Polens Energie kommt bislang vor allem aus veralteten Kohlekraftwerken. Das soll sich ändern: Die polnische Regierung will zwei Atomkraftwerke bauen. Doch der Widerstand gegen die Kernenergie wächst.
Im letzten November rief der Dorfvorsteher der kleinen Küstenstadt Kopalino in Nordpolen ein Gemeindetreffen ein: Die polnische Regierung teilte den Bewohnern mit, dass sie das Naturschutzgebiet, das an Kopalino grenzt, als eines von drei möglichen Standorten für ein Atomkraftwerk auserkoren habe. Erste Probebohrungen sollen bereits in den kommenden Monaten stattfinden.
"Das ist ein Naturreservat", sagt Pastusiak, ein Anwohner, wütend, und zeigt dabei auf ein riesiges Schild mit der Aufschrift: "Nie dla Atomu!" "Welche andere europäische Regierung würde hier bauen?"