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Darek

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Sonntag, 22. Januar 2012, 19:37

Gen-Zuckerrübe in Deutschland

Wer meint, hier in Deutschland seien wir ja vor GVO´s (genveränderte Organismen) geschützt, sieht sich mal wieder eines Besseren belehrt: Trotz erheblicher Protestaktionen wurde der Anbau der Gen-Zuckerrübe genehmigt.
Die manipulierten Rüben wurden von der KWS gemeinsam mit dem Gentechnik-Konzern Monsanto entwickelt und sollen bis 2013 in Nienburg / Saale in Sachsen-Anhalt in die Umwelt freigesetzt werden und das, obwohl bereits in mehrjährigen Versuchen in England nachgewiesen wurde, dass der Anbau herbizidresistenter Gen-Rüben noch schädlichere Auswirkungen auf das Ökosystem und die biologische Vielfalt hat als der konventionelle pestizidbasierte Zuckerrüben-Anbau.
Und neuere Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass Auskreuzungsereignisse sogar noch in einer Entfernung von 9,6 Kilometern nachgewiesen werden. Die Wissenschaftler konnten zudem zeigen, dass das Verbreitungsrisiko von Zuckerrüben über Samen viel höher ist als bisher angenommen.

Nun mag man sich fragen, weshalb die Firma Monsanto ausgerechnet in Deutschland die Genehmingung zur Freisetzung dieser Zuckerrübe angestrebt hat, da doch gerade in Deutschland genmanipulierte Lebensmittel nicht verkäuflich sind.

Eines ist klar - es geht hier nicht mehr um Wissenschaft, sondern vielmehr um die Durchsetzung der kommerziellen Anwendung. Sieht man sich nämlich das Engagement des Monsanto-Partnerunternehmens KWS an, wird deutlich, worum es hier geht. Schon vor Jahren hat sich dieses Unternehmen im Bereich der Agro-Kraftstoffe hervorgetan. Zuckerrüben eignen sich aus Sicht des Konzerns besonders aufgrund der hohen Biomasseerträge als Rohstoff für die Ethanol-Erzeugung. Auch an der Gewinnung von Biogas aus Zuckerrüben forscht die KWS intensiv.

Da, wie im Bereich tierischer Produkte auch, Zuckerrüben-Ethanol, welches aus genmanipulierten Zuckerrüben hergestellt wurde, nicht kennzeichnungspflichtig ist, könnte die Agro-Gentechnik bei einer solchen Nutzung vor den Augen der kritischen Öffentlichkeit verborgen werden.
Umweltverbände befürchten daher schon seit längerem, dass eine Ausdehnung des Anbaus so genannter Energiepflanzen zu einem Einfallstor für die Agro-Gentechnik wird.

Die Monsanto Agrar Deutschland GmbH mit Sitz in Düsseldorf ist eine der 61 Niederlassungen des Monsanto Konzerns aus St. Louis, welches sich durch permanente Firmenzukäufe im Bereich der Saatgut- und Herbizidherstellung zum weltweiten Marktführer entwickelt hat und in den vergangenen Jahren durch Produkte wie "Agent Orange", PCB´s, Posilac und umstrittene Geschäftspraktiken immer wieder durch negative Schlagzeilen auffiel.

Nur zur Erinnerung: Neben der Verarbeitung zu Rübenzucker für den US-Markt werden auch Zuckerrübenschnitzel als Futtermittel in die EU importiert. Am 24.10.07 hat die EU-Kommission die Zulassung für die Vermarktung von Lebens- und Futtermitteln aus dieser Zuckerrübe, nicht aber für den Anbau, erteilt.

Frau Aigner! Machen Sie endlich ernst mit Ihren Versprechen, dass die Sicherheit für Verbraucher und Umwelt vor Kommerz geht. An Ihren Taten werden Sie gemessen!

Quellen:
http://www.transgen.de/zulassung/gvo/19.doku.html
http://apps2.bvl.bund.de/stareg_web/search.do
Signatur von »Darek« Wer schweigt, trägt Schuld an den Zuständen, die er beklagt!
Und wer vergisst ist verurteilt, dasselbe noch einmal zu erleben!

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