Um die kontroversen Diskussionen zu diesem Thema nicht abreißen zu lassen, hier mal jede Menge neuer Gedanken dazu. (Wahrscheinlich habe ich mal wieder zu viel Zucker gefuttert. Daher klappt es mit dem Denken heute wieder richtig gut.)
In Deutschland rauchen ca. 20% der Bevölkerung, dementsprechend gibt es 80% der Bevölkerung, die sich der Qualmerei irgendwie anpassen müssen.
Warum lässt es diese Allgemeinheit zu, dass eine Minderheit solch kontroverse Debatten lostritt, bzw. losgetreten hat? Und warum werden solche Debatten durch die Medien ständig angeheizt? Warum muss ich mir als Nichtraucher immer wieder diese Thematik aufoktruieren lassen?
Bei all der Diskussion frage ich mich natürlich auch, warum nicht mit einem Federstreich eine Ergänzung der Gewerbeordnung verabschiedet wird, die z.B. das Aufhängen von Zigarettenautomaten an den Hauswänden verbietet? Denn dass das durchschnittliche Einstiegsalter beim Rauchen mittlerweile bei 11 Jahren liegt, ist bekannt. Und dass die Jungendlichen (besser: Kinder) trotz irgendwelcher Chipkarten trotzdem an ihre Glimmstengel aus den Automaten kommen, ist ebenfalls hinlänglich bekannt.
Sicherlich -Verbote nützen nicht viel, ist mir auch bekannt. Nur ist allen schon ein wenig geholfen, den Zugriff auf solche Dinge zu erschweren.
Ähnliches kann auch über das sogenannte Flat-Rate-Trinken angebracht werden. Dies soll ja nun ebenfalls gesetzlich untersagt werden. Vernünftig, wie ich finde. Diese Sauferei hat nichts mehr mit Genuss und guter Laune zu tun, es ist schlicht eine absolute Verantwortungslosigkeit der Kneipenwirte, die so etwas ins Leben gerufen haben. Hier geht es eindeutig um Kommerz in reinster Form. Und um Mißachtung jeglicher Moralvorstellung der Kneipiers. Solchen Menschen gehört die Gewerbezulassung entzogen! Und zwar für immer!
Nun bin ich sicherlich der letzte, der ständig nach neuen Gesetzen schreit. Und nicht alle Raucher sind Ignoranten und Egoisten. Einige kennen wir ja: Tommy, der zum Rauchen nach draußen muss (ich bin mal eben weg)
2, ReniA, die schon seit Urzeiten qualmt und es nicht mehr lassen kann (schnief)
, Tornado, der mit seinem Pfeifchen seinem Hund ein längeres Leben schenkt (geräuchertes hält ja bekanntlich länger)
....
Dennoch sollten wir nicht vergessen, dass in anderen Ländern schon seit Jahren problemlos die Rauchverbote akzeptiert werden. Dort regt sich kein Mensch mehr auf.
Ich als lebenslanger Nichtraucher begrüße zwar auch das neue Gesetz vehement, frage mich allerdings trotzdem mittlerweile, ob es nicht auch eine etwas feinere und weniger radikale Lösung hätte geben können. Zumindest, was die Kneipen anlangt. Nichtraucherkneipe oder Raucherkneipe. Ganz einfach. Ende der Diskussion. Und das Problem der nichtrauchenden Angestellten ließe sich sicherlich auch einfach lösen.
Mir kommt allerdings heftig die Galle hoch, wenn ich mir so ansehe, was die Legislative sich noch so alles einfallen lässt.
Verbote, Verbote, Verbote.....
In keinem Land der EU existieren dermaßen viele Gebote und Verbote wie in usnerem Land. Und fast täglich kommen neue hinzu.
Zu schnelles Fahren ist nicht erlaubt, zu langsam fahren darf man aber auch nicht., Autobahn ganz links, ja - aber bitte nur kurz. Mittlere Fahrspur? He! Hier gilt das Rechtsfahr-Gebot, schon vergessen? Gurtpflicht. Und Mülltrennpflicht. Ansonsten bleibt die Tonne stehen. Verstanden?!
Osterflohmärkte sind untersagt, damit das Stadtbild über Ostern nicht so "trödelig" aussieht. Selbst beleuchten darf ich meine Wohnung bald nicht mehr wie ich möchte, denn Glühbirnen sind wahre Monster. Und Hunde sind gefälligst an der Leine zu führen ....
Nun folgt noch eine Reglementierung der Zufahrt zu den Innenstädten, Stichwort "Ökosiegel" auf Autos.
Meinen Wagen werde ich demnächst mit Perwoll waschen. Ob ich dann reindarf? Oder besser noch mit dem Weißen Riesen, denn keiner wäscht reiner!
Nur das Sterben hat man uns noch nicht verboten, obwohl - einfach so auf den Friedhof legen geht auch nicht, entweder einsargen oder "
Urnieren".
Kaum trinkt sich ein unkluger Sechzehnjähriger mit 45 Tequila ins Koma, fordern die Drogenbeauftragten der großen Koalition ein absolutes Alkoholverbot für Jugendliche - die neueste Idee all jener Gesundheitspolitiker, die im Gespräch bleiben wollen, aber keine Lust haben, die Gesundheitsreform zu überarbeiten..
Dass Alkohol in solchen Mengen alten wie jungen Menschen schadet, ist unbestritten. Und dass hier schnellstens etwas passieren muss, wohl auch. Aber wer sich mit 14 oder 16 Jahren regelmäßig bewusstlos trinkt und quarzt bis auch aus der letzten Pore der Qualm entweicht, braucht Informationen und Hilfe - und kein zusätzliches Verbot. Es wäre ein Kleinigkeit, die Kleinsten im Schulunterricht für diese Themen zu sensibilisieren. Kostet fast nichts und bewegt `ne Menge. Richtig? Na klar! Übrigens gehört für mich auch das Thema der gesunden Ernährung dazu....
Bei all den sinnigen und unsinnigen Verboten und Geboten kommt mir ein Spruch von Oliver Hassenkamp, einem Kollegen von Erich Kästner, in den Sinn:
Wenn Argumente fehlen, kommt meist ein Verbot heraus.
Wenn Hassencamp recht hat, dann steht es ziemlich schlecht um die Debatte in Deutschland.
Für mich ist dies derzeit ein klares Indiz für die Machtlosigkeit der Regierung. Aber kein Wunder - bei diesem bunten Mischmach in Berlin wird selbst dem besten Maler schwarz vor Augen..
Aber die Damen und Herren Politiker sind ja die Erfinder der Hirnpirouetten. Und vielfach ist das Hirn der Politiker in Papier eingewickelt - in BILD-Zeitungspapier. Bild dir deine Meinung, so ähnlich heißt es doch.....
Die offizielle Begründung für ein Verbot ist oft nur ein Vorwand für individuelle Profilierung irgendwelcher Politiker und gleichzeitig staatlich verordneter Freiheitsentzug. Verbote sind wie Befehle. Sie fordern prompten Gehorsam. Der totale Rechtsstaat will die Gesellschaft erziehen und steuern. Nicht das Gemeinwesen der Einzelnen steht im Vordergrund, die Justiz soll über das Tun und Lassen der Menschen bestimmen.
Sicherlich sind Verbote und Gebote in unserer Zeit vielfach sinnvoll, sie regeln unser Zusammenleben und den Umgang mit der Umwelt.
Sobald der Staat die Gesellschaft allerdings erobert hat, ist es mit der Freiheit der Bürger vorbei. Die Gesellschaft, wir alle sind uns unserer Macht dann nämlich nicht mehr sicher.
Die Torheit der Legislative liegt in dem Glauben, sie könne mit Verboten die bösen Gelüste aus der Welt schaffen. Das Gegenteil ist der Fall. Auf Dauer hat Zwang nämlich noch niemanden gebessert. Und ob es dem Gesetzgeber nun passt, oder nicht: auch durch Verbote geknebelte Menschen werden niemals so sein, wie sie sein sollten. Vielleicht sollten die Politiker mal einen Blick in die Geschichtsbücher werfen. Beispiele gibt es dort nämlich zu Genüge.
Verbote sind ebenso hilflos wie Appelle an höhere Werte. Das Handeln der Menschen richtet sich im Allgemeinen nicht nach auferlegten Normen. Was einer taugt, sagt ihm nicht die Pflicht, sondern die Tugend. Tugenden jedoch sind schon seit langem in Deutschland in Verruf, seit jener Zeit nämlich, als man begann, alle Verantwortung dem Staat zu übertragen und Unsitten mit törichten Verboten zu bekämpfen.
Für mich auch ein Zeichen des langsamen Siechtums der Zivilcourage!
(Wie wird ein König aus dem Sklave? Durch Courage!)
Wie sagte noch Laotse? Je mehr Verbote, umso ärmer das Volk!
Und was uns sonst noch so blüht in diesem unseren herrlichen Vaterlande könnt hier sehen:
http://www.myvideo.de/watch/1085551 (Man achte in diesem Beitrag auf die Aussage über den "liberalen Rechtsstaat"
)
Da ist doch alles nur noch im Suff zu ertragen.....
In diesem Sinne: vielen Dank für die Möglichkeit der freien Meinungsäusserung an dieser Stelle - ohne schwachsinnige Verbote beachten zu müssen.
Darek, der Renegat