Hier mal ein kurzer Zwischenbericht:
Sonntag, 03.05.2015
Die Art Jugendherberge "Dom Turysty", in Zgorzelec habe ich sehr zeitig verlassen, also vor 7:00 Uhr. Frühstück gibt es dort nicht, aber im ca. 1,5 km entfernten Hotel "Placebo". Das Frühstück war reichhaltig.
Ich bin nun stolzer Besitzer eines Fahrradnavis. Diesem Teil muss man nun komplett vertrauen. Da ich aber misstrauisch bin, schaue ich auch öfters auf eine herkömmliche Karte.
Das Navi führte mich Wege, die ich nie und nimmer mit Karte gefunden hätte, bzw. geplant hätte.
Noch war es etwas kühl, obwohl die Sonne schien.
Von den Nebenstraßen war ich sehr überrascht. Die ersten 40 km waren ausnahmslos neu gemacht worden. Wenn das so weiter geht, bin ich ein echter Glückspilz
In Luban hatte ich die erste Pause. Nach der Pause war Schluss mit lustig. Der Wind blies kräftig aus Osten. Genau in die Richtung, die ich fuhr. Es ging nur mühsam voran. Die Straßen waren nun auch nicht mehr so schön. Ein Flickenteppich ist nichts dagegen. Es ist eine Huggelpiste und man kommt sich wie auf einer Rüttelplatte vor. Mein armer Hintern. So aber genug gejammert.
Sonntags sind viele Menschen in der Kirche, deshalb gab es wohl kaum ein Auto auf der Straße.
Hunde liefen mir auch nicht hinterher, die dösten zufrieden und satt in der Sonne.
Möge es für immer so bleiben.
Am späten Nachmittag und 112 km in den Beinen, kam ich in Legnica an. Ein Hotel buche ich selten vorher. So habe ich gleich die Möglichkeit die die Stadt kennen zu lernen.
Die Altstadt war voll mit Menschen. Lange Schlangen bildeten sich vor Eisläden.
Im Hotel "Kamienieczka" bekam ich ein wunderschönes Zimmer. Nach einer Dusche und einem kleinem Imbiss bin ich noch mal zu Fuß durch die Altstadt. Aber ich hatte dafür keine große Ausdauer. Dafür war ich doch zu müde.
Montag, 04.05.2015
Hoppla, in der Nacht hatte es geregnet. Der Himmel war zwar noch bedeckt, aber es schien aufzuklaren.
Nach einem kräftigen Frühstück bin ich kurz vor 09:00 Uhr gestartet.
Anfangs führte mich mein Navi auf blöden, verkehrsreichen Straßen und es war nicht Sonntag. Nach 10 km ging es endlich wieder auf tollen Nebenstraßen, die ich teilweise nur für mich hatte. Es war auch schon ordentlich warm und ich konnte in kurzen Sachen fahren. Der Wind war heute freundlich zu mir und so kam ich schnell voran.
Als ich die Oder bei Radoszyce überquerte traf ich auf zwei polnische Radler, also ein junges Paar. Wir haben uns eine Weile über unser schönes Hobby unterhalten. Weil mein polnisch genauso schlecht ist, wie deren deutsch, haben wir uns in englisch unterhalten.
Schon um 15:00 Uhr war ich am geplanten Ziel, in Leszno. Wieder fuhr ich durch die Stadt,schaute mir den Bahnhof an. Leszno ist ein Bahn-Verkehrsknotenpunkt.
Die Stadt hat auch eine hübsche Fußgängermeile und ein hübsches Rathaus. Nur ein Hotel fand ich nicht gleich. Also rein in die Information. Dort gab man mir eine dicke Broschüre über alle Unterkünfte in Leszno und Umgebung. Die Dame erkannte meine Verwirrung und grenzte es etwas ein. Billig sollte es sein und auch gerne etwas außerhalb, so in Richtung Nordosten. Diese Richtung will ich am folgend Tag fahren.
Tatsächlich, sie fand eine Herberge. Nur noch 10 km Fahrt. Super, ich war glücklich. Sie rief auch gleich dort an und kündigte einen verrückten, deutschen Radfahrer an.
In Leszno gab es Radwege, wie in Münster. Das war toll zu fahren. Ratzfatz war ich in Osieczna im Hotel "Rogatka".
Über die Ruhe hier, tolles Essen und ein, zwei kühle Bier war ich richtig zufrieden. Am heutigen Tag musste mich der Sattel 115 km ertragen, oder ich den Sattel.