Weltwirtschaftskrise 2008-??????

  • Mal ganz ehrlich, liebe Leute ...

    Jeder Mensch, der ein bisschen analytisch denkfähig ist, weiß und hat gewusst, dass dieses Finanz- und Finanzierungssystem nicht dauerhaft funktionieren kann.
    Ebenso muss jeder Mensch, der auch nur einen Cent (egal ob Euro- oder US-Cent) an der Börse riskiert, sich vorher im Klaren darüber sein, dass er dieses Geld von jetzt auf gleich verlieren kann. Es ist nicht umsonst eine uralte Weisheit, dort nur das zu investieren, was übrig ist - bedeutet: woanders nicht einmal ansatzweise gebraucht wird. Insofern tun mir die Leute, die jetzt große Verluste schreiben, nicht einmal den Dreck unter meinen Fingernägeln leid.

    Denke mit dem alleinigen Ziel von Gewinnoptimierung und ebensolcher Maximierung ist in meinen Augen absolut idiotisch. Hätte man die Kohle in den Gulli geschmissen, wäre die Chance auf Erhalt und Vermehrung größer gewesen.

    Sorry, ist (nicht nur) meine Meinung.

    Grinsende Grüße
    Frank :muza

  • ...allerdings tun mir die Leute leid, die nicht viel Ahnung haben, und sich auf die Beratung ihrer Bank verlassen haben, wie das Geld denn am besten anzulegen ist und diese hat ihnen dann zu Zertifikaten geraten...

    Pech hatten die Leute die bei der isländischen Bank ihr Geld hatten, dass ein Konto bei dieser Bank aber nie sicher war, war jedoch (sogar mir) bekannt.
    Also sind die Anleger dort das Risiko ganz bewusst eingegangen, und darum hält sich mein Mitleid da in Grenzen.

    Nevermore...

  • Zitat

    Original von olaf

    da fallen mir spontan 2 sprichwoerter ein
    "den bock zum gaertner machen"
    "schuster, bleib bei deinen leisten"

    Eine Forderung hat bei mir in letzten Tagen für Belustigung gesorgt, ein TÜV für Finanzprodukte (nach welchen Kriterien? Sicherheit? Als ob es nicht klar wäre dass Aktien und Co. Totalverlust beinhalten), staatliche Berater für Finanzanlagen...
    Dabei war ich immer der der mahnte "Geht nicht nur zur Bank, die verkaufen ihre Produkte", "Kleingedrucktes lesen oder vom Profi lesen lassen, ja das ist nervig muss aber sein, beim neuen Rasierer ließt ihr 2 Tage Tests im Internet welcher gut ist, bei Ersparnissen seid ihr so fahrlässig", "Holt euch unabhängige Berater die etwas kosten, aber 200Euro später seid ihr schlauer, der Typ der euch die Kapitallebensversicherung seines Arbeitgebers/Prämienzahlers verkauft ist nicht kostenlos, ihr zahlt es dann das erste Jahr über die Versicherungsprämien und im Endeffekt nicht weniger", "Nur weil die in der Vergangenheit 20% Steigerung hatten, heißt es nicht dass es morgen so ist" u.s.w.
    Aber nein, das will man nicht, gleich der Blick dazu als ob man ihnen das unverhältnismäßige Auto oder Haus auf Kredit nicht gönnt.
    Und dann der Spruch "ich konnte nicht ahnen dass die Waschmaschine kaputt geht" als ob das 1. nach 10 Jahren unwahrscheinlich wäre und 2. rechtfertigt dass man vorher nicht sparte. Wenn man sich die Raten leisten kann, dann kann man sich auch leisten anzusparen, die Zinsen sind die Differenz die man ansparen kann.
    Es gibt im Leben natürlich manchmal Situationen... aber das erklärt nicht die Menge der Leute.

    Zwingen kann ich nicht, ich kann nur empfehlen, wer es nicht ernst nimmt, der muss es eben mit sich selbst ausmachen. Mir ist zwar kaum eine menschliche Schwäche fremd, aber ich bedauere dass ich in Medien oder auch im realen Leben bisher niemanden fand der sagte dass er ein Fehler in Finanzfragen machte, es sind immer andere schuld. Dabei ist die Naivität schon Fehler genug abhängigen Beratern zu glauben.
    Dabei geht es nicht nur um Anlagen bei den man angeblich oder auch wirklich nicht das Risiko kannte, die Verschuldungsmentalität und Gier in allen anderen Formen ist da vom Prinzip nichts anderes. Wenn die Rentenkasse in Polen durch Frührentner geplündert wird, ist das nichts anderes, am Ende muss einer die Rechnung zahlen.
    Alles - und soviel "Kapitalismuskritik" kommt auch von mir - um sich Sachen zu kaufen die man nicht braucht um damit Leute zu beeindrucken die man nicht mag.

    Naród wspaniały, tylko ludzie k*rwy. Autor: Józef Piłsudski

    2 Mal editiert, zuletzt von Obywatel GG (10. Oktober 2008 um 21:07)

  • Hoffentlich kommt es zu keiner Geldentwertung. Das wäre so ziemlich das Schlimmste.
    Die Banken wollen kein Gold mehr verkaufen, bzw. gibt es angeblich Lieferfristen von bis zu vier Wochen. Auf Ebay&Co. werden für Gold und Silber Höchstpreise bezahlt, obwohl Silber heute einen neuen Tiefstand erreicht hat. Verrückte Welt. Ich komme mir irgendwie hilflos vor, bin sicher nicht der einzige, dem es so geht. Die halbe Welt bricht gerade in sich zusammen und 99% der Menschen oder so, die kein VWL studiert haben wissen nicht genau, was das überhaupt passiert.

  • Zu einer Geldentwertung wird es sicher kommen, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass es bei diesen Geldausschüttungen der Notenbanken nicht dazu kommt. Vor wenigen Monaten noch hat sich die EZB bei der Leitzinssenkung verweigert, weil sie der Bekämpfung der Inflation absolute Priorität verlieh.
    Nun aber ergibt aus dem Interesse der Industrieländer zwangsläufig eine andere Priorität, weil deren Konjunktur und Wohlstand gefährdet ist.
    Problematisch ist dabei sicherlich, dass die Preisteuerungen zunächst immer stärker sogenannte "Entwicklungsländer" betrifft. Zur Wahrheit all dieser Rettungsaktionen der G 7 gehört also auch, dass ärmere Länder in Afrika, Asien oder Südamerika Preisteuerungen immer real erleben, während sogenannte Konjunkturen (wenn man für diese Länder überhaupt diesen Begriff benutzen darf) an ihnen ohnehin vorbei gehen. Afrika ist leider noch immer ein vergessender Kontinent. Was interessieren hier Konjunkturzyklem? Im Sinne einer gerechteren Welt wäre es also, wenn man der Bekämpfung der Inflation weiter absoluten Vorrang gäbe. Aber sage das einmal einen Opel-Bandarbeiter in Gleiwitz oder Eisenach!

  • Einfach mit dem zufrieden sein, was man hat und nicht immer nur

    Zitat

    Obywatel GG:
    Sachen kaufen die man nicht braucht um damit Leute zu beeindrucken die man nicht mag.

    Dann wäre vieles, wenn nicht sogar alles leichter zu ertragen.

  • Die BRD-Finanzagentur GmbH wurde gegründet um ein effektives Schuldenmangement durch hochqualifizierte Fachleute einer Privatfirma zu gewährleisten, die es in staatlichen Instituten angeblich (oder auch wirklich) nicht gab.

    Jetzt sollen diese früher für unfähig gehaltenen Staatstrottel die Karre aus dem Dreck ziehen , den die Finanzelite in den tiefsten Morast gefahren hat.

  • Zitat

    Original von Diabel
    Die BRD-Finanzagentur GmbH wurde gegründet um ein effektives Schuldenmangement durch hochqualifizierte Fachleute einer Privatfirma zu gewährleisten, die es in staatlichen Instituten angeblich (oder auch wirklich) nicht gab.

    Jetzt sollen diese früher für unfähig gehaltenen Staatstrottel die Karre aus dem Dreck ziehen , den die Finanzelite in den tiefsten Morast gefahren hat.

    Okay, und nun das Ganze noch mal im Klartext bitte! Wie heißt es doch so schön? Fakten, Fakten, Fakten!

  • Merkel schließt Verstaatlichung von Banken nicht aus

    Die Krise ist ernst, also müssen alle Möglichkeiten in Betracht gezogen werden: Im Kampf gegen die Finanzkrise hält Angela Merkel auch die Verstaatlichung von Banken für möglich.

    http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,583261,00.html


    http://www.bfinance.de/content/view/11577/1000245/
    http://www.deutsche-finanzagentur.de/cln_117/nn_102…html?__nnn=true
    http://www.deutsche-finanzagentur.de/cln_117/nn_102…uld_quartal.pdf
    Nach Auskunft der Industrie und Handelskammer Frankfurt/Main vom 01.März 2006
    beträgt das Stammkapital der Firma Bundesrepublik Deutschland - Finanzagentur GmbH nur 25.564,59Euro

    Hier ein Auszug der Daten:
    Firma: Bundesrepublik Deutschland - Finanzagentur Gesellschaft mit beschränkter Haftung.Lurgiallee 560439 Frankfurt am MainE-Mail: info@deutsche-finanzagentur.de Internet: http://www.deutsche-finanzagentur.de Telefon: 069 951140Telefax: 069 94114116 Gemeinde: Frankfurt am Main Handelsregisternummer: B 51411Eintragsdatum: 18.01.2001 Kapital: 25.564,59 EUR Sitz lt. Register: Frankfurt 18.01.2001 Anmeldedatum: 14.02.2001 Rechtsform: GmbH Größenklasse:6
    Gegenwärtig eingetragener Geschäftsführer: Gerd Ehlers, seit 20.12.2005

    Der Staat hat sich im Jahre 2000 dafür entschieden privaten Fachleuten(Finanzspezialisten) , die finanziellen Geschicke der BRD zu überlassen da diese cleverer sind. Deswegen ist ist jetzt für mich ein Widerspruch, das in Krisenzeiten gerade diese staatlichen Angestellten die man früher für unfähig hielt, mit der Sanierung der Finanzen zu beauftragen.

    Der Markt als Allheilmittel hat versagt und jetzt soll es der Staat (Steuerzahler) richten.

    3 Mal editiert, zuletzt von Diabel (11. Oktober 2008 um 20:52)

  • Nur der Vollständigkeit halber und zur Richtigstellung:

    1. Februar 2008
    Bestellung von Herrn Dr. Carl Heinz Daube zum neuen Geschäftsführer der Gesellschaft.

    30. April 2008
    Ausscheiden von Herrn Gerd Ehlers als Geschäftsführer der Gesellschaft.

    15. Juni 2008
    Bestellung von Herrn Dr. Carsten Lehr zum neuen Geschäftsführer der Gesellschaft.

    Was ich davon halte, möchte ich hier nicht öffentlich machen.
    Nur zwei Stichworte: Verantwortungslosigkeit und Geldschieberei (Umverteilung)

    Passt ins Bild ...

  • Dann ist es natürlich schon klar, das unsere Bankeinlagen sicher sind.
    GmbH mit 25 000Euro Stammkapital und über einer Billion Schulden bürgt für die Sicherheit.

    Dann schon lieber in den Sparstrumpf oder im Garten vergraben.

  • Passend dazu:

    Steinbrücks Plan B und G-7 Rettungsfloskeln
    Die G-7-Staaten wollen "alle nötigen Schritte" gegen die Finanzkrise unternehmen, die Bundesregierung will per Eilgesetz ein Rettungspaket beschließen

    Ratlosigkeit herrscht derzeit in den Regierungssitzen weltweit und trotz allem wird hektisch an immer neuen Rettungsplänen gearbeitet. Dabei haben die bisherigen Billiardenhilfen, Finanzspritzen und Leitzinssenkungen nicht verhindert, dass die Börsen nun chronisch abstürzen und es schon zu einer ganzen Schwarzen Woche an den Finanzmärkten kam. Die sieben führenden Industrienationen wollen nun "alle zur Verfügung stehenden Mittel" einsetzen und die Bundesregierung will per Eilgesetz ein weiteres Rettungspaket beschließen, das einen Umfang von 300-400 Milliarden Euro haben soll. Die Maßnahmen werden vermutlich ebenfalls weitgehend verpuffen, weil sie nur an Wirkungen ansetzen.

    ---> Ralf Streck bei Heise - Telepolis am 11.10.2008

  • ich "kleiner depp" merke sofort, wenn in meinem geldbeutel 10 euro fehlen.
    auch weiss ich normalerweise, wann (idr wenn wir "shoppen" :plotki) ein finanzieller engpass auf mich zukommt.
    "auf einmal" fehlen allein in D 400 milliarden? na ja, kann passieren...peanuts...
    die "manager" bleiben ungeniert auf ihren posten, als privatperson waere ich insolvent und muesste in eine sozialwohnung umziehen..
    banken sollten aus ihren prachtbauten umziehen, am besten neben die klaeranlage mit u-bahn/eisenbahnverbindung
    (pecunia non olet-geld stinkt nicht)

  • Pecunia non olet... sed quid vultis facere sine pecunia? Tauschhandel? Der Geldwirtschaft haben wir einen enormen Wirtschaftsschub zu verdanken, nur irgendwann hat sich die Thesaurierung durchgesetzt und damit ist geld zum Selbstzweck geworden.

  • "Das Verbot des Zinses ist nicht bloß eine einzelne
    wirtschaftlich-soziale Maßregel, sondern ein gewaltiges
    Prinzip: die Verhinderung der Geldherrschaft. In
    diesem Sinne geht das Zinsverbot durch die christliche
    Kultur,... Es gilt in der ganzen altchristlichen Zeit und
    im ganzen Mittelalter. Zinsnehmen bleibt Wucher. Erst
    die kirchliche Reformation und die weltliche Re-
    naissance heben das Zinsverbot auf und öffnen damit
    jener Entwicklung zum Kapitalismus die Bahn, welche
    die Geldherrschaft zuletzt auf den Gipfel bringt, Gott
    und den Menschen durch den Mammon verdrängend.
    Es ist ein Erwachen der Revolution des Mose, wenn die
    Freigeldbewegung wieder das Zinsproblem im Sinne
    der Beseitigung des Zinses auf den Leuchter gestellt
    hat.

    aus: Prof. Dr. theol Leonhard Ragaz
    Die Bibel - eine Deutung Band 2
    Zürich 1947, S.133 und 134

  • Zitat

    Original von Diabel
    " Es gilt in der ganzen altchristlichen Zeit und
    im ganzen Mittelalter...."

    DAS kann ich garnicht glauben, denn durch ALLE JAHRHUNDERTE wurde mit Geld eben GELD vermehrt!

    [COLOR=darkblue]"Eine ausgestreckte Hand bewirkt mehr als eine geballte Faust"[/COLOR]

    Einmal editiert, zuletzt von stazki (14. Oktober 2008 um 01:47)

  • Antrag auf Ausschüttung des Anteils am 500-Milliarden-Rettungspaket


    (Name)


    (Straße)


    (PLZ) (Ort) Ort, Datum

    Bundesfinanzminister
    Peer Steinbrück
    Leipziger Straße 5 –7
    10117 Berlin

    Antrag auf Ausschüttung meines Anteils am 500 Milliarden Euro Rettungspaket für Banken

    Sehr geehrter Herr Bundesfinanzminister,
    sehr geehrte Damen und Herren,

    da die privaten Banken in Deutschland sich im Gegensatz zu den staatlichen Landesbanken schämen, die von ihnen selbst mitgeschnürten Rettungspakete in Anspruch zu nehmen, möchte ich als gutes Beispiel vorangehen und beantrage aus patriotischen Gründen die Auszahlung meines Anteils in Höhe von 6097,- Euro (500.000.000.000 Euro : 82.000.000 Bundesbürger). Bitte senden Sie einen Scheck, besser noch eine Postanweisung in bar, da mein Vertrauen in die Integrität der Bankenvorstände doch arg gelitten hat.

    Um einer Stigmatisierung vorzubeugen, beantrage ich gleichzeitig, die Anteile für Familienangehörige, Freunde und einige Arbeitskollegen bereitzustellen, auch um eine rasche Auszahlung zu gewährleisten. Das ist zwar insgesamt nicht viel, könnte aber als Startsignal eine Welle weiterer Anforderungen auslösen.

    Ganz im Sinne von Clint Eastwood dem Hollywoodstar und Bürgermeister a.D.: "Eine Lawine wird durch einen Schneeball ausgelöst"

    Mit vorzüglicher Hochachtung


    Name, Titel/Beruf


    Quelle: keine Ahnung, ich habe es von hier:
    http://www.nachdenkseiten.de/?p=3591

    Nevermore...

  • Wenn die Börsenkurse fallen,
    regt sich Kummer fast bei allen,
    aber manche blühen auf:
    Ihr Rezept heißt Leerverkauf.

    Keck verhökern diese Knaben
    Dinge, die sie gar nicht haben,
    treten selbst den Absturz los,
    den sie brauchen - echt famos!

    Leichter noch bei solchen Taten
    tun sie sich mit Derivaten:
    Wenn Papier den Wert frisiert,
    wird die Wirkung potenziert.

    Wenn in Folge Banken krachen,
    haben Sparer nichts zu lachen,
    und die Hypothek aufs Haus
    heißt, Bewohner müssen raus.

    Trifft's hingegen große Banken,
    kommt die ganze Welt ins Wanken -
    auch die Spekulantenbrut
    zittert jetzt um Hab und Gut!

    Soll man das System gefährden?
    Da muss eingeschritten werden:
    Der Gewinn, der bleibt privat,
    die Verluste kauft der Staat.

    Dazu braucht der Staat Kredite,
    und das bringt erneut Profite,
    hat man doch in jenem Land
    die Regierung in der Hand.

    Für die Zechen dieser Frechen
    hat der Kleine Mann zu blechen
    und - das ist das Feine ja -
    nicht nur in Amerika!

    Und wenn Kurse wieder steigen,
    fängt von vorne an der Reigen -
    ist halt Umverteilung pur,
    stets in eine Richtung nur.

    Aber sollten sich die Massen
    das mal nimmer bieten lassen,
    ist der Ausweg längst bedacht:
    Dann wird bisschen Krieg gemacht.

    Kurt Tucholsky, 1930, veröffentlicht in "Die Weltbühne"

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!