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od Matti
Ok, aber mal ganz im Ernst und etwas tiefgründiger.
Bin bereit
(Obwohl ich eigendlich nur zeigen wollte, dass es keinen 'wahren Glauben' gibt)
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Etwas glauben müssen wir ja immer. Ob 1969 tatsächlich Menschen auf dem Mond standen oder ob 2001 wirklich ein Flugzeug ins Pentagon geflogen ist, ist für einige ja auch eine Frage des Glaubens. Ich für meinen Teil glaube an die Evolutionstheorie (im Gegensatz zu gewissen Politikern in Polen und den USA).
Wenn ich dich richtig verstehe, meinst Du in diesem Fall nicht den Glauben im metaphysischem Sinne. Diese Art von Glaube steht für das Bilden (und ev. Verwerfen) von Hypothesen.
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Das heißt ich glaube, dass sich auf der Erde aus primitivsten Einzellern im Laufe eines sehr langen Selektionsprozesses immer komplexere Lebewesen entwickelt haben. Bei einem Blick in die Natur finde ich selbst immer wieder Anhaltspunkte, die diese Theorie erhärten. Am vorläufigen Ende dieser Entwicklung stehen wir Menschen - Wesen mit hoch entwickelten Sinnesorganen und einem zumindest in dieser Ecke des Universums bislang ungekannten Intellekt.
In soweit stimme ich mit Dir überein, wobei hier der Glauben für eine wissenschaftliche Hypothese steht, die ebenso gut falsch sein kann. Es reicht ja, in unteren Gesteinsschichten (die erdgeschichtlich älter sind) höher entwickelte Lebewesen zu finden, als in jüngeren. Die Hypothese der Evolution ('Evolutionstheorie) ist also überprüfbar.
"Der Knackpunkt ist für mich die Frage, ob das alles reiner Zufall war oder nicht. Und da glaube ich einfach, dass es unmöglich Zufall gewesen sein kann. Dahinter steckt meiner Meinung nach eine allgegenwärtige zielgerichtete Kraft, und diese allgegenwärtige zielgerichtete Kraft ist für mich Gott."
Hier sprechen wir jetzt vom metaphysischen Glauben. Genausogut könnte ich Dir sagen, dass Gott in der Natur Anhaltspunkte versteckt hat, die Deinen ersten 'Glauben' an die Evolution erhärten, aber letztendlich nur eine göttliche Fopperei sind. Schon den Unterschied zwischen deinen beiden 'Glauben' bemerkt?
Der Gottesglaube ist gegen Überprüfbarkeit immun und somit ein logischer Zirkelschluß.
Jetzt zum eigentlichen Argumentes des Zufalls in der Evolutionstheorie: Wenn Du ein Glas Bier in einer ganz bestimten Art und Weise auf den Untersetzer setzt, und zu einem bestimmten Zeitpunkt austrinkst, und hinterher die Wahrscheinlichkeit berechnest, mit der das Glas von einem Biertrinker so hingestellt und ausgetrunken wird, ist das Ergebnis, dass Du es eigentlich zufällig nie getrunken hättest - so unwahrscheinlich ist es unter allen Möglichkeiten. Und so ist das auch mit der Evolution. - Die Evolution visiert keine bestimmte Entwicklungsschritte an. Es reicht ja ein beliebiger Überlebensvorteil. Wer weiß, wie viel unendliche Alternativen nicht eingeschlagen wurden. Um ein Bier zu trinken ist es am Ende völlig egal, wo das Glas steht, und wieviel Uhr es ist. Für die Evolution ist es egal, welches Leben entsteht.
Ich hoffe, ich habe mich eigenermaßen verständlich ausgedrückt.
Übrigens ist das, was du sagst, (ungewollt) ziemlich nah an dem, was die 'Politikern in Polen und den USA' sagen. Bei ihnen ist die
'allgegenwärtige zielgerichtete Kraft' das intelligente Design:
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ist die Auffassung, dass sich bestimmte Eigenschaften des Universums und des Lebens auf der Erde am besten durch eine intelligente Ursache erklären lassen und nicht durch einen Vorgang ohne solche Leitung..Diese Idee wurde von einer Gruppe von amerikanischen Neokreationisten entwickelt, die ihre Behauptungen aus der Kreationismus-Kontroverse abänderten, um gerichtliche Entscheidungen zu umgehen, die es in den USA verbieten, Kreationismus als Schulfach zu unterrichten.
Pozdrawiam