Die 25-jährige Frau kommt aus meiner Stadt und hat einen kleinen Sohn im Alter von 4 Jahren zurücklassen müssen.
Ich kenne sie nicht und habe sie auch noch nie gesehen, aber dieser Umstand hat mir klar gemacht, dass das Unglück nicht nur einem Film-Drehbuch entsprungen ist.
Am Samstag war ich in Kleve und bin am Abend über die Autobahn nach Hause gefahren. Man sah überall nur Blaulichter und konnte sich an 10 Fingern schon abzählen, dass mehr passiert sein musste als "nur" 80 Verletzte. Trotzdem habe ich das alles nicht richtig wahr genommen.
Wenn man im Fernsehen die Nachrichten schaut nimmt man es zwar wahr, aber so richtig greifen kann man es nicht.
Wenn es einen dann aber vor der Haustüre erreicht, trifft es einen wie einen Schlag. Und um ehrlich zu sein, schnürt es mir gewaltig die Kehle zu.
Man weiß nicht mehr was man sagen oder denken soll. Was ich persönlich von der Loveparade, den Ravern und Techno halte, möchte ich hier nicht kundtun.
Ausserdem möchte ich keine Schuldzuweisungen an irgendwen richten, da ich mir darüber kein Urteil bilden kann oder möchte.
Das was mich schockiert ist die Tatsache, dass es in so einem überregulierten Staat wie Deutschland zu solch einem Unglück kommen konnte.
Warum ich das jetzt hier schreibe weiß ich nicht so genau, aber ich musste es loswerden.
Meine Gedanken sind im Moment bei den Menschen die morgens nach Duisburg gefahren sind um einen schönen Tag zu verleben, dessen Ende sie aber nicht mehr erlebt haben. Insbesondere bei dem kleinen Jungen der seit gestern keine Mutti mehr hat.