft im Leben, es passiert das was man mit sich machen lässt.


Zitat

Original von MaikePLIrgendwie sind die Leute doch selbst schuld, wenn sie alles mögliche ins Netz stellen.


Einerseits hast Du recht, andererseits habe ich auch nicht vor meine Klappe zu halten nur weil es gegen mich verwendet werden kann, denn wie gesagt lebt das alles davon dass wir kuschen, also muss man anders als mit sich verstecken darauf reagieren.
Bin zwar nicht bei Fratzenbuch aber das weniger weil ich vor habe nicht aufzufallen.
Signatur von »Obywatel GG« Naród wspaniały, tylko ludzie k*rwy. Autor: Józef Piłsudski

FrankPL

unregistriert

10

Mittwoch, 28. Dezember 2011, 11:44

Hi,

habe da einen kleinen Einwand; auch Prepaid-Karten bekommt man nicht immer ohne die Vorlage eines entsprechenden Identifikationsnachweises. In Ausnahmefällen mag das möglich sein, aber grundsätzlich ist es angedacht (auch von gesetzgeberischer Seite), die realen Daten angeben zu lassen.

Über den Hintergrund lässt sich sicher diskutieren, aber zumindest ich habe noch kein aktuelles Smartphone, das die Installation jener Apps gestattet, mit einem Prepaidtarif gesehen. Vielleicht habe ich etwas übersehen, dann bitte ich um Aufklärung.

Wenn man bei der Installaion der sog. Apps nicht ganz genau darauf achtet, was dort an Bedingungen aktiviert werden muss zur halbwegs optimalen Nutzung - übrigens auch bei Updates dieser Apps -, dann kann der eine oder andere unbedarfte Nutzer schon mal ins offene Messer laufen. Im Zweifelsfall sollte man auf die Installation verzichten oder die App deinstallieren. Habe es bereits selbst mehrfach so gemacht. Denn auch wenn ich mich ein wenig mit Technik und Hintergrund auskenne, so sind mir einige Installations- und Nutzungsbedingungen doch äußerst suspekt.

11

Mittwoch, 28. Dezember 2011, 12:06

Ok dass Apps da so wählerisch sind und sich nicht an Prepaid bedienen, das weiß ich jetzt nicht, kann alles gut sein, doch das ist so bisschen wie auf der dritten Spur fahren, muss man eben Risiken in Kauf nehmen oder eben rechts fahren, also Apps lassen. Klar, wenn man nicht sieht was drin ist und das sieht man eben schlecht, wäre es grundsätzlich zu überlegen.

Zum Thema Registrierung sage ich nur soviel: Die gesetzliche Vorgabe kann mein Gesäß küssen solange der Gesetzgeber mich nicht vollständig vor Betrug schützen kann, das nennt man Notwehr, das ist auch ein Gesetz.
Wenn sich Gesetze widersprechen ist es das Problem der Verfassers, sollen sie mit sich selbst klären, bis es so weit ist, suche ich mir das aus was mir mehr zusagt.
Signatur von »Obywatel GG« Naród wspaniały, tylko ludzie k*rwy. Autor: Józef Piłsudski

Darek

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12

Mittwoch, 28. Dezember 2011, 14:26

Zitat

Original von FrankPL
Jeder Nutzer eines Mobiltelefons hinterlässt jedoch bereits Spuren, die ganz einfach nachvollzogen werden können. Bewegungsprofile werden von allen Besitzern eines solchen Teil pausenlos erstellt. Das kann nur verhindert werden, indem man das Gerät komplett ausschaltet und den Akku entfernt; das Telefon muss absolut stromlos sein.

He Frank,
mir ist nicht klar, warum man selbst bei einem ausgeschalteten Gerät noch zusätzlich den Akku entfernen sollte. Ist denn bei einem ausgeschalteten Gerät nicht zwangsläufig der Stromkreis unterbrochen, so dass gar keine "Impulse" mehr gesendet werden können? Oder bezieht sich Deine Aussage nur auf die "neue Generation" von Geräten?

Ich denke dabei an das Thema des Elektrosmogs. Hierbei ist ja von Fachleuten immer wieder die Aussage zu hören, dass nur ein ausgeschaltetes Handy keinerlei Strahlung mehr aufweist.
Wie passt dies nun zu Deiner Aussage? :mysli :mysli
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FrankPL

unregistriert

13

Mittwoch, 28. Dezember 2011, 15:02

Hi Darek,

wie das Ganze technisch umgesetzt wird, kann ich Dir leider nicht sagen.

Allerdings ist ein "nur" ausgeschaltetes Mobiltelefon nicht von der Mobilfunkzellenutzung getrennt. Denn sonst würde das Einschalten wesentlich mehr Zeit in Anspruch nehmen, als es derzeit der Fall ist. Bei ausgeschaltetem Zustand ist der Stromkreis zur Telefoniefunktion unterbrochen, aber alle anderen Funktionen sind bzw. können aktiv gehalten werden.

Das wird unter anderem von den Strafverfolgungsbehörden genutzt, die jederzeit in der Lage sind, ein Mobiltelefon zu orten, wenn der Akku sich im Gerät befindet. Und das ist nicht erst so, seitdem die neuen Smartphones in allen Händen sind. Das war schon (fast) immer so.

Dass ein ausgeschaltetes Mobiltelefon keinerlei Strahlung abgibt bzw. empfängt, ist nicht ganz richtig. Der Anteil ist in dem Zustand recht gering, aber ausreichend für gewisse Funktionalitäten.

14

Mittwoch, 28. Dezember 2011, 15:14

M 5.78 Schutz vor Erstellen von Bewegungsprofilen bei der Mobiltelefon-Nutzung

Verantwortlich für Initiierung: IT-Sicherheitsbeauftragter, Leiter IT

Verantwortlich für Umsetzung: Benutzer

Bei der Mobil-Kommunikation müssen die mobilen Kommunikationspartner aus technischen Gründen geortet werden können, um erreichbar zu sein. Sofern sie selbst eine Verbindung aufbauen, geben sie ebenfalls - im Zuge des Verbindungsaufbaus - Informationen über ihren Standort ab. Diese Standortinformationen könnten durch den Netz- oder Dienstbetreiber - aber eventuell auch von Dritten - zur Bildung personen- oder gerätebezogener "Bewegungsprofile" verwendet werden.

Wird die Erstellung von Bewegungsprofilen bei der Nutzung von Mobiltelefonen als Gefährdung angesehen, dann sollten, falls umsetzbar, die Mobiltelefone und auch die SIM-Karten häufiger unter den Mitarbeitern getauscht werden. So wird eine Zuordnung der Geräte und Karten zu einem bestimmten Nutzer zumindest erschwert.

Soll der Aufenthaltsort zu bestimmten Zeiten unentdeckt bleiben, hilft nur ein Ausschalten des Mobiltelefons. Um ganz sicher zu sein, sollte der Akku entfernt werden.

Stand: Stand 2005
https://www.bsi.bund.de/ContentBSI/grund…m05/m05078.html

15

Mittwoch, 28. Dezember 2011, 16:45

Zitat

warum man selbst bei einem ausgeschalteten Gerät noch zusätzlich den Akku entfernen sollte.


Dies hängt sicher vom Gerät ab, die normalen Handys und die meisten Smartphones lassen sich problemslos Abschalten und senden oder empfangen dann auch nix mehr, somit ist es nicht Möglich diese dann zu Orten. Aber es gibt einige Geräte (z.B. Blackberry) welche durch ausschalten nicht abschalten sondern nur in Standby wechseln. Diese Geräete sind nicht dafür gedacht das diese abgeschaltet werden, da hilft dann nur Akku raus damit diese auch "tot" sind. Allerdings werden im Standby keine Aktivitäten mittels Sim Karte durchgeführt, das Mobilnetz ist dann in der Regel auch getrennt (wobei es aber auch einen Standby Modus mit aktivem Netz gibt).

16

Mittwoch, 28. Dezember 2011, 16:53

Zitat

Allerdings ist ein "nur" ausgeschaltetes Mobiltelefon nicht von der Mobilfunkzellenutzung getrennt. Denn sonst würde das Einschalten wesentlich mehr Zeit in Anspruch nehmen, als es derzeit der Fall ist. Bei ausgeschaltetem Zustand ist der Stromkreis zur Telefoniefunktion unterbrochen, aber alle anderen Funktionen sind bzw. können aktiv gehalten werden.


Frank das stimmt nicht so ganz, normale Mobiltelefone sind im abgeschaltetem Zustand vom Mobilnetz getrennt, dann kommt auch immer diese nette Ansage "Teilnehmer derzeit nicht erreichbar" und auch Ermittlungsbehörden können dann immer nur den letzten Standort vor dem Abschalten feststellen. (Ausnahme einen Beitrag drüber bei einigen Geräten).

Die meisten Smartphones schalten auch richtig ab, da ist dann nix mehr aktiv bis auf den An/Aus Schalter, nur ist bei diesen Dingern so das sämtliche Daten in den Speicher geschrieben werden beim Abschalten damit diese dann schneller geladen werden können (Ähnlich dem Ruhezustand Modus beim Laptop), startet man sein Smartphone mal "richtig" neu brauchen die Dinger ne halbe Ewigkeit bis das Telefon zur Verfügung steht. Aber aus sind diese schon. :oczko

17

Mittwoch, 28. Dezember 2011, 19:20

Nach meinem derzeitigen Wissensstand ist es technisch auch möglich, ausgeschaltete Handys auf Basis der IMEI-Nummer zu orten. Ein ausgeschaltetes Handy befindet sich im Standby-Modus und kann über IMEI aktiviert werden.
Aus Kosten-und Datenschutzgründen wird allerdings nur in wenigen Fällen, bei Kapitalverbrechen davon Gebrauch gemacht.
Das Wissen darüber bekommt jeder kleine Verfassungsschutzspitzel der NPD schon in der Grundausbildung.
Also, wer echt was zu verbergen hat: Akku raus!!!

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Diabel« (28. Dezember 2011, 19:36)


18

Mittwoch, 28. Dezember 2011, 19:45

Selbst wenn es möglich sein sollte ein Handy über die IMEI Nummer zu orten (ich wüsste aber nicht wie das gehen soll, da hierfür eine entsprechende Software auf dem Handy aktiv sein müsste) muss das Telefon ja im Mobilfunknetz eingeloggt sein bezüglich Datenaustausch aber bei Handy aus = kein Senden & Empfangen von Daten, daher auch keine Ortung möglich. 98% aller auf dem Markt befindlichen Handys schalten ab und gehen nicht in StandBy.

FrankPL

unregistriert

19

Mittwoch, 28. Dezember 2011, 20:57

Tommy,

Dein Statement in allen Ehren, aber ...

Woher weißt Du, dass Dein Telefon aus ist, wenn Du es ausgeschaltet hast, ohne den Akku zu trennen?
Woher weißt Du, dass die von Dir angesprochene Software nicht bereits werksseitig installiert ist?
Woher will irgendjemand wissen, ob es nicht einen Chip im Mobiltelefon gibt, der ohne Stromquelle senden kann?
(Um Fragen vorzubeugen: Ja, sowas gibt es! Spannungs- bzw. Stromerzeugung durch Oszillation ---> Quarze)

Und auch heute noch gibt es die allseits bekannten Knattergeräusche, die man oftmals aus Lautsprechern oder über andere Membranen hören kann, wenn sich ein Mobiltelefon (auch ein vermeintlich Ausgeschaltetes) in unmittelbarer Nähe befinden. Was könnte das sein? :)

Auch hier gilt für mich ganz eindeutig, dass ich meinen Akku ggf. aus dem Telefon entferne.
Übrigens kann jeder für sich ganz leicht, wenn auch zeitaufwendig herausfinden, ob das Telefon Funksignale sendet und somit u.U. Akku-Energie verbraucht. Dazu muss einfach der Ladezustand des Akkus verglichen werden, bei normaler Nutzung, bei Standbybetrieb und bei "ausgeschaltetem" Telefon. ÜBERRASCHUNG :D

Gut, der normal agierende Telefonnutzer ist nicht unbedingt davon betroffen; aber jeder, der stur behauptet, eine Ortung sei bei einem Mobiltelefon mit "ausgeschaltetem" und gleichzeitig noch eingelegtem Akku nicht möglich, ist meiner Meinung nach blauäugig oder naiv.

Aber vielleicht gilt ja auch hier der Grundsatz "Ich habe nichts zu verbergen!" Wieder ÜBERRASCHUNG :D

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »FrankPL« (28. Dezember 2011, 20:58)


20

Mittwoch, 28. Dezember 2011, 21:02

Es gibt viele Dinge, von denen wir uns nicht vorstellen können das es sie gibt und wir auch nicht wissen, wie sie funktionieren.
http://ra-schneevoigt.com/infos7.html

PS: Für mich ist das ein alter Hut. Schon vor ca. 10Jahren hatte ich Infos aus erster Hand , das man Handybesitzer selbst bei ausgeschaltetem Handy abhören und orten kann.

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