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olaf

Julija +Alexej Nawalny

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1

Mittwoch, 25. November 2009, 19:14

Ich bin ein Konsument

und wenn Orwell die Laeden beschrieben haette, wuerde es in Zukunft nach dem Willen der "global player" nur noch so aussehen, wie es bereits heute in Fussgaengerzonen/Highstreets in Europa aussieht.
Indonesien/Massenhysterie wegen Sonderangebot
http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/0,1518,663358,00.html

...als ob wir alle den gleichen Geschmack/Stilrichtung haben, nur unterteilt in billig/teuer..

Choma

Babcia

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2

Mittwoch, 25. November 2009, 19:32

RE: Ich bin ein Konsument

"Oszołomy" są na sałym świecie :oczko
Bei Media Markt Eröffnung in Berlin 2007 (15 Presonen verletzt): http://images.google.pl/imgres?imgurl=ht…v%3D2%26hl%3Dpl
oder:
Bei Media Markt Eröffnung in Łódź (2004) - "Mam połamane żebro, ale kupiłem płytę DVD za 3 zł, a nie za 10 zł" :glupek :
http://images.google.pl/imgres?imgurl=ht…v%3D2%26hl%3Dpl
Signatur von »Choma« Jeśli potrafisz śmiać się z siebie, będziesz miał ubaw do końca życia :D

3

Montag, 4. Januar 2010, 10:37

RE: Ich bin ein Konsument

Das gibt es auch, wenn Aldi Kinderkleidung im Angebot haben. Die Mütter reißen sich gegenseitig die Klamotten aus den Händen :nie

Wenn solche Artikel im Angebot sind, vermeide ich das Betreten des Geschäftes :oczko

4

Montag, 4. Januar 2010, 11:17

Genau, ich prügele die anderen, BEVOR sie überhaupt in die Nähe des Ladens kommen!;)
Signatur von »elLopo«
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BunterHund

unregistriert

5

Montag, 4. Januar 2010, 14:23

An solchen Bildern, kann man immer wieder gut sehen, wo unsere Gesellschaft mittlerweile angekommen ist.

Capricorn

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6

Montag, 4. Januar 2010, 14:53

Zitat

Original von BunterHund
An solchen Bildern, kann man immer wieder gut sehen, wo unsere Gesellschaft mittlerweile angekommen ist.


Ich denke, dass man doch etwas differenzieren muss.
Richtig, der Slogan "Geiz ist Geil" ist mittlerweile in aller Munde. Ein weiteres Phänomen ist die massenhafte Ansiedlung der "Ein-Euro" - Läden.

Für manche Verbraucher sind die sogenannten "Schnäppchen"-Angebote aus finanziellen Gründen jedoch oftmals die einzige Möglichkeit, einigermaßen preiswerte Waren zu erstehen.
Die Spezie, die dabei die Ellenbogen einsetzt, ist sicher nicht darauf angewiesen, in diesen Läden einzukaufen.
Aber keine Regel ohne Ausnahme, auch das ist richtig.
Signatur von »Capricorn« Das Denken ist auch eine Wirklichkeit,
sogar eine der wichtigsten im Menschenleben.

Wilhelm Ostwald

7

Montag, 4. Januar 2010, 15:23

Zitat

Richtig, der Slogan "Geiz ist Geil" ist mittlerweile in aller Munde. Ein weiteres Phänomen ist die massenhafte Ansiedlung der "Ein-Euro" - Läden.

Für manche Verbraucher sind die sogenannten "Schnäppchen"-Angebote aus finanziellen Gründen jedoch oftmals die einzige Möglichkeit, einigermaßen preiswerte Waren zu erstehen.


Wie man es auch betrachtet, sei es das Menschen sich bestimmte Dinge nur leisten können wenn sie diese billig erwerben oder ob Menschen einfach nur wenig ausgeben wollen.

Meine Gedanken dabei sind, das man bei jedem Geiz ist Geil auch an seinem eigenem Stuhlbein sägt, immer weniger ausgeben, immer mehr einsparen und am Ende sich wundern wenn der eigene Arbeitsplatz wegfällt oder das Gehalt schrumpft...Vielleicht ist Geiz ist Geil am Ende doch nicht sooo Geil....

8

Montag, 4. Januar 2010, 17:07

Zitat

Original von Tommy
...Meine Gedanken dabei sind, das man bei jedem Geiz ist Geil auch an seinem eigenem Stuhlbein sägt, immer weniger ausgeben, immer mehr einsparen und am Ende sich wundern wenn der eigene Arbeitsplatz wegfällt oder das Gehalt schrumpft...Vielleicht ist Geiz ist Geil am Ende doch nicht sooo Geil....


und hier kommen wir wieder zu den Aktien-Käufer, die Aktien honorieren die viel Gewinn/Rendite bringen, meistens weil die Firmen dafür ihre Mitarbeiter "weg rationalisiert" haben!:(

Doch, wir dürfen nicht vergessen, dass es viele Menschen, Familien mit Kindern gibt, die auf Schnäppchen, Sonderangebote angewiesen sind! Menschen, die trotz Vollzeitarbeit nicht ohne Harz-IV Aufstockung über die Runden kommen würden! Es werden immer mehr Menschen arm, schaut Euch die Löhne an, die heute bei einer Neueinstellung gezahlt werden!
Signatur von »elLopo«
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Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »elLopo« (4. Januar 2010, 17:18)


BunterHund

unregistriert

9

Montag, 4. Januar 2010, 17:14

Zitat

Original von Capricorn
Für manche Verbraucher sind die sogenannten "Schnäppchen"-Angebote aus finanziellen Gründen jedoch oftmals die einzige Möglichkeit, einigermaßen preiswerte Waren zu erstehen.


Aber oft sind es auch solche Waren, die relativ schnell im Müll landen.
DVD-Player für 20 Euro, nach einem halben Jahr, reif für die Mülltonne.
Den Tauscht man nicht um, man kauft sich einen neuen!
Das ist genau der Punkt, den ich so erschreckend an dieser Entwicklung finde.

Qualität interessiert niemandem mehr, nur noch der niedrigste Preis.
Der Jäger von Heute, jagd kein Tier mehr, sondern Schnäpchen!

10

Montag, 4. Januar 2010, 17:25

Zitat

Original von BunterHund
Aber oft sind es auch solche Waren, die relativ schnell im Müll landen.
DVD-Player für 20 Euro, nach einem halben Jahr, reif für die Mülltonne.


Das dumme dabei ist nur, das selbst die DVD Player für 100 Euro nach kurzer Zeit Schrott sind, die Firmen scheinen immer weniger auf Qualität zu achten und das nicht nur in der Billig Liga. Wenn ich mir ein neues Gerät kaufe dann war es gestern eigentlich schon alt, in nem halben Jahr braucht man dann eh nen neues und so scheinen Hersteller auch die Lebensdauert auf maximum Garantiezeit zu begrenzen. Das fällt mir besonders bei Handys auf, sehen alle Schick aus, super viele Extras verbaut aber dafür auch recht viele Macken und schnell segnen sie das Zeitliche...

11

Montag, 4. Januar 2010, 17:29

Ich stimme da BunterHund zu. Oft kann man nur Wegwerfprodukte kaufen. Kaputt und neu. Mir tut es manchmal in der Seele weh. Ist aber so.

Mein letztes Beispiel: Hatte im Auto einen DVD-Radio-Recorder (von Blaupunkt). Also keine "Wald und Wiesen-Marke". War nach nur 3 Jahren kaputt. Eingeschickt > Reparatur hätte 150 Euro gekostet. :mysli

Also was habe ich gesagt: Wegschmeißen. Dann habe ich mir für 130 Euro ein gutes neues Teil gekauft mit SD-Karte. Also noch einfacher zu bespielen und noch mehr Speicherplatz für mp3's als Vorher mit der DVD.

Ja, so ist sie, unsere Gesellschaft.
Ebay steuert dem ja so ein wenig entgegen. Gebrauchte Sachen, die noch gut sind, einfach weiter verkaufen. Selbst kaputtes geht manchmal noch an Bastler weg.

Mein Radio leider nicht. Die Rücksendung hätte 50 Euro gekostet. Da hab ich es lieber dort gelassen :stres

Wie macht man es richtig? Keine Ahnung. Ich kaufe nach Möglichkeit, wenn der Preisunterschied nicht zu groß ist, am Ort und versuche die kleinen Händler zu unterstützen. Denn die sind es, die auch Reparaturen durchführen und meistens auch kompetent beraten.

Ich war mal beim Media-Markt und wollte eine Waschmaschine kaufen. Der Verkäufer dort konnte einen Trocker nicht von einer Waschmaschine unterscheiden.... Der Typ lobte die Waschmaschine vor uns in höchsten Tönen.... bis ich ihm sagte ehhhmmm wir stehen vor einem Trockner..... Ach ja, entschuldigen Sie, da hinten sind die Waschmaschinen..... :szok das war schon heftig. Geiz ist nicht immer geil! Da wird an der Ausbildung des Personals gespart. Das war mir eine Lehre. Seidem werde ich am Ort bestens bedient und handeln geht meistens auch noch.

BunterHund

unregistriert

12

Dienstag, 5. Januar 2010, 00:03

Wie schlau die sogenannten Fachverkäufer im Media Markt sind, habe ich einst festgestellt, als ich mit einem Freund aus Jux, aus einem Monitor die Transformatoren rausgelötet habe, um sie dem Fachverkäufer bei Media Markt vor der Nase zu halten. Wir gingen gemeinsam in den Laden und ich sagte zu dem Verkäufer "Guten Tag! Wir brauchen neue Monitorpatronen!" - Er "Monitorpatronen? Wozu sollen die gut sein!?" - Mein Freund "Na sie kennen das sicherlich, wenn der Monitor immer blasser wird und immer dunkler. Irgendwann ist das Bild dann schwarz, dann sind die Monitorpatronen alle!" - Nachdem wir beide uns sehr zusammenreissen mussten, um ihm das zu erzählen, sagte er nur kurz "Moment, ich frage einen kollegen!" und verschwand ins Lager. Nach 5 Minuten kam er wieder und sagte:"Tut mir leid! Wir führen leider keine Monitorpatronen, vielleicht versuchen sie es mal bei einem spezialisiertem Händler."

:ROTFL

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »BunterHund« (5. Januar 2010, 00:05)


FrankPL

unregistriert

13

Dienstag, 5. Januar 2010, 06:55

Hey,

das ist tatsächlich mal wieder eine Story, über die ich herzlich lachen konnte.
Kenne solche Geschichten noch aus meiner Jugend- und Lehrzeit (Stichworte wie "Kolbenrückholfeder" - "Zylinderinnenbeleuchtung" - "Spannungsabfälle" sind sicherlich nicht nur mir in Erinnerung. Ebenso wie die Feile dringend geölt werden muss, weil sie beim Bearbeiten des Werkstückes ein lautes Quietschen hervorrief.)

Allerdings sollte man auch diese Dinge nicht allzu sehr verallgemeinern. Denn es gibt durchaus auch in den Mediamärkten sachkompetente Mitarbeiter.

Auch frage ich denn jetzt mal (aber bitte nicht als Angriff werten, BunterHund), was ihr denn dem Mitarbeiter entgegnet hättet, wenn er euch geantwortet hätte: "Watt wollen sie? Monitorpatronen? Wer hat ihnen den den Schwachsinn 'verkauft'?" Euer Projekt ist ja schon fast dreist zu nennen - wenn iich es mal so ausdrücken darf, da muss man sich schon sehr sicher sein, dass es dort wirklich im Sinne des Wortes Idioten im Verkauf gibt. Ich glaube, das wird nicht so oft funktionieren, wenn doch, so bitte ich Dich, das Ganze dann mal zu dokumentieren (Video- und/oder Audioaufnahme) und zur allgemeinen Belustigung als Upload irgendwie zur Verfügung zu stellen.

Gruß
Frank

14

Dienstag, 5. Januar 2010, 09:33

@BunterHund, ich muss dir sagen, dass ich auf der Stelle des Verkäufers genau das gleich geantwortet hätte! Wie @FrankPL geschrieben hat, was sollte der Verkäufer euch den sagen, "so ein Schwachsinn habe ich noch nie gehört! Haben Sie nicht mehr alle?". Mir sind Verkäufer lieber, die bei Unkenntnis andere Kollegen fragen, als "Klugschei..... die mir "Schrott andrehen wollen!
Das ist mir nämlich in einem Fachelektrogeschäft passiert, als ich ein bestimmtes Antennenkabel haben wollte! Ich habe es dem Fachverkäufer (Besitzer) erklärt, dass ich ein Kabel haben möchte, das in einer Videozeitschrift als sehr gut bewertet wurde. Daraufhin hat er mir versucht ein anderes Kabel zu verkaufen. Nach meiner Antwort, dass ich doch lieber das andere haben möchte, auch wenn es teurer ist, hat er mir dann gesagt: "wem soll ich lieber glauben, ihm der das gelernt hat, der vom Fach ist, oder einem Zeitungsschreiber?".
In dem Laden war ich schon seit 15 Jahren nicht mehr drin und werde es auch nie sein!
Signatur von »elLopo«
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* fit mit Tanzen *

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »elLopo« (5. Januar 2010, 09:36)


BunterHund

unregistriert

15

Dienstag, 5. Januar 2010, 14:54

@ FrankPL: Es war damals eine Schnapsidee von uns Beiden gewesen, weil wir beide damals in der Nähe von ebendiesem Media-Markt (Gladbeckerstraße - Essen) gewohnt haben und uns schon oft über die Verkäufer aufgeregt haben. Mein Freund, wollte damals beispielsweise ein Analogmodem haben und weil er sich ganz zu anfang noch nicht so sehr mit Internet und Telefonie auskannte (es war 1999) ging er zu einem Verkäufer und sagte "Ich hätte gerne ein gutes Analogmodem!" Der verkäufer drückte ihm eine ISDN Fritzcard (die vorläufer der Box) in die Hand und meinte "Das ist das beste was sie momentan kaufen können!" - Mein Freund wunderte sich aber, das dort eben ISDN draufstand und sprach den Verkäufer daraufhin an, dieser entgegnete ihm jedoch mit einem "Das ist völlig egal, sie können es auch an ihrer normalen Telefondose anschliessen, genau so wie sie ja auch ein normales Telefon an einer ISDN Dose benutzen können. Es hat sogar noch den Vorteil, dass sie mit ISDN wesentlich schneller sind!" - Muss ich dazu noch etwas erklären?

Es ist nur eine von vielen Dingen gewesen und deshalb entschlossen wir uns, mit dieser Monitorpatronen Aktion, mal zu schauen ie dumm die Mitarbeiter wirklich sind.

@ El-Lopo und FrankPL: Wie er hätte reagieren sollen? Na, vielleicht so wie es die Verkäufer bei Conrad Elektronik (ebenfalls in Essen - Ja, ich hab mal in Essen gelebt) getan haben. Die Dame am Infoschalter musste sich bei der Frage, was das denn sein sollte, schon sehr ihr grinsen verkneifen. Dann rief sie einen Kollegen und konfontierte ihm mit unserem Problem, dieser jedoch fing lauthals an zu lachen und meinte, dass ihm dieser Gag echt gefällt.

Zu dem Dokumentieren: Vielleicht mach ich das irgendwann mal, aber da ich derzeit weder eine "versteckte Kamera" besitze und schon längst nicht mehr in der nähe eine Media-Markts oder anderen Geiz ist Geil Schuppens wohne, muss ich das wohl aufschieben. Bevor die Frage auftaucht wo ich denn Wohne: Auf dem Land! Meine nächsten nachbarn wohnen 300 Meter entfernt, die nächste kleinere Stadt befindet sich 11 KM von hier.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »BunterHund« (5. Januar 2010, 15:01)


Darek

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16

Dienstag, 5. Januar 2010, 20:03

Zitat

Original von BunterHund
Bevor die Frage auftaucht wo ich denn Wohne: Auf dem Land! Meine nächsten nachbarn wohnen 300 Meter entfernt, die nächste kleinere Stadt befindet sich 11 KM von hier.

Verstehe ich nicht. Ich denke Du wohnst in der Antarktis? Und da gibt es nach meinem Kenntnisstand nur einen deutschen Claim, Neumayer, heißt der, soweit ich weiß. Und im Umfeld von 11 km gibt es da nix und wieder nix. Auch keine kleine Stadt.
Und was Deine Nachbarn angeht - die haben sowieso keinen Bock auf "Geiz ist geil": Pinguine interessieren sich doch nur für frischen Fisch.

Ich glaube, Du verschaukelst uns hier und wohnst gar nicht am Pol..... :nerwus
Signatur von »Darek« Wer schweigt, trägt Schuld an den Zuständen, die er beklagt!
Und wer vergisst ist verurteilt, dasselbe noch einmal zu erleben!

olaf

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17

Dienstag, 5. Januar 2010, 20:17

Zitat

Original von Darek
... und wohnst gar nicht am Pol..... :nerwus

...und rauchst grenznah pot? :muza
dann pol pot: :ROTFL
http://de.wikipedia.org/wiki/Pol_Pot

BunterHund

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18

Dienstag, 5. Januar 2010, 22:14

Zitat

Original von Darek
Verstehe ich nicht. Ich denke Du wohnst in der Antarktis? Und da gibt es nach meinem Kenntnisstand nur einen deutschen Claim, Neumayer, heißt der, soweit ich weiß. Und im Umfeld von 11 km gibt es da nix und wieder nix. Auch keine kleine Stadt.
Und was Deine Nachbarn angeht - die haben sowieso keinen Bock auf "Geiz ist geil": Pinguine interessieren sich doch nur für frischen Fisch.

Ich glaube, Du verschaukelst uns hier und wohnst gar nicht am Pol..... :nerwus


Oh Mist! Jetzt ist meine Tarnung aufgeflogen... :stres
Ok, ich gebs zu... ich wohne eigentlich in Ogobambo!

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Darek

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19

Mittwoch, 6. Januar 2010, 17:38

8 Jahre ist er alt, erzählt Prince - und zertrümmert dabei mit einem handballgroßen Stein die Scheibe eines Monitors, der vor ihm auf dem Boden liegt.
Es könnte heute ein guter Tag für ihn werden, meint er. Vor einer Stunde kam ein LKW mit jeder Menge Elektroschrott. Mit etwas Glück könnte er es heute auf 2,00 Euro Lohn bringen. Gerade genug für frisches Wasser, einige Tomaten und einen sicheren Schlafplatz oben auf einer der Wellblechhütten. Solche Schlafplätze sind begehrt, beteuert er.

Seine Eltern leben nicht mehr, er muss sich mit seinem Bruder alleine durchschlagen, erklärt er und scharrt etwas verlegen mit seinen alten Flipflops im Dreck. Der Boden besteht fast nur aus Asche, überall liegen Kabel herum, zerbrochene Platinen, Tastaturen, Prozessoren, Transformatoren und Hunderte Kothaufen. Auf Schlammlöchern und Tümpeln treiben Flecken, die grün, orangefarben oder blaumetallisch leuchten.

Sein Bruder, einige Meter weiter, gehört mit seinen 10 Jahren schon zu den älteren Kindern auf dem Schrottplatz und ist kaum zu erkennen, so dicht wabbert der giftige Rauch über den Platz in Ghanas Hauptstadt Accra. Er verbrennt riesige Kabelknäuel, um an Kupferdrähte zu gelangen. Oft benutzt er zur Brandbeschleunigung neben Autoreifen auch FCKW-haltigen Schaumstoff aus alten Kühlschränken und verpestet damit die Luft noch zusätzlich mit Dioxin- und Furandämpfen.

Viele der anderen Kinder hier sind erst fünf oder sechs Jahre alt. Sie alle arbeiten auf dem größten Elektroschrottplatz des westafrikanischen Landes, einer gigantischen Giftmüllhalde. Hier lassen sich Konzentrationen von Blei, Kadmium, Barium, Quecksilber, Chrom, Arsen, Beryllium oder Chlorbenzol finden, die Normalwerte um das Hundertfache übersteigen. Tausende Menschen leben von diesem Ort, an dem sich ausgeweidete PC-Gehäuse und zersplitterte Bildschirme teilweise bis zu vier Meter hoch türmen. Und Tausende dieser Menschen sind oftmals extrem krank.

Wie lange Prince noch auf der Elektroschrotthalde arbeiten wird, weiß er nicht. Schon jetzt plagen ihn manchmal heftige Kopfschmerzen und Übelkeit, außerdem zerschneidet er sich beim Zerschlagen der Monitore oft die Finger. Er müsse die Arbeit machen, sagt er, er wolle doch seine Schulgebühren verdienen. Und träumt dabei von einem besseren Leben.

In die nächstgelegene Schule geht er allerdings nur selten, da das Geld dafür meist nicht reicht. Manchmal erhält er gar keinen Lohn. Auf dem Weg zum Schrotthändler, sagt er, sei er schon oft von Älteren überfallen worden, die ihm das wenige Metall auch noch wegnahmen.


Einsamer als dieser Junge kann man sich kaum fühlen.

Yentumi kennt die Leiden der Elektroschrott-Kinder: Ihm gehört die Apotheke im Slum "Sodom und Gomorrha", eine kleine blaue Bretterbude. Er gibt Paracetamol gegen die Stiche in der Lunge, er verkauft viel Hustensaft, und er kann Tetanusspritzen setzen, wenn die Kinder sich die Hände und Füße an scharfen Computertrümmern aufgerissen haben. Mehr kann er nicht tun, oft weiß er deshalb nicht weiter. Viele müssten ins Krankenhaus, aber das können sie nicht bezahlen. Sie verschwinden dann. Niemand weiß, wohin.

So sieht es aus, wenn Europa und die USA vorgeben, die "digitale Kluft" zwischen der Ersten und der Dritten Welt schließen zu wollen. Drei Viertel der Desktops, Laptops, Drucker und Co., die als Secondhandware nach Afrika exportiert werden, sind schlicht Elektroschrott.

Obwohl eine Brüsseler Richtlinie vorschreibt, dass alle Geräte von den Verkäufern oder Kommunen fachgerecht und entsprechend teuer entsorgt werden müssen, passiert es trotzdem, dass nur 25 Prozent der in der EU verkauften Rechner oder Bildschirme auch in Europa wiederverwertet werden.
Ein Export dieser Schrottteile ist zwar grundsätzlich verboten, wird aber mit einem kleinen Trick umgangen. Solche Teile werden oft als Secondhandware, als Spenden für Schulen, Universitäten oder Hilfsorganisationen deklariert. Deshalb können Exporteure in Hamburg, Rotterdam oder in den USA völlig kaputte Elektronik als Gebrauchtware exportieren. Und erzielen dabei enorme Gewinne.

Jedes Jahr, so schätzt die UN-Umweltbehörde, fallen weltweit 50 Millionen Tonnen hochgiftigen Hightech-Mülls an, allein in Deutschland sind es etwa eine Million. Und die Menge nimmt ständig zu, denn mit jeder technischen Neuerung wachsen die Elektroschrottberge in Afrika, China und Indien.

Zum Glück für die kranken Schrottkinder. Ihr Auskommen ist damit für die nächsten Jahre gesichert.
Nennt sich, glaube ich, Entwicklungshilfe.

Kinderarbeit? Menschenrechtsverletzungen? Hungerlöhne? Das ist in Afrika eine gaaaanz andere Geschichte. Bei den Afrikanern ist das ja nicht wie bei uns. Wenn die ein Bierchen haben und etwas Musik zum Tanzen, dann sind die doch bestens zufrieden. Denn der Afrikaner kann per se kein Geld behalten, der gibt das sofort wieder aus. Keine Ahnung, wofür. Wenn man einem Afrikaner hunderttausend Dollar gibt, verschleudert er sie doch innerhalb von wenigen Tagen. Dann ist er wieder arm, wie eine Kirchenmaus. Aber er fühlt sich dann ohnehin viel wohler.
Und überhaupt - was heißt denn hier Afrika. Ist weit weg. Und dass Afrikaner nicht lange leben, ist doch allgemein bekannt.

Ich frage mich nur, wann die Menschen / Konsumenten endlich begreifen, dass wir alle in einem Boot sitzen. Und das das, was wir in anderen Ecken dieser Welt den Menschen und der Natur antun, über kurz oder lang wieder bei uns landen wird. Soviel ist sicher.
Und das bezieht sich nicht nur auf Afrika, sonder auch auf Indien, Bangladesch, Pakistan.

An dieser Stelle könnte man noch eine weitere traurige Geschichte erzählen. Und zwar nicht über die Entsorgung, sondern über die Produktion von Handy, Computer und Co. Und über die teilweise unsäglichen Qualen der meist weiblichen "Produktionshelfer".

Aber lassen wir das.
Vielleicht denken wir in Zukunft einfach mal ein wenig darüber nach, bevor wir wieder ein super-günstig-geiz-ist-geil-jetzt-oder-nie-Schnäppchen - egal welcher couleur - mit immenser Freude nach Hause schleppen.

Denn solange es Tausende von Menschen gibt, die kein Interesse oder auch keine finanziellen Mittel haben, um ihren Lebens- und Konsumstil zu ändern, wird sich der soziale und ökologische Zerfall der Welt nicht aufhalten lassen. Und der soziale Friede auf dieser Welt rückt in immer weitere Ferne.

Man sollte als ökologisch und sozial ambitionierter Mensch vor allem eines sein: kritisch.
"Echter Fortschritt kann nur durch vermehrte Aufklärung stattfinden, und das bedeutet so viel wie die Zerstörung von Mythen", sagte schon George Orwell.

Also - kritisch bleiben und dem eigenen Urteil vertrauen! Und Augen auf beim Einkauf!
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20

Mittwoch, 6. Januar 2010, 22:03

In einem Artikel aus der New York Times von gestern heisst es,
dass H&M und Walmart ihre alte, unverkaufte Kleidung schreddern und auf den Müll werfen, statt sie evtl zu spenden...
http://www.nytimes.com/2010/01/06/nyregion/06about.html?em
Ist eben billiger das Zeug neu in Indien nähen zu lassen, als sich um den Weiterverkauf bzw Weitergabe zu kümmern.
Ist bestimmt auch nichts fürs Image wenn Obdachlose die eigene Firmenmarke tragen die man vorher mühsam den Teenies andrehen wollte...

Ich habe nach einem Artikel dazu auf deutsch gesucht und stattdessen die Nachricht gefunden,
dass H&M eine neue ökologische "Gartenkollektion" veröffentlicht.
Ausschliesslich aus nachhaltigen Materialien hergestellt.

:szok
Signatur von »Ola« Nevermore...

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