Beiträge von chelmno.info

    Die polnischen Grundschulen (Klassen 1 bis 6) und sog. Gymnasien (das polnische "gimnazjum" umfasst die Klassen 7 bis 9, und zwar alle Schüler, erst ab Klasse 10 folgt - grob gesagt - eine Trennung in Berufsschüler und Gymnasiasten) stehen seit der Einführung landesweit einheitlicher Abschlussprüfungen unter einem erheblichen Leistungsdruck. Früher wurde mal die eine, dann die andere Schule als vermeintlich bessere gehandelt, heute zählen nur noch die Ergebnisse, vor allem, ob man die die Schule verlassenden Kinder unter- oder überdurchschnittliche Ergebnisse erbringen. Wie gesagt, die Prüfungsaufgaben werden zentral erstellt und gelten für das ganze Land. Man erhält also sehr objektive Aussagen über den Leistungsstand der Schüler.

    Das spornt natürlich sowohl Schulleitungen und auch Lehrer an. Sind die Ergebnisse unterdurchschnittlich (so wie bei uns in der Stadt), gibt es Druck von den Eltern (gute Prüfungsergebnisse sind entscheidend für die Aufnahme des Kindes in eine gute Schule der nächst höheren Stufe) auf die Schule selbst und die Kommunalpolitik (Träger von Grundschulen und "Gymnasien" sind die Gemeinden, Bürgermeister und Gemeinderat werden natürlich von den Einwohnern gewählt:-). In Polen genießen Lehrer übrigens keinen großartigen Kündigungsschutz. Schulleiter werden nur für eine bestimmte Kadenz ernannt und müssen sich danach neu bewerben und sich vor einer vom Schulträger (Gemeinde oder Landkreis) gebildeten Kommission neu behaupten.

    Das Deutsch-Polnische Jugendwerk (DPJW) bietet in Zusammenarbeit mit dem Sprachenzentrum der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder einen Aufbaukurs für Gruppendolmetscher im deutsch-polnischen Jugendaustausch an. Der Kurs findet vom 19. bis 27. Februar 2008 in Frankfurt an der Oder statt. Anmeldungen müssen bis zum 14. Januar 2008 vorgenommen werden. Weitere Informationen sowie Anmeldeformulare findet man auf der Website des DPJW.

    Politiker haben es gut, auch wenn sie es nicht zugeben wollen. Besonders gut haben es neue Premierminister. Auch wenn sie auf Personenschutz, Regierungsvilla und sogar das eigene Flugzeug verzichten (so wie Donald Tusk - zumindest lauten so seine Vorsätze), bereitet ihnen zumindest das Fernsehen so manche Annehmlichkeiten. So in der vergangenen Woche in der (mittlerweile) Kult-Politsendung "Teraz my" der (mittlerweise sehr) bekannten Journalisten Andrzej Morozowski und Tomasz Sekielski: Erst nahm das Duo Tusk im Interview ordentlich in die Mangel, dann bescherte es ihm aber zum Abschied am Ende der Sendung eine Überraschung, über die Tusk sich (hat er doch wohl, oder nicht?) sehr gefreut hat, nämlich einen Live-Auftritt von Doda. Honorarfrei, exklusiv, nur für den neuen Premier sang die junge Dame. Tja, auch das ist ein Teil des politischen Lebens in Polen.

    So, und hier könnt Ihr Euch selber anschauen, wie Tusk das "Privatkonzert" genossen hat:

    http://www.youtube.com/watch?v=Adg3cZhtUxM

    Zufällig bin ich auf die interessante Website http://www.Urlaubsland-Polen.info gestoßen, die nach eigener Darstellung Internetzeitung, Reiseführer und Urlaub-Scout in einem ist. In der Tat liefert sie deutschsprachigen Internetnutzern, die in Polen Urlaub machen möchten, reichhaltige Informationen. Besonders wertvoll sind meiner Ansicht nach die aktuellen Nachrichten sowie die nähere Beschreibung der einzelnen Landesteile als Ferienregionen. Zwar gibt es noch viele Baustellen, aber was noch nicht ist, kann ja noch werden ...

    http://www.chelmno-info.com/linktipp-urlaubsland-poleninfo/

    Persönlich traurig darüber, dass es mit der Bewerbung nicht geklappt hat, bin ich nicht, weil Polen sich mit der Fußball-EM schon ein Großereignis aufgehalst hat. Sich darauf vernünftig vorzubereiten, wird schön äußerst schwer. Daneben noch eine EXPO zu veranstalten, würde die Kapazitäten sprengen.

    Vielleicht denkt man "ganz oben" in Warschau ähnlich, traut es sich aber nicht, das zu sagen.

    Bitter ist nicht, dass man verloren hat, sondern wie man verloren hat. Nur 13 Stimmchen ist doch reichlich wenig.
    Leider geht man solche Veranstaltungen in Polen für meinen Geschmack zu "kopflastig" an, d.h. irgendjemand "ganz oben" soll das alles regeln, steuern und erledigen. Was man vergisst, ist die Menschen im eigenen Land für solche Vorhaben zu begeistern und einzubeziehen.
    Im kommunalen Bereich läuft es leider oft ähnlich ab. Man organisiert eine Veranstaltung, ohne für angemessene Werbung zu sorgen, und wundert sich, dass kaum jemand kommt. :mysli

    Hallo,

    Breslau / Wrocław ist gestern bei der Wahl des EXPO-Standorts 2012 voll durchgerasselt:

    http://afp.google.com/article/ALeqM5…8gr7ojwiRYfpYtQ

    Das Thema - konkret die krasse Niederlage - schlägt in Polen hohe Wogen. Ich erlaube mir daher einmal, die Frage in die Runde zu stellen: Wer von Euch hat überhaupt gewusst (also durch irgendeine Art von Marketing/Berichterstattung etc. in den letzten Monaten mitbekommen), dass Breslau für die Austragung der EXPO 2012 kandidiert?

    Schöne Grüße

    Andreas

    Zitat

    Original von sakulus

    Der Verkäufer war ein Nissan Autohaus in Warschau. Rein theoretisch sollte es dann doch möglich sein, diesen Mangel über jeden anderen Nissan-Vertragshändler abzuwickeln. Oder ist es in PL anders, so wäre es nämlich zumindest hier in DE, auch wenn es evtl. nur aus "Kulanz" wäre...

    Mein Problem ist einfach, dass ich im Dezember eher nach Olsztyn komme, als nach W-wa.

    Man muss zwischen Garantie und Gewährleistung unterscheiden:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Gewährleistung
    http://de.wikipedia.org/wiki/Garantie

    Ich habe die wichtigsten Gewährleistungsregelungen zusammengefasst, weil diese JEDEM Verbraucher in Polen bestimmte Rechte gewähren.

    Ob Nissan und/oder der Hersteller des Windabweisers irgendeine (freiwillige) Garantie vorgesehen hat, also dem Käufer - ganz ungezwungen - weitergehende Rechte einräumt, musst Du selber prüfen.

    Ich würde den Verkäufer in Warschau anschreiben, ihm das Problem schildern (konkret, wieso das mit der Montage nicht funktioniert), das konkrete Verlangen äußern (Austausch gegen Neuteil) und vorschlagen, den Austausch in Olsztyn bei der dortigen Nissan-Niederlassung abzuwickeln, damit Dir über den schon vorhandenen Ärger hinaus nicht unnötige Kosten entstehen.
    Ich kenne die Unternehmensstruktur von Nissan in Polen nicht, aber man kann natürlich auch zeitgleich eine Kopie dieses Schreibens an die Nissan-Zentrale für Polen schicken. Da das Problem eine fehlerhafte Bedienungsanleitung zu sein scheint, wäre das sogar ein netter Hinweis an die Firma, sich um die Sache zu kümmern, damit in Zukunft nicht noch mehr Käufer enttäuscht werden. Ich wäre zumindest so nett :oczko

    Sofern Du die Windabweiser für den privaten Gebrauch (also nicht für ein geschäftlich genutztes Fahrzeug) gekauft hast, bist Du im gesetzlichen Sinne Verbraucher und kannst Deine Gewährleistungsrechte gemäß dem polnischen "Konsumentenkaufgesetz" (ustawa o szczegolowych warunkach sprzedazy konsumenckiej) vom 27. Juli 2002 geltend machen.

    Gemäß Art. 8 Abs. 1 dieses Gesetzes hast Du, falls das gekaufte Produkt mangelhaft ist, einen Anspruch auf Austausch gegen ein mangelfreies, allesdings gegenüber dem konkreten Verkäufer, nicht also irgendeinen Händler, der dieses Produkt auch vertreibt.

    Den Verkäufer auf einen Mangel hinweisen musst Du innerhalb von zwei Monaten nach tatsächlicher Entdeckung des Mangels (Art. 9 des o.a. Gesetzes).

    Sofern ein Mangel innerhalb von zwei Jahren seit der Übergabe des Produkts an den Käufer entdeckt und gemeldet wird, haftet der Verkäufer für Mängel (Art. 10).

    Diese Gewährleistungsrechte gelten absolut, können also nicht durch Vereinbarung zwischen Käufer und Verkäufer im Zeitpunkt des Kaufes aufgehoben oder beschränkt werden.

    Wichtig: Das alles gilt nur für Verbraucher, also dann, wenn wir etwas zum privaten, nicht geschäftsmäßigen Bedarf kaufen. Kaufen wir etwas "für die Firma", wird es komplizierter.

    Schöne Grüße

    AP


    Nachtrag:

    Das Gesetz stellt vor allem auf eine "Vereinbarkeit der Ware mit dem Vertrag" ab und sieht eine Pflicht des Verkäufers vor, dem Verbraucher ausreichende Informationen über eine sachgemäße Nutzung der Ware zu erteilen, so dass meiner Ansicht nach eine fehlerhafte Montageanleitung zu einer "Unvereinbarkeit" führt und ebenso die Gewährleistungsrechte verleiht wie ein Mangel des Produkts selbst.
    Praktisch wichtig ist übrigens auch, dass innerhalb der ersten sechs Monate die Beweislast beim Verkäufer liegt, also er und nicht der Käufer beweisen muss, dass die Ware "mit dem Vertrag vereinbar" war.

    Generell würde ich empfehlen, den Verkäufer auf die Entdeckung eines Mangels kurzfristig nach der tatsächlichen Entdeckung schriftlich (Fax, Einschreiben mit Rückschein) hinzuweisen, wenn man ihn wegen großer Entfernung nicht persönlich aufsuchen kann. Der Verkäufer muss auf eine solche Reklamation antworten und anhand seiner Antwort kann man dann abschätzen, ob man schwerere Geschützte auffahren muss oder nicht.

    Was die deutschen Umlaute sowie das "ß" angeht, habe ich noch einen Tipp:

    Ich habe mehrere Jahre lang in einem mittelständischen Unternehmen in Polen gearbeitet, in dem nur auf meinem Computer auch die deutsche Tastaturbelegung installiert war, auf die ich bei Bedarf "umschalten" konnte.

    Da ich im Arbeitsalltag viel durch die einzelnen Abteilungen "gehüpft" bin, wo auf den dortigen Computern nur die polnische Tastatur installiert war, habe ich damals (Hinweis vom Informatiker, der zu faul war, überall auch "Deutsch" zu installieren), folgende Tastenfolgen auswendig gelernt, die die deutschen Umlaute nach meiner Erfahrung auf jedem polnischen PC ausspucken. Erinnern kann ich mich nur noch an die Kleinbuchstaben, aber die entsprechenden Kombinationen für die Großbuchstaben kann man sich sicherlich ergoogeln:

    ALT+0252 = ü
    ALT+0228 = ä
    ALT+0246 = ö
    ALT+0223 = ß

    Bei dieser Gelegenheit eine Info für alle heiratswilligen Paare, die sich vom "Papierkram" nicht abschrecken lassen und sich in Polen kirchlich trauen lassen wollen.

    Das polnische Recht lässt eine sog. Konkordatsehe zu. Das bedeutet, dass das "Ja" in der Kirche dieselben rechtlichen Wirkungen entfaltet wie die Eheschließung vor dem Standesbeamten. Man kann also in Polen auf die Eheschließung vor dem Standesbeamten verzichten und sich mit der kirchlichen Trauung begnügen (das machen inzwischen viele Paare).

    Der "Papierkram" ist übrigens der gleiche, d.h. man muss beim zuständigen Standesamt alle notwendigen Papiere einreichen, die das Standesamt dann quasi abstempelt und der gewünschten Kirchengemeinde übermittelt. Nach der Eheschließung stellt der Pfarrer eine Bescheinigung fürs Standesamt aus, so dass man sich dann dort die Heiratsurkunde ausstellen lassen kann (soweit ich mich erinnere, lief das bei uns - ist schon ein paar Jahre her - vollkommen unproblematisch, d.h. Pfarrer und Standesamt sorgen selber für den wechselseitigen Informationsfluss).

    Schöne Grüße in die Runde

    AP

    Big-Brother-Gewinner unsere Hoffnung im Sejm

    Mit einer gewissen Ernüchterung dürften viele Einwohner des Landkreises Chelmno die Ergebnisse der Parlamentswahlen aufgenommen haben, auch wenn sie zu den Wählern der siegreichen Parteien zählen. Auch bei ihnen weicht die Freude über den Wahlsieg allmählich der Erkenntnis, dass der Kreis Chelmno - wie so viele ländliche Kreise des Wahlbezirks Torun-Wloclawek - wieder keinen Abgeordneten aus der unmittelbaren Nachbarschaft in den Sejm gebracht hat. (...) Die Hoffnungen der Menschen ruhen nun auf den Abgeordneten, die ihnen räumlich am nächsten sind, besonders auf Janusz Dzieciol aus Grudziadz (Graudenz), bisher Chef der Stadtpolizei in der Nachbarstadt Swiecie (Schwetz) und vielen Fernsehzuschauern - und sicherlich auch Wählern - noch als Gewinner der ersten polnischen Big-Brother-Staffel im Jahr 2001 in Erinnerung.


    http://www.chelmno-info.com/big-brother-ge…ffnung-im-sejm/