Beiträge von jurek

    Zitiert aus:

    http://www.ad-hoc-news.de/Politik-News/14549987:

    Polen-Beauftragte Schwan kritisiert Steinbach und Buttolo

    Ob die Bundesregierung, die das Konzept für das Dokumentationszentrum vorlegen wird, Steinbach verhindern könne, werde im Wesentlichen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) abhängen, sagte Schwan. ŤDie Haltung der SPD ist klar. Sie will Kooperation mit Polen auf der Basis eines eindeutigen Bekenntnisses zu Verantwortung und Schuldť, fügte sie hinzu.

    Die Polen-Beauftrage wandte sich zugleich gegen Warnungen vor dem endgültigen Wegfall der Grenzkontrollen am 21. Dezember. ŤSolche Äußerungen sind verantwortungslosť, sagte sie. Man kränke die Polen, indem man ihnen unterstelle, dass sie Deutschland als Diebe heimsuchen würden oder aber nicht genug gegen den Einfall von Kriminellen aus noch weiter östlich gelegenen Ländern tun. ŤDarüber bin ich entsetztť, sagte Schwan.

    Insbesondere kritisierte Schwan den sächsischen Innenminister Albrecht Buttolo (CDU). In einer Handreichung werde die Bevölkerung angehalten, Fenster, Türen und Autos auch bei nur kurzer Abwesenheit immer abzuschließen. ŤDas erweckt den Eindruck, als würden nach dem 21. Dezember Horden einfallen. So mit Vorurteilen zu spielen, ist skandalösť, betonte Schwan.

    ddp/roy


    Meine Kommentare:

    Steinbach-Diskussion
    Die Diskussion um Vertriebene ist eine historische.
    Es geht um Geschichtsschreibung, und deren politische Bewertung
    - unabhängig von einem politisch-pragmatischen status quo, den ohnehin nur kranke Hirne anzutasten wagen.
    Es ist unbestritten, dass der Angriff Deutschlands auf Polen unter der im Volk mehrheitlich wohlakzeptierten Diktatur Hitlers durchaus in die Zeit passte, auch Pilsudski-Polen hat sich einfachTeile Litauens einveleibt - weil dort eine 40-50%ige Minderheit von Polen lebte.
    Aber anders als zuvor, war der deutsche Krieg - mit dem kalten Kalkül der Auslöschung ganzer Völker versehen, von Beginn. Insofern stimmt mich persönlich traurig, dass die Voraussetzungen der Vertreibung der Deutschen aus den historischen Ostgebieten - für sich genommen ein genauso schlimmer Völkerrechtsbruch wie die vonStalin initiierten Vertreibung der Polen aus Weissrussland und der Ukraine - von der Steinbach nicht historisch neutral gewertet und genannt werden.
    Mein Onkel jedenfalls, der als 9-jähriger aus Jasenitz wegmusste, 1946, als die Polen alles nahmen, sagte mir: "Nee, wiederhaben will ich überhaupt nichts."
    "Aber nicht Recht war es trotzdem."

    Jurek
    10.12.2007 23:12
    Jurek
    Schwan schwebt
    Schwan ist eine ehrenhafte und verdiente Universitätspräsidentin. Doch auf dem Elfenbeinturm recht weit oben angelangt. Selbst polnische Stimmen sprechen von unverantwortlichen Risiken de Grenzöffnung zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Das würde nur die beispielsweise britischen Banden polnischer krimineller Immigranten wieder ins deutsch-polnische Grenzgebiet locken, warnen selbst polnische Polizeioffiziere, die in hervorragender Zusammenarbeit mit den entsprechenden deutschen Institutionen stehen.
    Selbst die polnische Bevölkerung im Grenzgebiet fühlt sich durch die übereilöte politisch motivierte Massnahme kriminellen Elementen aus der Ukraine,.Weissrussland und aus Polen stärker ausgesetzt.

    Jurek

    Zitat

    Original von Choma

    ????????????????????????????????????????????????????????????????????
    Mam całkowicie przeciwne doświadczenia!!!!!!! und wenn Auslaender auf Polnisch versuchen zu sprechen - ist er gerade der beste Freund!!!

    A poza tym - nie uogólniajmy! To jest przyczyną powstawania stereotypów, bardzo często krzywdzących innych ludzi!!!

    Nein, Choma,
    ich spreche kein stereotypes Vorurteil aus.
    Es sind nur Erfahrungen, die ich seit 2 Jahren als deutscher Immigrant in Polen mache.
    Mag Sein, dass Du und Dein Bekanntenkreis anders sind.

    Jurek

    Ich will und muss ergänzen:
    Ich habe hier auch Freunde - nicht nur Bekannte. Und ich erlebe hier auch ausserordentlich positive Resonanz auf meine Bemühungen, polnisch zu lernen.
    Ich will auf keinen Fall ein simplifizierendes Vorurteil schüren.
    Nein, ich möchte auf Stimmungen aufmerksam machen, die in die falsche Richtung gehen. Nicht nur in Polen, sondern auch in Deutschland.

    Zitat

    Original von Obywatel GG
    Mir kommt es nicht darauf an, nicht hauptsächlich, aber der jungen Frau mit ihren Gedanken sehr wohl.
    Daher antworte ich ihr auf ihrer Ebene und sage dass sie Polen auch in der Hinsicht maßlos unterschätzt.
    Details vielleicht mal später, erst happa happa ;)

    Ich wäre ausserordentlich erfreut,
    wenn ich zu der speziellen Antwort auf eine unspezielle Frage und Vermutung
    auch eine
    erklärende Erläuterung nach dem Essen haben könnte...
    :ROTFL

    Zitat

    Original von Obywatel GG
    Ich fasse es ist, sind paar Sachen etwas schwächer wird schon angenommen dass man gleich nichts hat und wahrscheinlich sonst nichts kann. :smutny

    Bin nicht sicher, ob ich das richtig interpretiere, was hier literarisch verknappt und kondensiert ausgesprochen wird.
    Ein Interpretationsversuch des Vor-Posts - stellen sich Fragen:

    - kommts aufs Haben und Können (=Macht) an?

    Das wäre ja dann eine recht kapitalistische und weniger der sozialen Marktwirtschaft angenäherte gesellschaftliche Sicht der Dinge.

    "Wer polnisch-sprachlich den Eindruck macht, dass er wenig hat und kann, ist eben kein interessanter Gesprächspartner, auch wenn er Philosophie, europäische Geschichte und gleichzeitig Informatik und Chemie studiert haben sollte.... "

    Das wäre eine Interpretation.
    Und solche liegt garnicht so fern, in diesen Tagen in Polen.

    Zudem kommt ein teilweise extremer Sprachnationalismus, sogar bei vielen jungen Leuten. Wer nicht perfekt polnisch spricht, ist es nicht wert, das man ihm zuhört, ausser, wenn etwas dabei zu VERkaufen ist.

    Dies mal zur Diskussion gestellt.

    Jurek

    Erzählte träume.

    Träumte von einem Baum, der beim Sturm umfiel, und im Fallen auf einen anderen traf, der ihn auf halbem Weg aufhielt:
    Wo willst du hin, Nachbar?
    Der Gefallene spricht:
    Ach, der Druck vom Wind war so stark, hat mir meine Wurzeln ausgerissen, und ich bin einfach umgefallen.
    Erstmal Danke, dass Du mich aufgefangen hast.
    "Warum und woher kam der Wind bei Dir so stark, den ich nicht mal bemerkte?"
    "Das ist eine lange Geschichte" erwiederte der gefallene und aufgefangene Baum.
    "Hab Zeit, es ist sowieso Winter, erzähl doch..."
    Nun, ich bin entwurzelt, seit ich denken kann.
    Erst war ich als Flüchtlingsnachkomme in der Baumschule, mit einem Netz um die Füße,
    so dass ich nicht so einwurzeln konnte, wie ich wollte und musste,
    dann wurde ich in die Baumschule für erwachsene Parkbäume verpflanzt.

    Das hieß für mich:
    All die kleinen Haarwurzeln, die ich schon hatte, aus meinem netzumgebenen Wurzelstumpf in die Erde ringsum ausgebreitet:
    abgerissen und tot, keine Nahrung mehr daraus.
    Dann kam ich endlich aus der Erwachsenen-Baumschule in einen Park,
    am Pommerschen Meer, wo der Wind recht oft ordentlich tost.
    Sollte auf einer Wiese stehen, wo kurz zuvor ein alter Baum gefällt worden war.
    Doch:
    wenn ich es wagte, meine Wurzeln über den netzumgebenen Wurzelballen des Einpflanzens hinauszustecken,
    war es Feindsland, Feindeserde.
    Würmer attackierten, als ob es um ihr Leben ging,
    Wurzeln anderer Bäume wuchsen so schnell und versperrten mir den Zugang zu Wasser und Nährstoffen.
    ...

    "Es tut mir leid."
    sprach der polnische Nachbar-Baum, der den Fallenden aufgefangen hatte.
    "ich war auch dabei."
    "Wir wussten, dass Du nicht von hier bist."
    "Es gibt nichts zu entschuldigen, ich schäme mich."
    "Doch dass du jetzt umfallen musst....?"

    Sprach der gefallene Baum:
    "Ja, jetzt, in diesem Sturm, den Ihr noch nicht mal als laues Lüftchen registriert, fiel ich um"
    Denn meine Wurzeln können keinen Halt finden in dieser feindlich gesonnenen Erde.

    Bleib, rief der Baum, der den Gefallenen aufgefangen hatte, bleib, ich werde Dir Platz machen für Deine Wurzeln.
    Doch sein nächster Nachbar raunte zu dessen Nachbarn:
    "Gut, wenn die beide fallen, einen Sympathisanten mit fremden Bäumen wollen wir eigentlich hier sowieso nicht haben."
    Und weiter:
    "Wenn wir dem nicht helfen, sind sie beide im nächsten Stum weg" und: "haben wir mehr Platz."

    J