Na ja, werden viele jetzt denken...wieder eine Ausnahmesportlerin, die gedopt hat. Die Werte, die bei Claudia Pechstein im Blut gefunden wurden, sind so hoch, dass es keine andere Wahrheit gibt. Ich bin weder Mediziner, Jurist noch Sportler, aber dieser Fall hat mich erschüttert. Warum? Weil ich es zum einen sehr merkwürdig finde, wenn nach jahrelangen Tests erst zum Ende einer Karriere solche Vorwürfe laut werden und dann, weil ich von einem "Kuhhandel" aus der Presseerklärung von Claudia Pechstein erfahren habe.
http://www.claudia-pechstein.de/index2.shtml
Nach dieser Erklärung war ich noch mehr verwundert. Ist es glaubhaft, dass der internationale Verband für Eisschnellauf (ISU) einer dopingverdächtigen Sportlerin einen solchen Deal anbietet? Und so habe ich mir gestern Abend auch noch das aktuelle Sportstudio angeschaut. Claudia Pechstein wirkte im Interview nach meinem Eindruck nervös und unsicher - kann man es ihr verdenken? Der nationale Verbandsdirektor für Eisschnelllauf Heinze bestätigte in einem Interview dann, dass der Weltverband ISU dem nationalen Verband noch einmal im Juni 2009 angeboten habe, alles unter den Tisch zu kehren, wenn Frau Pechstein ihre Karriere beendet. Unfassbar, denke ich, was läuft denn hier hinter den Kulissen ab?
Ein Professor (Mediziner) aus Nürnberg erklärte dann im Sportstudio nüchtern, dass ihr im Februar 2009 festgestellter Wert (es geht um ihre Retikulozytenwerte) bereits 1,1 Prozent über dem Höchswert gelegen habe und schon viele Spitzensportler bei Verdacht den Versuch angetreten haben, eine Blutanomalie dafür anzuführen. Alle seien bei diesem Versuch gescheitert. Wer erinnert sich noch an den Fall Dieter Baumann, der als Läufer ebenfalls des Dopings verdächtigt und dann gesperrt wurde? Auch hier wurde von in Zahntuben gespritztes Nandrolon gesprochen, dass ihm irgend wer in die Tube gespritzt hat. Ich befürchte, dass dieser Fall Pechstein wie so häufig der Anfang eines schmutzigen Beweis- oder Indizienverfahrens wird, der letztlich eines nicht bringt: die Wahrheit!