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od Nordpol
An die Wissenschaft glauben, ist notwendige und verständliche Hoffnung des Menschen auf die Beherrschbarkeit dieser Welt. Die Wissenschaft hat die wunderbare Illusion geschaffen, dass die Logikfähigkeit des Menschen ihn endlich zu einem Titanen der Weltgeschichte werden lässt. Der Mensch ist vom passiven, gottgläubigen Demutsmenschen des Mittelalters zum aktiven, gottablehnenden Übermutmenschen der Neuzeit geworden, der gerne glaubt, alles im Leben ist mit Vernunft beherrschbar.
Um Probleme und Fragen der Menschheit zu lösen, gibt es nur den wissenschaftlichen Ansatz, auch im Mittelalter.
Und wenn dieser Ansatz schuld an diversen Fehlschlägen ist, bedeutet es noch nicht dass der Glaube eine Alternative ist, die zu weniger Fehlschlägen geführt hätte. Es gibt genug Fehlschläge die aus dem Glauben heraus resultieren. Und wenn deine Worte ein Beweis gegen Wissenschaft sein sollen, dann wäre es das beim Glauben erst recht.
Und: ohne diverse wissenschaftliche Ansätze wäre der Mensch nicht einmal bis in das Mittelalter gekommen - das hat nicht der Glaube an Gott bewirkt.
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Hast du aber schon einmal einen Menschen erlebt, der vernünftig liebt? Jemand, der vernünftig liebt, liebt nicht. Der will nur seine Gefühle beherrschen, aber das geht leider nicht immer.
Aha, und in der nächsten Stunde lernen wir dann, dass das Herz der Sitz der Gefühle ist 
Aber Du irrst: Sowohl Glaube als auch Liebe kann man rational erklären, auch wenn nicht jeder dabei den Verstand benutzt.
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Die Vernunft ist ein Teil meines Glaubens, der universell ist und damit einen Teil Demut und einen Teil Übermut mit sich führt. Beide Pole neigen im Menschen immer wieder zu Übertreibungen. Das muss man dann für sich revidieren. Ein Beispiel...?
Es gibt keine vollkommene Wissenschaft,
Nein, natürlich nicht. Und genau das unterscheidet sie vom Glauben: Wissenschaftliche Ansätze können hinterfragt werden, negiert werden und revidiert werden. Erkenntnistheoretisch bringen sie ein weiter. Auch im Bereich der Kernkraft.
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Verliert jemand seinen Glauben, verliert er schnell sein Leben. Wie will sich der Mensch ohne Antrieb bewegen?
Wenn der Glaube an Gott einem Antrieb gibt, ist das ok. Aber wozu brauchen wir noch einen Gott, wenn der Glaube schon reicht? 