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Capricorn

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1

Mittwoch, 11. November 2009, 09:32

Nationaltorwart Robert Enke gestorben.

Zitat

Original von Ola
Nationaltorwart Robert Enke gestorben

http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,660538,00.html



Tragisch! Wie verzweifelt und allein muss ein Mensch sein - und sich fühlen, um Suizid zu begehen?
Über Hintergründe zu spekulieren, verbietet sich mir.
Meine Anteilnahme gilt der Familie.

Christoph
Signatur von »Capricorn« Das Denken ist auch eine Wirklichkeit,
sogar eine der wichtigsten im Menschenleben.

Wilhelm Ostwald

2

Mittwoch, 11. November 2009, 14:29

RE: Nationaltorwart Robert Enke gestorben.

...Erwartet von uns nicht die Gesellschaft immer stark zu sein?...

(*)
Signatur von »liwia« When nothing goes right, go left!

Capricorn

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3

Mittwoch, 11. November 2009, 14:57

RE: Nationaltorwart Robert Enke gestorben.

Ja, Liwia, das ist ja das Fatale!
Gefühle und/oder Ängste zeigen, da wird man schnell als "Weichei" tituliert.
Schlimm.
Signatur von »Capricorn« Das Denken ist auch eine Wirklichkeit,
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Wilhelm Ostwald

4

Mittwoch, 11. November 2009, 21:45

Müssen wir immer das tun, was die Gesellschaft von uns erwartet ?

Die meisten reden nicht über ihre Ängste weil sie Angst haben für verrückt erklärt zu werden.

Es giibt so viele Menschen die liebend gern über ihre Ängste reden würden, wenn man ihnen zuhören würde.

Ich hab das zb.bei einem Kollegen erlebt, wir saßen so bei Mc Doof und haben Kaffee getrunken, machen wir schonmal nach dem Sport.

Ich wusste schon lange das ihn etwas bedrückt, hab an dem Tag einfach mal gefragt was los ist mit ihm.

Nach anfänglichem Zögern erzählte er mir dann was los ist, wir haben noch über eine Stunde gesessen und geredet, er meinte das tat so gut sich mal alles von der Seele zu reden.

Man muß einfach mal den Mut haben sein Herz zu öffnen, es gibt auch Menschen die zuhören können.
Signatur von »ichbins« Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen wenn wir weggehen.
(Albert Schweitzer)



Geh nicht hinter mir, denn ich werde nicht führen.
Geh auch nicht voran, denn ich werde nicht folgen.
Geh einfach neben mir und sei mein Freund.
(Albert Camus)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »ichbins« (11. November 2009, 21:46)


5

Mittwoch, 11. November 2009, 22:10

Ich denke eine tiefe Depression kann man nicht einfach bei einem Kaffee wegreden.

Es wird immer unfassbar sein, dass jemand eben noch "ganz normal" wie immer scheint, und sich kurz danach das Leben nimmt. Was für Abgründe muss es da geben...
Signatur von »Ola« Nevermore...

6

Mittwoch, 11. November 2009, 22:29

Zitat

Original von Ola
Ich denke eine tiefe Depression kann man nicht einfach bei einem Kaffee wegreden.

Es wird immer unfassbar sein, dass jemand eben noch "ganz normal" wie immer scheint, und sich kurz danach das Leben nimmt. Was für Abgründe muss es da geben...


Schon alleine das Wissen dieser Menschen das jemand zuhört und sie für ernst nimmt hilft schon ganz gewaltig.

Das man es nicht beim Kaffee wegreden kann ist schon klar!

Ich war lange genug mit einer Frau verheiratet, die mehr als nur Depressionen hat, zwangsläufig habe ich mich mit Psychologie beschäftigt und behaupte mal ich kenne mich ziemlich gut aus, reden hilft.

Ihr behandelnder Psychodoc hat nichts anderes getan, zugehört und Tschüss bis zur nächsten Stunde.

Was es für Abgründe bei dem Torwart gab, werden wir wohl nie erfahren.

Das Schlimme ist, das sein Tod jetzt richtig hochgepuscht wird, vorallem von den Medien, man sollte dem Mann in Frieden ruhen lassen, schon allein wegen der Frau und ihrem Adoptivkind.

Jetzt wühlt man wieder rum bis man was findet um es an die große Glocke zu hängen, das ist echt einfach nur ........
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »ichbins« (11. November 2009, 22:39)


7

Mittwoch, 11. November 2009, 22:49

Wenn es so leicht für alle wäre einfach zu reden, dann hätten wir viel weniger Menschen, die im Freitod Ausweg gefunden haben.

Menschen, die Selbstmord planen, reden äusserst selten darüber...manchmal geben die Zeichen, die die meisten leider nicht "wahrnehmen" können oder erst im nachhinein realisieren...

Einen Menschen, der jahrelang eine dicke Wand aufgebaut hat und sehr tief in sich selbst eingekehrt ist, kann man nicht zum Reden zwingen, wenn er selbst das NICHT MEHR will und wenn man ihn zwingt, wird er so machen, als ob alles doch in Ordnung wäre....
Signatur von »liwia« When nothing goes right, go left!

8

Mittwoch, 11. November 2009, 23:02

Zitat

Original von liwia
Wenn es so leicht für alle wäre einfach zu reden, dann hätten wir viel weniger Menschen, die im Freitod Ausweg gefunden haben.

Menschen, die Selbstmord planen, reden äusserst selten darüber...manchmal geben die Zeichen, die die meisten leider nicht "wahrnehmen" können oder erst im nachhinein realisieren...

Einen Menschen, der jahrelang eine dicke Wand aufgebaut hat und sehr tief in sich selbst eingekehrt ist, kann man nicht zum Reden zwingen, wenn er selbst das NICHT MEHR will und wenn man ihn zwingt, wird er so machen, als ob alles doch in Ordnung wäre....


Ich kenn 2 Fälle aus meinem Bekanntenkreis, die haben sich abgeschottet weil sie Angst hatten für verrückt erklärt zu werden.

Nach ihren Freitod kam erst raus was los war, bei einem Fall durch den Ehemann, bei dem anderen duch die Eltern.

Es wurde allles schön unterm Teppich gekehrt, in einem Fall wollte man sogar den Freitod vertuschen, wegen der Nachbarn, aber einen Brückensprung kann man schlecht vertuschen.

Was meinste wie gut meine Frau es bei Bekannten und Verwandten versteckt hat, ich war ihr Ventil, zuhause brach alles aus ihr raus.

Heute redet sie offen mit jedem darüber und ihr gehts wesentlich besser, weil sie weis das sie nicht alleine ist, ihre beste Freundin hat sich nämlich auch geoutet.

Sich verkriechen ist keine Lösung und wenn man als Aussenstehender merkt das was nicht stimmt, sollte man mal vosichtig nachfragen.Viele sind froh wenn endlich mal jemand zuhört.
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9

Donnerstag, 12. November 2009, 00:31

Sich zu verkriechen ist keine Lösung - aber oft leider die EINZIGE Lösung die Betroffene haben. Es dauert lange, bis so viel Vertrauen aufgebaut ist, damit depressive Menschen reden können. Viele wissen nicht, dass Depression eine Krankheit ist und der Behandlung bedarf. Auch in den Augen der "Gesunden" wird das häufig nicht so gesehen und man geht mit depressiven Menschen falsch um.

Denn allzu oft kommen gut gemeinte Ratschläge "reiß dich zusammen, morgen ist auch noch ein Tag, die Sonne wird bald wieder scheinen, usw). Das ist fast wie ein Schlag ins Gesicht. Denn wer richtig depressiv ist kann mit diesen Ratschlägen nichts anfangen und ist damit beschäftigt wie er im Hier und Jetzt das Leben meistern kann. Aber auch die Hilflosigkeit meines Gegenübers - dem ich mich evtl. anvertraue ist auch schlecht auszuhalten.

Wer schon mal solche Erfahrungen gemacht hat, tut sich eben sehr schwer mit dem "Outen" und Erzählen.

Oft hilft auch eine Psychotherapie - das setzt aber schon die Bereitschaft voraus, an dem eigenen Leben etwas verändern zu wollen, damit es einem besser geht. Es gibt so viele verschiedene Richtungen, das man sicher etwas finden kann, was zu einem passt. (Wecken der eigenen Reccourcen - Quellen - oder Fähigkeiten - die jeder hat um sich wieder besser zu fühlen). Nachweislich kann man z.B. mit Sport der Depressionmanchmal schon "davonlaufen". (Davon wird Robert Enke aber auch genug gehabt haben - allerdings vermutlich mit Erfolgsdruck - was wieder Gift für eine Depression ist).

- Leider gibt es zu wenig gute Psychologen und die Wartezeiten sind sehr lang.
Medikamente helfen da (meiner Meinung nach) nur am Anfang, da man auch abhängig davon werden kann und sie die Lebensqualität beeinträchtigen (Müdigkeit, langsame Aufnahmefähigkeit, verlangsamte Reaktionen). Im besten Fall Medikamente nur so lange bis die Aufnahme einer Therapie möglich ist und dann langsam ausschleichen. Die Behandlung einer Depression dauert oft sehr lange. Manchmal ist auch keine Heilung möglich. Ich kenne aber auch z.B. jemanden, der einen Selbstmordversuch hinter sich hat, gefunden wurde, in die Klinik kam, eine Psychotherapie gemacht hat und heute ein ganz normales Leben führt und keine Probleme mehr hat. (Wichtig war die neue, eigene Einstellung zum Leben mit Hilfe der Psychotherapie und der Definition neuer Ziele im Leben)

Bei Herrn Enke haben allerdings alle Bemühungen versagt. Sicher bekommt ein Sportler wie er eine gute Betreuung. Es wird wohl eine vielzahl von Faktoren zu seinem Suizd beigetragen haben. Und wenn jemand wirklich vor hat, diesen Weg zu wählen, den wird man nur in Ausnahmefällen davon abhalten können. Die Leute, die gerettet werden wollen, weisen im Voraus darauf hin (wenn man die Zeichen versteht).

Und für alle, die niemanden zum reden haben, sich nicht trauen oder in einer akuten Krisensituation stecken - manchmal hilft es mit einer anonymen Person zu reden und ggf. wenn es gewünscht wird, nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen: Telefonseelsorge - 24 Stunden rufbereit, kostenfrei und anonym. Am Telefon und im Internet.
Oft hilft ein Gespräch schon um die nächsten Stunden zu überstehen, oder irgendwann den Mut zu haben sich anderweitig Hilfe zu suchen. Denn wer einmal angefangen hat zu reden - beim 2. Mal wird's leichter - beim 3. Mal wirds noch leichter....

Jetzt habe ich mehr geschrieben als ich eigentlich wollte... und wünsche allen eine gute N8
Signatur von »Heidi« ************************************************************************
Probleme, Sorgen? - Oder nur mal was von der Seele reden...TELEFONSEELSORGE (kostenlos)
W Polsce - Telefon Zaufania

10

Donnerstag, 12. November 2009, 00:58

Enke war das Opfer der zu hoch gestellten Erwartungen.

Ich kenne seine Eltern nicht, aber vielleicht sollten sie sich einige Gedanken machen...

Depressionen entstehen sehr oft daduch, dass die Kinder glauben, den Erwartungen ihrer Eltern nicht zu entsprechen...
Signatur von »ReniA« Liebe Grüßle i serdeczne pozdrowienia

Renia :papa


Kołysanka dla Gdańska

Hochzeitspolka

BIALY MIS

11

Donnerstag, 12. November 2009, 07:44

@HSnoopy und Renia sehr gute Beiträge ...ich wollte hier nicht so tief drauf eingehen...

noch eins, wenn es Menschen gibt, die lange um einen Menschen gekämpft haben, aber den Kampf verloren haben und mit schlechtem Gewissen vielleicht nicht genug getan zu haben weiter leben müssen, um die sollte man sich jetzt kümmern, weil auch die ein Gefühl schnell entwickeln können, die Erwartungen nicht erfüllt zu haben und versagt zu haben...
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12

Donnerstag, 12. November 2009, 08:25

Zitat

Original von liwia
@HSnoopy und Renia sehr gute Beiträge ...ich wollte hier nicht so tief drauf eingehen...

noch eins, wenn es Menschen gibt, die lange um einen Menschen gekämpft haben, aber den Kampf verloren haben und mit schlechtem Gewissen vielleicht nicht genug getan zu haben weiter leben müssen, um die sollte man sich jetzt kümmern, weil auch die ein Gefühl schnell entwickeln können, die Erwartungen nicht erfüllt zu haben und versagt zu haben...


Hallo Liwia,

wie Recht Du hast!

Ohne in Einzelheiten zu gehen: Auch ich habe erleben müssen, dass ich um einen nahen Menschen kämpfen musste - und doch verlor.
Mir dann den Vorwurf gefallen lassen, nicht genug für diesen Menschen getan zu haben, das schmerzt mich noch heute.
Als Steinbock gelte ich als introvertiert - das mag stimmen, da ich vieles mit mir selbst ausmache.

Gottseidank gibt es jedoch Menschen in meinem Umfeld, die mir zuhören, gute Ratschläge erteilen und mir damit sehr helfen.
Selber Anderen zuhören, das muss ich noch immer lernen - aber daran arbeite ich, täglich.
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Wilhelm Ostwald

13

Donnerstag, 12. November 2009, 10:01

Ich war in vielen Foren wo genau das ein Thema war, Ängste, Depressionen, ect.

Irgendwann hab ich betroffene User mal gefragt was sie selbst dazu beitragen um sich selbst zu helfen.

Aufgefallen ist mir das die meisten anderen die Schuld für ihr Leiden gegeben haben und sich selbst nicht mal im Ansatz bemüht haben aus dem Dilemma rauszukommen.

Einige haben über 1000 Beiträge verfasst und waren fleißig am mitlesen, aber sie sind ständig vom eigentlichen Thema abgekommen, Beiträge über sexuelle Vorlieben waren der Renner.

Über 1000 Beiträge schreiben und andere noch lesen nimmt enorm viel Zeit in Anspruch, Zeit die man dazu nutzen kann sich zu informieren ob es Alternativen gibt zu der normalen Psychologie.

Man muß Psychologie verstehen können, das heißt sich schlaumachen, lesen, im www suchen um sich selbst zu helfen.

Das habe ich so eingestellt und natürlich noch einiges mehr dazu geschrieben................

Nach meinen Beiitrag war der Thread wie leergefegt, sie tummelten sich in anderen Threads mit anderen Themen.

Ich stelle mal eine link ein wie gute Psychlogen helfen und wie sie arbeiten.

http://www.psychotherapie.de/psychothera…t/02102101.html

Es gibt da auch noch die Psychopolitik, wird gerade im Schweinegrippethread angewendet, sie wurde in Russland entwickelt, zu Zeiten des "eisernen Vorhangs"!

Angst ist die stärkste Waffe. und wenn man sich mal so umschaut in der Gesellschaft bemerkt man das sie überall angewendet wird.

Da wo es um viel Geld geht, bleibt das Menschliche auf der Strecke, wie bei demTorwart, traurig aber wahr.

Achja, da gibt es noch das "Bionische Heilen" und die "Synergetiktherapie", beides wird aber ncht von den Kassen übernommen.

Da hatte meine Ex nur den Spruch..........son Sch... das hilft eh nicht!

Naja wenn mans nie ausprobiert hat ...................!
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »ichbins« (12. November 2009, 10:05)


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14

Donnerstag, 12. November 2009, 10:41

Hallo ichbins,

ich glaube, Du machst es Dir zu einfach.
Sicher, es gibt Betroffene - die Ihre Probleme anderen anlasten, man kann und darf es aber nicht pauschalisieren.
Viele Betroffene sind garnicht in der Lage sich selbst zu helfen, weil Sie unter anderem auch nicht die Möglichkeiten des Internets haben.
Und ob das Medium unbedingt immer hilfreich ist, das wage ich doch zu bezweifeln.

Was die Psychoteraphie anbelangt, hier ist es erst einmal wichtig - den oder die richtigen Psychoterapeuthen zu finden.
Nur mit Psychopharmaka ruhig stellen, das ist für mich zu wenig. Leider steht es keinem dieser Fachleute auf der Stirn geschrieben "Ich bin der Richtige für alle Fälle!" Gerade hier muss die "Chemie" stimmen, um die nötige Vertrauensbasis aufzubauen.

Leider ist es in unserer Gesellschaft usus, "Wegzuschauen". Was interessiert mich der Andere, Hauptsache mir geht es gut.
Geld ist sicher ein Faktor unter vielen.
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Wilhelm Ostwald

15

Donnerstag, 12. November 2009, 12:10

danke an Heidi für den guten Beitrag.

Natürlich werden wir in dem speziellen Fall Enke nicht alles erfahren, aber es scheint mir eher nicht einer dieser Fälle zu sein, wo man sagen kann: keiner hat hingesehen bzw wollte nichts sehen.
Viele haben sich schon dazu geäussert und beteuert, dass er anscheinend ein "guter Schauspieler" war, da keiner der Arbeitskollegen etwas mitbekommen hat.
Klar, man kann jetzt sagen: ah, die sind eh alle oberflächlich und kümmern sich nur um die große Kohle..
aber ganz ehrlich, bei den Aussagen die ich bisher gehört habe, kann ich es mir nicht vorstellen.
Deswegen finde ich Sätze wie: "das Menschliche bleibt auf der Strecke" in diesem speziellen Fall eher unangebracht was seine Familie anbetrifft.

Wenn sich jemand überhaupt ansatzweise einen Vorwurf machen sollte dann die Öffentlichkeit allgemein. Die Tatsache dass Sportler nicht anders als stark und heterosexuell sein dürfen ist auf unser alles Mist gewachsen.
Vieleicht ändert sich das ja mal...
Signatur von »Ola« Nevermore...

16

Donnerstag, 12. November 2009, 13:18

Wenn sich jemand überhaupt ansatzweise einen Vorwurf machen sollte dann die Öffentlichkeit allgemein. Die Tatsache dass Sportler nicht anders als stark und heterosexuell sein dürfen ist auf unser alles Mist gewachsen.
Vieleicht ändert sich das ja mal...[/quote]

zustimm........

Ob sich das ändert? wollen wir es hoffen, oder noch besser wünschen wir uns das es sich ändert.
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17

Donnerstag, 12. November 2009, 13:50

Zitat

Original von Capricorn
Hallo ichbins,

ich glaube, Du machst es Dir zu einfach.
Sicher, es gibt Betroffene - die Ihre Probleme anderen anlasten, man kann und darf es aber nicht pauschalisieren.
Viele Betroffene sind garnicht in der Lage sich selbst zu helfen, weil Sie unter anderem auch nicht die Möglichkeiten des Internets haben.
Und ob das Medium unbedingt immer hilfreich ist, das wage ich doch zu bezweifeln.

Was die Psychoteraphie anbelangt, hier ist es erst einmal wichtig - den oder die richtigen Psychoterapeuthen zu finden.
Nur mit Psychopharmaka ruhig stellen, das ist für mich zu wenig. Leider steht es keinem dieser Fachleute auf der Stirn geschrieben "Ich bin der Richtige für alle Fälle!" Gerade hier muss die "Chemie" stimmen, um die nötige Vertrauensbasis aufzubauen.

Leider ist es in unserer Gesellschaft usus, "Wegzuschauen". Was interessiert mich der Andere, Hauptsache mir geht es gut.
Geld ist sicher ein Faktor unter vielen.



Ich erzähl dir jetzt mal eine kleine Geschichte ............

Mein Exschwager hat seine Mutter bis zu ihrem Tod gepflegt ,er hat sich jahrelang für sie aufgeopfert.

An eine Beziehung war überhaupt nicht zu denken, er verbrachte die Zeit bei seiner Mutter, ging sehr selten aus weil er Angst hatte ihr könnte was passieren.

Sie hatte 3 Schlaganfälle und noch einige andere Krankheiten, unter anderem litt sie unter einer Angst und Panikstörung.Sie ging fast garnicht mehr unter Menschen.

Bevor sie starb wurde sie sehr krank, Durchfall sie konnte nichts meher essen und trinken und wenn sie es getan hat kam es wieder raus wie es reingekommen ist.

Er wusste keinen Rat mehr und hat einen Rettungwagen gerufen, die Pfleger und der Arzt hatte Mühe sie in den Wagen zu bekommen, sie hat sich plötzlich dagegen gwehrt und unheimliche Kräfte entwickelt.

Als sie endlich angeschnallt im Rettungswagen lag, rief sie ihrem Sohn zu, wenn ich nicht mehr lebend aus dem Krankenhaus komme bist du das Schuld.

Sie verstarb ganz plötzlich 3 Tage später, obwohl es ihr sehr gut ging, die Ärzte äußerten den Verdacht das sie eine Embolie bekommen hat.

Das was sie ihrem Sohn mitgegeben hat, hat sie nicht zurückgenommen, obwohl meine Exfrau auf sie eingeredet in den Tagen als sie noch lebte.

Er hat die Schuld ihres Todes auf sich genommen!

Das war vor 6 Jahren, ich habe ein halbes Jahr nach ihrem Tod meine Familie verlassen, aber das ist eine andere Geschichte.

Als ich meine eigene Wohnung hatte, kam mein Exschwager zu mir und sagte das er so Schuldgefühle hat.

Wir haben stundenlang geredet, ich habe im Bücher gegeben im www gesurft und das was für ihm stimmig war ausgedruckt, noch Wochen nach dem ersten Gespräch.

So langsam ging es ihm besser, aber er fiel immer wieder in dieses Loch, ich habe ihm geraten einen Psychlogen in Anspruch zu nehmen, weil ich auch nicht mehr wollte, die Jahre in meiner Ehe haben mich geprägt.

Naja jetzt einen Termin bekommen dachte mir, klappte auch, aber erst in einem halben Jahr war einer frei, die Praxen waren ausgebucht.

Gut ich versuchte weiter zu helfen so gut es ging, hab mich immer mehr in die Psycholgie reingekniet, gelesen mich in Foren angemeldet um mit Betroffenen gechattet.

Immer wieder mitdem Exschwager geredet, aber irgendwann trug es Früchte, weil er bereitwar selbst was zu tun, er hatte sich ja regelrecht an mich geklammert.

Heute gehts ihm wesentlich besser, er sagte mir auch, wenn du nicht gewesen wärst, wäre ich aus dem Fenster gesprungen.Ich sagte das war ich nicht, du hast dir geholfen in dem du bereit warst selbst an dir zu arbeiten:

Kein noch so guter Arzt kann helfen, wenn der Patient nicht bereit ist mitzuarbeiten an den Problemen die er hat.

Der beste Arzt ist man selbst, andere können einen nur begleiten und unterstützen bei der Aufarbeitung des Problems.

Ich sehe diese Probleme auch nicht als Krankheit an, es ist eine Störung der Persönlichkeit, durch was auch immer ausgelöst, aber lösbar.
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Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »ichbins« (12. November 2009, 14:05)


18

Donnerstag, 12. November 2009, 15:02

Wenn man hier so liest ..........wenn mal alles so leicht wäre!

Is schon klar das es nicht leicht ist, aber es liegt an jedem einzelnen selbst.

Gerade Menschen und unter einer Störung leiden, schaffen sich eine Komfortzone , in die sie sich immer zurückziehen wenns ernst wird.

Mit 45 Min. Therapie alle 2 - 4 Wochen ist es leider nicht getan.

Meine Ex hat Arbeitblätter von ihrem Therapeuten mitbekommen, kaum war sie zu Hause landeten die in der Schublade.

Der hat sie wohl nicht alle waren meist ihre Worte, ich hab noch anderes zu tun, sicher hatte sie das, stundenlang vor der Glotze hängen oder telefonieren.

Wenn dann wieder ein Schub folgte und die Abstände wurden immer kürzer, hätte man die Hölle noch als angenehmen Ort empfunden.

Aufällig auch das Betroffene immer einen Schuldigen für ihre Situation suchen, in einigen Fälle ist das ja noch ok.

Ich bin für meine Seelenheil verantwortlich sonst niemand und wenn was nicht in Ordnung ist setze ich alles daran um es zu ändern, denn davon profitieren auch meine Mitmenschen, gerade was Familile betrifft sollte man alles zu tun um wieder ok zu sein.

Und wenn man Betroffene mit der Nase auf ihr Manko stupst, muß man noch mit enormer Gegenwehr rechnen.

Wie damals Therapeut meiner Ex, von mir ganz zu schweigen, aber ich hab dann nen Abflug gemacht. :papa2
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19

Donnerstag, 12. November 2009, 16:04

Hallo ichbins,

meine Geschichte: Du darfst davon ausgehen, dass ich als indirekt Betroffener weiß, wovon ich rede.
Zu unterstellen, dass Betroffene sich in eine Komfortzone zurückziehen, mag im Einzelfall zutreffen.
Auch hier gilt: "Es ist nicht die Regel!"

Leider verfüge ich noch nicht über die Kenntnisse bei der Lösung und Bewältigung von depressiven Störungen, wie Du sie offensichtlich besitzt. Patentrezepte fehlen mir ebenso.

Gottseidank mussten wir nicht lange auf neurologisch-therapeutische Unterstützung warten.
Dass in vielen Fällen lange Wartezeiten bei fachärztlicher Hilfe entstehen ist richtig, leider in der heutigen Zeit aber üblich.
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Wilhelm Ostwald

olaf

Julija +Alexej Nawalny

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20

Donnerstag, 12. November 2009, 17:28

RE: Nationaltorwart Robert Enke gestorben.

Ruhe in Frieden Robert

Es war wohl ein Tanz auf der scharfen Klinge.

Einerseits der Profisport, der keine Schwaeche egal welcher Art zulaesst
(gerade neulich erst hier im Forum mit Falk ueber das "foulen" im Sport (Billard, Fussball) und im allgemeinen Leben)
und der gewiss nicht wegen des Geldes Dein Lebensinhalt war.

Andererseits Deine persoenlichen Tragoedien, die Du als "oeffentliche Person" wohl nicht verarbeiten konntest und/oder durftest.

Du hast gezeigt, dass Fussballer und deren Fans keine 'Prolls" sein muessen. Und uns Zuschauern hast Du eine Hausaufgabe mitgegeben: abgesehen von dieser sensationsluestigen Berichterstattung, Ihr seid ganz normale Menschen.

Olaf

Wenn sich jetzt die Forumsgemeinschaft fragt, warum ich hier poste:
Wir haben 3 Tage in Krakow verbracht anlaesslich des 50-jaehrigen Geburtstags meines aeltesten Freundes. Als Tourist-Guide habe ich dann diese 5 Leute u.a. auch auf den neuen juedischen Friedhof in Kasiemiersz gefuehrt. Dabei entstand waehrend stroemenden Regens eine Diskussion, ca 3 Stunden lang, ueber den Sinn des Lebens und dessen Umstaende. Aus dem naheliegenden Cafe haben wir dann 'einige Gluehwein' geholt. Es kam ein amerikanischer Jude(80 Jahre) vorbei und meinte: "Sucking wet party, Your beloved ought to be happy, having this family celebrating in the rain." Dummerweise stellte sich raus, das wir alle Deutsche sind, und erst war unser Ami ganz pikiert, weil wir ja alle Killer sind...
Na ja, nach einigen 'wino grzany" im Cafe sind wir herzlichst nach Michigan in sein Haus eingeladen...

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