Beiträge von toxxic

    Ganz einfach:
    ich verdiene hier wesentlich mehr Geld als in anderen Ländern, da ich mit meiner breitgefächerten akademischen Ausbildung in Verbindung mit mehr als 25 Jahren internationalen Geschäftserfahrungen, den meisten polnischen Mitbewerbern deutlich überlegen bin. Darüber hinaus garantiert auch die so genannte deutsche Gründlichkeit und Planung in Polen einen Vorteil. Um beim aktuellen thread zu bleiben: während polnische Firmen in meiner Umgebung bei Stromausfällen einfach geschlossen bleiben und deshalb Umsatzverluste hinnehmen, habe ich halt redundante Systeme und bin weiter im Geschäft. Natürlich kommen mit diesen Voraussetzungen auch noch zwei oder drei andere Länder in Frage. Die Entscheidung für Polen ergab sich aus dem Umstand, das meine Frau Polin ist und wir deshalb uneingeschränkt Immobilien kaufen können.
    Noch Fragen? :papa

    Zitat

    Original von Candymaker
    Ich vermute mal, dass in deinem eher ländlichen Bereich weiter mit der alten Infrastruktur von vor 20 Jahren gearbeitet wird und sich eine Erneuerung für die paar Stromkunden betriebswirtschaftlich nicht lohnt. Genauso läuft es auch an vielen anderen Bereichen in Polen, das alte Equipment wird bis zum Verschleiß weiterbetrieben, erst dann kommt meist ein Quantensprung.

    20 Jahre alte Technik, das wäre schön. So modern sind die Anlagen hier nicht, eher 40 Jahre.
    Quantensprung in Polen ?????? Absurde, aber trotzdem amüsante Vorstellung, das es jemals in Polen in irgendeinem Bereich einen Quantensprung geben könnte :wysmiewacz

    In der Tat sind so die meisten meiner peripheren Unternehmungen in Polen entstanden.
    So zB: Ich hatte immer Schwierigkeiten in Polen vernünftige Schuhe für mich zu kaufen und bin deshalb nach Berlin oder Hamburg gefahren (bei der in Polen von "Herren" bevorzugter Garderobe, fragt man sich häufig unwillkürlich: ist ein Zirkus in der Stadt?).
    Nun bin ich bereits seit mehreren Jahren recht erfolgreich der Exklusiv-Importeur der englischen Schuhmanufaktur "Loake" (http://www.gentlestore.pl).

    Tatsächlich hatte ich bereits vor 4 oder 5 Jahren den Bau eines Windkraftwerkes geplant, um eine eigene Fertigung von Recycling-Dachpfannen zu "befeuern", scheiterte damals aber am lokalen Stromversorger: "wenn Sie uns nicht sagen können, wieviel Strom Ihr Windkraftwerk benötigt (!), bekommen Sie keine Baugenehmingung" - total logisch :okok

    lg

    Sven

    Nö, diesmal gab's keine Schaulustigen. Bei den ca. 70cm Schnee traut sich keiner von denen aus dem Haus. Hätte mir wegen der 40 Liter Diesel, die ich verbraten habe, auch etwas weniger Spaß gemacht. Aber so konnten wir, mit etwas reduziertem Stromverbrauch, gut durch das Wochende kommen und um 09.00 Uhr das Büro öffnen. Na ja, die ersten Mitarbeiter hatten es erst gegen 10.00 Uhr durch den Schnee geschaft - irgendwas ist ja immer.

    Überlege schon, uns einen Acker für Raps zu pachten/kaufen und mit Biodiesel den Strom gleich vollständig zu erzeugen...
    Die Abwärme dann zusammen mit den anderen Heizquellen in einen großen Wärmespeicher und dann können sie hier ihre antiken Oberleitungen weiter mit Büroklammern und Leberwurstresten ausbessern :luzik

    Von deutscher Gründlichkeit sind wir hier auf dem Land Äonen entfernt. Umgestürzte Bäume werden bei uns zwar immer nach wenigen Stunden entfernt, aber nicht von fleißigen Mitarbeitern des Stromversorgers, sondern von den lieben Nachbarn, die die Bäume für eine herrenlose Sache halten (das sie natürlich NICHT sind).
    Das Wegräumen der Sturmschäden steht also leider in keinem Zusammenhang zur Wiederherstellung der Oberleitungen.

    Das Fazit scheint wohl zu sein, dass wir hier bei uns überdurchschnittlich große Probleme haben. Stromausfälle die länger als eine Stunde andauern gibts min. 2x im Monat. Schwankungen in der Spannung sind bei uns ebenfalls normal.
    Eine Verbesserung ist nicht in Sicht. Der Aufwand zum Schutz unser zahlreichen elektrischen Geräte und Versorgung mit Notstrom ist nicht unerheblich. Aber die Eingeborenen in unserem Dorf laufen bei Stromausfällen immer ganz verstört an unserem hell erleuchteten Haus vorbei und wundern sich (obwohl sie die IR-Scheinwerfer gar nicht sehen können) :ROTFL. Das entschädigt etwas.

    Moin Leute,

    da ich mich gerade mal wieder über drei längere Stromausfälle innerhalb weniger Stunden geärgert habe, interessiert mich, wie die Lage der Stromversorgung in anderen Gebieten Polens aussieht. Wir haben in unseren Locations (alle in Zach. Pom.- "countryside") laut Computeraufzeichnungen durchschnittlich alle 2 Tage eine Stromunterbrechung. Die Dauer variiert zwischen wenigen Minuten und drei Stunden. Unser Spitzenreiter: 19 Stunden! Wie sieht es bei euch aus?

    Beste Grüße

    Sven


    P.S. Obwohl sich unser Versorger (enea) laut Vertrag bis zu 35 (!) Stunden Unterbrechungen p.a. erlauben darf, werden wir wohl bald mal versuchen, die Betriebskosten unserer Stromaggregate bei den Frettchen einzutreiben :devil:

    Natürlich werden die Auslandserfahrungen hier eingebracht. Aber eben auch die Erfahrung: in D oder UK muss man täglich mit Überprüfungen rechnen. In PL gibts sowas nur ganz selten, außerhalb von Großstädten vermutlich gar nicht.
    Auch das Melden von Verstößen bringt nichts.
    Andere Branche, aber gleicher Effekt:
    Vor einiger Zeit haben wir das zuständige Ministerium darüber informiert, dass über 50% der bei "Allegro" angebotenen Diätmittel kein polnisches Etikett tragen und deshalb verboten sind. Die Antwort:" von diesen Anbietern haben wir nur e-mail-Adressen und keine Firmenanschriften, deshalb können wir da nichts machen, aber IHRE Anschrift haben wir von Ihrem Briefbogen, deshalb kontrollieren wir jetzt Ihren Betrieb".
    Gegen solche Kontrollen habe ich natürlich nichts, aber es ist schon unfair.
    Solange Illegales in Polen nicht konsequent verfolgt wird, gibt es keine Besserung.
    Das gillt besonders für den Bau.

    Die Bau-Branche scheint in Polen wirklich ein Sonderfall zu sein. So viele Dilettanten und Betrüger habe ich bisher in Polen in keiner anderen Branche gefunden.
    Wir haben unsere zwei Bauunternehmen mit den allerbesten Absichten gestartet: gute Bezahlung, soziale Extraleistungen, Boni, echter Arbeitsschutz, faire Arbeitsverträge etc.
    Keine Chance, da wird gestohlen betrogen und im günstigsten Fall "nur" schlampige Arbeit geleistet. Unmittelbar vor der unvermeidlichen Kündigung wird sich dann krankgemeldet und man wird diese Parasiten so schnell nicht los. Nach 31 Tagen betrügen sie dann aber nicht mehr das Unternehmen, sondern "ZUS".

    Unser letzter "Knaller" war ein Rückwanderer aus UK. Hat uns als Bauleiter einen Verlust von "nur" 70.000 PLN in drei Monaten erwirtschaftet :luzik

    Für Polen wäre es insgesamt wohl sehr gut, wenn mehr qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland zurück kehren würden (auch wenn das nicht ganz freiwillig geschieht).
    Es ist immer noch unglaublich schwer vernünftige Mitarbeiter zu finden. Da mir das ortliche Arbeitsamt erlaubt hat, nach sechs Wochen vergeblicher Suche in Polen, ausländische Mitarbeiter einzustellen, wird mein Bauunternehmen wohl weiterhin bestehen können. Eine 2. Baufirma werde ich in den nächsten Wochen schließen, da fast alle polnischen Bauarbeiter, die sich bei uns vorstellen, nur "schwarz" arbeiten wollen...
    Wir haben nun entschieden, uns auf Geschäftsfelder zu beschränken, für die möglichst wenig festangestellte Mitarbeiter gebraucht werden. Der Vorteil, den Polen gegenüber seinen europäischen Mitbewerbern hat - die niedrigen Lohnkosten, wird so leichtsinnig verspielt.

    Zitat

    Original von Sapere Aude

    Die Bewertungskriterien sind aber nicht ausführlich genug, wenn man "Landschaftspflege" Lobbyismus und Nebenjobs nicht berücksichtigt.[/quote]

    Lobbyismus ist juristisch betrachtet aber keine Korruption. Wenn diese Grauzonen mit zur Bewertung herangezogen würden, träfe das natürlich alle bewerteten Länder gleichmäßig. Ich glaube kaum, dass sich da irgendein Land deutlich verbessern oder verschlechtern würde.
    Auf jeden Fall können die allermeisten Nebenjobs deutscher Politiker in deren Vita nachgelesen werden. Bei polnischen (oder jamaikanischen) Politikern bin ich mir da nicht so sicher. Stand doch vor einigen Tagen hier im Forum: Sikorski bekommt 350 tsd $ aus den USA und die Unterlagen darüber sind zufällig gerade verschwunden...

    Zitat

    Original von Janek


    Zu 1.: Da es ein Polen mit demokratischen Strukturen noch nicht mal 20 Jahre gibt...

    Es ging mir nicht darum, die Gründe zu erklären, sondern meine Meinung zum status quo zu schreiben (denn mit dem muss ich leben!).
    Entschuldigungen/Erklärungen finden sich sicher für alle in Polen herschenden Miss-stände, nur ändert das aber auch nicht einen jota.

    Sapere Aude
    Die Bewertungskriterien von TI sind sehr ausführlich. Selbstverständlich sind Politiker mit Nebenjobs weniger unabhängig als solche ohne. TI bewertet aber nicht nur Politiker, sondern das gesamte Wirtschafts- und Sozialleben. Da gehts in Polen i.S. Korruption nun wirklich gruselig zu - halt eben wie in Jamaika oder Libanon...

    Zitat

    Original von Obywatel GG
    In Deutschland sind das zwar keine Profis wie ich das verstehe, also zur 2/3 Wirtschaftsfachleute, es sind leider zu 85% Juristen.

    Mit "Profis" meinte ich nicht nur die fachliche Qualifikation bzw. Ausbildung, sondern den Werdegang der Politiker. Ein Großteil kommt aus den Nachwuchsorganisationen der Parteien. Dort wird, unabhängig von der politischen Ausrichtung, ein Basiswissen über politische/demokratische Arbeitsabläufe vermittelt. Und dies mit jahrzentelanger Tradition.

    @Janek:

    Da muss ich Dir wiedersprechen:

    1. gibt es sehr wohl Unterschiede zwischen deutschen und polnischen Politikern. Die meisten Politiker in Deutschland haben ihren Job nämlich gelernt und sind Profis. Seiteneinsteiger sind eher die Ausnahme. In Polen sind Profis, die ihr Handwerk verstehen leider die Ausnahme.

    2. Auch in Deutschland gibt es Korruption. Im Vergleich liegen aber Welten zwischen beiden Ländern. Deutschland liegt im Ranking auf Platz 16 in der Nachbarschaft von Japan und Frankreich, während Polen auf Platz 61 liegt, hinter Jamaika und vor dem Libanon :luzik

    Zitat

    Original von WHK
    Wie lächerlich macht sich der polnische Staat ??????

    Früher einmal dachte ich, es gäbe hierfür Grenzen. Seit ich aber in Polen wohne, musste ich feststellen, dass die Skala nach oben offen ist. Je dichter der Termin der Wahlen rückt, desto skurriler wird es zugehen.

    ... tja, was Demokratie angeht, ist Polen wirklich kein geeignetes Beispiel. Korrupt
    durch und durch. Von der Regierung bis hinunter zum Kommunalbeamten. In die noch junge und unerfahrene Wirtschaft wurden diese Vorgehensweisen gleich übernommen und sind nun schwer zu bekämpfen. Polnische Autoaufkleber mit:" Ich nehme keine Bestechungsgelder an und zahle auch keine" wirken bei dem Ausmaß der Korruption echt niedlich.

    Sven

    Ist doch klar wofür das Geld ist: um ein einiges Europa zu verhindern. Aus dem gleichen Grund bekommt auch ein irischer Geschäftsmann großzügige Geldspenden für seine "NO"-Kampagne der letzten EU-Wahl in Irland (und leider auch für die nächste dort) und Rüstungsaufträge für mehre 100 Mio. Dollar.

    Ist doch auch logisch: iranische Interkontinental-Raketen (lach!) fliegen natürlich über Polen in Richtung USA, da MUSS Sikorski doch den Raketen-Schutzschild befürworten. Zumal er ja dann auch gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt:
    ist ja bekannt das die meisten der russischen atomar-bestückten Raketen auf Polen gerichtet sind (das Eldorado der europäischen Wirtschaft und Industrie), kann er die ja nun wirksam abwehren (mit 10 Abwehr-Raketen gegen 1.000 Sprengköpfe - total logische Rechnung)
    :luzik

    Sven

    Hallo!

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    Bei Interesse bitte kurze PN mit Tel.-Nummer.

    Beste Grüße


    Sven