Kinder zweisprachig erziehen (lassen)?
Antw.:
Dazu muss man auswählen, in welcher zweiten Sprache denn, und ob man die selbst kann, sonst macht man sich lächerlich.
In grenznahen Gebieten ist es zweckmähssig, die Nachbarsprache unterrichten zu lassen bzw. selbst zu unterrichten (wenn man kann).
In Ortschaften, wo eine grohsse Minderheit mit den 'eigentlichen' Bürgern zusammenlebt, wird dies die Sprache jener grohssen Minderheit sein, z.B. Polnisch (damals im Ruhrgebiet, aber es wurde nicht gemacht, sondern die Polen einverdeutscht!), z.B. Türkisch (wird aber nicht gemacht von den Teutonen, sie pressen die Türken, alle Deutsch zu lernen, obwohl ja gar nicht klar ist, dahs sie immer bleiben wollen, wenn beispielsweise in der Türkei durch neuartige Projekte (alternativer Energien, etc.) ein Aufschwung kommt...)
Jedenfalls eine zweite Sprache, die gelegentlich sehr für die Nachbarschaftspflege vonnöten, ist schwierig, für die eine Seite wie für die andere Seite, weil die Nationalsprachen ihrer Natur nach und wegen ihrer langen Geschichte nachgerade nicht etwa leicht sind, sondern ihre erheblichen Macken haben...
Auch war das einst in Bjalistok so, in Ostpolen, wo die Idee des Esperanto geboren wurde (Initiator des Esperanto: Lúdovik Lázar Zamenhof).
Aber Esperanto hat zu viele Schemata, die sehr rüde sind, weil alles über einen Kamm scherend. Man kann das überspielen, aber dann kam auch noch die Welle der Sprachpuritaner hinzu, die die menschliche Sprache an sich purifizieren wollten, um also alle Frauen zu Ausgeburten der Männer zu machen, oder alle Gegenteilwörter (wobei man die irgendwie moralisch schlechteren sich vorknöpfte) mit "mal-" als Vorsilbe zu determinieren.
Oder die klumpige Vermischung von Deutschbrocken mit Lateinresten. Alles immer höchst umstritten gewesen.
Das muss aber alles nicht sein, Esperanto ist seit 1991/92 erweitert und umgestellt worden, damit es eben diese Schwächen nicht mehr hat.
Und so kann es also in neuem Gewande (Linguna) eine Welt-Zweitsprache werden, wenn wir denn wollen. Nicht nur für die Kinder, für alle. -
Es ist natürlich auch möglich, weiter alle Nasen lang einen kleinen oder gröhsseren Krieg vom Zaune zu brechen, weil das die Rüstung und ihre Zulieferer buhmen lässt, wobei die Agenten der Rüstungsmafia bequem in den Reibereien zwischen Minderheiten und Einheimischen, zwischen Irredenta-Leuten und Eingezogenen oder angeblichen Ureinwohnern, in ungelösten geschichtlichen Rechnungen, die zwischen Völkern noch "offenstehen", im Trüben fischen können und alle gegen alle aufhetzen. Siehe zum Beispiel jetzt im Georgien-Krieg, früher im serbischen und Kossowa-Krieg etc.
Muss alles nicht sein.
Ich war Esperantofreund, seit 1951, wo ein Rest einer kleinen Pfadfindergruppe sich u.a. auch mal das Esperanto angeschaut hat - an Hand eines aus England stammenden Büchleins
"Esperanto por skoltoi".
Esperanto ist allerdings, das war uns von Anfang an klar, verbesserungswürdig und das hat sich dann ja auch durch jeweils notierte Anmerkungen und Sammlung(en) auch gezeigt.
In der Esperantobewegung gibt es die Arbeiter-Esperantofreunde der S.A.T. (Sennaciecsa Associagjo Tutmonda). Schon 1970 ist das Plena Ilustrita Vortaro mit ersten Vorschlägen zu "antimal"-Wörtern gedruckt worden (Paris), das ist aber in der Linguna wesentlich erweitert.
Antimal-Wörter sind Wörter, die nicht mehr "einfachheitshalber"
mit "mal-" (=un-, ent-) abgeleitet sind, sondern die eigenständige Wortwurzeln aus dem internationalen Bereich darstellen.
Nehmen wir z.B. das Wort "malnecesa" des Esperanto (unnötig, überflüssig), so gibt es dafür das eigenständige, nicht im Esperanto abgeleitete Wort "superfétua" aus französisch "superfétatoire".
Selbstverständlich gibt es noch - für die ganz Genauen - das griechische Wort "perissos, perissee, perisson", für das Wort 'unnötig'; also in Linguna: perissa .
Hier ein kleiner Blick in das "glossaro-omni": (Auszug):
--->
success,-o .... Erfolg succinqita
[zuk-tsin'kita] .... verknappt, knapp
succo ['zukò;] .... Saft
succul,-o .... in vollem Saft Stehender, ein Saftiger (z.B. Braten)
succulenta .... sukkulent, saftig (von Pflanzen usw.), strotzend, saftreich (+ besonders im übertr. S.)
succumbi .... unterliegen
sucíi [zu'tsi:i] .... (maltranqviléi): besorgt sein, sich unruhig sorgen um
suczi .... saugen
sufferi .... leiden
suffer(ad)o .... (das) Leid/das Leiden
sufferigo .... (afflicto): Leidzufügung, zugefügte Betrübnis, Antun eines Leides, Peinigung, Bekümmernis, Gram, Leiden, Kummer, Trübsal
sufficza .... genügend
sufficze .... (Adv.) genug
sufficzi .... genug sein
suiesti ium .... haben (.jemandem {etwas zu eigen} sein)
sul,-o .... Süden
sultra .... schwül
summa (f) .... Summe
summae .... in der Summe, mit der Summe .... (Lok.)
summaes .... von der Summe, der Summe (Gen.)
sumministri .... (zu)liefern, anliefern
summito .... höchster Punkt (eines Gebirges), Scheitelpunkt; Gipfeltreffen (a. politisch)
super .... über
.... {Aber: pri = über/betreffs
.... {Und: hypér- = (Präfix) über das Normale hinaus
superfétua .... (superfluenta, (figurative)): überflüssig [Fr.: superfétatoire]
supervisi .... beaufsichtigen
supla .... schmiegsam, biegsam, gefällig
supposi .... vermuten/unterstellen, annehmen daß, voraussetzen
supra .... obere|r|s
supre ejsym .... ich bin oben
supresma [zu'prezmà] .... (plej supra {brevidse el: supr-íssima}): oberster, höchster
.... {Notabene aber:
suprema [aus: supr'-ema] = immer obenauf sein wollend, hoch hinaus wollend, danach trachtend der erste zu sein | zu werden: ein Streber
sur .... auf
suridsi .... heraufströmen, emporfluten, heraufbranden
suraò .... Sure (des Koran)
súrcul,-o .... Sämling, Schöhsling; Reis |Zweiglein
surfi .... branden
surf,-o .... (ondoresalto): Brandung
surfraidi .... szörfen, auf der Brandung reiten
surfazo .... [sur'faszhò] Oberfläche
surreptili .... auf etwas drauf schleichen, etwas erschleichen
survigili .... überwachen, Acht haben auf
survigilo .... Überwachung
survivi .... überleben
(vd. ancau: nesi = davonkommen, überleben, überstehen)
survival,-o .... (das) Überleben, (das) Überbleiben der Lebenskräftigsten
suspeczi .... argwöhnen, verdächtigen
suspeczo .... Verdacht
suspect(os)a .... verdächtig
(la) suspecto .... verdächtige Person (m. oder f.)
(le) suspecto .... (der) Verdächtiger
(la) suspectina .... (die) Verdächtige
(Auszug Ende)
Bei der Suche nach Alternativen zu den "mal-"Wörtern des Alt-Esperanto ist man für Linguna davon ausgegangen, dass Griechisch als erste europäische Sprache der Antike, die ausserdem auch heute noch der Wissenschaft Vokabeln liefert, sowie das Französische als erste Diplomatensprache der neuzeitlichen Welt in Betracht gezogen werden mussten.
Also. es kann nichts schaden, sich das anzuschauen. --> (hdito@arcor.de).
Kurse können gerne gegeben werden.
Die Frage ist aktueller und akuter denn je.
mfg.