Original von Capricorn
auch ich habe den Beruf des Kfz-Mechanikers erlernt. 1959 nannte er sich noch schlicht Mechaniker.
Gelernt habe ich in einem Handwerksbetrieb der Markenvertretung DKW. Vom Kinderwagen, über Fahrräder, Motorräder bis hin zu den PKWs wurde alles bearbeitet. Nach der Ausbildung bin ich in eine Opel-Vertragswerkstatt gewechselt. Zwischendurch achtzehn Monate Grundwehrdienst, danach noch einmal achtzehn Monate Opel.Im Jahr 1968 habe ich in der Fahrzeugproduktion eines norddeutschen Automobilherstellers begonnen. Nicht als Werker, sondern als Prüfer in der Inspektion. Alles das ist heute Geschichte und wird von der Produktion mit erledigt. Von 1969 bis zu meinem altersbedingten Ausscheiden war ich in der Kundendienstwerkstatt des Unternehmen beschäftigt.
Nach dem Durchlauf aller Werkstattdisziplinen habe ich Kundendienstannahme praktiziert. Nach erfolgreichem Ablegen der KFZ-Meisterprüfung habe ich die Betreuung von VIP- und Problemkunden übernommen. Desweiteren habe ich Pressefahrzeuge des Unternehmens für Einsätze vorbereitet. Auch Pressejournalisten gehörten zu meiner Klientel.
Ja, das ist korrekt. Zu meiner Lehrzeit hiess es ebenfalls noch KFZ-Mechaniker ...meine Großeltern sagten immer AUTOSCHLOSSER ...ich habe bei einem der damals größten Autohäuser in Westfalen von BMW namens Gellermann & Wecker in Gütersloh gelernt und dort auch meine Karosserieausbildung mit einem der besten Karosserieschlosser namens Paul gemacht. Es gab echt keinen Unfallschade, Beule und Delle die er nicht weg bekommen hat. Ein Meister seines Faches.
Er war so gut, das er zuhause in seiner Doppelgarage viel Schwarzarbeit gemacht hat bis eines Tages die beiden Chefs Herr Gellermann und Herr Wecker bei ihm vor der Tür standen und hin überraschten. Ich weiß das noch so genau, weil ich die zwei mit dem Firmenwagen hinfahren musste und draussen warten sollte. Ich habe mich noch niemals so beschissen gefühlt, denn der Mann hätte ne fette Abfindung und Rente verdient.
Mittlerweile gibt es die dort nicht mehr soweit ich weiß und Paul sowie die beiden Seniorchefs dürften eh nicht mehr leben. So ist das mit der Zeit ...man macht viel im Leben, erlebt viel, lernt viel kennen und irgendwann ist es Staub der Zeit ...und verweht im Wind wie Sand ...also wäre es niemals da gewesen ...einfach weg. Seitdem geniesse ich mein Leben. Mache JETZT UND HEUTE was draus und versuche nicht zuviel in der Vergangenheit zu lagern, denn das ist eh schnell hinfällig.
Was bringen mir also die Ausbildungen als KFZ-Mechatroniker, Berufskraftfahrer, Fachkraft für Lager und Logistik, Bürokaufmann und Systemadministrator sowie die Kurse Webdesigner und Mediengestalter dann noch, wenn ich sie nicht genutzt und mir was aufgebaut habe ???
...in 10 bis 20 Jahren kräht da kein Hahn mehr nach. Darum würde ich sagen: Du bist nun 65 Jahre alt und eigentlich Rentner, der in Albendorf in Niederschlesien. Durch die Randlage im Gebirge ist die Region heute eine der ärmsten von Südpolen, soweit ich weiß. Aber du hast es von da aus nicht weit nach Katowice im oberschlesischen Industriegebiet und einer wie du mit so vielen Erfahrungen und Meisterwissen könnte sich da einen goldene Nase verdienen.
Wenn mich nicht alles täuscht gibt es da sogar eine Rennstrecke in der Nähe wo oft Motorradrennen sind, denn ich bin da in der Nähe in Polen odeer Tschechien schon mal gewesen und habe dort mit meiner Suzuki GSX-R 1000 K2 und einem Sony Camcorder meine Runden gedreht. Vielleicht kannst du dein Wissen ja an Leute weitergeben die mit sowas zu tun haben. Ich wäre da sicher nicht desinteressiert. Wenn du da mehr drüber weißt bin ich ganz Ohr !!! 
