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FrankPL

unregistriert

1

Sonntag, 11. Dezember 2011, 16:04

Änderung der Praxisgebühr: Bezahlen bei jedem Arztbesuch?

Aus dem Pressespiegel vom 10.12.2011:

Zitat

Änderung der Praxisgebühr
Eine Reform der Praxisgebühr ist schon lange im Gespräch. Und geht es nach dem Willen einiger Koalitionspolitiker, soll 2012 darüber entschieden werden. Quelle: ARD-Tagesschau


Aus den verschiedenen Kommentaren in den Medien kann man heraushören, dass die Änderung unter Anderem damit begründet wird, es sei nicht die erhoffte Verringerung der Arztbesuche eingetreten, die man mit EInführung der vierteljährlichen Gebühr bewirken wollte.

Nun will man es u.U. mit einer Gebühr für jeden Arztbesuch erreichen. Was haltet ihr davon?
Auch das trifft doch wieder die Menschen, die wg. chronischer Krankheit(en) auf regelmäßige Arztbesuche angewisen sind. Auch beispielsweise Unfallverletzte, die zur Nachsorge ihrer Verletzungen in die Arztpraxis gehen müssen, wären extrem davon betroffen.

Wieder eine Umverteilung mit dem Ziel, irgendwann alle Leistungen vom "Patienten" direkt zahlen zu lassen und die KV als eine Insttiution zu etablieren, die sich nur noch selbst verwaltet?

Darek

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2

Sonntag, 11. Dezember 2011, 19:27

RE: Änderung der Praxisgebühr: Bezahlen bei jedem Arztbesuch?

Ganz ehrlich? Wenn diese Praxisgebühr nach Aussage des Film-Beitrages keinen messbaren Steuerungseffekt hatte - warum wird dann dieses unsinnige Vehikel nicht einfach abgeschafft? Und mit ihr gleich der gesamte andere Krempel, der gedanklich in diese Richtung steuert?

Überhaupt - es wird diskutiert über eventuelle Änderungen. "... es könnte, eventuell eine Reform anstehen...". Viel Wirbel um heiße Luft. Hätten wir jetzt Mitte des Jahres würde ich sagen "Sommerloch".

Fakt ist allerdings, dass in keinem anderen Land so viele Menschen so oft zum Arzt rennen, wie in Deutschland. Und das kostet. Angeheizt wird diese Situation m. E. aber auch durch die Medien, die Politik und vielfache (bewußte) Fehlinformationen. Der Wunsch des "Patienten" nach einem absolut beschwerdefreien Leben kommt noch hinzu.
Vergessen sollte man hierbei auch nicht die Instrumente der Pharmalobby, durch die uns immer dringlicher erklärt werden soll, wie und wo wir alle mittlerweile krank sind. Gesunde Menschen gibt es heute ja nicht mehr! Typisches Beispiel hierfür ist die pharmafinanzierte "Apotheken-Umschau" ("Wissen, was gesund macht")

Es ist und bleibt einfach so, dass es die Politik während ihrer langjährigen Tiefschlafphase immer wieder verpennt hat, rechtzeitig vorzusorgen. Mit den ständig neuen Gesundheitsreformen wurde lediglich an den Symptomen herumgedoktert, die Ursachen wurden allerdings übersehen.
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Darek« (11. Dezember 2011, 19:27)


FrankPL

unregistriert

3

Sonntag, 11. Dezember 2011, 19:38

Hi Darek,

Deine Aussage ist unbestritten. Allerdings ist es ja nun mal Fakt, dass viele Menschen chronisch krank sind, mit welchen Gebrechen sie auch immer zu kämpfen haben und wo auch immer diese ursächlich begründet werden.

Meine Kleinigkeit geht wirklich nur dann zum Arzt, wenn ich mit eigenen Mitteln nicht mehr weiter komme. Das war in den letzten zehn Jahren sage und schreibe dreimal. Ich bin trotzdem der Meinung, dass viele Menschen sehr wohl schon das Recht haben, ihren Hausarzt oder auch Facharzt häufiger zu konsultieren. Denn nicht alle Dinge können mit Hausmitteln oder mehr Bewegung therapiert werden.

Sicher übertreiben die Menschen es auch oftmals, hypochondrisches Einbilden von Krankheiten ist ja auch nicht selten zu beobachten.
Auch wenn Du es mit dem berühmten Sommerloch vergleichst, so glaube ich trotzdem, dass da wieder etwas kommt, was eigentlich nur bedeutet: Mehr bezahlen ... gegen im Endeffekt weniger Leistung. Man möge sich den Durchlauf der Menschen in den Prxisräumen vorstellen, wenn heutzutage fast jeder zum Doc läuft, weil er eine Grippe oder auch nur leichte Erkältung anfliegen fühlt. Dann stellen wir mal um auf Zahlung bei jedem Besuch und schon geht da richtig Zaster über den Tresen ...! Täglich!

4

Sonntag, 11. Dezember 2011, 21:29

Ich bezweifle offengestanden, dass die Ärzte mit dieser Form der "Regulierung" glücklich sind. Die meisten Ärzte beschweren sich nicht über zu geringen Verdienst sondern über zu viel Bürokratie.
Die Regelung, bei jedem Besuch zu bezahlen, würde den Verwaltungsaufwand in den Arztpraxen unnötig in die Höhe treiben. Wenn ich mir vorstelle, dass bei meinem Hausarzt täglich um die 100 Quittungen geschrieben werden müssen, dann frißt dieser Aufwand ja schon fast die Bareinnahmen wieder auf. Die Regelung wäre betriebswirtschaftlicher Unsinn und vor Allem für die chronisch Kranken sehr unfair.
Man kann sich für Diese natürlich auch Ausnahmeregelungen einfallen lassen. Hier müsste dann die "Ausnahme" von irgend einer Institution festgestellt und bestätigt werden - ggf. wird darum Gestritten vielleicht auch vor Gericht...... Alles vermeidbarer Aufwand wenn man sein Gehirn einschalten würde bevor man die Überlegungen mit der Praxisgebühr bei jedem Besuch laut von sich gibt.

Das ganze System ist krank, nicht die Patienten.

FrankPL

unregistriert

5

Sonntag, 11. Dezember 2011, 21:35

Hallo Andi,

klar, grundsätzlich stimme ich Dir zu.
In einigen Punkten muss ich aber widersprechen. Es gibt sehr wohl viele Ärzte, die über sinkendes Einkommen klagen. Weiterhin ist es kein großer Aufwand, eine Quittung auszustellen; das ist in den meisten Praxen heutzutage innerhalb von 30 Sekunden erledigt. Das ist also kein Argument, meiner Ansicht nach.

6

Montag, 12. Dezember 2011, 10:03

RE: Änderung der Praxisgebühr: Bezahlen bei jedem Arztbesuch?

Zitat

Original von FrankPL
Aus den verschiedenen Kommentaren in den Medien kann man heraushören, dass die Änderung unter Anderem damit begründet wird, es sei nicht die erhoffte Verringerung der Arztbesuche eingetreten, die man mit EInführung der vierteljährlichen Gebühr bewirken wollte.


Das find ich ja krass. Verringerung der Arztbesuche? Haltet mich für naiv aber wer erhofft sich denn Verringerung der Arztbesuche? Sollen sich die Leute nicht mehr behandeln lassen? Oder gibts in Polen zu viele Hypochondrer? :okok
Hmm, nee, echt keine Ahnung, was ist denn damit gemeint?

Den ARD Beitrag kann ich irgendwie nicht sehen, der Link führt auf nen Blog oder so.
Wieviel war/ist denn eigentlich die Praxisgebühr?

Gesundheitssysteme sind doch echt generell immer irgendwie dezent bescheiden oder? Obwohls ja derzeit in der Finanzkrise usw. heißt, dass Aktien oder ETF s aus der Gesundheitsbranche oder Pharmakonzernen ne ziemlich sichere Sache sind. Bezweifel ich ja, wenn die Leute bald nimmer zum Arzt gehen dürfen. ;)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »patti« (12. Dezember 2011, 10:58)


Darek

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7

Montag, 12. Dezember 2011, 10:37

RE: Änderung der Praxisgebühr: Bezahlen bei jedem Arztbesuch?

@patti
sorry, aber vielleicht liest Du nochmals genau, worum es hier geht :prosi
Davon, dass die Menschen nicht mehr zum Arzt gehen sollen, ist keine Rede. Es sollen aber "Reformen" vorgenommen werden, die verhindern, dass die Menschen zu oft zum Arzt rennen, da jeder Arztbesuch die Kassen Geld kostet. Zudem wird einfach zu viel untersucht, zuviel geröngt und zu viel verschrieben.

Wie ja schon erwähnt, jagt seit etlichen Jahren eine Gesundheitsreform die nächste, was letztlich darauf hindeutet, dass unsere Volksvertretung seit Jahren die explodierenden Kosten im Gesundheitswesen einfach nicht in den Griff bekommt. Hängt natürlich auch mit der demografischen Entwicklung zusammen. Aber nicht nur.

Und der von Dir angesprochene, scheinbare Widerspruch im Zusammenhang mit Aktien der "Gesundheitsbranche" ist keiner. Aktien beziehen sich ja nun mal letztlich auf Gewinne der Pharmakonzerne, und nicht auf "Gewinne" der Krankenkassen. Auch agieren die Pharma-Unternehmen weltweit. Selbst dann, wenn bei uns niemand mehr zum Arzt gehen würde / dürfte, hätten diese Unternehmen immer noch Gewinne, die sie aus ihren globalen Geschäftstätigkeiten ziehen.

Das nur mal so am Rande.

Ach so - die Praxisgebühr liegt derzeit bei 10,-- EUR pro Versichertem und Quartal.
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8

Montag, 12. Dezember 2011, 10:56

Ok, danke für die Erklärung :luzik
Ich habs nicht so mit diesem ganzen Krankenkassen-Reform-Kram was auch immer.
Das klang grad nur so böse :)

Darek

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9

Montag, 12. Dezember 2011, 11:15

@patti
gern geschehen :luzik
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10

Montag, 12. Dezember 2011, 18:05

Ist das aber nicht so, dass die Leute die etwas "mehr" Geld haben, auch wenn es eine Gebühr pro Besuch verlangt wird, weiter zum Arzt gehen werden, egal ob sie was haben oder nicht!
Es wird WIEDER die armen Leute treffen, die lieber mit Erkältung laufen werden, bevor sie 5 Euro Praxisgebühr, pro Besuch bezahlen!
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Darek

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11

Montag, 12. Dezember 2011, 18:26

Wie bereits geschrieben, bleibt erst einmal abzuwarten, ob erstens solch eine Praxisgebühr überhaupt eingeführt und zweitens, ob es dabei dann nicht wieder irgendwelche Ausnahmeregelungen geben wird.

Außerdem gibt es immer Menschen, die irgendwann und irgendwo unter irgendwelche Einkommensgrenzen rutschen und irgendwie die Leidtragenden sind. Wie soll man das regeln? Allen Menschen recht getan, ist `ne Kunst, die niemand kann.

Zudem stehe ich auf dem Standpunkt, dass man vielleicht nicht gerade wegen lapidaren Erkältungsbeschwerden sofort zum Arzt rennen muss, der einem dann auch noch das Medikament eines Unternehmens verschreibt, mit dem er (der Arzt) im Sommer noch ein schönes "Seminarwochenende" auf Ibiza verbracht hat.

Dein Argument zielt wieder genau in die Richtung, die weiter oben schon beschrieben wurde - es wird in Deutschland zu oft zum Arzt gerannt und anschließend zu oft in die Apotheke. Anschließend beschweren sich die Leute dann, dass das alles zu teuer wird und von keinem mehr bezahlt werden kann ....
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FrankPL

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12

Montag, 12. Dezember 2011, 18:38

Hi Darek,

ich kann mich nicht des Eindrucks erwehren, dass Du hier den Patienten bzw. den Versicherten den schwarzen Peter in die Schuhe schieben willst. Es sind nicht nur die Menschen, die vielleicht in vielen Fällen zu schnell und auch zu oft zum Arzt gehen. Es ist auch und ganz besonders das kranke System der -in meinen Augen- Abzockerei. Sorry, aber mit kranken Menschen lässt sich trefflich Geld verdienen und das ist in meinen Augen der Hauptgrund dafür.

Im Hintergrund steht die Sanierung bzw. finanzielle Gesunderhaltung der Krankenversicherungen! Von Solidargemeinschaft ist auch hier absolut nichts (mehr) zu sehen. UND DAS IST FALSCH!

Und außerdem: An jedem Gerücht ist etwas Wahres. Wenn es nicht wie oben beschrieben kommt, dann wird es leicht abgewandelt umgesetzt. Man könnte ja auch zur Pflicht machen, dass JEDER Mensch einmal im Vierteljahr zum Arzt gehen muss, um überhaupt den Versicherungsschutz aufrecht zu erhalten. Ein menschlicher TÜV sozusagen ...., klingt ketzerisch, ich weiß! Aber das System ist pervers!

Daran kann man nichts Gutes finden!

Darek

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13

Montag, 12. Dezember 2011, 19:00

:nie
ne, ne, ne, Frank - da hast Du mich absolut falsch verstanden!
Wie Du, stehe auch ich auf dem Standpunkt, dass unser System mittlerweile "krank" ist. Wie krank das alles ist, kann man leicht daran erkennen, das Pharma-Unternehmen immer mehr dazu übergehen, den Stamm ihrer Pharmareferenten abzubauen, um sich dafür immer stärker in die sogenannten "Patienten-Selbsthilfegruppen" einzuschleusen. Teilweise werden solche Selbsthilfegruppen - das Internet ist voll davon - sogar direkt von der Pharma-Industrie initiiert. Ein Patient, der dadurch beim Arzt mit Nachdruck auf ein bestimmtes Medikament für seine angebliche Krankheit pocht, bringt den Unternehmen mehr Umsatz, als wenn ein Pharmareferent des jeweiligen Unternehmens beim Arzt die "Werbetrommel" rührt.

Ich wollte aber mit meinem Posting einmal darauf hinweisen, dass jede Medaille auch eine Kehrseite hat. Und es ist zudem einfach Fakt, dass nirgendwo so schnell und viel zum Arzt gerannt wird, wie bei uns.

Und weiter ist es Fakt, dass sich gerade die Deutschen mehr Gedanken um das richtige Motorenöl für ihr Statussysmbol machen, als sich um ihre Gesundheit zu sorgen. Irgendwann rächt sich solch eine Einstellung halt. Und dann ist das Gejammer groß.
Es heißt nicht umsonst: "Wenn du heute nicht bereit bist, freiwillig etwas Zeit und Geld für deine Gesundheit zu investieren, wirst du morgen bereit sein MÜSSEN, VIEL Zeit und Geld für deine Krankheiten zu investieren.
Es bleibt die Frage, was sinnvoller ist.
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14

Dienstag, 13. Dezember 2011, 16:36

@Darek, für mich klingen deine Argumente gegen Leute die zum Arzt gehen, ähnlich einem Bilt-Zeitung Aufhänger: "Alle Hartz4-Empfänger sind zu faul zum arbeiten"!
Für mich sind nicht die Patienten diejenigen die unser Gesundheitssystem teuer/unwirtschaftlich machen!
Es sind die Krankenkassen die nicht effizient arbeiten, es ist die Pharmaindustrie die viel zu überteuerte Medikamente auf den Markt wirft und es sind auch Ärzte, die mit der Pharmaindustrie krumme Geschäfte machen!
Der Dumme ist am Ende IMMER der Patient, denn entweder er geht krank arbeiten, oder er zahlt, zahl, zahlt!:(
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dibawob

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15

Dienstag, 13. Dezember 2011, 16:52

Zitat

Original von Darek
Es heißt nicht umsonst: "Wenn du heute nicht bereit bist, freiwillig etwas Zeit und Geld für deine Gesundheit zu investieren, wirst du morgen bereit sein MÜSSEN, VIEL Zeit und Geld für deine Krankheiten zu investieren.

:okok

FrankPL

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16

Dienstag, 13. Dezember 2011, 18:14

Ich bemerke mal nebenbei, dass man sich im Endeffekt weder in der "Jugend" noch im "Alter" Gesundheit mit Geld erkaufen kann.

Alles, was da in dem Bereich so 'rüberkommt, ist keine Gesundung, sondern ein Aufschieben!

Darek

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17

Dienstag, 13. Dezember 2011, 18:20

Zitat

Original von elLopo
@Darek, für mich klingen deine Argumente gegen Leute die zum Arzt gehen, ähnlich einem Bilt-Zeitung Aufhänger

he, el - "Leute, die zum Arzt gehen" steht einer BILD-Zeitungs-Aufmache aber auch in nichts nach!

Ich habe nichts gegen Leute, die zum Arzt gehen. Ab einem gewssen Punkt geht es nun mal nicht mehr ohne Fachwissen. Und die hat nun mal ein Arzt (woher auch immer, lassen wir jetzt einmal außen vor.)

Nur - hinge die Gesundheit der Deutschen direkt mit der Anzahl der Arztbesuche zusammen, müssten wir das gesündestes Volk der Welt sein. Sind wir aber nicht! Wir sind trotz der vielen Arztbesuche genau so krank wie etwa die Amerikaner, die Briten oder die Italiener.

Hinzu kommt noch der Aspekt, dass die am meisten gestellten Diagnosen Rückenschmerzen, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen (Cholesterin) und Atemwegsinfektionen sind. Und gerade diese Erkrankungen sind erwiesenermaßen Krankheiten, die unmittelbar mit einem ungesunden Lebenstil zusammenhängen. Womit ich wieder bei meiner etwas weiter oben gemachten Aussage der rechtzeitigen und eigenverantwortlichen Gesundheitsvorsorge bin.

Und vielleicht liegt die Crux ja auch ein wenig an der Vollkasko-Mentalität der Deutschen? Seit Jahren explodieren die Kosten, die Patienten werden geschröpft durch jährlich kletternde Kassenbeiträge, Praxisgebühren und jede Menge Zuzahlungen zu Medikamenten und ärztlichen Leistungen. Dann gilt es eben, möglichst viel Gegenleistung fürs eingezahlte Geld zu erhalten. Das aber gibt wiederum das Solidaritätssystem nicht her.

Zu Deinem Hinweis auf die viel zu teueren Medikamente, die die Pharma auf den Markt wirft, kann ich Dir nur zustimmen. Aber wenn Du einmal meine Postings der Vergangenheit ansiehst, wirst Du feststellen, dass ich ein absoluter Pharmagegner bin und immer schon auf die korrupten Machenschaften dieser Lobby hingewiesen habe.

Gefragt ist hierbei mal wieder die Politik. Nur - wenn Mitglieder dieser Reihen während und nach ihrer Tätigkeit als Abgeordnerte in den Aufsichtsräten der Pharma sitzen, oder ehemalige Funktionäre der Pharma in die Politik wechseln, ist doch klar, weshalb sich an dieser Misere nichts ändert. (Bestes Beispiel ist Donald Rumsfeld, der immer noch großen Einfluss auf die amerikanische Regierung hat, dies seinerzeit bei der Schweinegrippe leidlich ausnutzte und durch seine Tamiflu-Aktiengeschäfte ein Schweinegeld an der Ringelschwänzchen-Pandemie verdient hat. Ähnliche Beispiele gibt es auch hier D).

Würden die Menschen bei Ihren Arztbesuchen dem behandelnden Arzt mal ein wenig auf die Finger klopfen - und das geht eigentlich ganz einfach - wären sicherlich so manche teuren Untersuchungen und so manche teuren Medikamente nicht verordnet worden. Was sicherlich zu einer stabileren Lage des Gesundheitssystems führen würde.
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Darek

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18

Dienstag, 13. Dezember 2011, 18:27

Zitat

Original von FrankPL
Ich bemerke mal nebenbei, dass man sich im Endeffekt weder in der "Jugend" noch im "Alter" Gesundheit mit Geld erkaufen kann.

Alles, was da in dem Bereich so 'rüberkommt, ist keine Gesundung, sondern ein Aufschieben!

Sorry Frank, dass ich Dir da widerspreche. Sehe ich nämlich ganz anders. Du brauchst doch nur nach Polen zu schauen. Sind die Menschen dort arm, haben also kein Geld für eine vernünftige Gesundheitsvorsorge, werden sie früher, schneller krank und leben nicht so lange. Haben sie hingegen etwas auf der hohen Kante, können Ärzte "bestochen" werden und so manche Untersuchung wird dann eben doch durchgeführt.

Und gerade gestern (oder war es vorgstern?) kam im 3. Programm eine interessante Berichterstattung zu genau diesem Thema. Fazit der Sendung: Wer arm ist wird schneller krank und stirbt früher. Nicht in Polen, hier bei uns!

Von daher stimmt also Deine Aussage nicht so richtig. Es sei denn, ich habe sie falsch interpretiert. :mysli
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FrankPL

unregistriert

19

Dienstag, 13. Dezember 2011, 19:04

Naja, ich würde mal sagen, zu einem Teil hast Du mich falsch interpretiert.

Ich bin der Ansicht, dass ein "kranker" Mensch - wobei das Wort "krank" jetzt allumfassend für Gebrechen jeder Art erkannt werden sollte - auch dann noch krank bleibt, wenn er einen Arzt aufsucht und sich dort beraten oder "behandeln" lässt. Die meisten Wehwehchen lassen sich auch sehr gut mit natürlichen Methoden therapieren, sei es durch mehr Bewegung, Ernährungsumstellung, Abstellen schlechter Angewohnheiten (rauchen, alk, drogen) und so weiter und so fort.

Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen, die durchaus einen Arztbesuch rechtfertigen. Aber grundsätzlich sehe ich den größten Teil der Behandlungen bei einem Arzt als nicht notwendig an. Heißt, ich kann meinen Heilungsprozess beschleunigen oder das Krankheitsbild erfolgreich eine zeitlang unterdrücken, wenn ich ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung habe. Habe ich die nicht, dann muss ich den Gesundungsprozess über einen längeren Zeitraum ertragen und/oder kann das Krankheitsbild nicht unterdrücken.

In beiden Fällen bin ich über eine gewisse Zeit lang "krank". Wenn ich mit Geld eine Behandlung erkaufen kann, dann bin ich möglicherweise kürzer "krank" oder ich bleibe krank, weil die Auswirkungen eben medikamentös unterdrückt werden. Der nicht vermögende Patient denkt meiner Ansicht nach intensiver und oftmals auch erfolgreicher über eine komplette Gesundung nach. Denn er muss einen Weg dahin finden (wenn er es will und sich nicht aufgibt).

Und wenn es in den Medien heißt "wer arm ist, wird schneller krank und stirbt früher", dann denke ich auch hier an gezielte Manipulation dahingehend, das Potenzial zahlender Kunden zu erhöhen. Mehr Menschen mit ein wenig Vermögen heißt mehr Menschen, die zahlen.

Ich habe die Statistik nicht gebaut und wie wir alle wissen, sollte den wenigsten Statistiken bzw. Studien vorbehaltlos zu glauben.
Ansatzweise mag die Aussage dieser Studie sicher zutreffen, aber sie ist nicht unter Mitwirkung aller potentiell betroffenen Menschen entstanden. Und selbst dann hätte ich gewisse Zweifel.

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