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Leider etwas spät habe die Mail gerade gesehen...
Ostergrüsse 2023/1949
Endlich ist wieder Ostern. Obwohl die Nächte oft noch mit frostigen Temperaturen aufwarten ist es
unverkennbar, dass die Natur aus ihrem Winterschlaf erwacht ist. Auf den saftig grünen Wiesen sprießen
vielfältige Gewächse, welche uns mit ihren Blüten erfreuen. Die meisten Blüten sich gelb, Löwenzahn und
Osterglocken, wahrscheinlich wollen sie der Sonne ähneln. So ist es aber ein schöner Kontrast, wenn sich
zwischendurch einige Krokusse ihre blauen Blüten offenbaren.
Auch die Bäume und Sträucher beteiligen sich an dem Blütenreigen - auch hier steht die gelbe Farbe im
Vordergrund, so beim Goldregen und auch der Ginsterstrauch, welcher sich selbständig in meinem Vorgarten
gepflanzt hat reiht sich in die gelbe Pracht ein. Da fallen die Blüten des Pfirsichbaums mit seinem rosa-lila-
Farbton ein wenig aus der Reihe. Besonders die nicht einheimischen Baumarten, z.B. Magnolien, sind sehr
bemüht mit ihren großen Blüten und satten lila Farben den Blick auf sich zu lenken.
Dabei erinnere ich mich jetzt wehmütig an meine
Kinderzeit als 'Waldmensch' und wie ich Ostern damals
erlebte und was ich dabei empfand. Auch damals stand
alles in Blüte. Die leicht sumpfige Wiese hinter unserem
Lehmhaus bis zum Waldrand war übersät mit den üblichen
Wildblumen, wobei der Löwenzahn nicht fehlte; es gab
aber sonst noch viel zu sehen, Sumpfdotterblumen, gelbe
und weiße Buschwindröschen deren zarte Blüten im
leichten Frühlingswind hin und her wogten. Natürlich
schlossen sich auch die Grashalme diesen wogenden
Bewegungen an. Es war einfach schön den Blick entspannt
über die Wiese gleiten zu lassen und sich an der
weitgehend unberührten Natur zu erfreuen.
In diesem Umfeld konnte man zu Ostern oft recht lange nach den, von den Osterhasen versteckten, Eiern
suchen. So fieberte ich schon die ganze Nacht vor Freude auf die bevorstehende Suchaktion, es war einmal
etwas richtig aufregendes, gegenüber des sonstigen Alltages. Also ging es sofort nach dem eilig
eingenommenen Frühstück hinaus auf die Wiese. In meinem kindlichen Tatendrang erledigte ich dies
selbstverständlich im Laufschritt. Dabei war ich so schnell unterwegs, dass ich mehrmals an den versteckten
Eiern vorbeilief, bevor ich sie endlich entdeckte. Wenn ich dann eines gefunden hatte eilte ich jubelnd zu
meiner Mama und legte dies in den Osterkorb.
So war ich bis kurz vor dem Mittagessen mit dem Suchen beschäftigt und als ich anschließend die Ausbeute
im Osterkorb begutachtete, kam es mir vor als hätte ich viel mehr Eier gefunden, als jetzt in dem Körbchen
lagen. Ich denke da hatte mir der Osterhase (wobei ich auch meine Mama im Verdacht hatte) ein
Schnippchen geschlagen und einige Eier mehrfach versteckt. Egal, wie dem
auch sei, die Suche hatte Spaß gemacht und ich bin dabei so wild umher
gelaufen, dass ich bis zum Mittag redlich erschöpft und hungrig war. Und
zum Fest gab es dann einen kunstvoll zubereiteten Hasenbraten mit
Knödeln und Rotkohl. Trotzdem wollte mir das Essen, vor allem der Hase,
nicht so richtig munden, denn soeben hatte ich mich an den Gaben des
Osterhasen erfreut und konnte es daher nicht so richtig verstehen einen
seiner Kollegen jetzt gebraten auf dem Teller vorzufinden.
Das war nicht so einfach zu verstehen. Als ich dann aber Nachmittags
meine bekannten Häschen auf der Wiese und im Feld herum hoppeln sah,
war die Welt für mich wieder im Gleichgewicht und ich verdrängte die
Gedanken an das Gegessene.
Herzliche Grüße, Peter.