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Zitat
od Armin1965
in der Polnischen Sprache steht direkt nach g und k kein e, sondern es wird ein i eingefügt z.B. z śniegiem, biegiem, przystankiem
Mit ganzem Respekt und Anerkennung für das, was meine Vorgängerin geleistet hat, möchte ich Folgendes hinzufügen: An dem, was Sie schreibt, gibt es nichts Falsches an sich, aber ich vermute, dass dem Fragenden doch um eine andere Sache geht. Auch wenn die Gründe in der Frühepoche der Entwicklung der polnischen Sprache liegen, handelt es sich hauptsächlich, meines Erachtens, um eine - für einen erst polnisch lernenden Deutschen - seltsame Schreibweise. Da fragt er: WARUM "biegiem???. Ich höre doch kein "i" !!!. Das kann er meistens in der Anfangsphase des Lernprozesses auch nicht. Er kann das weiche "k" und "g" in der gesprochenen Sprache nicht heraushören, weil die deutsche Sprache so etwas überhaupt nicht kennt, und wundert sich, wo das "i" nach dem "g" oder "k" herkommt, und noch warum ???. Ein Beispiel, welches das Problem näher erklärt, auch wenn es sich nicht direkt auf das "k" und "g" bezieht: Ein Pole möchte in Deutschland einen "Fjat" kaufen. Der deutsche Wagenhändler bieten ihm natürlich einen "F--i--at" an, weil er zwar zusammengerafft hat, was er will, obwohl das Deutsche doch kein weiches "f" kennt.
Und so kommen wir näher (so wage ich zu vermuten) der Lösung des Problems:
1) Im polnischen Alphabet gibt es, wie bekannt, Buchstaben, welche die weichen Konsonanten in der Schriftsprache wiedergeben: ć,ś,ź,ń, dź. Sie werden in solchen Silben verwendet, (auch in einsilbigen Wörtern), in welchen schon ein Konsonant davorsteht (egal ob weich oder hart) oder am Ende einer Silbe bzw. eines Wortes. Beispiele: widać, pojechać, ćmić, ćwikła, poćwiartować, byłaś, mogłeś, śmietana, ślimak, śnieg, pomyślność, źle, źrebię, złaź, kniaź, dźgać, dźwigać, miedź, gołoledź, słoń, końcówka.
2) Ist der Konsonant weich und steht in der Silbe ein silbenbindender Vokal außer "i"davor, so setzt man ein "i" dazwischen, welches die Palatalisierung des Konsonanten signalisiert. Das wird verständlicher, wenn wir je zwei ähnlich klingende Worter nebeneinander stellen: pasek - piasek, wara - wiara, mała - miała. Ist der Konsonant weich und steht in der Silbe ein silbenbindendes "i", wird es nicht verdoppelt, sondern übernimmt zwei Funktionen zugleich: pisk - pysk, pił - pył, widać - wydać.
3) Es gibt auch das "i", welches oft in Fremdwörtern grundsätzlich ein Teil eines Diphthongs ist, was das Polnische nun wieder nicht so gerne duldet, z.B partia, awaria, diaspora. Der davor stehende Konsonant wird kaum eingeweicht und das "i" wird als der weiche Konsonant "j" ausgesprochen, also partja, awarja, djaspora. Damals ging manchmal die Missachtung gegenüber Wörter, die keine typisch polnische Phonetik aufwiesen, noch weiter. Entweder war ein Vokal, der einen Diphthong mitbildete in einen Konsonanten umgewandelt (so was geschah z.B mit dem Vornamen Paulus, der gegenwärtig die Form Paweł hat) oder war er durch einen anderen ersetzt, welcher der Aussprachegewöhntheiten näher lag, wie z.B der Vorname Maria, der in den kirchlichen Liedern und Gebeten bis heute in der Form Maryja vorkommt.
Und noch etwas: In der polnischen Sprache gibt es wohl das "e" nach g" und "k". Das sind zwar ausschließlich Lehnwörter und eine andere Aussprache als wie es geschrieben wird (dh. gjenerał, gjeografia), gilt heutzutage eigentlich als eine Randerscheinung.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Aspekt« (19. Februar 2012, 16:05)
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Armin1965« (28. Februar 2012, 20:42)
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