Verbraucherministerin Ilse Aigner hat Großes vor.
Nachdem mittlerweile ja allgemein bekannt ist, dass Ernährungsbildung im schulischen Tagesablauf so gut wie überhaupt nicht mehr vorkommt, möchte die umtriebige und dermaßen um´s bürgerliche Wohlergehen bedachte Ministerin jetzt eine Offensive starten. Und hat auch schon entsprechende Partner dafür gefunden - nämlich McDonald´s und EDEKA!
Mit diesen verantwortungsvollen Partnern an ihrer Seite gab es mittlerweile auch schon den Startschuß zu einem "Bündnis für Verbraucherbildung". Und auch die großen Handelsketten Metro und REWE machen fleissig mit bei der Ernährungsberatung in den Schulen.
Einfach super, Frau Ministerin!! Endlich einmal ein vernünftiger Vorschlag. Da wird der Bock einfach zum Gärtner gemacht!! Echt klasse, Frau Lobby-Ministerin, was Sie sich so alles einfallen lassen.
Genauso vernünftig etwa, wie Ihre Ankündigung für schärfere Lebensmittelkontrollen. Auf solch einen schlauen Vorschlag muss man erst einmal kommen. Wäre MIR z.B. nie eingefallen.
Und vielleicht genauso schlau, wie die seinerzeit ins Leben gerufene "Plattform Ernährung und Bewegung", die auch ganz tatkräftig durch Firmen wie Mars, Ferreo und dem Verband der Zuckerindustrie unterstützt wurde. Gebracht hat´s aber irgendwie auch nichts. Unsere Kinder werden trotz dieser Aktion immer dicker und dicker. Und bewegen sich immer weniger und weniger.
Frau Ministerin - ist Ihnen eigentlich schon einmal in den Sinn gekommen, dass Bildung normalerweise eine hoheitliche Aufgabe des Staates ist und nicht in die Hände profitorientierter Unternehmen gehört, von denen Sie sich damit auch noch abhängig machen?
Na ja, bis zur Wahl im September ist ja noch etwas Zeit. Vielleicht fällt Ihnen bis dahin ja noch etwas Besseres ein.
Wie heißt es doch so schön? Die Hoffnung stirbt zuletzt.