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Darek

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1

Samstag, 31. Januar 2015, 21:00

Von vielen unbemerkt - der 31. Januar

Viele haben es nicht mitbekommen, die Betroffenen am allerwenigsten - heute ist "Tag der Straßenkinder"!

Schon erschreckend - Schätzungen zufolge leben weltweit ca. 100 Millionen Kinder auf der Straße, ohne Kontakt zu ihren Eltern oder ihren Familien!

Viele von uns denken beim Stichwort "Straßenkinder" sicherlich an Länder wie Rumänien, Russland, Indien, Lateinamerika und Afrika. Kaum einer denkt dabei an Wien, an Krakau und Warschau, an die Metropolen Europas. Und doch leben auch hier Kinder ohne jede Hoffnung im täglichen Kampf ums Überleben.
Die meisten von ihnen allerdings leben in den Großstädten Lateinamerikas, die Jüngsten sind gerade einmal 5 Jahre alt.


Und ihre Zahl wächst. Täglich!

In Indien haben mehr als 18 Millionen Kinder kein Zuhause, in England laufen jedes Jahr ca. 100.000 Kinder im Alter von unter 16 Jahren von zu Hause weg, für Polen werden nach Polizeiangaben ca. 6.000 angegeben, wobei die "Foundation for Poland" allerdings nur für Warschau schon von gut 15.000 Kindern spricht.

In Pakistan zum Beispiel ist die Situation noch beängstigender: Dort sind Kinder oftmals nichts anderes als hilfloser, menschlicher Abfall. Insbesondere Mädchen sind hiervon betroffen, sie sind ungewollt, überflüssig und nichts anderes als - Müll!
Und werden daher oftmals bereits kurz nach ihrer Geburt in einem Müllsack auf den Müllhalden der Großstädte "entsorgt".
Die Kinder dürfen nicht leben, weil sie häufig unehelich sind, sie wären ein lebender Beweis dafür, wie sie gezeugt wurden. Niemand will sie daher haben.

Doch egal wo auf dieser Welt - allen diesen Kindern widerfährt dasselbe Schicksal: Hunger, Krankheit, Ausbeutung, Menschenhandel, Prostitution, Drogenkonsum. Wenn sie Glück haben, können sie an manchen Tagen Zigaretten, Blumen, Süssigkeiten oder Zeitungen verkaufen. Somit haben sie zumindest etwas Geld für eine kleine Mahlzeit.


Aber wir leben hier in Deutschland, im "Goldenen Westen". Glücklicherweise gibt es bei uns so etwas nicht.
Tatsächlich?
Die Bundesregierung hat zuletzt 2005 offizielle Zahlen herausgegeben (2005! Ist jetzt also 10 Jahre her. Scheint ja nicht so interessant, das Thema.)
Danach lebten damals in Deutschland ca. 7.200 Strassenkinder, heute schätzt man zwischen 9.000 und 20.000 Kinder ohne festen Wohnsitz.
Und ohne regelmäßige Mahlzeiten, ohne Schulbildung und ohne Zukunft.

In was für Zeiten leben wir eigentlich? Was für eine schäbige Politiker-Mischpoke regiert hier eigentlich und macht sich auf unsere Kosten die Taschen voll?
Es ist einfach nur noch zum Kotzen!

Seit Ex-Kanzler Schröder die Agenda 2010 aus der Taufe gehoben hat, wird der Druck auf "die da unten" sukzessive erhöht ... und der Spielraum für "die da oben" immer größer.
Seitdem hat sich die Zahl der "Tafeln" verdreifacht: Mittlerweile gibt es bundesweit über 2.000 Tafeln, die von einer Million Menschen mehr oder weniger regelmäßig aufgesucht werden (müssen).
Seitdem gibt es immer weniger Geld für Schulen, KiTa´s und Kindergärten ...

Armut - das Elend vor unserer Haustür!
Aber solange noch Milliarden übrig sind für Bankenrettungen ...
Und Deutschland weltweit auf Platz 3 der Waffenexporte steht ...


Und ich? Was mache ich? Außer zu meckern?

Habe mir vor einiger Zeit einen Mittellosen hier in meinem kleinen Kaff "ausgeguckt". Sitzt bei jedem Wind und Wetter mit einem Pappbecher draußen und wartet auf eine "milde Gabe".
Der freundliche Mann bekommt von mir nun regelmäßig mein gesamtes "Kleingeld", was ich so tagein-tagaus in einem alten Marmeladenglas sammele. (Kommt ziemlich schnell ein stattliches Sümmchen zusammen, sollte man nicht glauben. Ich war überrascht, als ich das mal gezählt habe.)
Und ich spendiere ihm dabei jedesmal noch einen heißen Kaffee mit einem belegten Brötchen. Oder auch zwei. Mich kostet es keine Überwindung - und er bedankt sich höflich. Und strahlt dabei über´s ganze Gesicht!
Gibt´s etwas Besseres??


Außerdem unterstütze ich eine Hilfsorganisation, die sich um krebskranke Waisenkinder und krebskranke Kinder alleinerziehender Mütter in der Region von Tschernobyl kümmert.

Es wird höchste Zeit, dass wieder etwas mehr Menschlichkeit Einzug hält in diese verkorkste Gesellschaft!
Finde ich.

Und wen´s interessiert - hier zwei Filme zum Thema:

https://www.youtube.com/watch?v=YsfbU4P-YlE
https://www.youtube.com/watch?v=cn_B8mR792I
Signatur von »Darek« Wer schweigt, trägt Schuld an den Zuständen, die er beklagt!
Und wer vergisst ist verurteilt, dasselbe noch einmal zu erleben!

Manou

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2

Samstag, 31. Januar 2015, 21:14

Es gibt Dinge, die werden hier in Deutschland einfach totgeschwiegen oder verschleiert. Traurig, aber wahr. Es passt einfach nicht in das Bild des Sozialstaates Deutschland.
Leider wird sich daran auch nicht viel ändern.

Löblich, dass Du Dir jemanden "ausgeguckt" hast, den Du unterstützt. Ich finde es gut. Leider ist es aber auch so, dass es genug Kriminalität hier in D gibt, die sich genau auf dieser Schiene bewegt: Leute, die betteln müssen und das Geld dann an irgendwelche Hintermänner abgeben sollen. Von daher bin ich da immer recht skeptisch.

Gut und schön (oder auch nicht..). Ich kenne einige Leute, die einfach zu stolz (?) sind, um zum Amt (oder auch zur Tafel) zu gehen und um Unterstützung zu bitten. Mal davon abgesehen, dass der Papierkram, der hierbei zu bewältigen ist, auch nicht ohne ist. Manche Menschen wissen aber auch nicht, was sie tatsächlich an Sozialleistungen beanspruchen können/dürfen. Ich wüsste es bspw. auch nicht!

Kinderarmut bzw. Straßenkinder? Vielleicht sollte man da auch mal hinterfragen, weshalb sie auf der Straße leben...

Nein, ich bin durchaus nicht assi - aber ich mache mir da meine eigenen Gedanken.
Signatur von »Manou« Es gibt keine Probleme - nur Herausforderungen!

Darek

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3

Samstag, 31. Januar 2015, 22:13

Es passt einfach nicht in das Bild des Sozialstaates Deutschland.
Leider wird sich daran auch nicht viel ändern.
Genau! Die Einstellung macht´s!
Dazu mal eine kleine Geschichte:

Ein Wanderer bemerkt am Strand einen Jungen, der Seesterne aufhebt und zurück ins Meer wirft.
Nach einiger Zeit spricht er den Jungen an: " Was machst Du denn da?" "Ich werfe die armen Seesterne zurück ins Meer, damit sie nicht vertrocknen und sterben."
"Aber Junge - siehst du denn nicht wie lang der Strand ist? Und wie viele Seesterne hier überall liegen? Du kannst sie doch unmöglich alle retten, das macht doch keinen Sinn!"
Der Junge schaut den Wanderer kurz an, bückt sich, nimmt einen weiteren Seestern, wirft ihn zurück ins Meer und antwortet: "Alle sicherlich nicht. Aber für den einen gerade, für den macht es Sinn!"



Löblich, dass Du Dir jemanden "ausgeguckt" hast, den Du unterstützt. Ich finde es gut. Leider ist es aber auch so, dass es genug Kriminalität hier in D gibt, die sich genau auf dieser Schiene bewegt: Leute, die betteln müssen und das Geld dann an irgendwelche Hintermänner abgeben sollen. Von daher bin ich da immer recht skeptisch.
Kriminell hin oder her. Der eine, den ich beschrieben habe, ist bekannt und sicherlich nicht kriminell. Dazu ist das Kaff hier auch einfach zu klein.
Außerdem - was spricht dagegen, einen "Bettler" einfach mal anzusprechen und sich mit ihm zu unterhalten? Dabei fällt eigentlich keinem ein Zacken aus der Krone. So bekommt man aber ziemlich schnell heraus, ob dieser Mensch "kriminelle Hintermänner" hat. Und wenn ich diesem Menschen etwas zu essen anbiete und er es ablehnt, weil er nur auf Bares aus ist, kann ich mir immer noch überlegen, ob ich ihn unterstützen möchte. Eigentlich ganz einfach. Wenn man nur will!



Kinderarmut bzw. Straßenkinder? Vielleicht sollte man da auch mal hinterfragen, weshalb sie auf der Straße leben...
Hm, vielleicht schaust Du Dir einfach mal die beiden Filme an. Dann klärt sich eventuell so einiges ... :whistling:
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Und wer vergisst ist verurteilt, dasselbe noch einmal zu erleben!

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