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21

Dienstag, 10. Mai 2011, 22:11

Seit dem Mauerfall wandern jährlich tausende ostdeutsche Jugendliche in den Westen des Landes , da es kaum Ausbildungsplätze in Kohls "blühenden Landschaften" gibt und die Jugend in der Heimat keine Zukunftschancen sieht.
1,5Millionen junge Menschen(17% dieser Altersklasse) in der BRD im Alter von 20-29Jahren haben keine abgeschlossene Berufsausbildung.
20% Arbeitslosigkeit sind gute Bedingungen für die Ansiedlung polnischer Kleinunternehmer? Was meinst Du damit? Zigarettenhandel oder was soll da noch gut laufen? Altenpflege eventuell noch , da soll es schon Dörfer geben wo der jüngste Einwohner über 60Jahre ist. Abbruchunternehmen könnten noch funktionieren, um die Investitionsruinen des Aufbau Ost zu entsorgen.

Also da braucht man schon eine sehr starke rosarote Brille um deinen Optimismus zu teilen und in dieser neuen Migrationswelle durch Arbeitnehmerfreizügigkeit positives für den deutschen Ottonormalbürger abzugewinnen.

Ich denke eher, das es in Bälde Straßenkämpfe um die letzten Arbeitsplätze in D geben wird und dann ist Schluß mit lustig. Von den politischen Auswirkungen auf das künftige Wahlverhalten der Bürger möchte ich gar nicht sprechen. Das kann jeder selbst sehen, was aus dem toleranten und liberalen Niederlanden geworden ist.

22

Mittwoch, 11. Mai 2011, 06:22

Es ist eben zum Großteil alles Psychologie in einer Volkswirtschaft. Also auch relativ unberechenbar.

Möglichkeiten für einfache Unternehmungen in Ostdeutschland: Agrarbereich, Tabakanbau :) , Kfz-Bereich, Werkstattproduktionen. Auf alle Fälle ist da jetzt schon ein ziemliches Vakuum. In manchen Bereichen ist es ganz ganz sicher einfacher als in Westpolen.

Darek

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23

Mittwoch, 11. Mai 2011, 08:51

Zitat

Original von liwia

Zitat

Original von Darek
Wer sich den Gesetzen nicht fügen will, muss die Gegend verlassen, wo sie gelten!
J.W. v. Goethe


Bin froh, dass es so ein Gesetz nicht gibt, das sagt, dass sich Belohnung für gleiche Arbeit an gleichem Ort nach Herkunft richtet, wäre traurig.

He liwia, ich glaube nicht, dass das Goethe-Zitat so zu verstehen ist, wie von Dir angesprochen.

Man kann es anders ausdrücken: Wenn mir Verhältnisse (in denen ich lebe) nicht gefallen, muss ich sie ändern. Wenn ich dies nicht kann, muss ich dorthin gehen, wo ich Verhältnisse finde, mit denen ich leben kann. Ist doch eigentlich ganz einfach.
Passen mir meine Nachbarn nicht, sollte ich mich vielleicht nach einer anderen Wohnung umsehen. Passt mir mein Arbeitgeber nicht, sollte ich mir eventuell einen neuen suchen oder mich selbständig machen. Passt mir das Land, in dem ich lebe nicht, muss ich auswandern. (Nicht umsonst steigt die Zahl der deutschen Auswanderer von Jahr zu Jahr.)

Ich glaube mittlerweile, dass es heutzutage zu einem revolutionären Akt geworden ist, die Wahrheit zu sagen. Auch denke ich, dass mittlerweile trotz ständig zunehmender Unzufriedenheit Apathie und Lähmung dominieren.

Leben wir heute eigentlich nur noch in einem Wohlfühlmodus, in dem die Verdummung durch die Massenmedien und die Einlullung durch die multinationalen Konzerne (allen voran die Pharmaindustrie), uns zum eigenverantwortlichen Handeln unfähig gemacht haben?

:nerwus wenn mir meine 5, 6, 7,-- EUR Stundenlohn nicht passen - warum zum Donnerwetter lasse ich mir dann nicht etwas einfallen, um dies zu ändern?
Immerhin ist unser Kopf deshalb rund, damit wir ab und zu einfach mal die Denkrichtung ändern können.....
Signatur von »Darek« Wer schweigt, trägt Schuld an den Zuständen, die er beklagt!
Und wer vergisst ist verurteilt, dasselbe noch einmal zu erleben!

24

Mittwoch, 11. Mai 2011, 09:35

Es mag sein das einzelne polnische Bürger und Unternehmen von der neuen Regelung profitieren werden. Gesamtvolkswirtschaftlich betrachtet ist das natürlich Schwachsinn. Erst die Ex-DDR Gebiete entindustrialisieren und die Menschen zur Abwanderung zu nötigen durch Fehlen von Ausbildungsplätzen und Arbeitsstellen und dann in diesem Vakuum Polen ansiedeln.
Wer soll übrigens in Zukunft in Polen die Volkswirtschaft in Gang halten, wenn die Jugend emigriert? Wer wird in Polen in die Rentenkasse einzahlen?
Die Errichtung der Mauer am 13.August 1961 erfolgte unter anderem um zu verhindern das hoch qualifizierte Arbeitskräfte in den Westen abgeworben wurden. 3Millionen DDR-Bürger hatten von 1949-1961 die DDR verlassen.
Die Politiker stellen damit kurzfristige nationale Interessen über ein langfristiges Zukunftsprogramm für Europa.

Darek

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25

Mittwoch, 11. Mai 2011, 14:13

Zitat

Original von Diabel
Erst die Ex-DDR Gebiete entindustrialisieren und die Menschen zur Abwanderung zu nötigen durch Fehlen von Ausbildungsplätzen und Arbeitsstellen und dann in diesem Vakuum Polen ansiedeln.

Deine Argumentation verstehe ich nicht so ganz. Wenn es in der Ex-DDR durch Ent-Industrialisierung keine Arbeitsplätze mehr gibt - was sollen denn dann die Polen dort? Ohne Arbeitsplätze keine Arbeit. Ohne Arbeit auch keine Polen.


Zitat

Original von Diabel
Wer soll übrigens in Zukunft in Polen die Volkswirtschaft in Gang halten, wenn die Jugend emigriert? Wer wird in Polen in die Rentenkasse einzahlen?

Vielleicht sollten wir besser erst einmal abwarten, wie viele Polen sich überhaupt auf den Weg ins "gelobte Land" machen.
Signatur von »Darek« Wer schweigt, trägt Schuld an den Zuständen, die er beklagt!
Und wer vergisst ist verurteilt, dasselbe noch einmal zu erleben!

26

Mittwoch, 11. Mai 2011, 14:54

Zitat

Original von Darek

Zitat

Original von liwia

Zitat

Original von Darek
Wer sich den Gesetzen nicht fügen will, muss die Gegend verlassen, wo sie gelten!
J.W. v. Goethe


Bin froh, dass es so ein Gesetz nicht gibt, das sagt, dass sich Belohnung für gleiche Arbeit an gleichem Ort nach Herkunft richtet, wäre traurig.

He liwia, ich glaube nicht, dass das Goethe-Zitat so zu verstehen ist, wie von Dir angesprochen.

Passt mir das Land, in dem ich lebe nicht, muss ich auswandern. (Nicht umsonst steigt die Zahl der deutschen Auswanderer von Jahr zu Jahr.)

Darek, ich wollte damit nur sagen, dass wenn es so ein Gesetz gäbe, würde ich bestimmt dahin auswandern, wo es so eins nicht gibt. Den Rest muss man bewältigen... trotzdem darf man über Schwierigkeiten reden, sogar sollte man, weil nur so kann man vielleicht was verbessern und vielen die Augen öffnen, die meinen, Migranten geht es bald in menem Land besser als mir selbst.



:nerwus wenn mir meine 5, 6, 7,-- EUR Stundenlohn nicht passen - warum zum Donnerwetter lasse ich mir dann nicht etwas einfallen, um dies zu ändern?
Immerhin ist unser Kopf deshalb rund, damit wir ab und zu einfach mal die Denkrichtung ändern können...


Das Problem ist nicht nur die Unzufriedenheit der Ausländer (oder eher Zufriedenheit, dass sie überhaupt Arbeit haben) wegen der Belohnung, sondern die Unzufriedenheit der Deutschen, dass die Ausländer in ihrer Willigkeit und Not billiger zu arbeiten die Löhne nach unten treiben. Bevor ich mecker, packe ich mich an eigener Nase, dass heißt, wenn die Deutschen diese billige Hilfskräfte anstellen, dann sollen die nicht meckern, dass die irgendwann mal für den gleichen Lohn arbeiten müssen, weil niemand bezahlt für die Arbeit mehr als nötig. Wer soll hier den Kopf bewegen um das zu vermeiden, was durch eigenes Verhalten entsteht. Letztens hat sich eine deutsche Bekannte, die in Altenpflege arbeitet über Polinnen geärgert, die 24 Std Pflege anbieten. Die verdienen dafür was sie leisten Gott weiss nicht viel. Immerhin ist es für die deutschen Familien eine gute und günstigere Alternative zu mittlerweile überteuerten Altenhäusern oder ambulanter Pflege. Ich habe ihr gesagt, ärger Dich doch nicht über die Polinen, die nur nach ihren Chancen greifen und ihre Arbeit gut machen sondern über die Regelungen, die sowas ermöglichen.


..
Signatur von »liwia« When nothing goes right, go left!

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »liwia« (11. Mai 2011, 15:04)


27

Mittwoch, 11. Mai 2011, 15:39

Ich habe ja eigentlich auch nichts dagegen, das jeder da wohnt und arbeitet wo er möchte. Aber geschichtshistorisch betrachtet sehe ich einen absoluten Widerspruch zur gegenwärtigen Politik.
Nach dem Ende des 2.WK wurden Millionen Menschen zwangsumgesiedelt und ihrer Heimat beraubt mit der Begründung zukünftige Probleme mit nationalen Minderheiten zu vermeiden und heute werden die Nationalitäten wieder vermischt auf Teufel komm raus. Ich befürchte nur das in Zukunft damit neue Probleme geschaffen werden.

Mal sehen was daraus wird.

29

Mittwoch, 11. Mai 2011, 15:52

Zitat

Stettin/Neubrandenburg (dpa/mv) - Zehn Tage nach dem Start der Arbeitnehmerfreizügigkeit für Bürger osteuropäischer EU-Staaten eröffnet die Bundesagentur für Arbeit am Dienstag ein Vermittlungsbüro in Stettin (Szczecin). Zunächst sollen drei Mitarbeiterinnen polnische Bürger beraten, die sich für eine Arbeit in Deutschland interessieren. Sie könnten auch vermittelt werden, wenn eine geeignete Stelle vorhanden sei, sagte Karen Kunkel von der Arbeitsagentur Neubrandenburg am Sonntag der Nachrichtenagentur dpa. Das Büro habe Zugriff auf das bundesweite Stellenangebot der Bundesagentur für Arbeit. Am Samstag hatte die Arbeitsagentur in einem Stettiner Einkaufszentrum informiert, rund 3000 Menschen kamen. "Das Interesse ist sehr groß", sagte Kunkel.

30

Mittwoch, 11. Mai 2011, 16:13

Zitat

Original von Diabel
20% Arbeitslosigkeit sind gute Bedingungen für die Ansiedlung polnischer Kleinunternehmer? Was meinst Du damit? Zigarettenhandel oder was soll da noch gut laufen?


Die Statistik von Arbeitsagentur und Co kann man doch eh in die Tonne treten, das wissen wir doch alle. 20 % Arbeitslosigkeit heisst noch lange nicht das es keine Jobs gibt oder Kleinunternehmen keine Chancen dort haben und z.B. Mecklenburg Vorpommern hat schon vor Jahren ein Programm aufgelegt um abgewanderte Menschen wieder zurück zu holen da Arbeitskräfte fehlen.

Und es ist ja auch nicht nur so das alle Polen nach Deutschland kommen und uns die Arbeitsplätze streitig machen, gerade in der Grenzregion gibt es z.B. auch Deutsche welche in Polen arbeiten da es dort nicht die nötigen Fachkräfte gibt.

Die Probleme beschränken sich meiner Meinung nach auf Niedriglohn Jobs und Jobs wo keine Ausbildung erforderlich ist...

31

Mittwoch, 11. Mai 2011, 17:31

Das hatte ich ja schon geschrieben : Ueberangebot beim Personal drückt die Preise und ist ein willkommenes Druckmittel der Unternehmer die Löhne zu senken. Geht mir als Unternehmer genau so. Jeden Zloty den ich mehr meinen Angestelten zahle fehlt in meiner Kasse. Warum sollte ich jemandem 3000PLN bezahlen wenn ich einen Angestellten für 2000PLN mit den gleichen Qualifikationen dafür bekomme.
Die Ar....karte hat der lohnabhängig Beschäftigte.
Die gewerkschaftlichen Errungenschaften von 100Jahren Lobbyarbeit für ihre Klientel lösen sich in Schall und Rauch auf.
Ausser Spesen nichts gewesen. Zurück zur (modernen)Sklavenhaltergesellschaft.
Und alle sind gezwungen da mitzuspielen. Um konkurenzfähig zu sein braucht man niedrige Preise und Billigarbeiter. Nur sägen wir uns selbst damit den Ast, auf dem wir sitzen ab.
Mit billig ist geil , Arbeitnehmerfreizügigkeit, freiem Kapitalverkehr, Wegfall von Zollgrenzen hat man ein Abwärtsspirale geschaffen und die Büchse der Pandora geöffnet.

Statt Freiheit und Reichtum erwartet den Bürger Armut und Sklaverei. Aber es scheint (noch) keiner zu begreifen.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Diabel« (11. Mai 2011, 17:35)


32

Mittwoch, 11. Mai 2011, 17:51

Zitat

Original von Diabel
Warum sollte ich jemandem 3000PLN bezahlen wenn ich einen Angestellten für 2000PLN mit den gleichen Qualifikationen dafür bekomme.


Dies sehen ja nicht alle Unternehmer genauso, wenn der AG beispielsweise in Weiterbildung investierte oder bei einem AN für 3000 genau weiß wie seine Arbeitseinstellung ist usw., aus welchen Gründen sollte er die 1000 PLN sparen? Es gibt viele Unternehmen welche mit Ihren Mitarbeitern zufrieden sind und nicht die Bohne daran denken das Personal auszutauschen, letztendlich verdient ein Unternehmen mit dem Personal, schlechte Arbeitskräfte können daher schnell kostenintensiver werden als die Ersparnis beim Lohn.

Wenn Du also Deinen Mitarbeiter tauscht um 1000 PLN zu sparen Dein 2000 PLN AN aber nachher sich krank schreiben lässt und nach gewisser Zeit das weite sucht und Du dadurch Deine Aufträge nicht mehr abarbeiten kannst kostet Dich das im Endeffekt mehr würde ich mal behaupten.

33

Mittwoch, 11. Mai 2011, 17:56

mit den gleichen Qualifikationen hatte ich ja in meinem Text geschrieben. Ich tausche meine Leute nicht aus und bezahle schon über Ortstarif da ich meine (derzeitigen)Arbeitnehmer schätze. Was Du schreibst ist schon richtig , trifft aber auf mich nicht zu,

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Diabel« (11. Mai 2011, 18:00)


34

Mittwoch, 11. Mai 2011, 19:46

Arbeitseinstellung, Loyalität, Arbeitswillen, Kundenfreundlichkeit usw. haben aber nix mit der Qualifikation zu tun, das sind Menschlich Persönliche Eigenschaften und fakt ist da ja nun mal das ein zufriedener Mitarbeiter welcher auch ordentlich bezahlt wird diese Eigenschaften eher zum Ausdruck bringen kann und vor allem möchte als wenn ich wissentlich Unterbezahlt beschäftigt werde.

Habe auch nicht geschrieben das etwas auf Dich zutreffen tut sondern lediglich meine Meinung zum Thema geschrieben :oczko

35

Mittwoch, 11. Mai 2011, 20:29

Da stimmen wir vollkommen überein. Ich hatte nur nicht detaliert geschrieben das ich unter Qualifikation auch die von dir genannten Eigenschaften einschließe.

ADI

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36

Donnerstag, 12. Mai 2011, 09:46

Hallo!

Selbst poln. Mitbürger möchten nicht in Sachsen arbeiten, da sie zu wenig verdienen....und schauen weiter Richtung "Westen".

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