Ich verstehe das so, das wer zahlt, der bestimmt. Im Umkehrschluss kann man sagen, das die 62 reichsten Menschen weltweit, die lt. Oxfam Studie über die Hälfte des Weltvermögens verfügen also auch den Ton in der Welt angeben dürfen - eine Bankrotterklärung für unsere Demokratie, aber leider dürfte der Einfluss dieser Menschen so groß sein, das sie sich tatsächlich über sämtliche Rechte hinwegsetzen können um ihre Interessen zu wahren. Durch die Kriege der USA / NATO sind seit 1945 nach vorsichtigen Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen ca. 10 - 20 Mio Menschen zu Tode gekommen oder an der Folgen verstorben (z.B. Napalm oder Uranmunition), die meisten davon Zivilisten, Frauen, Kinder, Alte und unbeteiligte... und die Zahl steigt täglich. Ist das so tolerierbar?
Das ist doch nun auch nix Neues dass einige Wenige mehr haben als der ärmere Rest zusammen. Auch in D. und anderen Industrienationen ist das so...und wird sich auch nie ändern! Selbst im Kommunismus, der ja angeblich alle gleich (arm) machen wollte, gab es die sogenannten "oberen 10.000", die Privilegien hatten und mehr dürften als der Rest. Deshalb meine realistische Einschätzung: Es wird NIE Gerechtigkeit auf dieser Welt geben, die hab es in Geschichte nie und wird es auch in Zukunft nie geben. Genauso wenig wie es in der Geschichte der Menschheit noch NIE friedlich zugegangen ist...schon in der Steinzeit hat man sich gegenseitig die Keule über den Kopf gezogen, heute erledigt das eine Drohne oder der Computer....es wird NIE eine friedliche Welt geben...dazu ist der Mensch wohl einfach nicht geschaffen.
Schon Egon Bahr sagte schon das es in der Politik keine Freunde sondern nur Interessen gibt. Die Frage ist natürlich in welcher Form man seine Interessen durchsetzt, mit Diplomatie oder mit der Brechstange? Die Welt außerhalb der NATO kämpft oft um das eigene Überleben weil ihnen durch die reichen (oft NATO) Länder die Luft zum Atmen durch Knebelverträge genommen wird. Und wenn dort niemand von der Regierung auf diese Verträge eingeht, dann gibt es eben einen Regimechange (z.B. Iran Mossadegh, Chile Alliende oder in jüngerer Zeit auch der sog. arabische Frühling oder die Ukraine) oder die Entscheider haben auch schon mal einen Unfall (siehe "economic Hitmen"). So lange wir z.B. unsere hochsubventionierten EU-Produkte nach Afrika exportieren und dort damit die einheimische Wirtschaft an die Wand fahren wird das auch so bleiben. Unsere Wirtschaft ist für meine Geschmack zu sehr exportorientiert, das kann irgendwann mal sehr ins Auge gehen. Dafür haben wir hier in D den größten Niedriglohnsektor Europas obwohl ja jeder von uns theoretisch 60.000 € auf der hohen Kante haben sollte.
Also da gibt es schon noch jede Menge Länder außerhalb der NATO die nicht um´s Überleben kämpfen...Osteuropäer (Russland etc.), Asiaten (China, Japan, Südkorea etc.), Orient (Saudi-Arabien, VAE etc.)...allles reiche Länder die bestimmt wirtschaftlich nicht humanere Verträge abschließen als NATO-Staaten!
Also ich halte Putin weder für eine lupenreinen Demokraten noch für einen Gutmenschen. Er dürfte ähnlich viel Dreck am Stecken haben wie die anderen Mächtigen dieser Welt. Ich halte ihn aber für einen größeren Realisten als viele westliche Politiker. Wenn man bedenkt das einige NATO-Führende einen begrenzten Atomkrieg in Europa für machbar halten dann wären wir mitsamt unseren Internetzugang in Sekundenbruchteilen verdampft..... Ich denke darauf würde sich Putin nicht einlassen. Das zeugt aber von dem Realitätssinn mancher US-Militärs... Schlesien mit der Krim zu vergleichen ist Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Wenn z.B. in Schlesien jedoch noch 90% Deutsche wohnen würden und deutsch dort auch die allgemeine Umgangssprache wäre und nun einige faschistische Elemente aus der polnischen Regierung auf die Idee kommen würde, die deutsche Sprache zu verbieten und dies ggf. mit Gewalt durchsetzen wollen, dann weiß ich nicht was dann passieren würde...
Ich habe keine Äpfel mit Birnen verglichen. Du liegst hier etwas neben dran mit deiner Argumentation. Erstens lebten auf der Krim nur 60% Russen (Rest 25% Ukrainer , 12% Tataren, 3% Sonstige)...somit lebt jetzt plötzlich 40% der Krimbevölkerung kurzerhand unfreiwillig in einem anderen Staat! , zweitens wurde russisch nicht verboten sondern die Amtssprache ist lediglich ukrainisch was auch ganz normal ist in einem Teil eines Staates namens Ukraine, oder? Drittens besteht die ukrainische Regierung aus einem demokratisch gewählten Präsidenten ohne jeglichen faschistischen Hintergrund (als Anmerkung zum Thema Faschismus, also die russische Art und Weise ist von faschistischen Methoden auch nicht weit entfernt, das nur mal nebenbei. Hitler hat nämlich auch nach und nach alle mehrheitlich deutschen Gebiete wie Sudetenland etc. wieder "Heim in´s Reich" geholt, mit den gleichen Argumenten wie Putin jetzt...angebliches Sprachverbot, Unterdrückung, historische Gründe und weiteres bla bla bla).
Aber selbst wenn all das stimmen würde was du da geschrieben hast dann ist das trotzdem kein Grund für einen Nachbarstaat militärisch zu intervenieren und das Gebiet eines souveränen Nachbarstaates kurzerhand zu annektieren.
Leider sind ja aber auch viele Leute, gerade auch bei uns, voll auf Putin´s Propaganda reingefallen. Ich weiß noch als anfangs da vermummtes Militär ohne Hoheitsabzeichen die Krim besetzte...und Putin ganz unschuldig angeblich nix damit zu tun haben wollte...jeder logisch denkende Mensch wusste aber dass das nur russische Soldaten sein konnten...gab es tatsächlich die Behauptung dass das doch auch Krimbewohner sein könnten die sich selbst bewaffnet haben (fragt sich nur woher, im Supermarkt um die Ecke gab es sicher nicht grad Panzer im Sonderangebot )...na ja jedenfalls ein halbes Jahr später sitzt Putin im Interview des russischen Fernsehens und erklärt zu dem Thema grinsend: "Ja klar waren das unsere Leute"!
Außerdem...jedem Russen, der sich in der Ukraine nicht mehr wohlgefühlt hat wäre es doch völlig freigestanden zu Mütterchen Russland umzusiedeln, oder?
Ich denke die Machtverhältnisse auf dieser Welt haben sich seit dem 2 Weltkrieg massiv verschoben. Die Macht fließt immer schneller von der Politik hin zum Kapital. Ein Journalist der New York Times hat mal in einem Interwiew gemeint: "Wenn die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander geht wird es entweder in einem Bürgerkrieg oder in einem Überwachungsstaat enden." Nach unseren Erfahrungen mit NSA und Co. würde ich im Moment auf Option 2 tippen, wenn wir nicht dagegenhalten und nach einem gangbaren 3. Weg suchen. Sonst werden wir es alle noch schmerzlich spüren.
Es gibt aber keinen 3. Weg! Guck dir die Welt an, welche Systeme haben wir noch außer dem von dir kritisierten...totalitäre oder autokratische Großmächte wie China und Russland, die ganzen Araber mit ihren teils mittelalterlichen Ansichten, Militärjunta´s , Diktaturen und und und. Also von all dem ist MIR unser System immer noch das liebste!