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Darek

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Samstag, 15. Dezember 2012, 20:06

Re: D-PL-Pressespiegel

D-PL-Pressespiegel vom 14/15.12.2012
IAEA-Konferenz: "Fukushima war eine deutliche Warnung an alle."
Quelle: ARD-Tagesschau


Interessant, was in dem ARD-Artikel so von sich gegeben wird. Da werden Aussagen zitiert, wie z.B. vom Chef der IAEA, Amano: "Es wird Jahre dauern, bis wir genau wissen, was in Fukushima passiert ist."
Weiter bleibt aber nach seinen Worten trotz Fukushima die Kernkraft für viele Länder eine wichtige Option.
Nur gut, dass Herr Amano dennoch zu Beginn seiner Rede scharfe Worte gefunden hat:"Fukushima war eine deutliche Warnung an alle, die mit der Kernkraft befasst sind ...."

Nun frage ich mich allerdings, wie diese Aussagen zusammenpassen mit Meldungen, wonach TEPCO als Betreiberfirma öffentlich erklärte, dass das Unglück unter anderem wegen "schlechter Angewohnheiten" und "mangelndem Sicherheitsbewußtsein" eingetreten sei. "Das geben wir zu, und werden versuchen [Fettschrift durch mich], uns zu ändern.", so Takefumi Anegawa, TEPCO-Manager.

Solche Aussagen sind doch wie Hohn bei dem Hintergrund, dass bereits Mitte 2002 bekannt wurde, dass Tepco 16 Jahre lang Unfälle nicht gemeldet und Reparaturen in Atomkraftwerken verzögert hatte. Entsprechende Berichte waren gefälscht worden.

Dass diese Verschleierungstaktik aber nicht nur ein japanisches Phänomen ist, sieht man, wenn man mal vor die eigene Haustüre blickt:

Mitarbeiter des Atomkraftwerks Philippsburg (Baden-Württemberg) beschuldigen den Betreiber EnBW, aus Kostengründen bei Sicherheitsmaßnahmen zu schludern, die Atomaufsicht zu täuschen, Zwischenfälle zu verschweigen. Derartige Anschuldigen sind aber nicht neu, der Betreiber streitet dies ab wie immer und mauert weiter.
Die "aktuelle Situation im Kernkraftwerk Philippsburg" ist "seit geraumer Zeit chaotisch", so der SPIEGEL in einem Zitat aus einem 6-seitigen Schreibens eines "besorgten Mitarbeiters".

Und Phillipsburg-2 führt auch in diesem Jahr die Störfallstatistik an.

Doch all dies ist nicht neu: Bereits im Februar 2011 hatte ein Unbekannter auf Missstände hingewiesen, z.B. aus den Jahren 2009 und 2010. Auch dieses anonyme Schreiben las sich damals alarmierend: Pannen durch Fehler des Personals würden gehäuft auftreten. Dann seien Zigtausende Liter Reaktorwasser aus dem Brennelementebecken geflossen, die Kühlung für Notfälle hätte tagelang nicht zur Verfügung gestanden, auch sei der Sicherheitsbehälter bei laufendem Betrieb über Stunden hinweg geöffnet gewesen.

"Je mehr über die Vorgänge bekannt werde, auf die ein anonymer Informant hingewiesen hatte, umso erschreckendere Wahrheiten kommen ans Licht", so die Grüne-Politikern Sylvia Kotting-Uhl im März 2012. Bei der Sicherheitskultur des Betreibers, des Gutachters und der ehemaligen baden-württembergischen Atomaufsicht täten sich "zunehmend Abgründe auf". Sie stellte daher im März 2011 Strafanzeige wegen des Verstoßes gegen die Betriebsgenehmigung.

Im Jahr 2011 war das AKW Philippsburg-2 mit mindestens 21 meldepflichtigen Ereignissen Spitzenreiter in der Störfallstatistik.
In 2012 wurden bereits mindestens 14 Störfälle gemeldet - mehr als in jedem anderen noch in Betrieb befindlichen Meiler in Deutschland.
Seit Betriebsbeginn im Jahre 1984 summieren sich die Störälle mittlerweile auf min. 218 - also im Durchschnitt 8 pro Jahr!

Jedem einfachen Fritten-Buden-Besitzer wird der Garaus gemacht, sollte er gegen behördliche Auflagen verstoßen.
Es wird daher Zeit, dem Kraftwerksbetreiber endlich die Lizenz zu entziehen!

Quellen:
tagesspiegel.de vom Mai 2008
enbw.com vom März 2012
stuttgarter Zeitung.de vom April 2012
spiegel.de vom Dezember 2012
Signatur von »Darek« Wer schweigt, trägt Schuld an den Zuständen, die er beklagt!
Und wer vergisst ist verurteilt, dasselbe noch einmal zu erleben!

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