So schön kann ein Schweineleben in Deutschland sein:
Wühlen in der Erde, suchen nach Wurzeln, graben, suhlen. Ein Leben in kleinen Gemeinschaften.
Und so schäbig kann ein Schweineleben in Deutschland sein:
Eingepfercht in superenge Boxen, Stehen auf scharfkantigem Betongitter im eigenen Dreck. Ein Leben, fernab von jeglichem Tageslicht mit zig-Tausenden von Artgenossen in einer riesigen Halle und einem Gestank, dass man ohne Gasmaske dort nicht herumlaufen kann.
Gestern abend gab es auf SWR einen "schönen" Beitrag (Wiederholung aus 2012) darüber, warum und welche EU-Subventionen Schweinemäster erhalten.
Und falls jetzt der Hinweis kommen sollte, dass wir alle essen müssen und immer mehr Menschen satt werden wollen - in Deutschland werden 115% Fleisch- und Wurstwaren produziert - also 15% mehr, als wir überhaupt essen können. 15 %! Produziert für den Müll!
20 Millionen Schweine landen umgerechnet somit jedes Jahr im Müllcontainer. Sinnloses Mästen, sinnloses gequältes Leben, sinnloses Sterben.
(Gut, dass in Kürze ja wieder die Grillsaison losgeht.)
Vielleicht sollte man einmal darüber nachdenken, wenn man das nächste Mal an der ausladenden Wurst- und Fleischtheke eines Supermarktes steht.
Foto: Holger Lupp, Unterschleißheim, Deutschland
Wieviel ein Schweineleben wert ist? Gerade einmal 5 - 10 Euro verdient ein Schweinmäster an einem Tier. Da wird ein Schwein schnell zur Ware.
Schuld an diesem Desaster ist unter anderem die Subventionspolitik der EU: Knapp zwei Milliarden Euro werden jedes Jahr für die Schweinemast direkt und indirekt ausgeschüttet. Indirekt deshalb, weil auch subventionierte Biogasanlagen mitverantwortlich sind für diese Schweinereien. Etliche große Biogasanlagen stehen nämlich auch auf dem Gelände der Schweinemäster.
Und eine ganze Entsorgungsindutrie lebt von der Überproduktion an nutzlosen Schweineleibern.
Ein weiterer absoluter Irrsinn: In den Niederlanden bekommen Schweinemäster Prämien dafür, wenn sie ihre Mastbetriebe schließen, da sich dort immer mehr Menschen über die Massentierhaltung und den damit verbundenen Unannehmlichkeiten, wie Gülle-Gestank, Lärm und hohes LKW-Aufkommen, beschweren. Mit diesen Prämien machen sich die holländischen Schweinemäster dann auf den Weg nach Deutschland, greifen EU-Subventionen ab, um dann hier wieder neue, noch größere Schweinemastbetriebe aufzubauen.
Denn die Gier des Menschen ist unantastbar!
Quelle:
http://www.youtube.com/watch?v=J9XgEJWo5-w