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Mittwoch, 29. August 2007, 08:21

Ausstellung von Unterwasserfunden aus Polen und Brandenburg

Zitat

Entweder gab es ein ganz schauderhaftes Gemetzel im Jahre des Herrn 1038 über den Wassern des Lednica-Sees nördlich von Gniezno, der legendären ersten Hauptstadt Polens. Oder aber die Mannen des räuberischen Tschechenprinzen Bretislav von Prag verstanden sich nicht auf die Kunst, ihre Ausrüstung beisammenzuhalten. Sicher ist, dass die Tschechen auf der Suche nach den Reliquien des Heiligen Adalbert zwei Brücken passierten, die über die Insel Lednicka inmitten des Lednica-Sees hinweg führten. Die Brücken sind längst verschwunden, und als man Überreste davon entdeckte, fand man zugleich Waffen und Ausrüstungsgegenstände, die von Bretislavs Durchzug zeugen.

"Vom Wasser bewahrt. Unterwasserfunde aus Brandenburg und Großpolen" lautet der Titel einer Ausstellung im Museumshaus "Im Güldenen Arm", die am Donnerstag um 18 Uhr eröffnet wird. Die Wanderschau ist ein deutsch-polnisches Kooperationsprojekt zum Themenjahr "Fokus Wasser". Das Museum der ersten Piasten in Lednica, das Dominikanerkloster Prenzlau und das Museum der Anfänge des Polnischen Staates Gniezno hüten Schätze, die Unterwasserarchäologen ans Tageslicht brachten.

Ostrów Lednicki, die größte Insel des Lednica-Sees, ist eng mit den Anfängen des polnischen Staates verbunden. In den Jahren 1959 bis 1961 wurden erstmals Unterwasseruntersuchungen durchgeführt, die seit 1982 bis heute andauern. Die in der Ausstellung präsentierten Exponate, darunter Münzen, Rüstungsteile und Waffen, sind nur ein kleiner Ausschnitt aus einer Fülle von archäologischen Funden, die eine der umfangreichsten Sammlungen dieser Art in Polen bilden. In Gniezno, der ersten Hauptstadt Polens, errichteten die Herrscher der ersten Piastendynastie um 940 ihre Hauptburg. Besonders erfolgreich waren hier die Grabungen im mittlerweile zugeschütteten Swiete-See. Man entdeckte Reste von Wellenbrechern, Faschinen und Stegen, die einst zum Schutz des Seeufers dienten. Bei den Grabungen wurden auch wertvolle Gegenstände aus dem Alltagsleben der damaligen Bewohner Gnieznos gefunden, darunter die umfangreichste Sammlung gotischer Kacheln in Polen.

Aus Brandenburg wird der Schatz von Seehausen präsentiert. Am Oberuckersee bei Prenzlau existierte ein Zisterzienserinnenkloster. 1543 wurde es aufgelöst, die Anlage verfiel, viel Klosterinventar wurde offenbar einfach ins Wasser geworfen. Seit den 1980er Jahren wurden 20 000 Einzelfunde, darunter 900 Keramikgefäße, aus dem Wasser geborgen. Zu den Kuriositäten zählt sicher eine fingernagelgroße Reliquienschachtel aus Blei und Zink, in der sich ein bestenfalls erbsengroßes Heiligtum verwahren ließ.

Ausstellung im Museumshaus "Im Güldenen Arm", Hermann-Elflein-Straße 3, bis 21. Oktober.


Quelle >>>

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