Darmkrebs ist in Deutschland die zweithäufigste Krebserkrankung, wobei nachgewiesene Risikofaktoren Bewegungsmangel und Übergewicht, sowie regelmäßiger größerer Alkoholkonsum und auch rotes Fleisch, etwa in Form von Steaks verantwortlich gemacht werden können.
Ob und vor allem wie stark ballaststoffreiche Ernährung schützen kann, war bisher nicht ganz klar. Nun gibt es hierzu allerdings eine neue Studie.
Der Darmkrebs, genauer gesagt Dickdarmkrebs, kommt in den reichen Industrieländern um einiges häufiger vor als etwa in afrikanischen Staaten. Einer der möglichen Gründe ist, dass die Nahrung bei unseren Lebensgewohnheiten länger im Darm verweilt (dies gilt besonders für Fleisch!) und krebserzeugende Stoffe dadurch länger intensiven Kontakt mit der Darmwand haben.
Ballaststoffe aus Lebensmitteln wie z.B. Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Obst- und Gemüsesorten beschleunigen die Darmpassage der Nahrung und könnten so das Krebsrisiko senken.
Dies wurde jetzt in einer Studie auf Grundlage von 20 weiteren Studien herausgefunden. Bei dieser Studie wurden mehr als 2 Millionen Menschen zu ihren Ernährungsgewohnheiten befragt. Die Ergebnisse all dieser Studien wurden in einer so genannten Metastudie zusammengefasst.
Das Ergebnis lässt hoffen: Wer sich ballaststoffreich ernährt, senkt unter anderem sein Darmkrebsrisiko.
Enthält die tägliche Nahrung drei Portionen Vollkornprodukte (dies entspricht in etwa 90 g), sinkt das Darmkrebsrisiko statistisch um etwa 20 Prozent.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt derzeit täglich mindestens 30 g Ballaststoffe zu essen. Dies ist allerdings weit weniger, als Frauen und Männer derzeit in Deutschland zu sich nehmen.
Zwar können bei den Untersuchungen auch andere Faktoren als nur die ballaststoffreiche Ernährung eine Rolle für das niedrigere Krebsrisiko gespielt haben, dies wurde jedoch in der Auswertung der Studien so weit wie möglich berücksichtigt.
Da eine ballaststoffreiche Ernährung in der Regel keine Nachteile haben dürfte, erscheint es sinnvoll, den Empfehlungen der DGE zu folgen.
(Schon mal Vollwert-Apfel- oder Pflaumenkuchen gegessen? Es gibt nichts Besseres
)
Quellen:
GPSP 4/12
RKI