Die Schildbürger wohnten glücklich und zufrieden in einem wunderschönen Land. Die Wirtschaft entwickelte sich bestens. Man hatte sein Auskommen, fuhr 2mal im Jahr in den Urlaub, hatte eine funktionierende Infrastruktur, eine preiswerte sichere Energieversorgung und alle waren glücklich. Dann begann das Unglück. Eine entfernte Verwandte der Schildbürger, aus einem benachbarten Schildbürgerland kam eines Tages nach West-Schildlandien. Da ihr Vorname Engel war, dachten alle Schildbürger dass sie eine Abgesandte Gottes war. Sie erklärte den Schildbürgern, dass sie nicht mehr so weiter machen können. Es muss alles anders werden. Das ist alternativlos. Die vermeintliche Abgesandte des Gottes redete von Wende, Revolution, Erneuerung und alle Schildbürger und Schildbürgerinnen lauschten gespannt ihren Worten. Durch ihre mütterliche Ausstrahlung erhielt sie den Spitznamen Mutti. Mutti erinnerte die Schildbürger an ihre Vorfahren, die schon vor Urzeiten mit Töpfen, Säcken und Eimern versucht hatten das Licht einzufangen. Jetzt ist es Zeit dieses Experiment zu wiederholen. Die älteren Schildbürger warfen ein, dass es schon damals nicht funktioniert hat, aber ihre Warnungen gingen im allgemeinen Freudentaumel über das Versprechen von Mutti, das die Sonne keine Rechnung schickt schnell unter. Alle waren begeistert. Mutti machte sich nun ans Werk. Zuerst ließ sie vom Geld, das ihr die Schildbürger anvertrauten, Windmühlen auf dem Land bauen und die Dächer und Felder von Schildlandien mit Solarzellen bestücken. Da das Geld zur Finanzierung nicht ausreichte, wurden die Stromrechnungen der Schildbürger immer höher und die ersten protestierten, da man jetzt den Kirchturm von Schilda nicht mehr sehen kann und sie nachts wegen dem Lärm der Mühlen nicht mehr schlafen können. Doch Mutti fand einen Ausweg. Jetzt bauen wir die Mühlen vor der Küste, da wird die Stromproduktion billiger und alle Schildbürger können wieder ruhig weiterträumen, von der Sonne die keine Rechnung schickt. Da beruhigten sich die Schildbürger wieder und gingen nach Hause. Nach dem die Wasserwindmühlen fertig waren, stellte man fest das das Geld wieder nicht ausreicht und man erhöhte wieder die Stromrechnung. Dann kam eines Tages ein Reiter ins Dorf, es war ein Bote aus dem fernen Gelbland. Er brachte die Kunde von einem großen Grollen der Erde und einer fürchterlich Welle die viel Unheil in Gelbland angerichtet hatte. Dabei wurde auch ein Kraftwerk beschädigt und da ist etwas herausgekommen was man nicht sieht, nicht riecht, was aber ganz gefährlich ist. In kürzester Zeit verbreiteten sich die Meldungen in ganz Schildlandien. Da jeder noch etwas dazu dichtete, wurden die Horrormeldungen immer schlimmer. Denn auch in Schildlandien gab es diese Kraftwerke, die zwar preiswert Strom erzeugen, aber kaum ein Schildbürger verstand wie das funktioniert. Es kursierten Schauergeschichten vom Höllenfeuer, von bösen Drachen, von Schildbürgerkinderchen mit 6 Köpfen usw., Da bekamen die Schildbürger es mit der Angst zu tun. Mutti riefen sie, bitte hilf uns, schalte die Monster alle ab, wir können jetzt schon unsere Kinder kaum ernähren, was aber soll aus uns werden wenn wir jedem Kind 6Münder stopfen müssen? Da erbarmte sich Mutti und ließ die Kraftwerke mit dem Höllenfeuer abschalten. Jetzt stellte man fest, dass Strom fehlte, also ließ Mutti noch mehr Windmühlen bauen und Dächer und Felder mit gläsernen Mausefallen fürs Licht zupflastern. Die Stromrechnung stieg weiter und der Strom reichte trotzdem nicht aus. Die Schildbürger gaben Mutti wieder Geld um Gaskraftwerke und Kohlekraftwerke zu bauen, damit sie auch die Sendung "Bauer aus Schilda sucht Frau" sehen können, wenn gerade kein Wind weht und es dunkel ist. Doch immer öfter kam es jetzt zu Stromausfall, denn man hatte vergessen Stromleitungen zu bauen. Zu allem Ärger hatte man das Stromnetz auch noch ins Ausland verkauft und der Käufer der mit seiner Neuerwerbung Geld verdienen wollte, dachte nicht im Traum daran , den Schildbürgern für viel Geld neue Stromleitungen zu bauen. Also sammelte Mutti wieder Geld bei den Schildbürgern ein, um das Stromnetz auszubauen. Langsam wurden die Schildbürger unruhig und die ersten Schildlandier kamen ins Grübeln. Da man immer mehr Gaskraftwerke benötigte wurde auch der Gasbedarf immer höher. Doch Mutti beruhigte die Schildbürger. Der Gasmann ist ein alter Jugendfreund von mir, der gibt mir das Gas zum Freundschaftspreis. Doch es kam wie es kommen musste. Einestages zerstritt sich Mutti mit ihrem Jugendfreund und der drehte den Gashahn zu und das ganze Stromnetz brach zusammen. Durch einen großen Sturm fielen die Windmühlen um und es wehte die gläsernen Mausefallen von den Dächern.
Nun rennen die Schildbürger wieder wie ihre Vorfahren, durch die dunklen Städte und versuchen mit Säcken und Eimern das Licht einzufangen.