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280.000 Personen weniger in der Landwirtschaft tätigWarschau - Rund 320.000 Vollzeit-Arbeitsplätze entstanden in den Jahren 2004 bis 2006 in Polen durch EU-Hilfen. Das entspricht mehr als einem Drittel der neu geschaffenen Stellen, geht aus einer Analyse des polnischen Ministeriums für Regionalentwicklung hervor, deren Ergebnisse am Montag veröffentlicht wurden. Bisher hatten die Experten mit einem deutlich geringeren Effekt der EU-Fonds für den Arbeitsmarkt gerechnet.
Die EU-Hilfen haben nicht nur einen quantitativ, sondern auch einen qualitativ positiven Effekt gebracht", sagte die Ministerin für Regionalentwicklung Grazyna Gesicka bei einer Pressekonferenz. Denn fast die Hälfte der Neueingestellten verfügt über eine Hochschul-Bildung. "Das zeigt, dass die Arbeitsplätze in Wirtschaftszweigen geschaffen wurden, die auf Wissen basieren", so der Mitautor der Studie, Artur Gajdos von der Universität Lodz.
Verschiebung des Arbeitsmarktes
Die Fördermittel bewirken insgesamt auch eine Verschiebung des Arbeitsmarktes. So sank die Beschäftigtenzahl in der Landwirtschaft zwischen 2004 und 2006 um 280.000 Personen. Diese wechselten vor allem in den Dienstleistungssektor. Ohne die Hilfen aus Brüssel wäre die Zahl der in der Landwirtschaft Beschäftigten hingegen um 74.000 Personen gestiegen, so die Analyse.
Bei der Untersuchung wurden auch Unternehmer befragt. Während in Firmen, die EU-Unterstützung erhalten, die Zahl der Mitarbeiter im Schnitt um 58 Prozent stieg, lag dieser Wert in anderen Firmen aus den gleichen Branchen nur bei 30 Prozent. Die Gewerkschaften bleiben dennoch kritisch. Die EU-Hilfen brächten nichts für Menschen ohne Ausbildung und für über 50-jährige, so Jacek Smagowicz von der Gewerkschaft "Solidarität" (Solidarnosc). (APA)
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