Beiträge von chelmno.info

    Ich weiß gar nicht, was Ihr habt. Endlich mal eine gute Initiative! Denkt doch mal nach, das ist doch ein brandaktuelles Thema:

    Olympische Spiele - China - Menschenrechte - Freiheit ....

    Na, endlich geschnallt? Nein, dann werde ich deutlicher:

    Verbietet die Überraschungseier - Freiheit für die Schlümpfe!!! :oklasky

    Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich als Kindergartenhüpfer beim Edeka um die Ecke vom ersten Taschengeld ein Überraschungsei erstand. :zakupy

    Ich dachte an nichts Böses, aber als ich die leckere Schokohülle verzehrt hatte und die gelbe Kapsel im Innern öffnete, erlitt ich einen wahren Schock: Der Held meiner Kindertage, der Protagonist meiner Lieblingsserie - Papa Schlumpf - eingesperrt und eingezwängt in ein wabbeliges Ei-Etwas aus Plastik! :krzyk

    Das konnte doch nicht sein. Wo sind wir denn hier? War Papa Schlumpf wegen seiner roten Klamotten etwa in den Verdacht geraten, ein RAF-Symphatisant zu sein? Oder gar ein Kommunist? Na ja, den langen Bart, den hatte ich schon mal im DDR-Fernsehen gesehen ...

    Egal, man darf keine unschuldigen kleinen Wesen einfach in ein enges Ei zwängen und wochenlang dem Gesülze der Frau Schmidt vom Edeka aussetzen! Das war zu viel! Die Schlumpfokratie war bedroht und ich begann meinen ganz persönlichen Freiheitskampf. :reallymad:

    Ich äußerte laut meine Empörung, suchte im Kindergarten nach Gesinnungsgenossen. Und tatsächlich: Meinen Kumpels und mir gelang es, nach und nach die gesamte Ü-Eier-Palette im Edeka aufzukaufen und alle Schlümpfe zu befreien (kannten wir ja aus dem Fernsehen, aus der Zone haben die in Bonn ja auch Leute freigekauft).

    Ich sag Euch: Selten habe ich mich so gut gefühlt wie damals ... ein kleiner Kämpfer für Freiheit und Schlumpfokratie.

    Viel ist von meinem kindergärtlichen Engagement zwar nicht mehr übrig geblieben, aber ich freue mich, dass ich Papa Schlumpf und vielen anderen Schlümpfen aus ihren engen eiförmigen Einzelzellen befreien konnte. Mann, war das eine Zeit ... :oczko

    Als überzeugter Schlumpfokrat befürworte ich daher ein sofortiges und absolutes Verbot von Überraschungseiern. Deutschland würde gerade in diesen Tagen ein wichtiges Signal in die Welt senden: Freiheit für Schlümpfe und alle anderen Ü-Ei-Gefangenen!

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    wirkliche Geier an Land gezogen haben, die noch von dicken Deutschen mit dicken Portemonnaies ausgehen
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    Ja, das ist leider normal. Da kannste auch schon zehn Jahre in Polen malochen, für manche bleibste der reiche Deutsche ... Taktisch ist es daher immer sinnvoll, die polnische Ehefrau unter einer polnischen Adresse vorzuschicken :ROTFL

    Jetzt mal im Ernst: Ich bin unsere Baugeschichte erst zu optimistisch angegangen und habe von der Unterzeichnung eines Full-Service-Generalunternehmer-Vertrags mit einem einwandfreien Bauunternehmen geträumt, dem ich am Tag X die Baustelle übergebe und von dem ich am Tag Y das schniecke-super-perfekt gebaute Haus in Empfang nehme. Das alles natürlich zu einem vorher vereinten Pauschalpreis, mit möglichst langer Garantie, Vertragsstrafen bei Fusch und Verzug etc. etc.

    Das wirkliche Leben sieht anders aus, zumal die Hälfte aller vom Bauen etwas verstehenden Leute in England hockt. Es sind jetzt die Baufirmen, die sich bei Kleinprojekten die Aufträge aussuchen und die Bedingungen in einem hohen Maße diktieren. Kein Unternehmen aus der Region wollte sich auf solch einen Generalunternehmer-Deal einlassen, es sei denn, wir wären bereit gewesen, weit über Kostenvoranschlag zu zahlen (tja dann wären wir wohl bei 5000 Zloty pro qm gelandet :szok). Also haben wir jeden Bauabschnitt mit kleinen Firmen (max. 10 Beschäftigte) durchgezogen, und bei denen hieß es:
    Schriftlicher Vertrag? Nö, machen wir nicht. Wenn es Ihnen nicht passt, suchen Sie sich eine andere Firma, oder Sie zahlen das Doppelte, dann können wir Ihren Vertrag unterschreiben ... So dreist verliefen eine Reihe von Gesprächen mit Firmenchefs, mit denen wir es zu tun hatten.

    Zumindest die Eckwerte jedes Auftrags schriftlich festzuhalten, ist mir dann doch gelungen, aber ideal war das alles nicht.

    ABER es gibt dennoch auch noch vernünftige Baufirmen, die zu vernünftigen Preisen vernünftige Arbeit abliefern. Die zu finden, ist aber nicht einfach, weil gerade sie es sind, die keine Werbung (Gelbe Seiten, Internet, Zeitungsanzeigen) brauchen, sondern per Empfehlung von einem Bauherrn zum anderen weitergereicht werden. Auf solch gute Baufirmen muss man oft warten, was leider nicht immer geht. Letztes Jahr habe ich, als wir für Popelaufgaben überhaupt niemanden gefunden haben, notgedrungen sogar selber die Kelle geschwungen und z.B. Trennwände gemauert, damit es weitergeht.

    Bei unserer letzten größeren Aktion (Außenputz) haben wir im Dezember mit der Firma vereinbart, dass sie den Job im April erledigt. Angefangen hat sie erst Anfang Juli, dann aber ihr Ding rasch und gut durchgezogen ... Für deutsche Verhältnisse ist ein solcher Verzug untragbar, hier schon normal. Wir haben warten können, weil wir keine Anschlussarbeiten konkret geplant hatten. Passiert so etwas aber schon bei den Fundamenten, wird es natürlich brenzlig ...

    Hallo Mulder,

    einen Tipp habe ich noch. Der ziemlich populäre Anbieter von Fertigentwürfen Archon (http://www.archon.pl) liefert zu jedem Haus die Endwerte eines Kostenvoranschlags, von dem ich geschrieben habe, kalkuliert auf der Grundlage der Preis-Datenbank der Firma Sekocenbud (Link koszty budowy bei jedem Entwurf). Damit kann man sich einen guten Überblick verschaffen, wie teuer die einzelnen vorgestellten Häuser theoretisch sein sollten.

    Ein paar Häuser habe ich mir angeschaut und die Werte der Kostenvoranschläge bestätigen meinen "gefühlten" Eindruck von 3000 Zloty pro qm Nutzfläche.

    Vor zwei Jahren waren es übrigens noch 2500 Zloty ...

    Vor fünf Jahren reichten sogar 2000 Zloty ... :nerwus

    Schönen Gruß

    Andreas

    Hallo Mulder,

    ich würde etwa 3000 Zloty pro Quadratmeter Nutzfläche ansetzen.

    Was die Kostenplanung angeht, haben wir etwas gemacht, was nach Aussagen unserer Architektin bei Einfamilienhäusern bei ihr zumindest noch niemand gemacht hatte: Wir haben nämlich bei ihr einen exakten Kostenvoranschlag bestellt, in dem auf rund 150 Seiten alle Bauphasen gegliedert mit den benötigten Mengen und Stückzahlen der jeweiligen Baustoffe, der kalkulierten Arbeitskosten und Nebenkosten (Transport) angegeben waren (so etwas ist Standard bei größeren Bauvorhaben). Das hat uns zwar 1500 PLN mehr gekostet, hat sich aber mehrfach bezahlt gemacht, weil wir als Laien zum einen Angebote von Baufirmen besser einschätzen und zum anderen auch von Anfang an einen viel besseren Überblick erhalten konnten, woraus so ein Haus eigentlich besteht:-)
    Bei Bedarf haben wir das Ding Anbietern auf den Tisch knallen und ihnen genau erläutern können, warum wir nicht bereit sind, z.B. 50% mehr zu bezahlen als marktüblich ist (gerade beim Rohbau und beim Dach gab es Firmen, die sogar 200% mehr als die kalkulierten Arbeitskosten haben wollten!)... Die Preise im Kostenvoranschlag waren aktuelle statistische Werte, die Spezialfirmen ermitteln, die sich auf die Beobachtung von Baustoffpreisen etc. spezialisieren.
    Mit diesem Kostenvoranschlag kann man also recht exakt seine Finanzplanung gestalten. Bei Großprojekten ist das normal. Warum also nicht auch beim Eigenheim?
    Jetzt, wo wir schon ziemlich fertig sind, muss ich feststellen, dass es doch so teuer geworden ist, wie im Kostenvoranschlag drinsteht (zunächst waren wir davon überzeugt, an vielen Ecken und Enden deutlich drunter bleiben zu können), aber andererseits standen wir nie vor dem Problem (wie leider viele andere Bauherren), dass plötzlich ein Bauabschnitt teurer wird als man zunächst gedacht hat und plötzlich entweder neue Finanzquellen erschlossen werden müssen oder eine Zwangspause eingelegt wird, bis wieder Geld zum Weiterbauen da ist.


    Schöne Grüße

    Hallo,

    hier habe ich noch ein paar Fotos aus der Danziger Altstadt aus dem Bereich Langgasse, Langer Markt und Mottlauufer. Aufgenommen habe ich sie bei für meinen einfachen Fotoapparat recht ungünstigen abendlichen Lichtverhältnissen am Samstag vor 10 Tagen.


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    Hallo,

    ich habe dieses Thema ausgegraben, weil ich hoffe, dass diejenigen unter Euch, die in deutschsprachigen Ländern wohnen und Kiddys im Erstklässleralter (ohne etwas darüber) haben, mir weiterhelfen können:

    Welche konkreten Bücher lesen Eure Kinder gerne bzw. lassen sich vorlesen? Gibt es irgendwas, was gerade "in" ist?

    Ich habe das Problem, dass ich zwar problemlos in Deutschland Kinderbücher bestellen und mir liefern lassen kann, aber leider öfters komplette Fehlkäufe tätige, weil ich (ja und vor allem meine Tochter) nicht vor dem Kauf ins Buch reinsehen können. Dazu sind wir leider zu selten in Deutschland. Das Angebot an Kinderbüchern ist riesig, aber man findet in den einschlägigen Internet-Buchhandlungen leider nur selten Kundenrezensionen von Eltern.

    Die Lieblingslektüre meiner Tochter ist derzeit Lauras Stern von Klaus Baumgart und der kleine Drache Kokosnuss von Ingo Siegner. Wichtig für eine Tochter ist immer eine nette Bebilderung der Geschichte.

    Habt Ihr vielleicht ein paar Tipps für mich, was sich zu kaufen lohnt?

    Danke im Voraus:-)

    Andreas

    Zwangsläufig muss man bei diesem Thema verallgemeinern, was ich immer ungerne mache, aber nun gut:

    Nach meiner Beobachtung ist eine gute Ausbildung in Polen stark von den finanziellen Möglichkeiten der Eltern abhängig. Das beginnt bereits im Vorschulalter, weil es für viele Eltern angesichts der, gemessen am Normaleinkommen, teuren Kindergartenplätze finanziell nicht tragbar ist, ihr Kind in einen Kindergarten zu schicken. Wenn dann eine Oma oder Tante vorhanden ist, bleibt das Kind bis zur Vorschule zu Hause.

    Die soziale Auslese geht dann in der Grundschule weiter: Es ist leider so, dass in Familien mit geringem Einkommen nach Deckung der Kosten für Wohnung, Verpflegung und Nahrung kaum noch Geld übrigbleibt. Dabei kosten Schulbücher in Polen verhältnismäßig viel und viele Verlage dürften sich damit eine goldene Nase verdienen. Seit Einführung der Schuluniformenpflicht, die inszwischen zum Glück wieder eingeschränkt worden ist, zwingt man Eltern noch dazu, unnötiges Geld für Pseudeuniformen auszugeben. Die Folge davon ist, dass es Kinder aus sozial schwachen (und in der Regel sowieso bildungsfernen) Familien schwer haben, sich in der Schule durchzuboxen, wenn sie noch nicht einmal die notwendigsten Dinge wie Schulbücher, Hefte etc. haben.

    Vom Sozialamt gibt es bei uns in Stadt z.B. Zuschüsse für Schulbedarf, aber das ist so geregelt, dass die Eltern erst anschaffen müssen und dann einen Teil erstattet erhalten. Viele Eltern können aber die Mittel für die Anschaffung schon gar nicht aufbringen ...

    In Großstädten fällt die große Zahl an privaten Kindergärten, Grundschulen und besonders weiterführenden Schulen auf, in denen man Schulgeld zahlt und dann seinem Kind bessere Bedingungen (Ausstattung und Lehrpersonal) als an staatlichen (kostenlosen) Schulen bieten kann. Durch die mittlerweile landesweit einheitlichen Leistungskontrollen am Ende der 6. Klasse, der 9. Klasse und das Zentralabi weiß man mittlerweile, dass die Schüler an diesen Privatschulen in der Masse gute und sehr gute Ergebnisse erzielen, die staatlichen Schulen hingegen nur relativ wenige gute und sehr gute, sondern in der Masse mäßige bis schlechte Schüler ausbilden.

    Das schlechter werdende Wetter behinderte am vergangenen Wochenende das Ballonsportfestival in Chełmno, so dass nicht alle geplanten Starts durchgeführt werden konnten. Die besten Bedingungen herrschten am Freitag, als zwei Ballons in der Nähe des Amphitheaters aufstiegen und vom Wind rasch in Richtung Altstadt getragen wurden.

    Der Infoservice chelmno.com.pl zeigt eine Reihe von Fotos von den Startvorbereitungen.


    [Blockierte Grafik: http://www.chelmno.info/schnappschuss/ballons1.JPG]

    Bis zum letzten Jahr konnten wir eine von Familienangehörigen in Przymorze als Studentenbude angemietete Wohnung in den Ferien übernehmen. Da diese leider nicht mehr ist, haben wir dieses Jahr über Kleinanzeigen gesucht, leider erst zwei Wochen vor dem Urlaubstermin, weil wir den erst kurzfristig festlegen konnten.
    Die Suche gestaltete sich sehr schwierig, weil das meiste natürlich schon belegt war oder die Termine nicht passten. Die Preise liegen zwischen 100 bis 180 Zloty für Ein- bis Zweizimmerwohnungen (teilweise abhängig von der Personenzahl), wie sie für Przymorze typisch sind.
    Die Wohnung, die wir dann genommen haben, war günstig, aber empfehlen kann ich sie nicht. Selber war sie zwar modern und frisch renoviert, aber die Nachbarschaft problematisch. Daher werden wir uns wohl nächstes Jahr zeitig wieder etwas in bekannteren Gefilden suchen (zwischen Chlopska und Küstenstreifen in einem der niedrigen Wohnblocks).

    50 Euro ist für Sopot eher günstig, in Jelitkowo in unmittelbarer Strandnähe zahlt man schon mehr (200 Zloty und mehr).


    Schöne Grüße

    Andreas

    Zitat

    Original von Mulder
    Hallo Chelmno,

    stimmt - wir haben jetzt noch einmal genauere Informationen eingeholt.

    Es gibt eine Gebührenordnung - SARP in Polen genannt - und wie europaweit wohl üblich (da kann Falk mehr zu sagen) muss man mit 10% der gesamten Baukosten (exklusive natürlich der Grundstückskosten) rechnen, will die Honorarkosten abschätzen. Zusätzlich gibt es möglicherweise noch ein paar Prozent an Kosten für Aufwendungen (Papierkram, Fahrtkosten zur Baustelle etc.), aber das hat nihts mit dem Honorar zu tun, sondern sind Aufwendungen. Wir versuchen das aber alles unter eine Pauschale zu deckeln, wenn wir dann mal soweit sind. Das ist auch ein bisschen Verhandlungssache. Man muss dem Architekten offenbar auch nicht alle Leistungsphasen gleich abnehmen, sondern schließt einen Vertrag über die ersten 3 Leistungsphasen ab und guckt dann mal, wie zufrieden man ist. Einen Wechsel des Architekten ist aber wahrscheinlich dann nicht mehr so gut, denke ich.

    Hallo,

    wenn der SARP eine Gebührenordnung hat, sind das allenfalls Richtwerte. Es gibt keine Preisbindung, d.h. man kann das Honorar frei vereinbaren. Natürlich ist es sinnvoll eine Pauschale auszumachen und in einem Vertrag genau festzulegen, was diese enthält. Jeder Architekt hat sicherlich einen Mustervertrag, den man als Ausgangspunkt für die Verhandlungen nehmen kann.

    Beachten sollte man als Bauherr, dass die für den Erhalt der Baugenehmigung erforderliche Planung (Genehmigungsplanung) zwar recht genau, aber doch im Detail nicht eindeutig, unpräzise oder für den Zweck des eigentlichen Bauprozesses unvollständig ist, so dass ggf. der Bauleiter/Bauunternehmen eine genauere Ausführungsplanung wünschen werden, d.h. vor allem Detailzeichnungen, Beratungen mit dem Architekten. Ich habe Entwürfe von verschiedenen Projektanten für ähnliche Projekte mit ganz unterschiedlicher Planungstiefe gesehen. Bei einem "Katalogentwurf" musste man sich sogar gewisse Wandlängen und Breiten von Wandöffnungen quasi selber errechnen, weil manche Maße einfach vergessen worden sind. Das führt auf dem Bau zwangsläufig zu Problemen bei Ausführung (durch den Maurer) und Kontrolle (durch Bauleiter/Bauherrn).
    Dieses Problem sollte man bedenken und mit dem Architekten besprechen, ob die Pauschale auch eine derartige Ausführungsplanung enthält.

    Schöne Grüße

    Andreas

    Hallo Falk,

    ich kann Dir nur eine kurze Einschätzung für den Sektor Einfamilienhäuser aus Bauherrensicht abgeben:

    Weitaus die meisten Einfamilienhäuser in Polen sind nicht das Ergebnis einer individuellen Planung, sondern werden mit quasi am Fließband in Architekturbüros hergestellten Entwürfen (z.B. archon.com.pl) gebaut. Man kauft also dort für recht wenig Geld die Pläne, die dann vor Ort eine befugte Person für ebenfalls recht wenig Geld an die Gegebenheiten des jeweiligen Grundstücks anpasst. Wer sich seinen Hausentwurf aus solch einem Katalog kauft, kommt manchmal sogar mit 4000-5000 Zloty aus.
    Ich habe deshalb befugte Person geschrieben, weil man in Polen nicht unbedingt Architekt sein muss, um Häuser zu planen. Altgediente Bautechniker z.B. können aufgrund irgendwelcher Übergangsvorschriften das auch. Im Detail bin ich nicht informiert, aber ich kenne Fälle, in denen solche Leute für einen Appel und nen Ei einen Fließbandentwurf rechtmäßig genehmigungsreif machen. Dass dann oft ohne Sinn und Verstand geplant wird, ist klar ... stört aber selbst viele Bauherrn nicht immer, der es ja vor allem billig haben möchte. Typische Folge einer derartigen Planung sind etliche Veränderungen während der Bauphase, die den ursprünglichen Entwurf zerschießen. Grausam, was da manchmal entsteht und dann die Landschaft verunstaltet ...

    Andererseits haben wir selber (sog. klocek - altes würfelförmiges Haus mit Flachdach aus den späten 60er Jahren erweitert und vollkommen umgebaut) festgestellt, dass man nur sehr schwer wirkliche Architekten für solch ein Projekt gewinnen kann, weil denen solch eine Geschichte oft vom Volumen zu klein ist und wohl nicht lohnt. Oder sie wollten uns ihre eigenen Vorstellungen aufzwingen, die zwar ganz nett, aber uns einfach zu teuer, unzweckmäßig waren und nicht in das nachbarschaftliche Umfeld passten.
    Wir haben mehrere Monate lang intensiv gesucht und dann - schon recht entmutigt - eher zufällig "unsere" Architektin gefunden, indem wir die Eigentümer eines nach unserem Geschmack gelungen umgebauten ähnlichen Hauses in Bydgoszcz nach der Adresse gefragt haben, denn finden konnte man sie auf normalen Wegen (Internet) nicht (hat Werbung wohl auch nicht nötig, sondern lebt von Empfehlungen).

    Aus meiner Sicht wäre daher bei uns in der Region (in unserer Stadt gibt es übrigens keinen einzigen "echten" Architekten) noch Platz für Architekten, die individuelle Entwürfe für Einfamilienhäuser in wirklicher Kooperation mit dem Bauherrn planen und begleiten wollen.

    Was die allgemeine Konjunktur im Baugewerbe angeht, brummt es wohl noch immer recht gut. Durch die EU-Fördergelder und die Euro 2012 baut und modernisiert die öffentliche Hand recht viel. Bei Unternehmen setzt langsam eine Flaute ein. Besonders Bauträger, die Wohnungsobjekte bauen, werden es jetzt wohl etwas langsamer angehen lassen. Ich denke, die allgemeine Konjunktur dürfte entscheidend dafür sein, ob es neue und gute Jobs für Architekten geben wird oder nicht. An inländischen jungen Nachwuchs-Architekten soll es wohl nicht mangeln. Ich erinnere mich an Beiträgen von Abgängern in Internetforen, die über die mageren Einstiegsgehälter klagen.

    An Deiner Stelle würde ich bei der Jobsuche versuchen, die sprachlichen Kompetenzen zu verwerten und Arbeit an Projekten zu finden, bei denen Deine Englisch- und Deutschkenntnisse von Vorteil sind (entweder Endkunde aus D oder GB, Appartmenthäuser an der Küste oder im grenznahen Gebiet für deutsche Immo-Investoren o.ä.). Oder vielleicht kommst Du bei polnischen Baufirmen/Architekturbüros unter, die auch viel im Ausland bauen?

    Soviel spontan und etwas ungeordnet von mir. Es ist heute nicht mehr schwer, in Polen eine Arbeit zu finden, schwierig ist es aber nach wie vor, eine gute Bezahlung auszuhandeln, und das bei deutlich steigenden Lebenshaltungskosten.

    Generell Probleme hat man als Deutscher in Polen im Beruf und Alltag übrigens nicht. Da brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen. Eine Arbeitsgenehmigung braucht man auch nicht mehr, eine Aufenthaltsgenehmigung bekommt man sogar als Arbeitssuchender.

    Schöne Grüße

    Andreas

    Zitat

    Original von ReniA

    Ach, du meinst mit der S-Bahn die Straßenbahn, "tramwaj"...

    Ich meinte die Schnell-Bahn, also die "kolejka"... :ostr


    Aaach so, die SKM (szybka kolej miejska). Die Haltetelle an der Kolobrzeska heißt wohl jetzt "Przymorze" ... :oczko

    "Uniwersytet" heißt eine S-Bahn-Haltestelle (tramwaj) in der Nähe der Uni-Bibliothek (und anderer Uni-Gebäude) an der ul. Wita Stworza. Daran erinnere ich mich.

    Zitat

    Original von Mulder

    Wenn pro Quadratmeter Planung 500 Zloty netto (+22%VAT) berechnet werden, verdienst du an einem gewöhnlichen 140 Quadratmeterhaus bereits 70000 Zloty.

    :szok :szok

    Mulder, das liegt weit über den üblichen Preisen. Es gibt für Architekten zwar keine gesetzliche Gebührentabelle oder so etwas in der Art, aber für ein einfaches Einfamilienhaus, das von A biz Z vom Architekten geplant wird (also nicht irgendeinen an das Grundstück angepassten Fertigentwurf aus den diversen Katalogen) bezahlt man irgendwas zwischen 10.000 und 20.000 Zloty. Darin sollte auch der ganze Papierkram drin sein, sprich als Ergebnis die rechtskräftige Baugenehmigung.

    Die Baubetreuung während des Baus ist eine andere Geschichte, aber mehr als 200 Zloty pro Baustellenvisite würde ich nicht zahlen.

    Schöne Grüße

    Andreas

    Zitat

    Original von ReniA
    Ich kriege die Krise... :ROTFL

    Meine Eltern und ich wohnten bis vor 30 Jahren in einer Nebenstraße der Kolobrzeska - ul. Slupska (an der S-Bahn-Haltestelle, die jetzt, glaub ich, "Uniwersytet" heißt).

    Diese Haltestelle liegt an der ul. Wita Stworza unweit der ul. Bazynskiego (also von der Slupska aus durch die Unterführung durch, über die Grunwaldzka rüber und dann noch ein Stück laufen). Ist wahrscheinlich die gleiche Entfernung wie zu den anderen S-Bahn-Gleisen an der ul. Chlopska. Wir haben in den letzten Jahren immer an der ul. Jagiellonska gewohnt, in diesem Jahr ausnahmsweise in Zabianka:-)

    Zitat


    In dem kleinen Einkaufszentrum am "falowiec" in Jagiellonska (die Straße hieß damals ul. Lumumby, und der Anbau sah auch etwas anders aus) kaufte ich meine erste West-Jeans... :oczko

    Es gibt noch weitere alte Pavillons mit Geschäften an der Jagiellonska, sowohl vor als auch quasi am nördlichen Kopf des falowiec. Das ist alles noch da und wie vor 1990 noch immer alles recht unansehnlich. Die kleineren Wohnblocks werden nach und nach wärmegedämmt und gestrichen, aber die meisten gewerblich genutzten Gebäuden sehen so aus wie früher.

    In den nächsten Tagen schieb ich noch ein paar Fotos nach, auch aus der Altstadt.

    Schöne Grüße

    Andreas

    Hallo,

    für ReniA und alle anderen Dreistadt-Fans habe ich noch ein paar aktuelle Fotos zusammengestellt, und zwar aus dem Stadtteil Gdańsk-Przymorze:

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    Strand, Blick in Richtung Süden

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    Neue Appartmenthäuser (Dąbrowszczaków / Obronców Wybrzeża) mit Seeblick (zumindest in den oberen Etagen), die teilweise fertig, teilweise noch im Bau sind.

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    Der Appartmentkomplex Horyzont (Ecke Dąbrowszczaków / Obronców Wybrzeża) ist schon von weitem zu sehen, weil er die ursprüngliche Bebauung mit maximal 10 Stockwerken deutlich überragt.

    [Blockierte Grafik: http://www.chelmno.info/fotos/przymorze5.jpg]
    Es wird viel gebaut. Die große Freifläche an der ul. Obronców Wybrzeża verschwindet. Fast fertig ist das neue Polizeirevier, im Bau ist ein großer Supermarkt (siehe Foto).

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    Blick aus dem zehnten Stock eines "falowiec" an der ul. Kołobrzeska in Höhe ul. Chłopska in Richtung Norden. Aus dieser Höhe sieht man sogar Schiffe auf der Ostsee.

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    "Falowiec" an der ul. Jagiellońska - Südseite

    [Blockierte Grafik: http://www.chelmno.info/fotos/przymorze4.jpg]
    ... und hier die Nordseite

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    Wochen- und Trödelmarkt an der ul. Chłopska (S-Bahn-Haltestelle Jagiellońska) an einem Sonntag

    Am 9. August 2008 gibt die bekannte polnische Rockband Perfect ein Konzert im Amphitheater von Swiecie (Schwetz). Einlass ab 19.00 Uhr. Als Vorgruppen agieren Enej aus Olsztyn sowie Dechlebs aus Bydgoszcz.

    Der Eintritt kostet 35,00 Zloty. Tickets erhält man vor Ort bei der städtischen Tourismusinformation von Swiecie, im Musikgeschäft Swiat Muzyki (ul. 10 lutego 5) sowie im Möbelsalon Synak (ul. Wojska Polskiego 72).

    http://www.chelmno-info.com/konzert-der-rockband-perfect/

    In der zweiten Juliwoche haben Bildhauer aus verschiedenen Städten Polens, der Ukraine und aus der Mongolei am Strand im Danziger Stadtteil Przymorze Sandskulpuren geschaffen, die bekannte mit Danzig, dem heutigen Gdańsk, in Verbindung stehende Persönlichkeiten darstellen.

    [Blockierte Grafik: http://www.chelmno.info/fotos/sk1.jpg]

    Erreichen kann man die Ausstellung am Strandzugang Nr. 57 am besten über die Fußwege in der Nähe des großen Kinderspielplatzes an der ul. Dabrowszczakow zwischen ul. Jagiellonska und ul. Obroncow Wybrzeza. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, fährt mit der Bahn bis zum Bahnhof Gdansk-Oliwa und nimmt dann die Buslinie 139 oder 199 bis zur Haltestelle Dabrowszczakow.
    Gleich neben dem Gelände mit den Sandskulpturen wurde dieses Jahr auch eine Bühne aufgebaut. Zumindest in der vergangenen Woche gab es jeden Abend Konzerte.

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    Die Lichtverhältnisse waren während meines abendlichen Besuchs am Strand nicht mehr ideal, dennoch habe ich einige Fotos von den schönsten Skulpturen geschossen. Vielleicht lassen sich ja einige Danzig-Touristen dazu bewegen, einen Abstecher an den Stadtstrand zu unternehmen, der sich übrigens mächtig verändert hat und immer mehr Zoppoter Züge annimmt bzw. anzunehmen droht.

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    Daniel Fahrenheit

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    Daniel Chodowiecki

    [Blockierte Grafik: http://www.chelmno.info/fotos/sk5.jpg]
    Günter Grass

    [Blockierte Grafik: http://www.chelmno.info/fotos/sk6.jpg]
    Lech Wałęsa

    [Blockierte Grafik: http://www.chelmno.info/fotos/sk7.jpg]
    Artur Schopenhauer