Zitat
Original von Oda
Aber trotzdem war es ein Ereigniss, als Weizsäcker am 8. Mai 1985 von 'Befreiung' zum Kriegsende sprach. Es gab eine ziemliche Diskussion - 40 Jahre nach Kriegsende 
LG
Aber das hat nix mit den Schulbüchern zu tun! Diese waren für die junge Generation, die den Krieg nicht miterlebten, die Diskussionen über "Befreiung", "vertreibung" etc. führten aber die, die das alles noch selbst erlebt haben. Also sind das für mich zwei paar Schuhe...!
Wie Diabel schon schrieb haben viele Menschen das Kriegsende eher mit Schrecken erlebt, gerade die "Befreier" der roten Armee haben in Ostpreußen wie die Barbaren gewütet bzw. überall wo sie auf deutsche Frauen stießen erstmal ihrem Rache-/Mordtrieb freien Lauf gelassen...dass dann diese Leute ein Problem damit hatten das Kriegsende als Befreiung anzusehen ist verständlich...ebenso die Leute, die aufgrund des Kriegsendes aus ihrer Heimat vertrieben wurden und alles verloren haben.
Natürlich haben gerade die russischen Soldaten vorher gesehen wie die Deutschen ihr Land verwüstet haben und somit ist dieser Hass auch menschlich nachvollziehbar, trotzdem haben sie sich eben nicht wie "Befreier" aufgeführt sondern wie Sieger, denen die Besiegten hilflos ausgeliefert waren...
Im Westen dagegen war das ganz anders, meine Mutter war bei Kriegsende 15 Jahre alt und erzählte wie die amerikanischen Soldaten Kaugummis und Schokolade an die Kinder verteilten, Mord und Vergewaltigungen gab es da nicht, da sich die Amerikaner im Gegensatz zu den Russen weitestgehend zivilisiert verhielten.
Also gab es auf Weizäcker´s Rede geteilte Meinungen...die einen (im Westen) fühlten sich überwiegend schon befreit, es brach eine neue Zeit an mit amerikanischer Musik, Lebensmittel, Nylonstrümpfen etc. und im Osten dagegen wurde eine Diktatur von der anderen abgelöst, verbunden mit Hass und Rache an der Zivilbevölkerung.