Erwartungen aneinander in der Beziehung

  • Zitat

    Original von der_eine
    elLopo, sei nicht zynisch (obwohl es doch stimmt, was Du sagst :))

    Nein, bin ich nicht!:)
    Ich bin VOLL DAFÜR! Wir leben in solchen Zeiten wo man/frau es als ganz natürlich akzeptieren sollte! Es gibt so viele arme Kinder auf dieser Welt, die keine Eltern haben, die würden sich bestimmt auch NUR Mutter/Vater, oder auch andere Konstellationen wünschen zu haben!
    Wichtig ist NUR, dass es den Kindern gut geht!:)

    [font=Comic Sans MS][size=24][color=firebrick]w w w . B a i l a M e - F i t . d e[/color][/size][/font]
    [size=18][color=blue]* fit mit Tanzen *[/color][/size]

  • Oda, Du hast mich persönlich nicht getroffen, meine impulsive Art gehört zu meinem Charakter und ist harmlos, also ist alles in Butter. :oczko
    Was ich aber mit meiner Äusserung bewirken will ist, dass Die Menschen einfach ein reales Bild von unseren beiden Ländern haben, darum geht es doch, oder?
    Indem Du, wie schon Bunterhund richtig gemerkt hat nur einseitig sehend die Sache beschreibst, glauben viele Leute genau daran und machen sich ein verkehrtes Bild, ich kann mit meiner Erfahrung die andere Seite erzählen ohne Deine ganz abzustreiten, verstehst Du? Es ist nicht die Regel, was Du beschreibst und es überwiegt auch nicht und mir ist das manchmal, was Du erzählst sehr dick aufgetragen.

    Die Kirche in Polen spielt in der Gesellschaft nicht allzu grosse Rolle (zumindest seitdem ich auf der Welt bin) wie man denkt. Man sollte nicht vergessen, dass in komunistischen Zeiten hatte Polen viele Atheisten und die Menschen gingen nicht massenweise in die Kirchen.

    Ich komme auch nicht aus einer grossen Stadt, die Umgebung, wo ich aufwuchs war ein Dorf. Meine Mutter da als einzige damals alleinerziehend war (getrennt lebend), hatte vollzeit Job gehabt und war dafür sehr respektiert, dass sie so gut klar kommt. Wir Kinder wurden deswegen nicht gehänselt oder schief angeguckt. Eigentlich kann ich sagen, dass mir an nichts so wirklich gefehlt hat ausser meinem Vater. Meine Mutter ging noch dazu nicht in die Kirche! :szok
    Meine Oma sporadisch, die andere fast gar nicht. Also stimmt schon dieser Wertekanon nicht.

    Dass ich eine Frau, die sich von vornerein entscheidet ein Kind alleine zu ziehen, weil sie keinen Mann braucht, finde ich nicht richtig nicht, weil ich gläubig bin sondern weil ich an das Kind denke und an die Werte, die dem übermittelt werden. Stell Dir vor, es wird ein Junge...das Thema hatte wir schon, dass die männliche Vorbilder brauchen, genauso mit welcher Einstellung zu Männern soll ein Mädchen aufwachsen?
    Natürlich akzeptiere ich das, aber das heisst nicht, dass mir das gefallen muss. Trotzdem würde ich sie dafür nicht verurteilen, warum auch...ihr Leben und sie muss damit klarkommen und leider ihr Kind auch.

    Bin grad auf letztem Tropfen Sprit nach Hause gekommen, hab vergessen zu tanken :oczko und hatte vorhin auf der Arbeit zufällig ein interessantes Gespräch, wie immer über Gott und de Welt. Ene deutsche Kundin hat mir erzählt warum sie geschieden ist. Sie ist 49 und hat 20 jährigen Sohn. Die Schwangerschaft war nicht geplant und sie hat es gemerkt, nachdem sie sich schon praktisch von ihrem Freund getrennt hat, aber...sie musste (wie sie sagt) den Kerl heiraten, weil sonst würde ihr Papa sie von zu Hause rausschmeissen und Scham vor den Leuten...nicht sooo lange her und das hier in Deutschland, das klingt bestimmt auch für Oda unglaublich und das ist absolut kein Einzelfall, ich höre viele so ähnliche Geschichten, aber Menschen ändern sich, Einstellung ändert sich, das was mal war, ist nicht mehr...trotzdem wird es immer Fälle geben.

    Deswegen sollten zwei Seiten gesehen werden.

    Oh bin ich jetzt entspannt :muza

    When nothing goes right, go left!

    2 Mal editiert, zuletzt von liwia (26. Februar 2010 um 19:20)

  • Zitat

    Original von Joe
    @dibawob: Spitze. Das hat meine Oma angestimmt als meine damalige Freundin zum ersten Mal zu Gast war. DIE hat gekuckt... :ROTFL

    aber das mit dem NICHT küssen ist deprimierend :oczko

    Hi Joe, hör mal richtig hin. Zum Schluss hat sie ihn ja geküsst. :plotki

  • Hm, okay. So weit hab ichs nie angehört.

    Ich sollte mal wieder unter die Leute gehen / ausgehen. Bin schon viel zu lange allein. Da frustriert so ein Text ungemein :oczko . Und hier sitz ich nun und süffel meinen Dornfelder Rotwein alleine. *prost*

    BTT: An eine neue Beziehung stelle ich GAR KEINE Anforderungen. Wenn man sich kennenlernt trennt sich die Spreu vom Weizen früh genug. Zur Zeit habe ich sehr nette Gespräche mit einer intelligenten Frau, und mir ist das zigmal lieber als eine Beziehung in der es ständig Streit gibt :)

  • Zitat

    od liwia
    Oda, Du hast mich persönlich nicht getroffen, meine impulsive Art gehört zu meinem Charakter und ist harmlos, also ist alles in Butter. :oczko

    Na dann bin ich ja beruhigt. Mit Impulsivität kann ich etwas anfangen, aber ich wollte niemanden treffen. Und ich bin ja selber impulsiv :oczko

    Zitat

    Es ist nicht die Regel, was Du beschreibst und es überwiegt auch nicht und mir ist das manchmal, was Du erzählst sehr dick aufgetragen.

    Sorry, wenn ich übertrieben habe. Manchmal ist für mich halt dieser Kontrast einfach da. Das sind die Sachen, die ich am meisten als Unterschied empfinde, und die mich auch seit meinem ersten Kontakt mit Polen am meisten verwundert haben. Und nicht nur mich: Sehr viele Deutsche, die mit mir zusammen in Polen waren, haben ähnlich empfunden. Deswegen ist mir nicht bewußt, dass ich etwas Schlimmes geschrieben habe.

    Ansonsten neige ich dazu, alles ein bisschen überspitzt zu beschreiben. Aber vielleicht manchmal besser als 'wischi-waschi-grau-grau', wo wir dann alle gleich sind.

    Zitat

    Die Kirche in Polen spielt in der Gesellschaft nicht allzu grosse Rolle (zumindest seitdem ich auf der Welt bin) wie man denkt. Man sollte nicht vergessen, dass in komunistischen Zeiten hatte Polen viele Atheisten und die Menschen gingen nicht massenweise in die Kirchen.

    Ich weiß nicht Liwia, ob Du da so richtig liegst. Im Vergleich mit einem katholischen Land in Lateinamerika hast Du vielleicht Recht, aber im Vergleich mit Deutschland kommt es mir vor, als ob Du das herunterspielst. Die Kirche spielt in Polen eine sehr große Rolle. Schon allein, dass sich im Wahlkampf Kirchenobere zu Wort melden, dass 'Radio Maria' sehr viel Einfluß hat, dass es Abspaltungen von PiS gibt (Marek Jurek) denen PiS zu liberal (!) ist, dass Polen eines der schärfsten Abtreibunggesetze hat, dass öffentlich disskutiert wird, ob jemand, der für Abtreibung redet (Gesundheitsministerin im Falle der 14 jährigen Agata, die abtreiben wollte) exkomuniziert werden darf, dass im polnischen Sejm für Regen gebetet wird, dass..., dass.. dass und vieles mehr. Ich könnte weiter Fälle aufzählen, die in Deutschland undenkbar wären und die - denke ich - etwas mit dem spezifischen polnischen Katholizismus zu tun haben.

    Zitat

    Ich komme auch nicht aus einer grossen Stadt, die Umgebung, wo ich aufwuchs war ein Dorf. Meine Mutter da als einzige damals alleinerziehend war (getrennt lebend), hatte vollzeit Job gehabt und war dafür sehr respektiert, dass sie so gut klar kommt. Wir Kinder wurden deswegen nicht gehänselt oder schief angeguckt. Eigentlich kann ich sagen, dass mir an nichts so wirklich gefehlt hat ausser meinem Vater. Meine Mutter ging noch dazu nicht in die Kirche! :szok

    Mag sein, dass es Ausnahmen gibt. Ich habe anderes erlebt, und viele meiner polnischen Freundinen auch, inklusive der Stigmatisierung, wenn man nicht den Religionsunterricht besucht.
    Ich sprach übrigens auch nicht von so einem Fall, sondern von Fällen, 'kiedy dziewczyna się puszcza'.. :oczko


    Zitat

    Meine Oma sporadisch, die andere fast gar nicht. Also stimmt schon dieser Wertekanon nicht.

    Nein, ich denke Du und deine Familie seid die Ausnahme. Vergleiche einfach mal eine Messe in Polen und in Deutschland, dann bekommst Du ein Gefühl, was wirklicher Unglaube ist. In Polen sind die Kirchen nicht leer.

    Zitat

    Dass ich eine Frau, die sich von vornerein entscheidet ein Kind alleine zu ziehen, weil sie keinen Mann braucht, finde ich nicht richtig nicht, weil ich gläubig bin sondern weil ich an das Kind denke und an die Werte, die dem übermittelt werden. Stell Dir vor, es wird ein Junge...das Thema hatte wir schon, dass die männliche Vorbilder brauchen, genauso mit welcher Einstellung zu Männern soll ein Mädchen aufwachsen?

    Naja, der Unterschied ist hier, dass es mir nicht um Werte ging sondern darum, dass unser Schulsystem daran krankt zu wenig Männer zu haben. Dann _kann_ (muß aber nicht, wenn Onkel, Opa ect vorhanden) es dazu kommen, dass man keine männlichen Bezugspersonen hat. Ansonsten sehe ich kein Problem in der Sache.
    BTW: welche Werte meinst Du denn?

    Zitat

    Natürlich akzeptiere ich das, aber das heisst nicht, dass mir das gefallen muss. Trotzdem würde ich sie dafür nicht verurteilen, warum auch...ihr Leben und sie muss damit klarkommen und leider ihr Kind auch.

    Genau hast Du geschrieben

    Zitat

    DAS wird von mir schief angeguckt.

    Ich denke, akzeptieren heisst nicht schief angucken. Aber kann sein, dass Du etwas anderes meintest.


    Zitat

    Bin grad auf letztem Tropfen Sprit nach Hause gekommen, hab vergessen zu tanken :oczko und hatte vorhin auf der Arbeit zufällig ein interessantes Gespräch, wie immer über Gott und de Welt.

    Und ich bin pitschnaß auf dem Fahrrad nach hause gekommen :ostr


    Zitat

    Ene deutsche Kundin hat mir erzählt warum sie geschieden ist. Sie ist 49 und hat 20 jährigen Sohn. Die Schwangerschaft war nicht geplant und sie hat es gemerkt, nachdem sie sich schon praktisch von ihrem Freund getrennt hat, aber...sie musste (wie sie sagt) den Kerl heiraten, weil sonst würde ihr Papa sie von zu Hause rausschmeissen und Scham vor den Leuten...nicht sooo lange her und das hier in Deutschland, das klingt bestimmt auch für Oda unglaublich und das ist absolut kein Einzelfall, ich höre viele so ähnliche Geschichten, aber Menschen ändern sich, Einstellung ändert sich, das was mal war, ist nicht mehr...trotzdem wird es immer Fälle geben.

    Ich habe nicht gesagt, dass es dies in Deutschland nicht gibt, aber ich denke es ist in Polen sehr viel weiter verbreitet.

    Zitat

    Deswegen sollten zwei Seiten gesehen werden.

    Bisher sieht es so aus, als ob wir beide nur die gegensätzlichen Seiten darstellen. Du hast ja geschrieben, dass der Katholizismus in Polen kaum eine Rolle spielt. Das halte ich auch für einseitig und höre diese Meinung von Polen auch zum ersten mal. Aber dafür sind ja Foren da: Um sich auszutauschen :ostr

    Ich weiß nicht, wo eigentlich das Problem ist. Ich finde das nicht negativ, dass in Polen alles ein bisschen sittsamer ist. Natürlich bin ich irritiert, wenn Nacktheit ein Problem ist (war da nicht etwas mit dem FKK?), aber vieles andere wird aufgewogen. Allgemein sind die Geschlechter untereinander höflicher und respektvoller.


    Zitat

    Oh bin ich jetzt entspannt :muza

    Och, ich hoffe, ich habe nicht zu viele Fettnäpfchen belegt. Ich plaudere nämlich gerne mit Dir :plotki

    Pozdrawiam Cie ciepło
    Oda

  • Zitat

    od Rubens
    Dzięki tobie poznałem Polskę,Oda!

    nie POLSKĘ, tylko jej margines, jaki niemal na całym świecie można spotkać.

    [color=#000066]Jeśli potrafisz śmiać się z siebie, będziesz miał ubaw do końca życia[/color] :D

    Einmal editiert, zuletzt von Choma (26. Februar 2010 um 22:37)

  • Kontraste gibt es,klar, aber ich sehe die woanders als Du... Eindrücke meiner deutschen Bekannten/Kunden/Freunde, die Polen erlebt haben, die Leute da kennenlernten waren genau das Gegenteil von dem, was die von Polen gewusst/gehört/gehalten haben. Weiss nicht woran das liegt, dass es bei Dir nicht der Fall war.

    Ich habe nicht geschrieben, dass Kirche kaum Rolle spielt sondern, dass die nicht allzu grosse Rolle spielt, das ist nicht mehr so einseitig. :oczko Ich gebe Dir Recht, dass sich die Kirche unnötig in die Politik einmischt, finde ich nicht richtig und ich habe auch selten ein positives Wort in polnischer Gesellschaft darüber gehört.
    So eine kleine Anegdote dazu über meine Omi. Wir waren am Weihnachten in der Kirche und saßen gaz vorne. Es war die Spätmesse um 24 Uhr und meine Omi war schon ein wenig müde. Während der Predigt hat der Priester über Politik gesprochen, was meine Oma echt hasste und ich sah schon meiner Oma an, wie genervt sie wurde. Plötzlich in ihrer Müdigkeit hat sie richtig laut und impulsiv :oczko gesagt: " o ryczy jak ten wół" :ROTFL was heisst "brüllt wie ein Bulle" :ROTFL
    Es lies sich nicht überhören und die ganze Kirche hat gekichert, der Priester hat die Predigt mit ein paar Worten beendet.
    Meine Familie ist keine grosse Ausnahme sondern ist ein Teil polnischer Gesellschaft, die eben anders ist, als die von Dir beschriebene. Ich habe die nur als Bespiel hier gegeben. Gibts also beides.

    Welche Werte fragst Du? Na die, die nur der Vater seinem Sohn weiter geben kann, Onkel und Opa kann meiner Meinung nach,dieses besondere Verhältnis nicht ersetzen und ich vermute, Du weisst was ich meine, wenn Du Deine zwei Söhne mit dem Papa erlebst.

    Noch zu dem schief angucken, tatsächlich anders gemeint, sollte heissen : DAS gefällt mir nicht.

    Nacktheit ein Problem? Ich sehe in D auch keine nackten Menschen rumlaufen und FKK Strände gibt es nicht in Übermassen und wenn, dann sind die meist getrennt.


    Oh schön, würde auch gerne mal wieder Fahrad fahren, leider zur Arbeit wäre das zu weit, kommt auf WE in Frage, aber dafür müsste ich mir noch eins leisten. Meine Tochter fährt also und ich laufe hinterher :plotki

    Miłego wieczoru.

    Vielleicht wären die Kirchen in D voller, wenn die Gläubigen das Steuer nicht zahlen müssten, wer weisst das schon...

    When nothing goes right, go left!

    2 Mal editiert, zuletzt von liwia (26. Februar 2010 um 23:32)

  • Wegen aufgeschlossener Einstellung zur Abtreibung exkommuniziert ?
    Die können exkommunizieren wofür sie wollen, ich frage mich nur wieso es Leuten "weh" tut, dann ist man halt nicht mehr im Verein der Absurditäten wo die Eltern einen aus folkloristisch-regionalen Brauch und Gruppenzwang mit einer Zwangstaufe rein brachten. Nachteile sind jetzt welche da ? :oczko Ah er kommt in die Hölle, ok, ich vergaß :ROTFL
    Aber sonst geht es gut ? :mysli

    Na bin ich froh dass Polen in der EU ist, so bekommt Polen so ein modernes, liberales, gottloses, dekadentes, weltliches Recht aufgezwungen :jezyk wenn es sich selbst nicht aus den schwarzen Korsett emanzipieren kann :oczko
    Oh er hat was gegen Moher gesagt, verurteilt und steinigt ihn :oczko

    Naród wspaniały, tylko ludzie k*rwy. Autor: Józef Piłsudski

    2 Mal editiert, zuletzt von Obywatel GG (27. Februar 2010 um 00:54)

  • Zitat

    Original von Oda


    Ich weiß nicht Liwia, ob Du da so richtig liegst. Im Vergleich mit einem katholischen Land in Lateinamerika hast Du vielleicht Recht, aber im Vergleich mit Deutschland kommt es mir vor, als ob Du das herunterspielst. Die Kirche spielt in Polen eine sehr große Rolle. Schon allein, dass sich im Wahlkampf Kirchenobere zu Wort melden, dass 'Radio Maria' sehr viel Einfluß hat, dass es Abspaltungen von PiS gibt (Marek Jurek) denen PiS zu liberal (!) ist, dass Polen eines der schärfsten Abtreibunggesetze hat, dass öffentlich disskutiert wird, ob jemand, der für Abtreibung redet (Gesundheitsministerin im Falle der 14 jährigen Agata, die abtreiben wollte) exkomuniziert werden darf, dass im polnischen Sejm für Regen gebetet wird, dass..., dass.. dass und vieles mehr. Ich könnte weiter Fälle aufzählen, die in Deutschland undenkbar wären und die - denke ich - etwas mit dem spezifischen polnischen Katholizismus zu tun haben.

    Hallo Oda,

    die Rolle der katholischen Kirche in Polen muss man auf jeden Fall historisch betrachten!

    Zur Zeit der Hexenverbrennungen zum Beispiel fanden Andersdenkende ausgerechnet in Polen Zuflucht und eine neue Heimat. Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern hatte dort die Kirche keinen Einfluss auf das politische Leben gehabt. Damals nicht und auch später nicht.

    Im Sozialismus wiederum fanden Andersdenkende gerade in der Kirche Gleichgesinnte - auch in der DDR traf sich ja die Opposition in den Kirchen, da es für sie keine politische Bühne gab.

    Damals waren übrigens Abtreibungen (ohne jede Beratung) an der Tagesordnung. Es gab viele Frauen, die nicht eine "skrobanka" hinter sich hatten, sondern 4-6-8-10! Alles ganz legal beim Frauenarzt...

    Nach dem Zerfall des Ostblocks wuchsen in Polen neue Kirchen wie die Pilze nach dem Regen ("jak grzyby po deszczu") - man hatte ja endlich Meinungsfreiheit, und die Institution Kirche erkannte ihre Chance, Einfluss auf die Gesellschaft nehmen zu können.

    Zu der heutigen IST-Situation: Man sollte auf jeden Fall den meinungsbildenden Unterschied zwischen Großstädten und dem Land nicht vergessen. Aber auch regionale Unterschiede allgemein.

    "Radio Maryja" wird übrigens schon längst im Volksmund "Radio Ma Ryja" genannt und gar nicht ernst genommen...

    Tja, und meine alten Schulfreundinnen aus Polen haben nicht andere Gesprächsthemen als die in Deutschland: Existenzsicherung, Kinder, Scheidungen, Liebe, Diäten, Wellness, Wohnungseinrichtung, nette Bücher und Filme etc...

    Naja... Und die bekannteste PIS-Politikerin ist übrigens meine Kommilitonin aus Hamburg. Wir haben uns damals - in den 80-ern - tatsächlich öfter in der Kirche getroffen. Weil dort unsere Seminare über die Literatur der polnischen Emigranten stattfanden. Mitten auf St. Pauli. :oczko

  • Zitat

    od Choma

    nie POLSKĘ, tylko jej margines, jaki niemal na całym świecie można spotkać.

    Takie wrażenie nie mam. W końcu dzięki temu marginesowi PiS wygrał raz wybory. I jak już pisałam: Porównaj proszę polskie kościoły i niemieckie.

    Hallo Choma.

    Ich habe dieses Gefühl nicht. Letztendlich hat so eine Partei wie PiS die Wahlen gewonnen - auch mit Unterstützung von Radio Maria. Und wie ich schon schrieb: Vergleiche bitte die Kirchen in Polen und Deutschland. Guck Dir an, wieviele Leute an Pilgerfahrten teilnehmen.
    Ich denke, dass hier das Problem ist, dass Gläubigkeit und Verbundenheit zum Katholizismu als negativ belegt wird.
    Aber über 90% der Polen deklarieren, das sie aktive Katholiken sind. Was ist daran schlecht und warum ist das ein 'margines'.

    Ganz ehrlich: stimmt dieser Satz von Liwia:

    Zitat

    Die Kirche in Polen spielt in der Gesellschaft nicht allzu grosse Rolle

    ?
    Sagst Du auch, dass die Kirche in Polen keine allzu große Rolle spielt?


    Pozdrawiam serdecznie.

  • Hallo ReniA

    Zitat

    od ReniA
    Hallo Oda,

    die Rolle der katholischen Kirche in Polen muss man auf jeden Fall historisch betrachten!

    Zur Zeit der Hexenverbrennungen zum Beispiel fanden Andersdenkende ausgerechnet in Polen Zuflucht und eine neue Heimat. Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern hatte dort die Kirche keinen Einfluss auf das politische Leben gehabt. Damals nicht und auch später nicht.

    Genau so ist es. Und das begründet auch die Rolle der Kirche in Polen, die keinesfalls ein 'margines' ist. Aber die Rolle der Kirche wuchs nicht in der Zeit, sondern in der Zeit der Teilung Polens, als sie ein Bewahrer des Polentums war. Darüber schreiben doch sogar polnische Historiker, wie Janusz Tazbir. Damals wuchs die Rolle der Kirche und Polen als Christus der Nationen.

    Zitat

    "Radio Maryja" wird übrigens schon längst im Volksmund "Radio Ma Ryja" genannt und gar nicht ernst genommen...

    :ostr Ich wollte es auch schon so schreiben, aber es trifft es. Wobei man auch sagen muß, dass Torun nicht das platte Land ist.

    Zitat

    Tja, und meine alten Schulfreundinnen aus Polen haben nicht andere Gesprächsthemen als die in Deutschland: Existenzsicherung, Kinder, Scheidungen, Liebe, Diäten, Wellness, Wohnungseinrichtung, nette Bücher und Filme etc...

    Meine auch. :ostr Was sie nicht davon ab hält, gute Katholiken zu sein und regelmäßig in die Kirche zu gehen. Anders, als die meisten in Deutschland. Ich wüßte von keiner Kirche in Polen, die Probleme mit den Gläubigen hat, und in der Leere gähnt.

    Zitat

    Naja... Und die bekannteste PIS-Politikerin ist übrigens meine Kommilitonin aus Hamburg. Wir haben uns damals - in den 80-ern - tatsächlich öfter in der Kirche getroffen. Weil dort unsere Seminare über die Literatur der polnischen Emigranten stattfanden. Mitten auf St. Pauli. :oczko

    Wer ist es? Di Frau eines anderen bekannten (Ex-)Politikers?

    Pozdrawiam.

    Einmal editiert, zuletzt von Oda (27. Februar 2010 um 13:52)

  • Liwia, ich freue mich, dass wir uns noch ein bisschen einigen konnten und vielleicht gar nicht so weit auseinander liegen :pocieszacz

    Ich fragte nach konkreten Werten. Die können ja für jeden anders sein. Obwohl ich das nicht glaube.


    życzę miłego weekendu w gronie rodziny :papa

  • Oda freue ich mich auch, obwohl...


    ...ich dachte es geht uns hier um die Gesellschaft und nicht um die Politik. Wie schon erwähnt, die Kleriker haben in Politik nichts zu suchen und Gesetze vorschreiben, was man darf und was nicht! Und das ist Meinung der Polen. Wenn Du Dich so wirklich ehrlich mit Polen unterhalten würdest, würdest Du feststellen, dass viele von denen gläubig sind, in die Kirche aus Tradition gehen, aber nicht die Meinung der katolischen Kirche teilen. Gläubig zu sein, heisst nicht Katholik zu sein und Devoten (Scheinheilige- Margines) gibts überall genug. Es gibts Gruppen der Christen, die nichts mit katholischer Kirche zu tun haben und die wissen, dass JEDEM Menschen selbst überlassen werden sollte, ob er glaubt und nach dem Glauben lebt oder das weglässt wie z. B Obywatel , der sich jedem Glauben entzieht und viele meine Bekannte. Was die Kirche vorschreibt, trifft sich nicht mit Zufriedenheit polnischer Gesellschaft und bestreitet DAS, was für Gläubige So wichtig sein soll, nämlich DEN FREIEN WILLEN.
    Man kann sich davon auch in polnischen Foren zu diesem Thema überzeugen.
    Für einen Gläubigen (kein Devot) ist es wichtig JEDEN Menschen zu lieben und zu akzeptieren, egal wie er sich sein Leben entscheidet zu leben (Homosexuelle, Alleinerziehnde....) was nicht heisst, dass man selbst so leben muss (naja homosexuelle können sich das nicht aussuchen und viele von denen sind gläubig). Ich denke DAS ist gesund. Auch Atheisten haben Moralvorstellungen, die nicht so weit von denen, der Gläubiger liegen.

    Die katholischen Kleriker- Geistlichen kümmern sich immer mehr drum Menschen nicht als Schäfchen zu gewinnen sondern wirken abstoßend. Glaube sollte NICHTS mit Geld und materielles zu tun haben und ich denke, da spricht mir 90% polnischer Gesellschaft zu. Sonst passt das Wort die Geistlichen nicht. :oczko


    Meine Familie lebt in Polen, aber ich hab heute schon telefoniert und meine Tochter feiert Geburtstag mit Freunden, hab also mit Schuhen zugeschlagen :oczko nach Frühling gesucht und mache mir jetzt was zu essen.

    Zycze Ci rowniez pogodnego KoTy (jak to Lopi mowi) :oczko

    When nothing goes right, go left!

    5 Mal editiert, zuletzt von liwia (27. Februar 2010 um 15:08)

  • Wir sind alle Sünder, weil wir nicht so leben wie Religionen es erwarten.

    Mit welchem Recht erwartet man das von uns, wer darf mir vorschreiben wie ich zu leben habe?

    Evolutionstechnisch gesehen sollen wir Männer ja viel Nachwuchs in die Welt setzen, um die Art zu erhalten.

    Ergo sind wir immer auf der Suche nach passenden Weibchen, gebärfreudiges Becken, größe Brüste damit auch sichergestellt ist das der Nachwuchs gut genährt wird.

    Also für mich hat sich das dann erledigt, ich beurteile eine Frau nicht nach ihrem Brustumfang, ich steh auch nicht auf so Riesendinger, falle deshalb Evolutionstechnisch aus dem Rahmen.......aber das stört mich nicht! :ROTFL

    Wenn mans genau nimmt, dürfte man(n) nicht sagen, ich hab Lust auf Sex, sondern ich könnt mich heute wieder vermehren.........! :ostr

    Was zur Sünde, da steht geschrieben was allles Sünde ist, aber jeder macht genau das Gegeteil, mer kommen sicher alle in die Hölle....*grins* wers glaubt soll selig werden. :prosi

    Und die Diskussion hier was Kirche betrifft, jeder soll so leben wie er mag, wer gern in die Kirche geht solls tun, wer meint sich nach der Evolotionstheorie richten müssen....bitteschön soll er doch, wer meint die Liebe ist das wichtigste, egal was Religionen oder sonstwer sagt..........der hat Recht.

    Wieviel Paare sind in eine Ehe gezwungen worden weil ein Kind unterwegs war durch einen Schnellschuß? Eine Ehe die geschlossen wird weil die Gesellschaft es verlangt, ist meist zum scheitern verurteilt.
    Da kann die Frau das Kind lieber alleine großziehen, wenn sie es liebevoll erzieht ist es glücklicher als in einer kaputten Ehe.Der passende Mann findet sich irgendwann, und wenn der Mann die Frau vom Herzen liebt, liebt er auch ihr Kind.

    In unserer Gesellschaft ist die Fremdbestimmung an der Tagesordnung, sicher sollte man sich in gewissen Dingen dem Kollektiv anschließen, aber persönlicche Dinge frei entscheiden können.

    Im übrigen glaube ich nicht an die Evolutionstheorie, das Wort Theorie sagt ja wohl alles.

    In Kirchen(Gotteshäuser)gehe ich auch nicht, denn Gottes Haus ist unser Körper wenn wir es zulassen.

    Ich wünsche euch allen ein wunderschönes Wochenende und habt euch lieb. :papa

    Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen wenn wir weggehen.
    (Albert Schweitzer)


    Geh nicht hinter mir, denn ich werde nicht führen.
    Geh auch nicht voran, denn ich werde nicht folgen.
    Geh einfach neben mir und sei mein Freund.
    (Albert Camus)

    2 Mal editiert, zuletzt von ichbins (27. Februar 2010 um 16:31)

  • mein Körper gehört NUR mir, sonst keinem! :spadaj

    [font=Comic Sans MS][size=24][color=firebrick]w w w . B a i l a M e - F i t . d e[/color][/size][/font]
    [size=18][color=blue]* fit mit Tanzen *[/color][/size]

  • Zitat

    Original von Oda

    Genau so ist es. Und das begründet auch die Rolle der Kirche in Polen, die keinesfalls ein 'margines' ist. Aber die Rolle der Kirche wuchs nicht in der Zeit, sondern in der Zeit der Teilung Polens, als sie ein Bewahrer des Polentums war. Darüber schreiben doch sogar polnische Historiker, wie Janusz Tazbir. Damals wuchs die Rolle der Kirche und Polen als Christus der Nationen.

    Jawohl, Oda - für diese Verklärung sorgte besonders die Literatur der Romantik... Ich kann mich noch an eine Familie erinnern, wo der Vater jeden Sonntag nach dem Kaffee Mickiewiczs "Pan Tadeusz" vorgelesen hat.

    (Das ist aber eine ganz andere Geschichte, und vielleicht sollten wir einen Thread mit einer lockeren Diskussion zu historischen Themen, Literatur u.ä. aufmachen?)

    Aber zurück zu Kirche und Erwartungen in den Beziehungen: Es wird keinesfalls so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Ich würde das durchaus mit dem Karneval vergleichen, der schließlich eine Domäne der Katholen ist. :oczko

    [COLOR=crimson]Und hier - zur deinen und allgemeinen Belustigung - ein Mitschnitt meiner letzten Beichte in Polen:[/COLOR]

    Ich: Blablabla (allgemeine Floskeln)... Ich habe in der Hl. Messe gefehlt, habe gelogen und war frech zu meinen Eltern. Mehr Sünden habe ich nicht (= więcej grzechów nie pamiętam).

    Pfarrer Franek (ganz streng): Rauchst DU??

    Ich (schüchtern): Jaaa....

    Pfarrer Franek (laut): Das habe ich mir gedacht! Vom Rauchen ist nur ein Schritt zum Saufen, DU!

    Ich (ziemlich erschrocken): *schluck*

    Pfarrer Franek (schon schreiend): Und vom Saufen ist nur ein Schritt auf die Straße, DU!!! (Damit meinte er Nutte.)

    Ich (todesmutig): Ich soll Patentante werden, könnten Sie hier unterschreiben, dass ich zur Beichte war?

    Pfarrer Franek (temperamentmäßig von 180 auf Null): Als Buße 14x "Zdrowaś Maria". Wo soll ich unterschreiben?
    ___

    Mein Cousin (des Patenkindes Vater) saß in der Zeit auch in der Kirche, weil er ebenfalls zur Beichte musste (für die Taufe mussten die Eltern und die Pateneltern eine Bescheinigung des Beicht-Vaters vorlegen). Ich setzte mich ziemlich fertig neben ihn.

    Daraus ergab ich eine weitere Unterhaltung:

    Cousin (sichtlich amüsiert): Alle Leute hier haben deine Beichte mitbekommen, hehe!

    Ich (zerknirscht): Mhm....

    Cousin: Warum bist du zu Franek gegangen? Du weißt doch, dass er spinnt! Ich war bei einem jungen Pfarrer, der war normal.

    Ich: Das war der einzige Beichtstuhl, wo man weder den Beichtvater noch den Beichtenden sehen konnte - ich dachte, dadurch wäre man besonders anonym...

    Cousin (nicht mehr lachend): Das dachte meine Frau auch. Als Franek dann aber bei ihrer Beichte erfahren hat, dass wir bei der Geburt unserer Tochter nur standesamtlich verheiratet waren, schrie er sie an, dass das Kind ein Bastard wäre.

    Cousins Frau (darauf angesprochen): Der Franek hat sich aber vor Ärger fast in die Hose gemacht, als ihm daraufhin sagte, dass wir durchaus einen Bastard in der Familie haben, weil mein Ältester unehelich geboren ist, hihi!

    [COLOR=crimson]Dem folgte eine wunderschöne Tauf-Feier... Sowohl in der Kirche als auch zu Hause... [/COLOR] :muza


    PS: "Franek" war ein kaschubischer Pfarrer... Seine Marotten waren einzigartig. Niemand konnte ihm aber wirklich böse sein, denn er war für seine Kirche (nicht für "Christianisierung") sehr engagiert und ein herzensguter Mensch.

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