Liebe Leuts,
dies ist kein Thread zum polemisieren oder politisieren. Mich interessiert ganz einfach die Frage, warum und mit wem hat sich ein Interesse zusammengefunden nach 1945 in Gdansk, die von der russischen Armee im Sinne des ausradierens aller germanischen Hinterlassenschaften gesprengte Altstadt nach alten Stichen und Fotografien wieder aufzubauen. Eine Sysiphusarbeit.
Aus dem mir vorliegenden geschichtlichen Material ergibt sich, das die Stadtbevölkerung meistens deutscher Uralt-Herkunft und Sprache war, über die Jahrhunderte vorher, die einheimischen Kaschuben in Pommern benachteiligt und über "Welschenparagraphen" der Zünfte vom Stadtleben ausgeschlossen und im wesentlichen Landbevölkerung in den Dörfern. Wobei solche Paragraphen durchaus von den (polnischen) Herzögen Pommerns von den Städten gefordert wurden, damit die weiterhin ihre Pfründe von den auf den Feldern verbleibenden Bauern ziehen konnten - es wurde sonst Landflucht befürchtet.
Über lange Zeit gab es noch kaschubische (polnische) Gottesdienste in den Dörfern, bis dann im 18/19ten Jahrhundert das dann soweit ausdünnte, das "letzte" polnische Gottesdienste in den Kirchspielen um Lembork zu verzeichnen sind.
Unter solchen generellen Voraussetzungen, wer sollte denn in Gdansk ein 'Interesse am Wiederaufbau der Altstadt haben?
Wieviele Gdansker sind denn nach dem Krieg dort geblieben oder durften bleiben? Welcher Herkunft, unter welchen Bedingungen? Hat jemand Quellen für mich, aus denen sich ein schlüssiges und detailliertes Geschichtsbild ergibt?
Wie lief das mit dem Wiederaufbau der Gdansker Altstadt, wer hat' finanziert?
Ich hoffe, hier klickt sich einer rein, der gerade ähnlichen Boden aber professionell beackert...
Lieben Gruß
Joern