Ich muss dazu sagen, dass ich derartige Standpunkte wie jene der pommeschen Landsmannschaften weder verstehen noch akzeptiern kann. Dazu muss ich erklären und sagen, dass meine ganze Familie aus Schlesien stammt und Schlesien bei uns immer ein Gesprächsthema waren. Für meine Eltern und deren Geschwister ist Schlesien immer "die Heimat der Kindheit" geblieben ist. Auch ich habe inzwischen Verbindungen zu Schlesien aufgebaut. Allerdigns ist mein Zugang zu Schlesien doch ein ganz anderer als der meiner Eltern - ich bin in Deutschland aufgewachsen, die mich aus der Kindheit prägenden Eindrücke sind deutsch. Ich reise nun gerne nach Schlesien, aber dort wohnen ??? Selbstverständlich soll man im Leben niemans "Nie" sagen. Im dem Sinne kann ich keinesfalls ausschließen, eventuell später einmal in Schlesien zu leben, aber ebenso wäre es möglich, dass ich einmal nach Frankreich oder nach Italien ziehe.
Zugleich ist für mich eine Forderung, "was einmal deutsch war müsse es unbedignt wieder werden" überhaupt nicht haltbar. Man stelle sich einmal vor, die Schweden oder die Dänen würden ähnlich denken (man schaue einmal in historischen Atlanten, welche der jetzigen deutschen Gebiete einmal zu Dänemark und zu Schweden gehörten). Oder man spiele mal gedanklich die Frage durch, was geschehen könnte, wenn die Franzosen so denken würden (Napoleon war der einzige europäische Feldherr, der es bis in die Stadt Moskau geschafft hatte und in ganz Deutschand war französisch damlas Amtssprache) NEIN - wir müssen als Europäer lernen, gemeinsam in Europa zu leben. Eine andere Chance gibt es für uns nicht. Und eine andere Sichtweise entspricht auch nicht dem wirklichen Leben.