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Darek

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1

Sonntag, 1. April 2012, 17:30

Bio-Branche: Weiter auf Erfolgskurs

Obwohl Schuldenkrise und Rezession die Weltwirtschaft geschwächt haben - die Bio-Branche verzeichnet weiterhin Wachstum: Der deutsche Bio-Markt legte 2011 um glatte 9 Prozent zu, was einem Umsatz von mehr als 6,5 Milliarden Euro entsprach. International wurden mit Bio-Ware ca. 60 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet.

Dabei gab es ein Novum: Indien!
In dem mit mehr als 1,3 Milliarden Einwohnern nach China bevölkerungsreichsten Land werden mittlerweile mehr als eine Million Hektar ökologisch bewirtschaftet. Damit ist Indien schon heute eines der bedeutendsten Bio-Länder, bei Bio-Baumwolle sogar der weltweit größte Lieferant. Und nach ambitionierten Plänen der indischen Regierung soll die Bio-Anbaufläche noch in diesem Jahr auf über 2 Millionen Hektar anwachsen.

2010 wurden in den USA mit Bio-Lebensmitteln über 20 Milliarden Euro Umsatz erzielt, in Europa mit 19,6 Milliarden Euro fast genauso viel, wobei hier Deutschland mit sechs Milliarden Euro an der Spitze steht.

Ein Problem gibt es bei all den positiven Nachrichten allerdings: Es gibt zu wenig Bio-Betriebe in Deutschland. Als Folge davon muss immer mehr Bio-Ware importiert werden. So betonte denn auch Felix Prinz zu Löwenstein, Vorstandsvorsitzender des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft, dass dringend 10.000 neue Bio-Betriebe benötigt würden, um die Lücke zwischen Nachfrage und Angebot zu schließen und forderte die Bundesregierung dazu auf, den Öko-Landbau stärker zu fördern.

Quelle:
Schrot&Korn, 4/2012


Mein Kommentar:
Trotz aller Unkenruferei ("Bio ist zu teuer") ist ein Trend hin zu mehr ökologischem Bewußtsein und mehr Eigenverantwortung in der Bevölkerung durchaus vorhanden. Und dass in diesem Bereich zudem noch Arbeitsplätze zu generieren sind, ist ein zusätzliches Argument für den Bio-Bereich.
Auch zeigt es deutlich, dass der Einzelne sehr wohl in der Lage ist, etwas zu ändern....
Signatur von »Darek« Wer schweigt, trägt Schuld an den Zuständen, die er beklagt!
Und wer vergisst ist verurteilt, dasselbe noch einmal zu erleben!

2

Sonntag, 1. April 2012, 20:26

Der Anteil an BIO-Produkten in D beträgt ca.3,5-4% an den Gesamtausgaben für Lebensmittel. Da wird schon der Preis und das Einkommen eine Rolle bei der Nachfrage spielen.
Die 10000 neuen BIO-Betriebe werden demnächst wohl nicht in D entstehen. Nicht jeder potentieller BIO-Bauer hat die finanziellen Grundlagen wie unser Felix Prinz zu Löwenstein.
Die Lohnkosten und damit die Produktionskosten für BIO in D könnte man zwar senken, aber dann fehlt wieder die Kaufkraft.
Also meiner Meinung nach, wird auch in Zukunft BIO aus Deutschland, etwas für die bessere Gesellschaft bleiben.
Gesund und schmackhaft , aber zu teuer.

PS: Jetzt mache ich mir erst mal schnell ein Wurstbrot mit echtem polnischen BIOBAUERNHOLZOFENBROT. (1300g 16PLN)
Man gönnt sich ja sonst nichts

Darek

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3

Montag, 2. April 2012, 09:01

Die Umsatzentwicklung an Bio-Lebensmitteln in Deutschland ist von 2,1 Milliarden Euro im Jahr 2000 auf knappe 6 Milliarden in 2010 gestiegen, wobei der Umsatzzuwachs trotz zum Teil sinkender Verkaufspreise erzielt wurde.
Bei den Verkaufsmengen wurde hingegen ein höheres Plus von ca. 3 % erzielt.

Schaut man sich auch einmal andere Zahlen zum Thema Bio-Lebensmittel an, zeigt sich eindeutig ein Trend: Die Verbraucher wollen natürliche Lebensmittel von einer Landwirtschaft, die die Umwelt schützt und die Tiere achtet. Ist dieses Angebot da, wächst der Markt.

Ein wesentlicher Grund für den schleppenden Zuwachs der ökologisch bewirtschafteten Fläche sind die falschen Signale der Politik. In Baden-Württemberg streicht die schwarz-gelbe Landesregierung die Förderung für Neuumsteller. Das ebenfalls schwarzgelb regierte Schleswig Holstein beendet mit der Umstellungs- und Beibehaltungsförderung die gesamte Ökoförderung. Während andere europäische Länder in den Ökologischen Landbau investieren und ihre Öko-Fläche deutlich ausgeweitet haben, ist die Förderung in Deutschland zwischen 2004 und 2009 um elf Prozent gesunken. Deutschland, das einstige Vorreiterland für den Ökologischen Landbau, findet sich heute bei der Förderung und dem Anteil ökologisch bewirtschafteter Fläche im europäischen Mittelfeld wieder.

Anstatt die Lösungspotenziale des Ökologischen Landbaus zu nutzen, kürzt die Bundesregierung de facto den mit 8 Mio. EUR ohnehin knapp ausgestatteten Topf für die Öko-Forschung und setzt mit 400 Mio. EUR jährlich für die Gentechnik-orientierte Bioökonomie-Forschung einseitig auf genau die Landwirtschaft, die neue Probleme schafft anstatt sie zu lösen.

Quelle:
http://www.boelw.de/uploads/media/pdf/Do…ten/ZDF2011.pdf

Apropos teuer:
Ich habe mir gestern mal einen Besuch in einem der ersten zertifizierten Öko-Restaurants in NRW gegönnt.
Ergebnis: Eine Tasse Kaffee (normale Größe) aus fair gehandeltem Bio-Kaffee kostete gerade mal 1,70 EUR. Für ein riesiges Stück Bio-Apfel-Kuchen musste ich 2,10 EUR hinblättern. Da kenne ich aus "normalen" Cafe`s aber ganz andere Preise...
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