Einmal im Jahr unterliegen die Kernkraftwerke einer Zwangspause für die so genannte Revison: Für Wartungsarbeiten und einem Austausch der Brennelemente werden die Reaktoren heruntergefahren. Hierbei kommt es zu einer extrem erhöhten radioaktiven Belastung der näheren Umgebung rund um das betreffende Kernkraftwerk. Der ansonsten hermetisch abgeriegelte Reaktordruckbehälter muss geöffnet werden, wobei radioaktive Substanzen ( wie z.B. Tritium, überschwerer Wasserstoff, Radiokohlenstoff und Strontium 90) über den Kamin - unsereiner kennt dies als Schornstein - ins Freie abgelassen werden müssen.
Messungen hierzu haben ergeben, dass diese erhöht auftretenden Werte grundsätzlich bei allen Kernkraftwerken und den durchgeführten Revisionen auftreten.
Bereits 2007 hatte die KIKK-Studie ergeben, dass gerade bei Kindern, die in unmittelbarer Nähe von Kernkraftwerken leben, ein erhöhtes Risiko besteht, an Leukämie zu erkranken.
Allerdings haben solche Studien, wie eben diese KIKK-Studie, einen Nachteil: Nicht alle Messwerte stehen den Forschern für Studien zur Verfügung, da die Kraftwerksbetreiber einen Teil der Daten mit der Begründung nicht herausgeben, sie seinen Betriebseigentum.
So rät denn auch Angelika Claußen, Vorstandsvorsitzende der atomkritischen Ärztekommission IPPNW, Müttern, zu den Revisionszeitpunkten mit ihren Kindern in Urlaub zu fahren. Dies gilt insbesondere und gerade auch für Schwangere.
Hier einmal die für 2012 angekündigten Revisionen der deutschen AKW:
Grundremmingen B: 01.04. - 07.05.
Grohnde: 06.04. - 20.04.
Grafenrheinfeld: 22.04. - 11.05.
Philippsburg: 26.05. - 24.06.
Emsland: 09.06. - 01.07.
Isar-II: 07.07. - 24.07.
Grundremmingen C: 15.07. - 07.08.
Brokdorf: 11.08. - 09.09.
Neckarwestheim-II: 22.09. - 13.10.
Quellen:
contratom, EVU`s mit Stand von 04/2012