Als ich dieses Thema (Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus) mit dem von mir unkommentierten Hinweis darauf, dass dieses Gedenken nicht den vielen Millionen ermordeten Polen, Russen, Serben (usw.) gilt, rechnete ich nicht damit, mit wie viel Borniertheit – um nicht zu sagen Dummheit – darauf eingegangen wird.
Offensichtlich wird das Thema „Tausendjähriges Reich“, Vernichtungskrieg der Deutschen gegen die slawischen Völker, in den Grundschulen nicht in dem Umfang, der seiner Wichtigkeit entspricht, behandelt.
„Wir“ haben zwar einige Kasernen, Straßen und Plätze nach Massenmördern benannt, aber dafür haben „wir“ für die ermordeten Juden auch eine schöne Gedenkstätte errichtet: Das reicht; und jetzt bitte Ruhe!
Das Lamento über die in der UdSSR so schlecht behandelten deutschen Kriegsgefangenen: Wohl kein vernünftiger – bzw. mitfühlender – Mensch hätte den Gefangenen eine Behandlung gewünscht, wie sie den in ihrer Heimat überfallenen und gefangenen Sowjets von den deutschen Kulturträgern im Tausendjährigen Reich angetan wurde.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kriegsgef…riegsgefangenen
Von 3.150.000 Kriegsgefangenen der Wehrmacht und der SS in der UdSSR starben 1.094.250 (34,7 %).
Die Deutschen wurden fernab ihrer Heimat eingefangen in dem Land, zu dessen Versklavung und Vernichtung sie angetreten waren.
https://de.wikipedia.org/wiki/Vernichtungskrieg
Als bekanntestes Beispiel eines Vernichtungskrieges gilt der Deutsch-Sowjetische Krieg, der am 22. Juni 1941 mit dem Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion begann. Der Berliner Historiker Ernst Nolte bezeichnete ihn 1963 in einer viel zitierten Formulierung als „ungeheuerlichsten Versklavungs- und Vernichtungskrieg, den die moderne Geschichte kennt“ und grenzte ihn von einem „Normalkrieg“ ab, wie ihn das nationalsozialistische Deutschland etwa gegen Frankreich geführt habe.
Es ging den Deutschen also ganz einfach um die Unterwerfung und Dezimierung der slawischen Ethnie (ein Wunsch, der so tief im Wesen der Deutschen verankert ist, dass Begriffe wie „Pollack“ – meist in Verbindung mit –sau – und „Russ“ immer noch als Beleidigung benutzt werden).
Allerdings stelle ich hier seit einigen Jahren eine abnehmende Tendenz fest. Immerhin!
Selbstverständlich muss in diesem Kontext der sowjetischen Führung vorgeworfen werden, sich bei der Behandlung „seiner“ Kriegsgefangenen nicht am Vorgehen der edlen – deutsch-arschischen – Kulturnation orientiert zu haben:
Von den weit über 5 Millionen sowjetischer Soldaten in deutscher Kriegsgefangenschaft starben 3,3 Millionen (60 – 64%).
Sowjetische Kriegsgefangene wurden auch in deutschen Konzentrationslagern inhaftiert, etwa im KZ Sachsenhausen. Sie wurden auf zahlreiche Arten ermordet, wie z. B. mittels Genickschussanlage, Hängen, tödlicher Injektionen verschiedener Substanzen und Massenerschießungen (KZ Dachau, KZ Buchenwald). Menschenversuche mit sowjetischen Kriegsgefangenen sind für das KZ Neuengamme (Tuberkulose) und für das KZ Auschwitz (Vergiftungsversuch an 600 Gefangenen mit Zyklon B) belegt.
Über die Behandlung sowjetischer Kriegsgefangener durch die Deutschen wird (auch) hier ausführlich berichtet:
Nikolaus Wachsmann
„KL: A History of the Nazi Concentration Camps“
Farrar, Straus & Giroux. $40
Sollte sich jemand dafür interessieren, wie die politische Wertung der Getöteten „gemanaged“ wird („Worthy and Unworthy Victims“), dem empfehle ich das Werk:
Edward S. Herman, Noam Chomsky
Manufacturing Consent: The Political Economy of the Mass Media
ISBN: 0375714499
Zitat von maclinux:
„[…]Ich denke,[…]
Ein lobenswerter Ansatz …
Zitat von olaf:
„[…]U-Bootfahrer vor Norwegen[…]“
Norwegen gefällt mir. Ich leite dort seit Jahren gemeinsam mit meiner Frau Wochen-Lehrgänge. Eine angenehme Bevölkerung; Menschen, mit denen man sehr gut auskommen und – auch kontrovers – diskutieren kann.
„[…]Ob's in Deiner Kueche noch viele Tassen gibt?“
Dir zuliebe gerade nachgezählt (naja, ein bißchen hat es mich auch interessiert): Wenn ich keine übersehen habe, sind es genau 39 Tassen (im Schrank). Für einen Zwei-Personen-Haushalt knapp ausreichend.
Off Topic:
olaf:
Warum stellst Du das Tastaturlayout nicht so, dass Du zwischen deutschen Sonderzeichen und der vorwiegend von Dir genutzten Sprache umschalten kannst; ist das bei Deiner Anlage nicht möglich?