Beiträge von chelmno.info

    Allen Fans kreativen Bauens empfehle ich das polnische Blog koszmary architektury, was so viel wie Albträume der Architektur bedeutet. Übrigens der internationalen Architektur, denn gezeigt werden eher nur wenige Objekte aus Polen.

    Die Fotos sprechen für sich, die Erklärungen muss man also nicht unbedingt verstehen.

    Auch ich schließe mich den Vorrednern an und wünsche Euch viel Glück in der neuen Wahlheimat. Polen und Litauen liegen nicht weit auseinander, und das nicht nur geografisch.

    Wie beginnt noch gleich das vielleicht bekannteste Werk des vielleicht bekanntesten polnischen Dichters? Richtig:

    Litwo! Ojczyzno moja! :oczko

    Hallo,

    eigentlich sollte ich nicht antworten, weil ich keine 100-prozentigen Infos liefern kann und meine Erfahrungen als Bahn-Vielreisender schon ein Jahrzehnt zurückliegen.

    Aber meiner Kenntnis nach wurde vor einigen Jahren die Reservierungspflicht (und -möglichkeit) in den meisten Zügen in Polen abgeschafft.
    In der 1. Klasse ist es immer recht leer, so dass man durch Buchung dieser (ohne durch Wechsel im Zug nach Zuzahlung beim Schaffner) sich eigentlich immer einen Sitzplatz verschafft.

    Früher war es so, dass man sämtliche polnischen Zugverbindungen auch unter http://www.bahn.de abrufen konnte, weil die Internet-Zugauskunft der PKP und der Deutschen Bahn auf einer gemeinsamen Datenbank beruhten. Ich weiß aber nicht, ob das noch immer so ist.

    Wichtig erscheint mir, dass man sich bei der Reiseplanung nicht nur den besten Zug raussucht, sondern auch spätere Zugverbindungen für die jeweilige Strecke als Alternative ermittelt, weil Verspätungen immer möglich sind (Umsteigefenster von weniger als 30 Minuten waren zumindest in den neunziger Jahren zu klein).

    Noch ein Tipp: Ein nicht unerhebliches Problem sind plötzliche Bahnsteigwechsel im jeweiligen Bahnhof. Unser Zug soll zum Beispiel nach Fahrplan von Gleis 3 abfahren, aber plötzlich wird das auf Gleis 6 geändert und nur mit einer selbst für Polen schlecht verständlichen Durchsage per Lautsprecher (wenn überhaupt) bekannt gemacht.

    Wer kein Polnisch kann, kann sich Kärtchen in Polnisch mit typischen Fragen wie "Fährt dieser Zug nach ...." oder "Von welchem Bahnsteig aus fährt der Zug nach ..... ab" vorbereiten.
    So habe ich früher die Sprachbarriere recht gut gemeistert. Polen helfen Ausländern gern, aber auf dem Bahnhof hat es meistens jeder eilig, so dass man nur bei präzisen Fragen auch präzise Antworten erhält.

    Schöne Grüße

    Andreas

    Hallo Renia,

    Zitat

    Und seh mal einer an... Ich habe bisher geglaubt, dass du der Andreas P. bist...

    hmm, also ich, d.h. der mit dem Benutzernamen chelmno.info, bin Andreas Prause. Ich mache die Seiten http://www.chelmno.info und http://www.swiecie.info, darüber hinaus den chelmno.info Nachrichtenblog, der unter der Domain http://www.chelmno-info.com läuft.

    moje-chelmno.pl wird von Grzegorz Góra, einem anderen Einwohner von Chelmno, betrieben. Ich habe für moje-chelmno.pl nur die Übersetzung ins Deutsche gemacht. Jetzt mache ich natürlich auch ein bisschen Werbung, so wie für alles Gute, das aus Chelmno kommt:-)

    Der Hansestadt Chełmno nad Wisłą (Culm an der Weichsel) ist die neu gestaltete Website moje-chelmno.pl gewidmet, die sowohl in polnischer als auch deutscher Sprache mit vielen schönen Fotos die Sehenswürdigkeiten und die Geschichte dieser ehemaligen Hansestadt vorstellt. Besonders interessant ist eine umfangreiche Postkartensammlung, die bei einem Vergleich mit den Fotografien verdeutlicht, dass die Stadt ihren historischen Charakter bewahrt hat und ein interessantes Ziel für einen Tagesausflug während der nächsten Polenreise darstellt.

    Hallo,

    generell geht es der Baubranche in Polen derzeit recht gut, auch wenn sicherlich alle derzeit verängstigt nach Westeuropa/USA schauen und die Schlagzeilen von wegen Börsenkrach und Hypothekenkrise verfolgen.

    Steigende Zinsen und Baukosten dürften den Bauboom etwas bremsen, andererseits erfordert die Fußball-EM 2012 eine Menge an Investitionen, die einfach realisiert werden müssen. Viele Baufachleute sind nach GB und Irland gegangen. Es dürfte für Bautechniker und verwandte Berufe daher heute in Polen auf dem Arbeitsmarkt besser aussehen als noch vor drei-vier Jahren.

    An Deiner Stelle würde ich mir die Adressen der polnischen Niederlassungen deutscher/österreichischer Bauunternehmen ergoogeln und dort versuchen anzuklopfen, um mehr über die persönlichen Berufsaussichten zu erfahren.

    Parallel würde ich mich erkundigen, wie es mit der Anerkennung des Berufsabschlusses in Polen aussieht, besonders der Frage, inwieweit Du selbständig Bauplanungen etc. ausführen kannst.

    Schöne Grüße

    Andreas

    Wie bereits in den vergangenen Jahren erwartet Einwohner und Gäste am Valentinstag ein buntes Programm:

    Im Mittelpunkt des 14. Februar steht ein Konzert der Rockband IRA auf dem Marktplatz von Chelmno, das um 15.00 Uhr beginnt. An selber Stelle werden die Gewinner eines Liebeslieder-Wettbewerbs vorgestellt, den die Stadtverwaltung Chelmno ausgeschrieben hat.

    Nach Einbruch der Dunkelheit wird traditionell auf dem Markt ein großes Herz aus Kerzen und Grablichtern geformt.

    Bereits zuvor hat man die Gelegenheit, eine Antwort auf die Frage zu erhalten, weshalb der Valentinstag in Chelmno auf besondere Weise begangen wird. Grund dafür ist nämlich die Reliquie des heiligen Valentin, die seit mehreren Jahrhunderten in der Pfarrkirche St. Marien am Marktplatz in Chelmno aufbewahrt wird. Zwischen 12.00 und 15.00 Uhr hat man die Gelegenheit, an Führungen durch die Marienkirche teilzunehmen und einen näheren Blick auf die Reliquie zu werfen.

    Um 14.30 Uhr wird im Bürgersaal des historischen Rathauses auf dem Markt eine Ausstellung mit Werken von Architekturstudenten eröffnet, die im Sommer 2007 während eines Workshops in der Altstadt von Chelmno entstanden sind.

    Um 19.00 Uhr wird in der Marienkirche eine Messe gelesen.

    Zum Abschluss des Tages gibt es um 20.30 Uhr im Konzertsaal der Staatlichen Musikschule an der ul. Swietojerska ein Konzert des Wojciech-Mrozek-Jazzquartets und des Quartetts Prima Vista unter dem Motto “Jazz-Jahreszeiten für Verliebte”.

    Über eventuelle Änderungen berichten wir im chelmno.info Nachrichtenblog:

    http://www.chelmno-info.com/valentinstag-2008/

    Am kommenden Sonntag, den 13. Januar 2008, spielt wieder das Große Orchester der Weihnachtshilfe. Dabei handelt es sich um eine traditionell kurz nach Jahresbeginn in ganz Polen veranstaltete Wohltätigkeitsaktion, mit der in diesem Jahr Spenden für Kinder mit HNO-Erkrankungen gesammelt werden. Hinweise über das Veranstaltungsprogramm in Chełmno nad Wisłą (Culm an der Weichsel) finden Sie im chelmno.info Nachrichtenblog.

    Zitat

    Original von tornado

    Nö, nur durch Testamentsverfügung oder Erbauseinandersetzung ( Rechtsstreit ), nicht automatisch vererbbar : § 29 Rechtsgeschäfte über das Urheberrecht

    (1) Das Urheberrecht ist nicht übertragbar, es sei denn, es wird in Erfüllung einer Verfügung von Todes wegen oder an Miterben im Wege der Erbauseinandersetzung übertragen.

    (2) Zulässig sind die Einräumung von Nutzungsrechten (§ 31), schuldrechtliche Einwilligungen und Vereinbarungen zu Verwertungsrechten sowie die in § 39 geregelten Rechtsgeschäfte über Urheberpersönlichkeitsrechte.

    Lieber Tornado,

    § 28 Absatz 1 des Gesetzes über Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (Urheberrechtsgesetz) lautet:

    Das Urheberrecht ist vererblich.

    Die von Dir zitierten Vorschriften (§ 29) betreffen die Möglichkeit, ein Urheberrecht per Rechtsgeschäft zu übertragen.

    Die Dauer des Urheberrechts regeln die §§ 64 ff. Grundsätzlich gilt gemäß § 64:

    Das Urheberrecht erlischt siebzig Jahre nach dem Tode des Urhebers.

    Das ist die Rechtslage in Deutschland. In Polen ist sie ähnlich. Deshalb habe ich mit Hinblick darauf, dass Herr Brzechwa vor weniger als 70 Jahren verstorben ist, darauf aufmerksam machen wollen, dass man bei der Veröffentlichung seiner Gedichte entsprechende Nutzungsrechte haben muss.

    Wenn denn niemand will, von mir noch ein paar Tipps für zukünftige Bauherrn:

    * Viele Handwerker, die was drauf haben, sitzen leider schon seit langem im Ausland, so dass man es in Polen immer schwerer hat, vernünftige Fachleute (zu einem noch erträglichen Preis) zu finden. Nicht nur die Baustoffkosten, sondern auch die Lohnkosten im Baugewerbe haben extrem zugenommen. Einen vernünftigen schriftlichen Vertrag mit einer Baufirma zu schließen, ist bei einem Kleinvorhaben wie einem Einfamilienhaus nicht leicht. Früher konnten sich die Bauherren die Baufirma aussuchen, heute sucht sich die Baufirma den Bauherrn aus. Auf diese Situation muss man sich mit Hinblick auf die Zeit- und Finanzplanung einstellen, denn von heute auf morgen findet man gute Handwerker nur mit großem Glück, ansonsten muss man mindestens ein paar Monate vor dem Bautermin "vorbuchen". Ähnliches gilt bei Baustoffen. Dämmstoffe wie Styropor oder Mineralwolle ist im Winter/Frühjahr in der Regel günstiger als im Sommer/Herbst. Das Jahr 2007 war ganz verrückt, denn manchmal hatten die Baustoffhändler selbst gängige Baustoffe wie Ziegeln, Zement oder Dachpfannen nicht. Die Preise sind explodiert. Inzwischen hat sich die Lage wohl etwas beruhigt, aber wer weiß, wie es nach Beginn der "Bausaison" im März/April aussieht.

    * Auch wenn man die Kelle nicht selber schwingen will, sollte man sich schon weit vor Baubeginn ein umfangreiches Grundlagenwissen über bautechnische Dinge aneignen, damit man während der Bauprozesses nicht auf die Nase fällt. Nicht ungewöhnlich ist, dass man einem "Fachmann" erst einmal zeigen muss, wie er seine Arbeit auszuführen hat. Eine gute Schule ist dabei das Diskussionsforum der Bauherrnzeitschrift MURATOR http://forum.muratordom.pl/ , dessen mehrmonatige Lektüre vor Baubeginn und während des Bauens einen guten Überblick über typische Probleme und optimale Vorgehensweisen liefert.

    * Ich empfehle, einen erfahrenen Architekten mit einschlägigen Referenzen für die Bauplanung und möglichst auch die Bauaufsicht zu engagieren. Das kostet zwar mehr als der "Bautechniker von nebenan", gibt aber ein höheres Maß an Gewissheit, dass die Planung vernünftig (spricht kostengünstig und mit möglichst wenigen Fehlern) erfolgt. Der Architekt kann auch eine Kostenkalkulation erstellen, die eine wertvolle Hilfe bei den Preisverhandlungen mit Handwerkern liefert. Aus Kostengründen verzichten die meisten Bauherrn von Kleinvorhaben darauf, laufen dann aber Gefahr, als Laien einige kostenträchtige Posten zu übersehen, die es während des Baus zu finanzieren gilt.

    * Als Bauherr sollte man sich selber vor den ersten Gesprächen mit dem Architekten gründlich Gedanken darüber machen, wie das Häusle aussehen soll, welche Funktionen es erfüllen soll etc. Ich kenne eine Reihe von Bauvorhaben, bei denen mitten in der Bauphase begonnen wurde, eine gute Planung umzumodeln (hier ein Fenster weg, da eins dazu, diese Tür breiter, diese Wand woanders hin), was meistens zu einem verkorksten Endergebnis und höheren Kosten führt.

    * Man muss für eine laufende Aufsicht der laufenden Bauarbeiten durch eine wirklich vertrauenswürdige und durchsetzungsfähige Person sorgen. Am Bau wird an allen Ecken und Enden gepfuscht und man muss sich mit oft dickköpfigen Handwerkern herumschlagen. Mängel muss man zeitnah aufdecken und gleich korrigieren lassen. 2-Meter-Wasserwaage und Maßband gehören zur Grundausstattung eines jeden Bauherrn, der laufend die Maße überprüfen sollte, auch wenn die ganze Baustelle und Nachbarschaft ob so viel "Misstrauens" mit dem Kopf schüttelt.

    Schöne Grüße

    AP

    Hallo,

    ein schönes Projekt:-)

    In Polen verlegt der Verlag "Siedmiorog" die Werke Jan Brzechwas. Da Brzechwa 1966 verstorben ist, also die (sowohl nach deutschem als auch polnischem Urheberrecht zu beachtende) 70-jährige Frist noch nicht abgelaufen ist (Urheberrechte sind nämlich sehr wohl vererbbar), ist dieser Verlag sicherlich in der Lage, Auskunft darüber zu erteilen, wer Inhaber der Nutzungsrechte ist (der Verlag muss ja selber entsprechende Rechte erworben haben) und ob vielleicht schon jemand die Lizenz erhalten hat, eine deutsche Ausgabe veröffentlichen zu können.

    Unter

    http://www.siedmiorog.pl/?pg=kontakt

    findet man E-Mail-Adressen und die Telefonnummer der Rechtsabteilung dieses Verlags.


    Schöne Grüße

    AP

    Zitat

    Original von tornado
    Ich habe auch nur EIN Leben, und das gefällt mir aus vielen Gründen eben NICHT mehr in diesem Land, in dem nicht nur Journalisten, sondern jetzt auch Privatpersonen pauschal verdächtigt werden und durch das neue Gesetz über die Telefonaufzeichnungen ihrer Privatshäre beraubt werden.

    Lieber Tornado,

    dieses Argument ist aber reichlich an den Haaren herbeigezogen, weil es die Vorratsdatenspeicherung in Polen bereits seit mehreren Jahren gibt und die Ermittlungsbehörden auch reichlich von ihr Gebrauch machen.

    Was Dein grundsätzliches Problem betrifft, bin ich der Ansicht, dass ein Wohnortwechsel ins Ausland von BEIDEN Partnern gewollt sein muss. Sollten nicht wirklich sehr gewichtige Gründe einen Umzug erforderlich machen, würde ich einen solchen Schritt nicht gegen den Willen des Partners durchziehen.

    Seit zwei Jahren gibt es eine große Emigrationswelle aus Richtung Polen nach England/Irland. Sehr viele Ehen scheitern dadurch, dass der eine (vermeintlich vorübergehend) im Westen arbeitet, der andere hierbleibt. Viele Paare lindern die räumliche Trennung durch häufige Besuche, aber wenn ich mir die Reisekosten anschaue, die durch dieses Pendeln anfallen, frage ich mich, worin der wirtschaftliche Vorteil einer solchen halbherzigen Auswanderung liegt, denn den Mehrverdienst in England fressen Reisekosten und doppelte Haushaltsführung auf.

    Was die Auswanderung von Deutschland nach Polen angeht, gebe ich ferner zu Bedenken, dass viele Polen aus dem grenznahen Bereich aus KOSTENGRÜNDEN eine Wohnung/Haus in den östlichsten Landkreisen Deutschlands suchen. Dazu gab es im Dezember einen Artikel in der Gazeta Wyborcza.

    An Deiner Stelle würde ich als Kompromiss erwägen, in Polen ein Haus nahe der Grenze zu suchen, so dass Deine Frau die Möglichkeit hat, wichtige Dinge, bei denen die Sprache ein Problem darstellt, wie Arztbesuch oder Einkäufe, ggf. auch in Deutschland zu erledigen. Ich denke, dass würde die schwierige Anfangszeit etwas lindern.

    Schöne Grüße

    Hallo,

    das polnische Baurecht soll etwas geändert werden, aber derzeit sieht es meines Wissens noch so aus:

    Um ein Haus bauen zu können, braucht man eine Baugenehmigung. Die Baugenehmigung wird einem erteilt, wenn die Bauplanung mit dem Bebauungsplan (miejscowy plan zagospodarowania przestrzennego) vereinbar ist. Sollte das uns interessierende Grundstück von einem Bebauungsplan erfasst werden (muss nicht unbedingt so sein, dazu später etwas mehr), steht in diesem Bebauungsplan drin, was man mit dem Grundstück anstellen darf, ob also z.B. die Nutzung durch Bebauung mit einer Pension zulässig ist. Die Regelungstiefe ist je nach Gemeinde und Stadtteil unterschiedlich. Im schlimmsten Fall wird dem Bauherrn aber sogar vorgegeben, welche Neigung sein Dach haben muss, welche Farbe die Dachziegeln, wie die Hausfassade gestaltet ist, welche Farbe der Gartenzaun haben darf, wie viel von der Grundstücksfläche versiegelt werden kann etc.
    Daher ist ein Blick in den Bebauungsplan, den man bei der Gemeindeverwaltung einsehen kann (manche Gemeinden veröffentlichen diesen im Internet im BIP), vor dem Kauf des Grundstücks unerlässlich. Lasst Euch nicht einreden, dass man die Bestimmungen des Bebauungsplans irgendwie umgehen könnte. Das ist rechtlich nicht möglich. Selbst bei geringfügigen Abweichungen bekommt Ihr keine Baugenehmigung!
    Der Bebauungsplan wird vom Gemeinderat verabschiedet und gilt absolut. Auch ein Gemeindevorsteher/Bürgermeister kann nicht von sich aus einfach Ausnahmen zulassen, wenn z.B. jemand rote Dachziegeln möchte, im Bebauungsplan aber schwarze vorgeschrieben sind, sondern er muss erst ein langwieriges und teures Verfahren zur Änderung des Bebauungsplans einleiten. Wenn man nicht gerade 100 Arbeitsplätze schaffen will, macht das kein Gemeindechef.

    Nun haben in Polen leider die wenigsten Gemeinden einen Bebauungsplan bzw. keinen für alle Stadtteile. Wenn wir bei der Gemeindeverwaltung feststellen, dass es keinen wirksamen Bebauungsplan für das jeweilige Grundstück (mehr oder noch nicht wieder) gibt, müssen wir dort einen sog. Bescheid über die Bebauungs- und Bewirtschaftsbedingungen beantragen. Das ist eine den konkreten Einzelfall betreffende Verwaltungsentscheidung des Gemeindevorstehers/Bürgermeisters/Stadtpräsidenten, die ähnliche Bestimmungen enthält wie sie normalerweise im Bebauungsplan enthalten sind. Man stellt dazu auf einem Formular einen Antrag, in dem man seine Bauplanung konzeptionell beschreibt (Hausgröße, Höhe, Dachneigung, Nutzungsart). Vorteilhaft ist, wenn dieser Antrag bereits fachmännisch von einem Architekten vorbereitet ist (kann man auch selber machen, ist aber nicht so einfach). Ein von der Gemeinde beauftragter Stadtplaner erstellt dann ein fachliches Gutachten, ob die beantragte Bebauungs- und Bewirtschaftungsweise des Grundstücks mit der allgemeinen Stadtplanung und der unmittelbaren Nachbarschaft vereinbar ist. Wer also beantragt, ein 10-stöckiges Hotel in einer Siedlung mit Einfamilienhäusern zu bauen, wird höchstwahrscheinlich einen ablehnenden Bescheid bekommen.
    Der Bescheid über die Bebauungs- und Bewirtschaftsbedingungen stellt dann die Grundlage für die weitere Planung des Architekten dar und bildet eine Anlage zum Baugenehmigungsantrag.
    Diesen Bescheid kann übrigens JEDER beantragen, d.h. man kann sich durch die Stellung eines entsprechenden Antrags noch VOR dem Kauf des Grundstücks vergewissern, ob die geplante Nutzung auch rechtlich möglich ist (damit uns das Grundstück niemand vor der Nase wegschnappt, kann man einen Vorvertrag mit entsprechender auflösender Bedingungen schließen: Wenn ich Bescheid nicht bekomme, muss ich nicht kaufen, wenn ich ihn bekomme, machen wir den Kaufvertrag zum Preis XXX).

    Um eine Baugenehmigung zu erhalten, muss auch die Erschließung des Grundstücks sichergestellt sein, d.h. es muss eine angemessene Zufahrt zu einer öffentlichen Straße bestehen, ein Strom-, Gas- und Wasseranschluss geschaffen werden. Die Frage der Abwasserbeseitigung (Kanalisation, Hauskläranlage, Behälter) und der Müllabfuhr ist auch zu klären. Hierbei sollte man sich als kluger Investor nicht auf die Zusicherungen des Verkäufers verlassen, dass man sich problemlos an das jeweilige Netz anschließen könne ("das wird schon, dann sehen Sie ja die Strommasten ..."). Das sollte man immer persönlich abklären, indem man rechtsverbindliche Bescheinigungen einholt. Viele auf den ersten Blick günstige erscheinende Grundstücksangebote sind es auf den zweiten nicht mehr, wenn man die hohen Erschließungskosten berücksichtigt.

    Dann mal frohes Grundstück-Suchen:-)

    Zitat

    Original von tornado
    Der gesamte Markt für Vermietung von Häusern in Polen ist für mich sehr undurchschaubar, ja schon fast betrügerisch - nach europäischen Normen gemessen, denn es wird teilweise mit unlauteren Mitteln gearbeitet.
    Aber ich suche nun mal ein Haus in Polen zur Miete und muss mich den "Gesetzen und Eigenheiten" des Landes und der Vermieter anpassen.

    Hallo Tornado,

    in Polen eine Wohnung oder ein Haus zu einem vernünftigen Preis-Leistungs-Verhältnis zur Miete zu bekommen, ist sehr schwer.

    Man muss bedenken, dass in Polen der Mieterschutz extrem ausgeprägt ist. Für einen Vermieter ist es fast unmöglich, einen zahlungsunwilligen Mieter legal wieder aus seiner Wohnung herauszubekommen, weil es tausend Gründe gibt, diesem nicht kündigen zu dürfen bzw. die Wohnung nicht räumen zu können, wenn man ihm keinen Ersatzwohnraum zur Verfügung stellt.
    Deshalb vermeiden sehr viele Wohnraumeigentümer die Unterzeichnung eines ordentlichen Mietvertrags. Sie vermeiden auch, und hier wird es schon kriminell, ihre Mieteinkünfte zu versteuern. Daher ist die Zahl der Anzeigen "Wohnung/Haus zu vermieten" relativ gering und es nicht nur für Auswärtige nicht leicht, etwas Passendes zu finden.

    In Polen ist man sehr darauf fixiert, in seiner eigenen Wohnung/Haus zu leben. Kaum jemand baut z.B. Mehrfamilienhäuser, um dann die Wohnungen zu vermieten, so wie es in Deutschland viele machen. Viele junge Leute wohnen sehr lange (selbst nach der Gründung einer eigenen Familie) noch bei ihren Eltern, weil sie sich eigenen Wohnraum (noch nicht) leisten können.
    Die Mieten sind in den letzten zwei-drei Jahren extrem gestiegen, in Danzig kostet eine Zweizimmerwohnung heute mindestens 1500 Zloty (Altbau) bis rund 2000 Zloty (Neubau), vor drei Jahren konnte man mit Glück noch ein Mietverhältnis für 500-600 Zloty eingehen.

    Wahrscheinlich sorgt die vorweihnachtliche Stimmung dafür, dass das Online-Netzwerk nasza-klasa.pl derzeit in aller Munde ist. Obwohl die Kontakt-Plattform, die es ermöglicht, nach ehemaligen Schul- und Studienfreunden zu suchen und einstige Klassenverbände virtuell wiederzubeleben, erst im November 2006 gestartet ist, zählt sie bereits über drei Millionen registrierte Nutzer.

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