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Darek

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1

Donnerstag, 12. Januar 2012, 10:06

Möhren auf dem Parkplatz, Radieschen im Kreisverkehr

Die britische Textilstadt Todmorden ist eine ganz besondere Stadt. Hier leben eine 56-jährige Großmutter von 10 Enkeln und Pam Warhurst, ein ehemaliger Restaurantbesitzer. Diese beiden haben vor einiger Zeit eine Aktion ins Leben gerufen, die sich "Incredible Edible" nennt. Überstzt so viel wie "unglaublich essbar".

Die beiden hatten die Idee, Obst und Gemüsegärten in der ganzen Stadt anzulegen - saftiges, grünes Gemüse, frische Kräuter und herrliches Obst wachsen nun neben städtischen Gebäuden, auf Schulhöfen, Supermarkt-Parkplätzen und an weiteren Plätzen in der Stadt.

Sie wollten ihr Städtchen vollkommen unabhängig machen von der allgemeinen Lebensmittelversorgung. Und es ist ihnen sogar gelungen. Todmorden ist bis heute die einzige Stadt im gesamten Königreich, die jedem Bürger der Stadt die Möglichkeit bietet, sich von gesundem Obst und Gemüse gesund zu ernähren - und das alles auch noch völlig kostenlos!

Für das Programm wurden zu Beginn 70 große Beete angelegt und diese dann mit allen möglichen Arten von Beeren, mit Minze, Kräutern, Zwiebeln, Salaten, Karotten und anderem bepflanzt.
Die Bewohner nahmen das Projekt mit Begeisterung auf, und es wurde - obwohl alles kostenlos ist - bis heute nicht ausgenutzt. Ganz im Gegenteil - Incedible Edible trug sogar dazu bei, dass sich das soziale Gefüge der Stadt deutlich verbesserte und seit Einführung des Projektes jedes Jahr die Krminalität immer weiter gesunken ist.
Auch hat es in der nächsten Generation bereits das Interesse geweckt, Lebensmittel selbst anzubauen.

Das Projekt hat demnach bewiesen, dass es durchaus möglich ist, eine ganze Stadt durch den Eigenanbau von Lebensmitteln selbst zu versorgen. Zumindest was Obst und Gemüse angeht.

Quelle: http://www.dailymail.co.uk/femail/articl…ng-ALL-veg.html

Mein Kommentar:
Eine tolle Idee. Zur Nachahmnung empfohlen? :mysli
Nur eines stört mich dabei ein wenig - Gemüse und Obst, angebaut in direkter Nachbarschaft eines Supermarkt-Parkplatzes, würde ich wahrscheinlich nicht essen.
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Darek« (12. Januar 2012, 10:08)


2

Donnerstag, 12. Januar 2012, 13:13

Das gibt es seit mehr als 100Jahren in D unter dem Begriff Schrebergärten.

Die Idee der Schrebergartenbewegung entsprang dem deutschen Arzt Daniel Gottlieb Moritz Schreber, der von 1808 bis 1861 in Leipzig lebte und wirkte.

Aber toll finde ich, dass auch die Todmordener Bürger keine Vogelschreddermaschinen haben wollen, die ihre tollen Karottenbeete umwehen und das Landschaftsbild verschandeln.

Councillors against pair of wind turbines

Published on Tuesday 10 January 2012 19:09

PLANS for two wind turbines at a farm have been recommended for refusal by Todmorden Town Council.
http://www.todmordennews.co.uk/news/loca…bines_1_4114059

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Diabel« (12. Januar 2012, 13:34)


Darek

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3

Donnerstag, 12. Januar 2012, 13:43

Sorry, Diabel, dass ich Dir hier widersprechen muss.

Erstens hat mein eingestellter Bericht absolut nichts mit einem Schrebergarten zu tun, da ein Schrebergarten eine parzellierte, vermietete Fläche ist. In meinem Bericht war von etwas gänzlich anderem die Rede. Auch existieren in England ebenfalls Schrebergärten.

Zweitens ist Dein Hinweis auf die Namensgebung nicht ganz korrekt. Der Vorläufer der heutigen Schrebergärten geht zurück auf die "Erfindung" der so genannten Armengärten, die durch den Landgrafen Carl von Hessen bereits Anfang des 19. Jahrhunderts in Norddeutschland angelegt wurden. Grund hierfür war die, für damalige Verhältnisse, extrem anwachsende Bevölkerung und die damit verbundene Lebensmittelknappheit, besonders bei den ärmeren Bevölkerungsschichten.

Dieser Herr Schreber, von dem Du schreibst, war lediglich der Namensgeber. Die Idee der Namensgebung geht zurück auf seinen Freund, einen Schuldirektor namens Hauschild, der in Zusammenarbeit mit den Eltern seiner Schüler einen Schulverein gründetet mit dem Ziel, die Kinder unter pädagogischer Aufsicht auf einer "Spielwiese" spielen, toben und turnen zu lassen. Da man diesen Verein aber weder Erziehungs- noch Schulverein nennen wollte, gab man ihm 1865 - zu Ehren dieses Herrn Schreber - den Namen "Schrebergarten". Zu dem Zeitpunkt lebte Schreber aber schon nicht mehr.
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Darek« (12. Januar 2012, 13:46)


4

Donnerstag, 12. Januar 2012, 14:49

Phantasie beflügelt. Ich nehme mein Guuugle , auf Maps und dann klicke ich meinen kleine orangefarbenen Kumpel an und fahre durch das heruntergekommene britische Nest und dann kenne ich mich da besser aus als ein Einheimischer.

Zeige mir da mal die Beete aus der Phantasie des Journalisten im Zentrum der Stadt. Da ist einfach die Textilwirtschaft weggebrochen, hohe Arbeitslosigkeit und Kriminalität und da baut man eben wieder Gemüse an, wenn man es sich nicht mehr im Supermarkt leisten kann. Deswegen gab es nach jedem Krieg die Hochkonjunktur der Schrebergärten.
Wie Du die Beete nun bezeichnest spielt nun wirklich keine Rolle. Das Prinzip bleibt. Selbstversorgung zur Verbesserung der Lebenssituation in Krisenzeiten.

Gibt es hier in Lodz auch. 100m von mir ,auf der gegenüberliegenden Straßenseite hat sich so ein alter Opa 8x25m eingezäunt und pflanzt da seine Radieschen an.
Bis zur Wende waren auch in der DDR Obstbäume und Gemüsegarten statt Thuja und gepflegtem Golfrasen üblich.

Wer noch einen Job hat und was auf dem Konto, geht weiter zum Türken um die Ecke.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Diabel« (12. Januar 2012, 15:08)


Darek

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5

Donnerstag, 12. Januar 2012, 16:09

... schon interessant, wie Du die Dinge immer so herrlich negierst, mein Lieber, und Du nur "Deine" Wahrheit akzeptierst.
Und verstanden hast Du den Artikel allem Anschein immer noch nicht, sprichst Du doch davon, dass bei Dir in der Nachbarschaft ein "alter Opa" seine 8 x 25 Meter eingezäunt hat.

In Todmorden sind diese Beete öffentlich, für jedermann zugänglich. Die dort angebauten Dinge sind Gemeingut. Im Gegensatz zu dem, was Dein "Opa" anbaut oder was in Schrebergärten steht.

Und auch ich war bei GoogleMaps. Von einer heruntergekommen Stadt sehe ich da allerdings nicht viel.

Kannst Du auch hier in einem Filmbeitrag sehen:
http://www.gf-freiburg.de/index.php?opti…tid=1:allgemein

und auch hier:
http://alles-schallundrauch.blogspot.com…-dich-sich.html

Wo sind nun die von Dir angedeuteten "Phantasien" irgendwelcher Journalisten?

Außerdem - was ist falsch daran, wenn sich Menschen Gedanken machen und etwas bewegen (wollen)? Selbst wenn es ungewöhnlich ist.

Aber wie heißt es doch so schön? Erst wird man ausgelacht, dann beneidet und anschließend nachgemacht.
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6

Donnerstag, 12. Januar 2012, 16:22

Radieschen vom Friedhof in Todmorden (echt geiler Name) statt vom Türken. Schöne Neue Welt.

Aber wem es Spaß macht... Nix dagegen.

http://www.youtube.com/watch?v=l_Xcq0IBdI0&feature=related

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Diabel« (12. Januar 2012, 16:25)


7

Donnerstag, 12. Januar 2012, 18:24

nett...
überhaupt finde ich, dass es zu wenig Obstbäume auf öffentlichen Plätzen gibt.
In Parks wäre das doch eine schöne Idee...

Nur befürchte ich, dass die Idee aus Todmorden (ok, das klingt wirklich wie ein Name aus einem Monty Python-Sketch)
nur für kleinere Orte wirklich umsetzbar ist. Wenn ich an die Idioten denke die Stöcke (oder anderes) in Kastanienbäume werfen um so an noch mehr Früchte zu kommen... wie schnell wären da die Beete abgegrast, weil es etwas umsonst gibt. Kann man ja alles einkochen, Hauptsache man war erster.

Und Gemüse aus dem Kreisverkehr in einer Stadt? ich weiss ja nicht ;)

Aber in Städten gibt es ja auch brachliegende Flächen die von sog, Guerilla Gardening-Gruppen bepflanzt werden.
Die Idee der Seite mundraub.org geht auch in diese Richtung: öffentlich zugängliche Obstbäume werden dorft aufgelistet.


Und "Urban-Gardening" -Gärtnern in der Großstadt auf der Fensterbank oder kleinem Balkon wird auch immer beliebter.
Also noch ist nicht alles verloren. ;)
Signatur von »Ola« Nevermore...

8

Donnerstag, 12. Januar 2012, 18:32

Wenn es der Persönlichkeitsfindung hilft...
Mein Amen gebe ich gerne. Ich habe als als Kind auch in Schrebergärten geklaut und keinen bleibenden Schaden davon getragen.
Guerilla Gardening-Gruppen sind mir auch lieber als Antifa-Terroristen.
Meinen Segen haben sie.

9

Donnerstag, 12. Januar 2012, 21:45

Danke für deinen Segen @Diabel, jetzt können wir beruhigt schlafen! :milczek
Signatur von »elLopo«
w w w . B a i l a M e - F i t . d e
* fit mit Tanzen *

10

Donnerstag, 12. Januar 2012, 22:24

Das könnt ihr wirklich und ich verspreche hiermit auch feierlich , das ich meine Jugendsünden zutiefst bereue und nicht zu den toten Mördern fahren werde, um denen die Karotten aus dem Kreisverkehr zu klauen.

11

Dienstag, 26. Juni 2012, 13:44

eben einen Beitrag über Andernach - die essbare Stadt im Mittagsmagazin gesehen, und da fiel mir unser alter Thread hier ein.


hier noch zum nachlesen: http://www.daserste.de/information/wisse…ernach-100.html

statt ollem Efeu: Obst und Gemuse an der Schlossmauer :)
Signatur von »Ola« Nevermore...

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