Beiträge von Oda

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    od Darek
    (Ich hatte das Thema Hans Meiser auch nur aufgegriffen, da Diabel in seinem Posting dieses Beispiel gebracht hat.
    Was ich persönlich über einen Herrn Meiser denke, steht auf einem anderen Blatt.)

    Ist schon ok, Darek. Ich wollte eigentlich nur zeigen, dass es auch ein paar andere Möglichkeiten gibt, falls nur die _Aufklärung_ 'dunkler Machenschafften' die Absicht ist. Diese Möglichkeiten hat man hier, auch ein Herr Meiser. Herr Meiser kann sogar völlig unbeschadet suggerieren, dass die Insolvenz durch eine Verschwörung verschuldet wurde - auch wenn das vielleicht völliger Unsinn ist.

    Gruß
    Oda

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    od elLopo
    Oda, natürlich haben wir ein Rechtsstaat, wenn Du das sagst!
    Die Deutschen Staatsbürger, die von Amerikanischen Geheimdiensten gekidnappt, in illegale Gefängnisse verschleppt und dann auch noch von Deutschen Geheimdienstmitarbeitern verhört wurden sehen das bestimmt etwas anders!
    Jetzt sag nicht, dass Du davon nichts gehört hast!

    Und was haben diese Bürger gemacht? Hinterher?

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    od Darek
    Und es gibt Menschen, die für zivilen Ungehorsam, wie Du schreibst, im Knast gelandet sind. Teilwiese sogar für ein halbes Jahr.

    Oje! Aber doch hoffentlich nicht Michael Moore? :oczko
    Und statt Hans Meiser gibt es..hmm..z.B. 'Monitor'. Die haben schon brisantere Sachen gesendet und müssen sich bei Insolvenz nicht in abstrusen Verschwörungen flüchten.
    Ich finde z.B. Politiker und Bordelle nicht besonders brisant, interessant oder gefährlich, sondern nur regenbogenpressewürdig, und berühmte Pädophile, die enttarnt wurden, gab es schon..ohne Insolvenz. Ich würde da mal zwei Gänge zurückschalten :okok

    BTW: Warum macht Hans Meiser nicht einfach eine Homepage auf und veröffentlicht dort die Namen? So wie Du hier offen Deine Meinung sagst? Oder fürchtet er den Knast?

    Gruß,
    die Herzallerliebste :buzki

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    od elLopo
    So lange keiner mit solchen Geschichten an die große Glocke geht

    Welche große Glocke? Könntest Du das genauer erläutern? Wenn es so diffus gesagt wird, riecht es doch ein bissel nach 'Verschwörungstheorie. Und dann wird es auch schwer mit der Falsifizierbarkeit solcher Aussagen: Werden wir jetzt nicht verhaftet, weil die Glocke nicht groß genug ist, oder weil wir einfach schlicht und ergreifend einen Rechtsstaat haben? :mysli

    Diabel, versuche mir doch bitte mal die Frage zu beantworten, wie so man über all diese Sachen offen schreiben kann, wieso die Reporter oder Involvierte nicht mundtod gemacht werden, im Knast landen oder es zu fingierten Schauprozessen kommt? Wäre doch alles möglich. Wieso also passiert hier nichts? Wieso kannst Du Dich weiterhin vor Deinen Rehner setzen und über Missstände schreibe, wieso wird nicht der Zugang zum WWW gekappt, wieso landet keiner für zivielen Ungehorsam im Knast?

    Gruß
    Oda

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    od Mulder
    Man darf aber auch auf das kleine Wörtchen "da" verweisen, Oda, das Diabel hier gebraucht hat. Es relativiert seinen Vergleich zumindest ein bisschen und lässt sich sehr leicht überlesen, wenn man... :oczko

    Hmm, und was relativiert es? Ich finde es auch mit 'da' (welches ich nicht überlesen habe, ihm aber auch keine relativierende Bedeutung beigemessen habe) die Aussage nicht haltbar. Was meinst Du denn, wie ähnlich sind sich denn BRD und 3. Reich in Bezug auf den Rechtsstaat?


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    Abgesehen davon finde ich es gut, wenn Lehrer eigene Materialien zum Fremdsprachenunterricht benutzen...das scheint bei dir ja auch gefruchtet zu haben, Oda. Ich selbst lerne gerade mit einem Langenscheidt und quäle mich durch unterschiedliche Lektionen...aber das steht auf einem anderen Blatt...ich meine thematisch...

    Lehrbücher sind für die Tonne, allesamt. Ich hatte in Polnisch eine 3, konnte im Geschäft nicht einmal Wurst kaufen (mal abgesehen davon, dass es keine gab :oczko), aber 6 Wochen Dauerstress im Land haben dann wahre Wunder bewirkt.
    Aber Herr Kotyczka war Klasse, eine Seele von Lehrer. Sein Lehrbuch war..hmm...naja..es hat jetzt einen gewissen Erinnerungswert :milczek

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    Aber dann hast du auch im Osten gelernt und kannst Erfahrungsberichte beisteuern...finde ich interessant...denn ich habe Glück nach meinen Vorstellungen gehabt, im Westen aufwachsen zu dürfen...oder auch nicht? :mysli

    Jo, ich bin eine echte Ossi-Tussi, wie Frau Merkel. Und was möchtest Du noch wissen, ausser, dass die Ossi-Tussis alle wirklich besser aussehen, schlauer sind, alles viel besser im Griff haben, und schneller Kanzler werden als die Wessi-Tussis? :oczko (<---Achtung: Spass!!!)

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    od Diabel
    Die Systeme 3.Reich ,DDR und BRD sind da nicht so weit voneinander entfernt. Die Illusion eines demokratischen Rechtsstaates in Deutschland löst sich bei näherer Betrachtungsweise schnell auf.

    Diabel, schon allein, dass Du diese Sätze schreiben kannst und sie öffentlich gelesen werden können, zeigt, dass zwischen dem 3. Reich/DDR und der BRD Welten liegen. Eine Demokratie schützt nicht vor Amtsmißbrauch oder Korruption, aber sie schützt vor Hilflosigkeit dem gegenüber.

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    od Mulder
    Was ist linguistisch der Unterschied zwischen Dialekt und Mundart?

    Für einen vor langer Zeit gehaltenen Vortrag an einer polnischen Schule über Dialekte in Deutschland habe ich das mal wie folgt zu erklären versucht: Ein anderer Dialekt schlägt sich in der Schreibweise nieder, eine Mundart nicht. Mundart bedeutet, dass ein geschriebenes Wort einfach anders ausgesprochen wird, so wie China und Kina, oder das spitze 'st' und 'sp' im Hamburgischen. In Polen ist das z.B. die Aussprache des 'l'-kreskowane. Mal wird es härter, mal weicher ausgesprochen, je nach Himmelsrichtung.

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    od Mulder
    Mit dem von dir zitierten Ausschnitt meinte ich nur, dass es für mich schon manchmal einen Unterschied macht, ob ein Kernuser, der zum regen Leben des Forums beiträgt, öffentlich ermahnt wird oder ein User, der nach zwei Beiträgen wieder für immer aus dem Forum verschwindet.

    Es könnte durchaus sein, dass dieser User verschwindet oder anfängt zu 'schweigen', weil er das Gefühl hat, dass hier mit zweierlei Maß gemessen wird. Für die Güte einer Diskussion und die ev. gelben Karten sollte ausschliesslich die aktuell verwendeten Argumente oder ihr Fehlen entscheidend sein, und nicht die - um es mal einfacher auszudrücken, als mit Deinen Worten - Sympathie, die aus langer 'Forumsgemeinschaft' resultiert. Sonst hat der Moderator seine Rolle verfehlt. :smutny

    Gruß Oda

    Ich finde in einem Forum sollte alles im Rahmen der gültigen Gesetze (also keine Rechtextremismus oder Jugendschutzgefährdendes) erlaubt sein, bis auf Todschlagargumente und Argumente 'ad hominem':

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    Das Argumentum ad hominem (lateinisch: auf den Menschen gerichteter Beweis) wird allgemein als Argument definiert, das die Person oder deren Umstände angreift anstatt des dargebrachten Arguments. Dies geschieht meistens in der Absicht, das Ansehen oder die Position der betroffenen Person zu mindern oder zu relativieren.

    Naja, und Trolle sollte man nicht füttern, dann erübrigt sich auch ein großes Foren- Problem :okok

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    od Diabel
    Jedenfalls waren der Mielke und seine Kameraden Waisenknaben und Heilige , wenn man das heutige Überwachungssystem und die Totalkontrolle der Menschen mit dem damaligen System der DDR vergleicht.

    Ich finde, jetzt übertreibst Du. Das Problem an der DDR war nicht die Kontrolle, sondern die fehlende Gewaltenteilung. Der Kontrolle in der DDR war somit der Missbrauch in die Wiege gelegt.

    Gruß
    Oda

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    od Mulder
    Vielleicht regt ja unsere Diskussion hier den einen oder anderen Menschen an, der über die DDR persönliche Erfahrungsberichte geben kann. Von uns beiden strahlt die Diskussion dann hier doch vielleicht zu viel Theorie aus...

    Naja, wenn solche Erfahrungsberichte dann nicht einfach im Thread 'runterrutschen' und das deklarierte Verlangen danach nicht ein Totschlagargument ist, dann meldet sich vielleicht auch noch mal jemand...
    Ich von meiner Seite aus kann auch mit der Theorie sehr gut leben. Letztendlich haben wir ja nicht viel theoresiert.

    Soweit ich weiß, gibt es in Polen keine Dialekte in unserer Form. Ich würde es eher unter Mundarten abhandeln.
    Mir ist sehr gut das Ostpolnische, welches im Raum um Wroclaw gesprochen wird, geläufig. Das wurde nach dem Krieg aus der Gegend um Lwow mitgebracht. Viele Ältere sprechen noch heute diesen typischen Sing-Sang und das 'R' wird hart angeschlagen. So ein bisschen, als ob ein Russe polnisch spricht :oczko

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    od Mulder
    Ich finde auch die Frage spannend, warum sich offenbar so viele Ostdeutsche in Nostalgie üben?

    Finde ich auch sehr spannend. Und es nervt mich ungemein, wenn man sich nach diversen sogenannten Errungenschaften sehnt.
    Aber spannend ist auch die Frage, warum die Namen von ein paar ostdeutschen Oppositionellen zu keiner Diskussion über Mut unter einer Diktatur anregen...
    Es gibt übrigens auch eine westdeutsche Nostalgie. So sehnt man sich z.B. zur Zeit vor dem Soli-Beitrag und der 'Osthilfe' zurück. Jetzt, zur Krise, ist auch die Zeit vergessen, als man von Ostdeutschen mehr Flexibilität einforderte. Man muß doch verstehen, dass marode, unrentable Betriebe geschlossen werden müssen..Diese Argumente kommen heute gut an ... bei den 'Wessis'. So gesehen sind sich die Deutschen in Ost und West wahrscheinlich sehr ähnlich :ostr

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    od Mulder
    Stimmt, Oda. Die NS-Diktatur ist unvergleichlich mit allen anderen Diktaturen.

    Einzigartig und unvergleichbar, aber jedoch ein Ausdruck dafür, dass man differenzieren kann.

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    Ich meinte mit der Frage nach Graddifferenzierung hier eher, dass es für die Opfer von Unrecht in einer Diktatur erlebtes Unrecht ist und die subjektiven Erfahrungen selbst von Unrecht eben auch eine Rolle spielen.


    Auch, aber nicht unbedingt entscheidend für Differenzierungen. Genauso, wie Du für die Differenzierung zur NS-Zeit keine Opfererfahrung brauchst. Vergleiche einfach mal Chile und die DDR. Wie viele Massenerschießungen gab es in Chile, wie viele in der DDR? Wie sa es mit Folter aus, mit Menschenraub, mit Ausgangssperren?

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    Kann man hier mit einer platten These ankommen, dass dieser Konformismus der DDR-ler in der Diktatur ein Stück weit der Mentalität im Dritten Reich entsprach?

    Jain :ostr Ich glaube das ist ein Aspekt, aber nicht ausreichend. Ich denke, die DDR hat sich von den anderen Ostblockstaaten sowohl in der Ausgangsposition als auch von der Entwicklung unterschieden. Die DDR war nur zum Teil ein von Stalin 'überholfenes' System.

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    Wenn Darek hier die Unterdrückung der DDR beschreibt und den Begriff "auf das Unwürdigste" gebraucht, kann man ja auch einmal ein Auge zudrücken, ohne dass man sofort mit dem erhobenen Finger auf den wunden Punkt zeigt. Wir gebrauchen heute alle zu schnell zu viele Superlative, oder? :okok

    Mag sein. Aber wir sind ja hier in einem Forum, oder? :okok Deswegen frage ich einfach mal nach. Besonders wenn man aus diesem Superlativ ev. Mut für eine Flucht ableitet. Wieviel höher muß dann der Mut der 'dagebliebenen' Oppositionellen und Konformisten gewesen sein.

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    Ich weiß nicht, ob man den Grad einer Diktatur noch differenzieren kann oder die Zahl von Unruhen in einer Diktatur als Gradmesser einer unwürdigen Unterdrückung nehmen kann.

    Na dann ziehen wir doch mal das Pferd von hinten auf: Was bedeutet denn 'auf das Unwürdigste unterdrückt'?
    Was ist denn der Gradmesser einer solchen Aussage? Hat die nationalsozialistische Diktatur weniger, genauso oder mehr unterdrückt? Gab es da Unterschiede oder Gemeinsamkeiten?

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    Und wenn in lateinamerikanischen Diktaturen die Leute sich aktiv vielleicht stärker gewehrt haben, für Unruhen gesorgt haben und das Militär wie unter Pinochet in Chile stärker eingreifen musste, heißt das ja nicht unbedingt, dass die Leute sich durch ihr anderes und stilleres Verhalten in der DDR wohler gefühlt haben und die Menschenrechte hier nur so aufblühten unter dem Deckmantel der Diktatur.

    Musste das Militär in Chile wegen den Unruhen stärker eingreifen als in der DDR?

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    od Mulder
    Das Thema DDR interessiert mich gerade sehr, auch, weil ich darüber wirklich nicht viel weiß und dort nicht gelebt habe. Welcher der drei zitierten Sätze von Darek ist jetzt wirklichkeitsfremd, Oda? Und warum? Welche Erfahrungen hast du in der DDR gemacht?

    Alle drei.
    Die Menschen wurden nicht auf das Unwürdigste unterdrückt. Sie wurden so unterdrückt, dass 16 Millionen gut 40 Jahre nicht einen Aufstand geprobt haben. (Mal abgesehen von 1953. Aber danach war Ruhe). Die DDR war eine Diktatur, aber keine lateinamerikanische :oczko
    Was einen Menschen dazu bewogen hat zu fliehen hat nicht immer mit Mut zu tun. Man kann hier nicht einmal eindeutig ausmachen, weshalb sie geflohen waren. Die wenigsten von ihnen sind vorher durch _Systemkritik_ oder Opposition aufgefallen.
    Mutig sind für mich Menschen wie Rainer Eppelmann oder Friedrich Schorlemmer. Die sind allerdings auch nicht vor der unwürdigsten Diktatur geflohen, sondern waren bis zum Ende in der DDR.

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    od Darek
    Es ist einfach unglaublich, was in den Jahren der DDR in diesem Land alles passiert ist und wie die Menschen auf das Unwürdigste unterdrückt wurden und welchen Gefahren sich einige ausgesetzt haben, um dieser Diktatur zu entkommen. Und all das ist noch gar nicht so lange her. Ich bewundere den Mut dieser Menschen, die für eine Flucht alles haben stehen und liegen lassen, immer der Gefahr ausgesetzt, dass Spitzel in der direkten Nachbarschaft etwas mitbekommen.


    Hi Darek,
    hast Du in der DDR gelebt? Dieser Satz erscheint mir ein wenig..hmm..wirklichkeitsfern..

    Gruß
    Oda