Leseprobe von Weiße Waratah
Die Büffeljagd
........just in diesem Moment sehen wir die erste Büffelherde, wobei der Anführer auf uns zu rennt und erst nachdem Eren einen Schuss in die Luft abgibt, stehen bleibt. Alle Büffel glotzen uns an. Ich gestehe ganz ehrlich, ich habe Angst, die Hörner dieser Tiere aber auch die Leiber insbesondere des Anführers, waren riesig. Wir tuckern weiter ohne dass Eren einen dieser Büffel erschoss. Eren wollte das eben genießen und war sicher, noch mehrere Herden zu sehen. Es war gegen 18.30h am Abend, die Nacht bricht erst so um 21h herein, wir hatten noch Zeit.
Unsere Mineralwasserflasche war bis auf ein Drittel geleert der Rest ist lauwarm, die drückende Hitze gibt einem das Gefühl immer trinken zu wollen.
Nach einiger Zeit, die Dämmerung beginnt schon hereinzufallen, wird mir bewusst wie laut es auf einmal war und wie mit jeder Minute der Lärm der Insekten anschwoll. Unglaublich!
Dann geht es Schlag auf Schlag. Der Allrad hat sich festgefahren, Eren setzt sich sofort hinters Steuer, schaltet den Rückwärtsgang ein, gibt Gas und hofft das festgefahrene Auto auf diese Weise wieder fahrbar zu kriegen. Er probiert zurück, nach vor, wieder zurück, steigt aus, ich fahre und er versucht zu schieben oder zu ziehen, alles vergebens! Angestrengt durchsuchen wir das Auto nach etwas, dass man unter die Räder zwängen konnte aber da Eren ja einen Büffel schießen wollte, hatte er vor der Abfahrt das Auto fein säuberlich ausgeräumt und alles was uns helfen könnte, liegt zu Hause in der Garage.
Jetzt vergeht die Zeit wie im Flug, der Motor läuft noch, das Licht brennt und während ich dumpf aus dem Fenster starre, sehe ich direkt vor dem Auto eine fluoreszierende Schlange die sich am Mittelstreifen vom Auto wegbewegt. Meine Faszination für diese in den Regenbogenfarben schillernde, circa achtzig Zentimeter lange Schlange, lies mich momentan meinen Horror vor Schlangen vergessen. Außerdem war ich ja im Auto, auch wenn es sich nicht bewegt, dass wir uns in einem sumpfigen Gebiet, natürlich auch das Zuhause von Krokodilen befanden, wurde mir erst so nach und nach klar.
Wir müssen zu Fuß weiter sagt Eren,
NIEMALS schreie ich ihn an.
Nadine bitte sei vernünftig, es kann Wochen dauern bevor hier jemand vorbei kommt, wir haben nur mehr ganz wenig Wasser, wir würden erbärmlich verdursten!
Ich konnte nicht aussteigen, lieber sterbe ich hier im Auto als von einer giftigen Schlange gebissen oder noch schlimmer, von einem Krokodil gefressen zu werden. Eren redet auf mich ein, es ist total dunkel geworden, kein Mond noch am Himmel und unsagbarer Lärm von den Insekten und meine Überzeugung, niemals das Auto zu verlassen, lassen Eren schlussendlich seine Geduld mit mir verlieren.
Er steigt aus und nach einigen Schritten war er in der Dunkelheit verschwunden. Ich sitze wie erstarrt. Mein Herz klopft so stark, dass das Rauschen meines Blutes in meinen Ohren den Insektenlärm von draußen übertönt, mein Herz scheint in die Halsschlagadern gesprungen zu sein und meinen Hals in die Breite zu dehnen. Ich hatte noch nie in meinem Leben solche panische Angst.
Schweißgebadet starte ich das Auto um nochmals zu versuchen es aus diesem Bog herauszufahren, es rührt sich nicht vom Fleck, trotzdem versuche ich es immer wieder, bis auf einmal ohne Vorwarnung der Motor abstirbt, das Licht ausgeht und ich verstehe auf einmal, was Psychologen bei Gratwanderung meinen. Ich stehe an der Schwelle zum Wahnsinn!.......