Beiträge von toxxic

    Zu unseren div. Aktivitäten gehört auch ein Bauunternehmen. Wir bauen überwiegend Einfamilien-, Mehrfamilien- und Ferienhäuser in Nordwest-Polen.
    Z.B. sowas: http://www.maritim.pl

    Über meine Erfahrungen mit allen Aspekten des Bauens in Polen, könnte ich einen mehrbändigen Gruselschocker schreiben. Gerade bei unserer letzten Baustelle hatte ich durch Dilettanten zusätzliche Kosten von 200.000 PLN...
    Jetzt haben sich diese Pappnasen krankgemeldet und sind schwer kündbar. Man muss sich das mal vorstellen: in Polen haben Mitarbeiter 7 (!) Tage Zeit, Ihren Arbeitgeber schriftlich über Ihr Fehlen wegen Krankheit zu informieren. Inkl. Laufzeit der Post erfahre ich erst nach ca. 10 Tagen, warum die Idioten nicht auf der Baustelle sind. Das Gehalt läuft natürlich weiter.

    Habe eben mal meinen Projektleiter gefragt, was wir so an baubegleitende Architekten zahlen: 1.000 PLN/monatl.

    Bauen in Polen macht Spaß :boese014:

    Zitat

    Original von olaf
    Moin Sven,

    liebe Gruesse aus Dabrowa Gornicza (bei Katowice um die Ecke), wo ich seit 3 Jahren lebe und die Sprache immer noch nicht soo spreche :pocieszacz

    pozdrawiam
    Olaf

    Ja, die polnische Sprache ist irgendwie schwierig. Ich hab mal jeweils die basics
    in arabisch, japanisch und türkisch gelernt, aber polnisch schieb ich schon seit Jahren vor mir her. Ist aber auch immer was Wichtigeres dazwischen gekommen (großes Ehrenwort).

    lg

    Sven

    Der Bericht ist allerdings vom letzten Jahr. Aber es wird sich wohl kaum etwas verbessert haben. OT:" ... ja, da gibt es wohl 1 oder 2 Hindernisse im Wasser...".
    Keine Ahnung, ob es an der Drawa mehrere Mietstationen gibt, diese liegt an einer Brücke, ab der die Drawa flußabwärts gesperrt ist (Militär).
    Die Route ist für Kanus ungeeignet, da die Strömung zu schnell für die extrem starken Biegungen und schmalen Engstellen (100cm) ist.
    Für erfahrene Kajak-Einzelfahrer (Helm, Prallweste) im kurzen Sport-Kajak sicherlich nur eine mittelschwere Herausforderung.
    Die fehlende Routenmarkierung ist für Leute mit schlechtem Orientierungssinn wohl auch ein Problem. Einmal falsch abgebogen, oder in eine Sackgasse getrieben, kommt man gegen die Strömung als Hobby-Paddler nicht zurück.
    Übrigens die vermisste Familie ist während unserer Warte-/Trockenzeit aufgetaucht. Tatsächlich verirrt - irgendwo auf Campingplatz übernachtet.
    In D würde dieser Betrieb nach max. einem Tag von der Gewerbeaufsicht geschlossen worden.

    lg

    Sven

    Zitat

    Original von Maromarek
    Jo, das wird wohl auch noch lange so bleiben.
    Da mien Daddy drüben eine Firma hat, bekomme ich auch einiges mit.
    Der ist jeden tag am kotzen. Vor allem wegen der Arbeitseinstellung der Polen.

    Glaub mir, bei über 300 Mitarbeitern kann ich ein Lied davon singen und fühle von Herzen mit deinem Vater. In welcher Branche kämpft er denn?

    Zitat

    Original von ReniA
    An dieser Stelle eine dicke Entschuldigung an Sven, den ich mit Lars angesprochen habe... :boisie

    Sven war so nett, dies zu übersehen. Jetzt ist es mir aber doch peinlich...

    @ Sven

    Ich bin momentan Lars-lastig, weil Lars726 und ich uns mit Vorliebe über das polnische Essen unterhalten. :mniam

    Hi ReniA,

    ist doch kein Problem :oczko

    Kleiner Tipp fürs polnische Essen:
    Aktuell ist ja Grillzeit. Achtet beim Einkauf eurer Grillwurst (gilt nur für rote/rötliche), dass kein Nitritpökelsalz enthalten ist. Dieser Stoff verursacht die leckere
    rote Farbe und beim starken Erhitzen (wie beim Grillen) auch noch Krebs. Gerade bei "loser" Ware wird ja kaum etwas deklariert und die "Fachverkäufer" haben nicht die geringste Ahnung.

    lg

    Sven

    I.S. Bootstour möchte ich den folgenden Bericht loswerden.

    Sonntag, traumhaftes Wetter, endlich mal ausspannen und kein Streß. Also grillen, oder maximal angeln.
    Meine Frau hatte aber anders geplant: "ich hab uns an der Drawa mal eben ein Kanu gemietet. Es gibt da eine gemütliche 4-6 Stunden Route". Als typischer Deutscher plane ich natürlich solche Ausflüge "vorschriftsmäßig", mit Proviant, Kompass, Kartenmaterial, wasserdichten Behältern, trockener Kleidung zum Wechseln etc. Dafür war jetzt aber keine Zeit mehr.
    Es fing dann alles ganz harmlos an. Autotransfer zum Startplatz, kurze Einweisung vom Betreiber der Mietstation, kurze Routenbeschreibung und schon gings los.

    Nach 10 Metern war die Strömung der Drawa bereits so stark, dass man mit dem Paddel den nur 60cm tiefen Grund nicht mehr erreichen konnte - jede Sekunde musste man höllisch aufpassen, um nicht mit voller Fahrt irgendwo in ein Hindernis zu krachen. Gemütlich treiben lassen = völlig unmöglich.
    Also 4 Stunden harte Arbeit und ständiger Kampf mit Bäumen und Felsen im Wasser. Die Unterwasserhindernisse waren besonders nervig, da das Kanu hier oft feststeckte. Das Rucken und Wippen mit dem Boot führte schließlich zum Abbrechen meines Sitzes, wodurch der Rest der Fahrt noch unbequemer wurde.
    Natürlich sind wir auch gekentert. Trotz meiner Rettungsschwimmer-Ausbildung war es bei der Strömung gar nicht so leicht das Kanu, die Paddel, die nichtangelegten Schwimmwesten und meine nur schlecht schwimmende Frau an Land zu ziehen. Wir haben das blöde Kanu dann erstmal über Land am Hindernis
    vorbeigezogen. Während der ganzen Tour konnte man irgendwo in der Nähe andere Bootstouristen im Schilf oder auf Bäumen fluchen hören - die Tour wurde jetzt richtig lustig, insbesondere wenn unerfahrene und/oder unsportliche Bootscrews mit ihrem Gefährt an uns vorbeischossen und im Ufer im Unterholz einschlugen. Nach der Überquerung eines riesigen Sees (da wurde auch mir mulmig zumute) waren wir nach genau 4 Stunden an der Mietstation. Kurz die beschädigte Sitzbank abrechnen (100 PLN) und ab nach Haus zum kalten Piwo.
    Schön wärs!. Beim Kentern sind nicht nur unsere beiden Handys und ein Fernglas, sondern auch die Fernbedienung der ZV/Wegfahrsperre vom Auto gewässert worden. Also Abschlepper bestellt. Während der Wartezeit plauderten wir ein wenig mit dem Betreiber und erfuhren von ihm, dass "mal wieder" Mieter überfällig wären: eine 4-köpfige Familie, seit dem Vortag verschwunden - wohl irgendwo falsch abgebogen. Endlich ist der Schlepper da. Gerade als unser Auto die Rampe hochgezogen worden war, funktionierte die Fernbedienung wieder und wir konnten dann mit eigener Kraft nach Haus. Toller Sonntag. Kosten für 2 Smartphones, 1 Fernglas und die beim Verladen auf den Schlepper beschädigte Vorderachse: über 2.000 Euro. Wahrscheinlich werden wir in nächster Zeit KEIN eigenes Kanu kaufen...

    Schönen Sonntag


    Sven

    Zitat

    Original von nowicjusz
    Zu dem "Rosetta Stone" Kurs hätte ich gerne mehr Infos gehabt. Du beschreibst zwar das der Support schlecht ist, und man ewig auf Mails wartet, aber über den Kurs an sich gibst du leider keine Infos. Das finde ich sehr schade, weil ich gerade mit dem Gedanken spiele mir genau diesen Kurs zu kaufen....

    Zum Testen bin ich bei dem RS-Kurs ja gar nicht gekommen, da man mir keine korrekte Rechnung ausstellen wollte. Diese brauche ich aber für Einkäufe mit meiner Firma, da wir sonst erheblichen Ärger mit dem polnischen Fiskus bekommen.
    Darüber hinaus stört es mich immer ganz besonders, wenn ich den Verkäufer eines Produktes, oder einer Dienstleistung schon VOR dem Kauf nicht schnell und einfach erreichen kann. Bei RS habe ich nach erheblicher Wartezeit Antworten bekommen, bei denen sofort klar war, dass die Sachbearbeiterin meine Fragen auf grund mangelnder Deutschkenntnisse überhaupt nicht verstanden hatte. Nachfragen wurden dann nicht mehr beantwortet.
    Bei Strokes, z.B. sieht ganz anders aus: normale deutsche Tel.-Nr. (also auch aus Polen erreichbar), freundliche kompetente Sachbearbeiterin.
    RS ist meiner Meinung nach eine riesige internationale Vertriebsmaschine, die an ihrem Produkt eigentlich kein Interess mehr hat und nur ins Marketing investiert.

    lg

    Sven

    Moin Leute,

    in den letzten Jahren habe ich immer wieder versucht im Selbststudium Polnisch zu lernen. Evtl. kann euch meine (subjektive) Bewertung der Kurse bei der Auswahl eines geeigneten Lehrganges behilflich sein.

    "Polnisch in 4 Wochen", rea-Verlag, ca. 40 PLN

    Der Titel machte mich damals beim Kauf recht optimistisch. Normaler Weise erwartet man dann in der Einleitung Sätze, wie: "...herzlichen Dank für den Kauf unseres Lehrgangs...bereits nach kurzer Zeit werden Sie die Grundbegriffe der polnischen Sprache verstehen..". Von wegen, in der Einleitung steht: "...vieles werden Sie erst am Ende des Kurses, oder auch gar nicht verstehen...". Na klasse, dachte ich mir und hab das Buch nebst der mitgeliferten 2 CDs erst einmal für 4 Jahre ins Regal gestellt (ganz hinten).

    Nach Auskunft meiner Polnisch-Lehrerin, die ich zwischenzeitlich für Einzelstunden angeheuert hatte, enthält der Kurs aber alle wichtigen Vorschriften. Die 2 CDs enthalten alle Übungen mit Pausen zum Nachsprechen. Das kleine Taschenbuch ist in der Handhabung aber ziemlich nervig, es ist einfach zu klein, um darin zu schreiben/radieren. Man braucht auf jeden Fall sehr gute Kenntnisse der deutschen Grammatik, da einem hier die Fachbegriffe nur so um die Ohren gehauen werden.
    Endlager: Bücherregal

    "Easy Learning", Strokes, Anfänger-Kurs, ca. 100 Euro
    Computer-Kurs, multimedial, funktioniert recht gut, intuitive Bedienung, zahlreiche sinnvolle Funktionen. Dauert aber wohl mehrere Monate (1/2 Jahr?). Musste wegen Zeitmangel abbrechen, neuer Anlauf für Januar '09 geplant. Guter Support, auch von Polen aus erreichbar. Ist ja nicht selbstverständlich, einige hotlines gibts in D nur unter 0800 oder 0900 Rufnummern.


    "Rosetta Stone" (wohl nach der Steele von Rosetta)
    Computer-Kurs, schlechter Support (ewig auf die Beantwortung von e-mails gewartet, Firmenzentrale in UK - Tel.-Support nur auf englisch) für Firmen nicht geeignet - keine den Vorschriften entsprechende Rechnung. Wird auch als Abo-Version verkauft - wenn man da längere Pausen macht ist das Abo abgelaufen.

    Falls jemand von euch auch Erfahrungen mit dem Strokes-Kurs hat, bitte posten.

    lg

    Sven

    Hi ReniA,

    tja, spannend ist es in der Tat. Man weiß nie, was als nächstes passiert. Das ist halt die Kehrseite der Medaille.
    Als Tourist, selbst als Arbeitnehmer bekommt man von den Schwierigkeiten, denen man als Selbstständiger in Polen ausgesetzt ist, nichts mit.

    Hier mal ein willkürlich ausgesuchtes Beispiel:

    Wenn ich Deutschland ein Fahrzeug kaufe, kann ich mir recht sicher sein, dass der Verkäufer auch Eigentümer ist, wenn er einen passenden Kfz.-Brief vorlegt. In Polen ist das etwas anders: da Gerichtsvollzieher keine Pfandsiegel verwenden, können Fahrzeuge längst gepfändet sein und doch steht der Wagen mit Brief beim Verkäufer vor der Tür, falls der GV noch keine Lust hatte die Kiste abzuholen. Rechtmäßig kaufen kann man so ein Wagen natürlich nicht, aber das Geld ist erst einmal weg.

    Neben solchen Rechtsmängeln ist auch die Korruption in Polen noch immer
    ein riesiges Geschwür.

    Seit neun Jahren (da habe ich mein Frau kennen gelernt) habe ich eigentlich ständig nach vernünftigen, umsetzbaren Projekten gesucht. Richtig ging es aber erst los, als wir unseren Wohnsitz in HH aufgelöst haben und nach Polen gezogen sind (die 70.000 km/p.a. waren echt nervig). Also so 3-4 Jahre hat es schon gedauert. Obwohl ich reichlich internationale Erfahrungen hatte, dauert es aber schon ein wenig, bis man sich an die z.T. bizarren Vorschriften und Gepflogenheiten gewöhnt hat. Auch sollte man über eine gut gefüllte "Kriegskasse" verfügen, sonst wird man i.d.R. das erste Geschäftsjahr nicht überleben.
    Ich hatte deshalb wg. der Risikostreuung in unterschiedlichsten Branchen investiert.
    Nun haben wir aber das "positive Problem", dass fast alles gut läuft und uns qualifizierte Mitarbeiter fehlen...irgendwas ist ja immer :smutny

    Zitat

    Original von Falk
    hallo sven,

    auch von mir einen freundlichen gruss von der insel.

    wo in polen lebt ihr denn und was ist die natur eurer unternehmen?
    denke, du wirst dich hier schnell wohlfuehlen. den meisten ging es zumindest so.
    viel spass bei uns...

    :okok

    Wir wohnen zwischen Szczecin und Kolobrzeg in der Nähe von Ploty und
    betreiben eine Ferienanlage in Pobierowo (na ja, ist mehr das Hobby meiner
    Frau). Sonst haben wir noch eine Textilproduktion, ein Bauunternehmen und mehrere Im- u. Exportfirmen (u.a. importieren wir auch Schuhe von der "Insel"
    (Loake)). Überwiegend aus den Bereichen Technik, Elektronik, Jagd, Medizintechnik,
    Werkzeug. Alles aufzulisten würde bis Montag dauern...

    Hallo,

    auch ich möchte es nicht versäumen mich hier kurz vorzustellen. Ich heiße Sven, bin 46 Jahre alt, komme aus Hamburg und lebe mit meiner polnischen Ehefrau seit fast fünf Jahre in Polen. Wir betreiben hier einige Unternehmen. Würde mich über den Erfahrungsaustausch mit anderen "Leidensgenossen" sehr freuen.

    Beste Grüße

    Sven