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Natürlich sind die meisten jungen Fachkräfte, vor allem aus Polen, bereits nach London, Barcelona oder Stockholm emigriert, doch noch sind die Polen nicht verloren..
(polskaweb.eu) Die Briten, Iren, Schweden, Spanier usw. haben frühzeitig ihre Chance erkannt und sich hunderttausende polnische Emigranten ins Land geholt, Deutschland dagegen, der direkte Nachbar Polens, hatte zwar für eine schnelle Aufnahme Polens in die EU gekämpft, ihnen dann aber die eigene Tür vor der Nase zugeschlagen. Diese Tatsache hat bis heute kein Polen verstanden und sicherlich auch ein großer Teil der Deutschen nicht. Einer bis Dato einmaligen historischen und kulturellen Chance, hatte die deutsche Politik keinen Raum gelassen, wird man denn irgendwann in den Geschichtsbüchern lesen können. Nun aber scheint erstmals Bewegung und Eile in Berlin aufgekommen zu sein, zumindest einer Teilöffnung für gesuchte Fachkräfte aus Polen per Dekret zuzustimmen. Es ist spät, aber noch nicht zu spät.
Einer der anregenden Figuren zum Thema Arbeitsmarktöffnung ist der FDP-Fraktionsvize Rainer Brüderle, welcher sogar mit Weitsicht die -sofortige- Freizügigkeit für Arbeitnehmer aus den neuen EU-Ländern fordert. Der "Thüringer Allgemeinen" sagt Brüderle: "Wenn sich die Bundesregierung schon nicht traut, die volle Öffnung herzustellen, wäre eine sektorale Öffnung immerhin ein erster Schritt. Spätestens vom Jahr 2009 an sollte der deutsche Arbeitsmarkt für alle Bürger der Europäischen Union offen sein. Wenn das vorher der Fall wäre, um so besser." "Wenn es mit dem Arbeitskräftemangel in Deutschland so weitergeht, wäre es denkbar, die Beschränkungen für osteuropäische Arbeitnehmer schon vor dem Jahr 2009 aufzuheben", sagte dann auch Arbeits-Staatssekretär Gerd Andres der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung"."Die auswanderungswilligen polnischen Arbeitnehmer sind ja schon längst in Großbritannien oder Irland, wo sie direkt nach dem EU-Beitritt arbeiten durften. Wir können froh sein, wenn gut qualifizierte Polen in Branchen, die händeringend Mitarbeiter suchen, auch längerfristig hier arbeiten wollen". Nun wies auch ein Sprecher von Arbeitsminister Franz Müntefering darauf hin, dass die Regierung den Gesamtkomplex Qualifizierung, Fachkräftebedarf und Arbeitsmigration prüfe, was ja schon einmal vorsichtig positiv klingt.
Deutschland, das mit Kraft und Fleiss nun seit Jahrzehnten schon die Hauptabfüller der EU Kassen sind und erst in den letzten 18 Jahren einen kompletten "Nachbarstaat" zu einer Art Wohlstand und Demokratie mit unglaublichem Kapitalaufwand verholfen hatte, wird sicherlich nicht ärmer oder gar selbst zum Problemfall werden, wenn es Arbeitskräfte aus Osteuropa ins Land lässt. Vor allen Dingen Polen bietet eine breite Palette an gut ausgebildeten Fachkräften aus allen Branchen, welche derzeit nicht nur von deutschen Unternehmen sogar als sehr ernstzunehmende Konkurrenz betrachtet werden, sondern sogar von Flensburg bis zum Brenner händeringend gesucht werden. Natürlich sind die meisten jungen Fachkräfte, vor allem aus Polen, bereits nach London, Barcelona oder Stockholm emigriert, doch noch ist Polen nicht verloren. Es wachsen jedes Jahr neue Fachkräfte heran und viele, welche sich zwar bereits im Ausland aufhalten, würden viel lieber in Berlin oder München arbeiten als in Dublin oder Amsterdam. Deutschland ist zwar nicht immer der liebste Nachbar gewesen, aber meist der Nächste und Bekannteste. So kann man durchaus damit rechnen dass auch Polen aus Irland auf einmal in Berlin auftauchen.
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