ZitatOriginal von ReniA
Zum Glück konnte ich mit meinen Eltern und Großeltern ausführlich darüber reden. Daher habe ich einen gesunden Abstand zu "Nationalitäten".
Wahrscheinlich hattest Du auch Interesse darüber zu reden...bei ihr ist es so dass Geschichte, auch die eigene Familiengeschichte, sie nicht großartig interessiert....schade eigentlich.
ZitatEs wird nicht gerade oft in der Republik darüber erzählt, dass die Flüchtlinge von 1945 als Polen verstanden und als "Polacken" beschimpft wurden. Schlesier, Ost- und Westpreußen waren halt "anders" - sie sprachen komische Dialekte und nahmen den Einheimischen nach deren Verständnis Lebensraum und die knappen Nahrungsmittel weg.
Die in den Fünfzigern und früher geborenen Kinder (also die Kinder-Generation) sind in vielen Städten noch in den provisorischen Baracken geboren worden - praktisch am Rande der Gesellschaft. Erst Ende der 50-er Jahre wurden die ersten Siedlungen für die Flüchtlinge gebaut.
Ich kenn das, in meiner Heimatstadt wurden in den 50iger Jahren auch sogenannte "Behelfsheime" am Rande der Stadt gebaut. Und wenn Einheimische miteinander erzählten und es wurde ein Name genannt den keiner kannte dann sagten die Leute "na das ist doch ein Flüchtling"....also die Leute hatten ihren Namen weg, wer am Rand der Stadt wohnte der war der "Flüchtling". Und das hab ich als Kind in den 70iger Jahren noch gehört, also 30 Jahre nach Kriegsende waren die Leute immer noch nicht integriert sondern weiterhin "die Flüchtlinge"!
Weiß nur nicht ob das von allen Seiten auch so gesehen wird und man nicht eher der Meinung ist, dass die Leute aus Schlesien und Ostpreußen hier doch mit offenen Armen empfangen wurden!? Denn wie Du schreibst war eher das Gegenteil der Fall, die Leute konnten einem schon leid tun...zuhause vertrieben oder vor der roten Armee geflüchtet und hier unerwünscht!