Im Zuge des Meinungsaustausches über die Krimkrise wurde auch über eine latente "schlesische Problematik" gesprochen. Ich hab mal einen eigenen Thread aufgemacht, weil es mich einfach interessiert, wie ihr darüber denkt.
Ich wohne ja die Hälfte meiner Zeit in der Nähe von Krapkowice, einer Gegend die eben sehr deutlich von der deutsch-polnischen Vergangenheit geprägt ist.
Von irgendwelchen Problematiken im deutsch-polnisch-schlesischen Zusammenleben habe ich hier bisher sehr wenig mitbekommen. Es gibt zweisprachige Ortsschilder (die nicht beschädigt oder übermalt werden), offiziell zweisprachige Verwaltungen (Walce) etc.
Sicher ist -besser war- die jüngere Geschichte Schlesiens von großer Dramatik geprägt und es sind viele persönliche Schicksale damit verbunden (auch mein Vater ist "Heimatvertriebener).
Nur, ich schreib das bewusst hier nur nach "Gefühl" : Nach meiner Meinung ist Schlesien in den letzten Jahren bunter, fröhlicher, moderner und lebenswerter geworden.
Die Zeit heilt bzw. nivelliert -so banal das auch klingen mag- die tiefen Wunden, die der 2.WK und die Zeit des Kommunismus gerissen haben.
Sicher gibt's auf polnischer und auf deutscher Seite nationalistische Spinner mit "eigener Meinung zur Thematik. Auf diese möchte ich nicht näher eingehen , zu dumm oder irrsinnig ist deren Gedankengut.
Und natürlich gibt's ein paar schlesische (Heimat-)verbände, die gerne ein autonomes Schlesien ausrufen würden. Aber solche Heimatverliebte gibt's doch beispielsweise in Bayern auch. Wär nicht das erste Mal, dass ein CSU-Politiker in Bierlaune eine Seperation Bayerns von Deutschland fordern würde.
Fakt ist halt, dass all den obengenannten Spinnern von den Medien willfährig eine Bühne geboten wird.
Eine nüchterne Meldung :" Oberschlesien gehört zum demokratischen EU-Mitglied Republik Polen. In dieser Gegend wohnen Polen, Deutsche und Schlesier in friedlicher Koexistenz"...
...wäre vermutlich zu langweilig.