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1

Dienstag, 12. Januar 2010, 13:16

Das Massaker von Katyn im Kino

Das Massaker von Katyn

Citydome Kino, Sinsheim

Telefon: 0 72 61 / 6 56 95 55
Wilhelmstr. 15
74889 Sinsheim
12.01(Di) - 18.01.2010(Mo)

Eine überlebensgroße Geschichtsstunde
Das Massaker von Katyn, begangen im Frühjahr 1940 an mehr als 20.000 polnischen Offizieren und Intellektuellen durch die sowjetische Armee zeigt exemplarisch den schwierigen Verlauf der wechselvollen Geschichte des Landes und ist ein Synonym für jahrzehntelange Ausbeutung, Unterdrückung und Manipulation der Öffentlichkeit. Als 1943 deutsche Truppen die Massengräber entdeckten, wurde das Massaker eilig zu Propagandazwecken missbraucht, mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der sowjetischen Besatzung sowie der folgenden Herrschaft der kommunistischen Partei wurde das Erinnern zurückgedrängt, die Wahrheit über Katyn durfte nicht mehr gesagt werden, selbst die Nennung des Ortsnamens konnte bereits schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. Für Andrzej Wajda ist Das Massaker von Katyn aber auch eine ganz persönliche Angelegenheit, denn sein Vater gehörte ebenfalls zu den 22.000 Opfern, die in den Wäldern von Katyn den Tod fanden.

Der Film beginnt im September des Jahres 1939: Auf einer Brücke drängen sich die Menschen, endlose Scharen flüchten vor den deutschen Truppen, die Polen überrollt haben. Doch auf der Brücke kommen ihnen Menschen aus der anderen Richtung entgegen, denn auch die Sowjets haben Polen überfallen und rücken nun von Osten her vor - das geheime Zusatzprotokoll des Hitler-Stalin-Pakts macht es möglich. Familien werden auseinander gerissen, Offiziere und Intellektuelle verhaftet und in Lager gesteckt, wo sie auf ihr ungewisses Schicksal warten.

Wajda zeigt das Warten der Familien und die Gespräche der Soldaten, dann kurz vor dem Massaker springt er unvermutet in der Geschichte vor, spart die eigentlichen Geschehnisse aus und befasst sich stattdessen mit den Ereignissen des Jahres 1943, als die Gräber von deutschen Truppen entdeckt werden, um anschließend die Unterdrückung der Wahrheit nach dem Kriegsende sowie den Kampf der Familien um Aufdeckung der Wahrheit exemplarisch am Beispiel des polnischen Offiziers Andrzej, seiner Frau Anna und seiner Tochter Nika sowie deren Freunden und Verwandten zu schildern. Die Hinrichtungen, mit der stupiden Mechanik einer ausgetüftelten Todesmaschinerie durchgeführt, folgen erst ganz am Ende des Films in einer langen, quälenden Rückblende.

DATEN & FAKTEN
ÜBERBLICK
Titel: Das Massaker von Katyn
Originaltitel: Katyn
Produktionsland: Polen
Produktionsjahr: 2007
Länge: 121 (Min.)
VERÖFFENTLICHUNGEN
Kinostart: 17.09.200

CAST & CREW
Regie: Andrzej Wajda
Drehbuch: Andrzej Mularczyk, Przemyslaw Nowakowski, Wladyslaw Pasikowski, Andrzej Wajda
Kamera: Pawel Edelman
Schnitt: Milenia Fiedler, Rafal Listopad
Musik: Krzysztof Penderecki
Hauptdarsteller: Andrzej Chyra, Maja Ostaszewska, Artur Zmijewski, Danuta Stenka, Jan Englert

Gruß
Elik Plichta
Signatur von »Bigos« Elik Plichta

Radio Darmstadt 103,4FM
Polnisches Magazin Bigos
sobota 15.00-17.00
www.bigos-da.de
http://www.radiodarmstadt.de/redaktionen-sendungen/internationaleredaktion/bigos-polnisch.html
bigos@radiodarmstadt.de
+49 6151 8700100 (studio)
+49 177 614 62 64

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Bigos« (12. Januar 2010, 13:17)


2

Samstag, 16. Januar 2010, 20:55

RE: Das Massaker von Katyn im Kino

Cześć Bigos,

leider läuft der Film derzeit nicht in oder um Berlin.
Aber ich danke für den Tipp. Vielleicht kaufe ich mir die DVD, wenn sie raus kommt.
Gehört und gelesen habe ich schon früher davon. Allerdings noch nicht zu DDR Zeiten.

Pozdrowienia
Wróbel


Signatur von »Wróbel« Nur wer nichts macht, macht nichts falsch.
Daleka droga do nauczenia się języka polskiego.

Leo Satori

unregistriert

3

Dienstag, 2. Februar 2010, 20:29

RE: Das Massaker von Katyn im Kino

Halo Bigos.
Ich bin noch ganz neu hier. Deinen Hinweis zum Film "Katyn" habe ich mit Interesse gelesen, da ich diesen schon lange mal anschauen wollte. Leider war er in meiner Videothek bisher nicht verfügbar und so werde ich ihn mir wohl als DVD kaufen, denn das Thema interressiert mich (neben anderen historischen Filmdokumenten) sehr.
Ich habe vor einiger Zeit auch ein Buch von Gerd Kaiser (Katyn, Das Staatsverbrechen - das Staatsgeheimnis) gekauft, allerdings noch nicht ganz durchgelesen, denn der Inhalt ist, wie man sich denken kann, nicht unbedingt als Unterhaltungslektüre geeignet.
Mir hat übrigens der Film "Defiance" mit Daniel Craig, der den bewaffneten jüdischen Widerstand (ich glaube in Weissrußland) behandelt, sehr gefallen; auch wenn er bisweilen wegen vermeintlicher historischer Ungenauigkeiten kritisiert wurde.
O.K. Das als kurze Resonanz für Dich.
Schöne Grüße und: Wszystkiego dobrego.
Leo Satori

4

Samstag, 17. April 2010, 09:15

RE: Das Massaker von Katyn im Kino

leider gab es in meinem Umkreis kein Kino welches diesen Film gezeigt hat.

Vor ein paar Monaten habe ich mir also die Blue-Ray bestellt, welche gestern endlich gekommen ist.

Sobald ich sie gesehen habe werde ich euch Bericht erstatten wie mir der Film gefallen hat.

5

Samstag, 19. November 2011, 21:10

RE: Das Massaker von Katyn im Kino

Den Film gibt es jetzt auf YouTube.

http://youtu.be/rCxlnnqT-zo

cały film
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FrankPL

unregistriert

6

Samstag, 19. November 2011, 21:25

RE: Das Massaker von Katyn im Kino

Gibt es auch eine deutsch synchronisierte Version dieses Streifens? Bin leider immer noch nicht firm genug, um alles so zu verstehen, wie es sinnigerweise gedacht ist.

Beste Grüße
Frank

7

Samstag, 19. November 2011, 22:02

RE: Das Massaker von Katyn im Kino

In Deutsch habe ich den Film nur als DVD gefunden. Bald ist er in unserer Bibliothek auszuleihen.

Wusstest du eigentlich, dass Polen den 13. April, den Tag an dem das Massaker der Welt bekannt und an dem es von der Sowjetunion eingestanden wurde, zum nationalen und internationalen Katyn-Gedenktag erklärte? Ob es 1985 oder 1990 zum ersten Mal war, oder früher, habe ich nicht eindeutig rausgelesen.
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8

Samstag, 19. November 2011, 23:22

Katyn ist auch mit ein Grund , das sich in Polen die Begeisterung auf einen neuen internationalen Sozialismus in Grenzen hält.
http://www.youtube.com/watch?v=yyhtIg6V4o0&feature=related

olaf

Julija +Alexej Nawalny

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Wohnort: nahe Katowice/PL

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9

Montag, 21. November 2011, 01:13

RE: Das Massaker von Katyn im Kino

Zitat

Original von FrankPL
Gibt es auch eine deutsch synchronisierte Version dieses Streifens? Bin leider immer noch nicht firm genug, um alles so zu verstehen, wie es sinnigerweise gedacht ist.

Beste Grüße
Frank


wenn du willst, ja..
via email( zip)

10

Mittwoch, 23. November 2011, 21:45

RE: Das Massaker von Katyn im Kino

Siehst du, Frank? Nur für dich. :oczko



http://youtu.be/8lZ_UOVp8Nc Das hier ist bloß ein kurzer Trailer.
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Daleka droga do nauczenia się języka polskiego.

11

Donnerstag, 24. November 2011, 16:18

Wenn englische Untertitel reichen, dann gibt es den Film auch online:
http://www.youtube.com/watch?v=mM1zyQ_zffM

Na ja ist so ganz ok, wird aber jetzt nicht mein Lieblingsfilm.

Polnische Kriegsfilme gibt es noch paar ganz gute wenn jemand schon solche Filme mag.
z.B.
Westerplatte (1967)
http://www.youtube.com/watch?v=dFLB9j5LGVo
Spannend erst übrigens ab part02 gegen Ende, also nicht gleich aufgeben

Ostatnie dni
http://www.youtube.com/watch?v=XrQK3BUB8xk

Do krwi ostatniej
http://www.youtube.com/watch?v=ulvLIseBY1M&feature=related
Signatur von »Obywatel GG« Naród wspaniały, tylko ludzie k*rwy. Autor: Józef Piłsudski

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Obywatel GG« (24. November 2011, 16:40)


FrankPL

unregistriert

12

Donnerstag, 24. November 2011, 17:30

Hi,

mal ein Dank für die Links; allerdings bin ich nicht ein solcher Fan von Ballerfilmen und Schießlehre.
Mich interessiert besonders die Thematik "Katyn". Und dort bin ich schon mit Olaf zu einem Deal gekommen ... läuft also!

Beste Grüße
Frank

Gerd

Schüler

  • »Gerd« ist männlich

Beiträge: 6

Wohnort: Land Brandenburg

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13

Samstag, 21. Januar 2012, 23:51

RE: Das Massaker von Katyn im Kino

Hallo,
wenn man sich für das Verhältnis von Polen zu seinen Nachbarn interessiert, sollte man diesen Film unbedingt gesehen haben.
Ich fahre seit ca. 2005 regelmäßig nach Polen, meist mal für 1-2 Wochen und mache individuellen Urlaub, in kleinen Hotels oder auf Touristischen Bauernhöfen usw.
Ich spreche neben Englisch ganz gut Russisch, habe jedoch schnell begriffen, dass man Polnisch lernen muss, wenn man weiter kommen möchte. Russisch hört in Polen niemand wirklich gern.
Am Anfang hatte ich dies nicht verstanden, weil ja aus der Geschichte heraus Nazideutschland sowohl dem polnischen, als auch dem russischen Volk übel mitgespielt hatte, deshalb dachte ich ursprünglich, dass man es vielleicht deshalb mit Deutsch schwerer haben muss als Deutscher.

Nachdem ich den Film gesehen habe, den ich mir sofort nach Erscheinen auf Video-CD gekauft hatte, ging mir alerdings ein Lichtlein auf.....
Deshalb finde ich ihn sehr gelungen und er hat wesentlich zu meinem Geschichtsverständnis beigetragen.

Nur wenn man schonungslos offen legt, was damals passiert ist, kann man für die Zukunft daraus lernen.
Das was die Stalindiktatur Polen angetan hat, wird sicher nur noch durch die Grausamkeit der Hitlerdiktatur übertroffen.
Mich hat der Film sehr betroffen gemacht und ich denke, dass wir heute in Europa daraus lernen sollten, dass wir alle friedlich mit unseren Nachbarn zusammen leben sollten und fremde Kulturen achten, damit sich solch Greuel nicht wiederholt!
Und wir Deutsche der Nachkriegsgeneration haben eben gerade dafür eine besondere Verpflichtung, nur leider ist dies nicht allen klar.

Gerd aus Brandenburg

14

Samstag, 18. August 2012, 18:44

Katyn

http://www.auslandsdienst.pl/Player


Polski Radio: Vergebung braucht Wahrheit.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Wróbel« (18. August 2012, 18:44)


15

Samstag, 18. August 2012, 19:45

Straßburg verurteilt Russland wegen Katyn-Massaker

16.04.12

http://www.welt.de/politik/ausland/artic…n-Massaker.html

Erst vor 20 Jahren gestand der Kreml seine Schuld am Mord von 22.000 Polen in Katyn ein. Die Aufarbeitung geschehe bis heute nur widerwillig und unzureichend, urteilt das Menschenrechtsgericht. Von Gerhard Gnauck




Das Urteil, das der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte am Montag verkündete, sei "der für Polen bisher wichtigste Straßburger Urteilsspruch", schrieb eine Warschauer Zeitung. Doch zunächst herrschten bei den Klägern am Montag gemischte Gefühle.

Geklagt hatten Angehörige von insgesamt etwa 22.000 Polen, die 1940 von der sowjetischen Geheimpolizei in Lagern festgehalten und auf einen zentralen Befehl hin in Katyn und anderen Orten ermordet worden waren.

"Die Täter, die unsere Angehörigen in den Hinterkopf geschossen haben, leben nicht mehr", seufzte Izabela Saryusz-Skapska, die Vorsitzende des Opferverbands. "Doch ihre Namen wollen wir kennen."

Ermittlungen wurden 2004 eingestellt

Mit dem Urteil hat die Aufarbeitung eines großen Verbrechens eine neue Etappe erreicht, doch vermutlich nicht die letzte. Es geht um polnische Offiziere, Beamte und andere, die im Herbst 1939, als die Rote Armee gemäß dem Hitler-Stalin-Pakt den Ostteil Polens besetzte, gefangengenommen wurden. Sie wurden 1940 erschossen.

Als 1941 die Wehrmacht nach Osten vorrückte, wurden die Massengräber entdeckt. Das hinderte die Sowjets nicht daran, die Schuld an den Morden den Deutschen zuzuschieben und sieben gefangene deutsche Offiziere deswegen zum Tode zu verurteilen.

Erst seit der späten Gorbatschow-Ära bekannte sich Moskau zu seiner Verantwortung. 1990 wurden Ermittlungen aufgenommen, die jedoch 2004 eingestellt wurden.


Russland hält Akten zum Massaker geheim

Entsprechend ging es im Prozess nicht um die Schuld am Massaker. Die Klage richtete sich vielmehr darauf, wie die russischen Behörden nach 1990 den Fall Katyn aufgeklärt haben. Sieben Richter fällten in der Straßburger Kammer das Urteil, darunter eine Deutsche, wobei ihre Kollegen aus Russland und der Ukraine ein abweichendes Votum abgaben.

Die Kammer rügte die Weigerung Russlands, den Angehörigen Einsicht in die Ermittlungsakten zu gewähren. Auch dem Gerichtshof selbst habe Moskau die als vertraulich eingestuften Akten vorenthalten.

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Bisher waren die russischen Behörden davon ausgegangen, dass "der Begriff Kriegsverbrechen ausschließlich die Taten deutscher Verbrecher und ihrer Verbündeten betrifft", wie ein mit dem Fall befasster Jurist erläuterte. Deswegen waren die Morde von Katyn nach russischer Auffassung längst verjährt.

Nach dem Urteil wollen jetzt auch die Opfer der sogenannten Razzia von Augustow den Gerichtsweg beschreiten. In Augustow im Nordosten Polens hatten sowjetische Einheiten im Sommer 1945 knapp 600 gefangene Polen ermordet. Erst im vorigen Jahr hatte der russische Historiker Nikita Petrow Dokumente darüber entdeckt.

Robert73

unregistriert

16

Donnerstag, 27. September 2012, 15:24

Das der Film in Deutschland nicht so die Runde macht ist nicht verwunderlich. Deutschland möchte seine Beziehung zu Rußland stärken. Selbst in deutsch nationalen Bewegungen ist dies ein Thema. In Polen wird das auch regstriert. Deshalb tendiert ihre Sicherheitspoltik stark zu Amerika. Polen muß es schaffen ein hohes Niveau in wirtschaftlicher wie militärischer Hinsicht zu gewinnen und wenn möglich autonom. Das würde verhindern, das Polen in eine wirtschaftliche sowie technologische Abhänigkeit gerät. Das Konzept "ANDERS" ist ein guter Anfang. Leider ist der Motor von MTU.

olaf

Julija +Alexej Nawalny

  • »olaf« ist männlich

Beiträge: 4 806

Wohnort: nahe Katowice/PL

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17

Mittwoch, 3. Oktober 2012, 11:51

Zitat

Original von FrankPL
Hi,

mal ein Dank für die Links; allerdings bin ich nicht ein solcher Fan von Ballerfilmen und Schießlehre.
Mich interessiert besonders die Thematik "Katyn". Und dort bin ich schon mit Olaf zu einem Deal gekommen ... läuft also!

Beste Grüße
Frank


der deal bedeutet aber auch, dass ich die dvd unaufgefordert mal wieder zurueck bekomme....!
gruss

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