Deutsch Polnisches Forum

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Warschau - Nach neuen Hinweisen auf geheime CIA-Gefängnisse in Polen hat die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (ai) Warschau zu einer Überprüfung der Vorwürfe aufgefordert. "So lange keine unabhängige Untersuchung eingeleitet wird, wird die Angelegenheit immer wieder aufkommen", hieß es am Dienstag in einer Erklärung der Organisation. Eine Aufklärung sei im Interesse der polnischen Regierung.

Der Appell sei eine Reaktion auf einen Bericht der US-Zeitschrift "The New Yorker", sagte die Sprecherin von ai in Polen, Kaja Kulesza. Das Magazin hatte am Samstag über einen vertraulichen Bericht des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) an die US-Regierung berichtet, der Zeugenaussagen über ein CIA-Geheimgefängnis in Polen enthalte.

Laut "New Yorker" verwies das vertrauliche IKRK-Dokument auf Gespräche mit 15 Insassen des US-Gefangenenlagers Guantanamo. So habe Chaled Scheich Mohammed, ein früheres hochrangiges Mitglied des Terrornetzwerkes El Kaida, berichtet, er habe an einem Ort, an dem er gefoltert wurde, eine Wasserflasche mit polnischem Etikett gesehen. Das IKRK wollte den Bericht nicht kommentieren.

In einem Anfang Juni veröffentlichten Bericht für den Europarat war der Sonderermittler Dick Marty zu dem Ergebnis gekommen, dass die CIA zwischen 2003 und 2005 geheime Gefängniss in Polen und Rumänien unterhielt. Die Regierungen der beiden Länder wiesen dies entscheiden zurück.