[color=#666666]gibt es eigentlich auch nur EIN einziges Thema bei dem du keinen Bezug zur (natürlich immer nur westlichen) Miss-Politik herstellst??????????[/color]
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Die Frage stelle ich mir mittlerweile auch.
Aber zurück zum Thema.
Millionen Kinder und Jugendliche erleben heute auf ihrem Weg zur Schule die wunderbare Welt des Rauchens - überall leuchten auf Plakatwänden an Haltestellen und an Litfaßsäulen Raucher in coolen Posen. Gleichzeitig sind aber abschreckende Bilder kranker Raucher auf Zigarrettenverpackungen gesetzlich vorgeschrieben. Wie passt das zusammen?
Eigentlich darf es die Tabakwerbung nach einer WHO-Convention aus 2005 gar nicht mehr geben. Dort schreibt sie nämlich ein umfassendes Tabak-Werbeverbot in einem Zeitraum von 5 Jahren nach Inkrafttreten des Gesetzes vor.
Auch Deutschland hatte seinerzeit dieses Abkommen ratifiziert, hat es aber als einziges Land der EU bis heute nicht umgesetzt!
Dabei haben in den vergangenen Jahren Wissenschaftler immer wieder nachgewiesen, dass gerade Plakatwerbung auf Kinder und Jugendliche besonders stark wirkt und einen enormen Einfluss hat. Ein eindrucksvolles Beispiel hierzu bietet die Marlboro-Kampagne aus 2012:
Das Unternehmen hatte zu diesem Zeitpunkt den typischen Marlboro-Mann aus der Werbung genommen und anschließend gegen Motive ersetzt, die insbesondere junge Menschen ansprechen. Konsequenz: Die Zahl der jungen Raucher stieg während dieser Kampagne deutlich an.
Die Jugendlichen könnten in Deutschland zwar vor diesen Bildern geschützt werden - immerhin liegt seit Juni 2016 ein entsprechender Gesetzesentwurf vor, der die Tabakaußenwerbung verbieten soll. Zur Lesung im Bundestag kam es aber bis heute nicht. Verantwortlich dafür ist der CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende Volker Kauder, der das Einbringen des Entwurfes zur Lesung im deutschen Bundestag bis heute blockiert.
Zu einer Stellungnahme hierzu ist dieser Herr Kauder bis heute aber nicht bereit. Lediglich der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU, Joachim Pfeiffer, meinte dazu, dass ein solches Verbot der Tabakwerbung dann zukünftig auch ein Werbeverbot für FastFood, oder Bier, oder auch Zucker nach sich ziehen müsste. Daher wäre ein Tabakwerbeverbot seiner Einschätzung nach nicht richtig.
Komisch - ein Verbot für Alkohol-Außenwerbung existiert schon seit etlichen Jahren. Und auch komisch, dass ein Joachim Pfeifer faktisch die selben Worte nutzt, die auch von der Tabakindustrie angeführt werden.
Jetzt kann man sich natürlich fragen, warum das Ganze, was steckt dahinter?
Laut LobbyControl liegt dies an einer Zunahme des Partei-Sponsoring durch die Tabakindustrie: Finanzierung von Parteitagen, Spargelfahrten, Sommerpartys und so weiter. Vorteil des Spronsoring ist einfach die Intransparenz der Gelder, die gezahlt werden. Im Gegensatz zu Parteispenden muss ein Spronsoring nämlich nicht offengelegt werden, was gerade der Tabakindustrie sehr zu Gute kommt. Dadurch ist für die Öffentlichkeit, sprich für uns Bürger, überhaupt nicht nachvollziehbar, wie stark die Tabakindustrie die Parteien unterstützt.
Joachim Pfeiffer allerdings, sieht bei all dem überhaupt keinen Zusammenhang.
Ganz krass wird aber noch ein weiterer Aspekt: Von der Zigarettenwerbung profitieren nicht nur die Parteien, sondern auch die Kommunen. Sie haben zwar die Möglichkeit auf ihren eigenen Flächen die Tabakwerbung zu verbieten, allerdings machen nur wenige Kommunen von diesem Recht Gebrauch.
Wie die Kommunen von dieser Werbung profitieren, kann man sehr gut in der Tabak-Zeitung, einer Wochenzeitung für den Tabakhandel, nachlesen: Die Kommunen sind pleite, es fehlen Gelder für die kommunale Infrastruktur. Das Geschäftsmodell der Außenwerbung sieht nun vor, dass diese in die kommunale Infrastruktur investiert. Soll heißen - öffentliche Toilettenanlagen werden von der Tabakindustrie bezahlt. Und auch Fahrgastunterstände werden finanziert. Zusätzlich gibt´s noch Umsatzbeteiligungen an die Kommunen.
Wen wundert da noch die Doppelzüngigkeit unserer Volksvertreter!
Wie heißt es doch so schön bei der Vereidigung der Minister? "Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen ... Schaden von ihm wenden .... werde!
Na, dann ist ja alles klar.
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