- Offizieller Beitrag
Polen plant, ab dem Jahr 2027 eine Digitalsteuer in Höhe von 3 % auf große Technologieunternehmen einzuführen, um mit den Einnahmen heimische Technologie, Innovationen und Medien zu fördern. Die Steuer betrifft Unternehmen, die weltweit über 750 Millionen Euro Umsatz erzielen und Einnahmen in Polen generieren. Die Bemessung erfolgt auf Grundlage der in Polen getätigten Umsätze. Bereits im ersten Jahr erwartet die Regierung Einnahmen von etwa 1,7 Milliarden PLN, bis 2030 könnten es über 3 Milliarden PLN sein.
Erfasst werden drei Bereiche:
• Gezielte digitale Werbung über Nutzerprofilierung,
• Digitale Plattformen oder Schnittstellen wie Social-Media-Dienste oder Marktplätze,
• Nutzerdatenübermittlung für Marketingzwecke.
Bei der Berechnung wird der Standort der Nutzer per IP-Adresse berücksichtigt. Fällt dieser nicht eindeutig aus, erfolgt die Aufteilung anteilig nach Anzahl der Nutzer im jeweiligen Land. Die Steuer soll gezielt große internationale Player treffen, nationale Anbieter und strategisch relevante Branchen bleiben ausgenommen.
Polen schließt sich damit Ländern wie Großbritannien, Frankreich, Spanien und Italien an, die bereits Digitaldiensteabgaben eingeführt haben. Nach Ansicht von Vize-Regierungschef Krzysztof Gawkowski handelt es sich um einen notwendigen Schritt, um digitale Fairness herzustellen – trotz Kritik seitens des designierten US-Botschafters, der vor möglichen Sanktionen warnte.
Quellen:
• Euractiv.de, 22 Stunden alt
• Socialpress.pl, 13.08.2025
• VAT Update / VATCalc.com, 15–16.08.2025
• Reuters, 11.03.2025